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Zum Jubiläum Das erste Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts ...

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<strong>Zum</strong> <strong>Jubiläum</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>erste</strong> <strong>Jahrzehnt</strong> <strong>des</strong> <strong>vergangenen</strong> <strong>Jahrhunderts</strong><br />

war durch die zahlreiche Gründung von Vereinen für<br />

Aquarien- und Terrarienkunde geprägt. Nur wenige<br />

davon haben die Zeit überdauert und können heute<br />

auf 100 Jahre erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken.<br />

Allein <strong>des</strong>halb ist ein solches <strong>Jubiläum</strong> etwas<br />

Besonderes, es ist Ausdruck <strong>des</strong> Gemeinsamen über<br />

mehrere Generationen hinweg. Und keine Generation<br />

hatte es leicht, wenn man an zwei schreckliche<br />

Weltkriege, dieWeltwirtschaftskrise oder die<br />

Unterdrückung durch zwei Diktaturen denkt.<br />

Ohne Einschränkungen muss man diesen Vereinen<br />

für ihre Standhaftigkeit Anerkennung zollen, ihnen<br />

zu ihrer kontinuierlichen Arbeit gratulieren.<br />

Dennoch muss man differenzieren zwischen den<br />

bodenständigen Vereinen mit überwiegend regionaler Bedeutung und jenen, die sowohl<br />

fachlich als auch durch ihr Engagement im Verband die Entwicklung der Aquarien- und<br />

Terrarienkunde sowohl innerhalb als auch außerhalb Deutschlands maßgeblich beeinflusst<br />

haben.<br />

Zur letzteren Kategorie zählt nicht nur der Verein „RoßmäßlerVivarium 1906 e. V.“ in Halle<br />

an der Saale, vielmehr nimmt er sogar einen bedeutenden Platz dabei ein. Vertreter dieses<br />

Vereines gehörten zu den Gründungsvätern unseres Verban<strong>des</strong> und noch heute nehmen<br />

Freunde aus Halle wichtige zentrale Funktionen im VDA wahr. <strong>Zum</strong> Beispiel geht der<br />

Aufbau <strong>des</strong> Lichtbilddienstes im Verband auf Vereinsmitglieder aus Halle zurück. Eine wohl<br />

noch größere Bedeutung besitzen jedoch die fachlichen Leistungen zahlreicher Freunde<br />

dieses Vereins.<br />

Rund 1000 Beiträge in Fachzeitschriften <strong>des</strong> In- und Auslan<strong>des</strong> sowie mehrere anerkannte<br />

Fachbücher wurden durch Aquarianer und Terrarianer aus Halle publiziert.<br />

Durch ungezählte Fachvorträge in anderen Vereinen bzw. auf Fachtagungen wurde nicht nur<br />

erfolgreich für unsere Liebhaberei geworben, sondern auch das erreichte hohe Niveau<br />

demonstriert.<br />

100 Jahre „RoßmäßlerVivarium 1906 e. V.“, das sind 100 Jahre erfolgreiches Wirken für die<br />

Vivaristik insgesamt. Der VDA ist stolz auf solch einen Mitgliedsverein, dem ich als<br />

Verbandspräsident aus vollem Herzen Dank und Anerkennung ausspreche.<br />

Herzliche Glückwünsche zum <strong>Jubiläum</strong> und vor allem Erfolg für die Zukunft.<br />

Joachim D. Matthies<br />

Vorsitzender <strong>des</strong> Verban<strong>des</strong> Deutscher Aquarien- und Terrarienvereine<br />

1


Grußwort der Oberbürgermeisterin<br />

Liebe Freunde der Vivaristik!<br />

Unsere Saalestadt feiert in diesem Jahr mit<br />

Stolz ihren 1200. Geburtstag. Zugleich findet<br />

in Halle der 10. Sachsen-Anhalt-Tag statt.<br />

Gute Gründe also, viele interessierte<br />

Besucher aus nah und fern zu uns einzuladen.<br />

Ihr <strong>Jubiläum</strong>, das Fest <strong>des</strong> 100jährigen<br />

Bestehens <strong>des</strong> Vereins „RoßmäßlerVivarium<br />

1906 Halle“, fügt sich ein in das bunte und<br />

reizvolle Bild unseres Festkalenders. Zu<br />

Ihrem 100. Gründungstag gratuliere ich<br />

Ihnen sehr herzlich und wünsche Ihnen viele<br />

schöne Erfolge in Ihrer Vereinsarbeit!<br />

Vor allem nach der Wende ist es in unserer Stadt und der ganzen Region<br />

Mitteldeutschland zu einer spürbaren Belebung <strong>des</strong> Vereinslebens gekommen. Bürgersinn,<br />

Verantwortung für andere Menschen und die Natur, Bildung und geselliger Austausch mit<br />

Gleichgesinnten, das alles macht den Reiz und den gesellschaftlichen Stellenwert <strong>des</strong><br />

Lebens im Verein aus. <strong>Das</strong> ist bei Ihnen natürlich ganz genauso.<br />

In der hier vorgelegten Festschrift zeichnen Sie mit Sachverstand die Geschichte der<br />

Vivaristik in Halle nach und bereiten so ein kleines – aber wichtiges – Stück unserer<br />

Stadtgeschichte auf.<br />

Ich bin sicher, dass Sie mit dieser Publikation weitere Aquarien- und Terrarienfreunde<br />

hinzu gewinnen werden und wünsche Ihnen eine weitere Stärkung Ihres Vereinslebens.<br />

Mit herzlichen Grüßen<br />

Ihre<br />

Ingrid Häußler<br />

Oberbürgermeisterin der Stadt Halle (Saale)<br />

2


<strong>Zum</strong> 200. Geburtstag vom Emil Adolf Roßmäßler und seine Beziehungen zu<br />

Halle(Saale)<br />

Am 3. März 2006 gedenken die deutschen<br />

Vivarienfreunde der 200. Wiederkehr <strong>des</strong><br />

Geburtstages von Professor Emil Adolf<br />

Roßmäßler, der 1856 mit seinem Artikel<br />

„Der See im Glase“, also vor 150 Jahren, die<br />

allgemeine Entwicklung der Süßwasseraquaristik<br />

in Deutschland initiierte. Es ist<br />

sicher kein Zufall, wenn sich gegen Ende <strong>des</strong><br />

19. und zu Beginn <strong>des</strong> 20. <strong>Jahrhunderts</strong> eine<br />

ganze Reihe von Aquarien- und Terrarienvereinen<br />

ihn zu ihrem Namenspatron<br />

wählten. Besonders die Vereine mit einer<br />

Mitgliedschaft aus Arbeitern und kleinen<br />

Angestellten wollten dabei auch vor allem<br />

auf den Volkslehrer und Verfechter naturwissenschaftlicher<br />

Bildungsmöglichkeiten<br />

für alle Bürger eines Staates hinweisen.<br />

Heute kann man die Vereine mit dem Namen<br />

„Roßmäßler“ in Deutschland an den Fingern<br />

eine Hand abzählen.<br />

Als einer diesen wenigen Aufrechten ist der „Roßmäßler-Vivarium 1906 Halle“ seiner<br />

Namensgebung und damit der Tradition seiner Vorgänger treu geblieben.<br />

Emil Adolf Roßmäßler wurde in eine Kupf<strong>erste</strong>cherfamilie hineingeboren, die wie viele<br />

andere durch die napoleonischen Kriege und ihre wirtschaftlichen Auswirkungen stark<br />

betroffen wurde. Der frühe Tod <strong>des</strong> Vaters, der Wunsch der gläubigen Mutter und der Wille<br />

der Verwandten brachten ihn 1825 zur Aufnahme eines Studiums der evangelischen<br />

Theologie, das er mit großen Hoffnungen aufnahm, denn er blieb sein ganzes Leben ein<br />

religiöser Mensch und trat 1846 zum Deutsch-Katholizismus über. <strong>Das</strong> recht trocken auf<br />

reiner Buchstabengelehrtheit beruhende Studium schreckte ihn aber ab. Er hörte mehr<br />

naturwissenschaftliche Vorlesungen, brach 1827 das Studium ab und wurde Lehrer und Leiter<br />

eine Schule in Weida (Sachsen), wo er sich autodidaktisch botanisch weiterbildete. 1830<br />

wurde er an die Königlich-Sächsische Akademie für Forst- und Landwirte in Tharandt<br />

berufen. Dort wurde er Professor für Zoologie, was ebenfalls nur mit großem autodidaktischem<br />

Aufwand zu erreichen war. In den vierziger Jahren wird er politisch aktiv und<br />

1848 vom sächsischen Wahlkreis 22 - Pirna in das Frankfurter Parlament gewählt, wo er sich<br />

als gemäßigter Linker vor allem in der Kommission für das Volksschulwesen einsetzt. Er<br />

gehört zu dem Teil der Abgeordneten, die 1849 als Rumpfparlament nach Stuttgart flüchteten,<br />

dort weiter ihren Verpflichtungen nachgingen, ehe sie auch da der Gewalt weichen mussten.<br />

Des Hochverrats angeklagt wird er zwar freigesprochen, sieht aber keine weitere Möglichkeit<br />

einer Tätigkeit in Tharandt und lässt sich vorzeitig pensionieren. Nun versucht er zuerst als<br />

„naturwissenschaftlicher Wanderprediger“ seine Familie zu ernähren, aber vor allem klerikale<br />

Kreise verhindern die von ihm mit eigenen Anschauungstafeln illustrierten Vortragsveranstaltungen.<br />

Nun arbeitet er ausschließlich schriftstellerisch, entweder an eigenen<br />

3


Büchern oder als Herausgeber von Schriftenreihen, als Mitarbeiter von Zeitschriften oder als<br />

Herausgeber der Wochenzeitschrift „Aus der Heimath“. Er setzt sich für die Bildungsgmöglichkeiten<br />

in Form von lokalen Sammlungen und Museen, für die Bildung von<br />

naturkundlichen Vereinen in Form der „Humboldt-Vereine“ und für die Gründung von<br />

Arbeiterbildungsvereinen ein. So gehört er 1861 zu den Gründungsmitgliedern <strong>des</strong> Gewerblichen<br />

Bildungsverein in Leipzig und gründet den Vereinstag Deutscher Arbeitervereine<br />

mit, der nach seinem Tode zur Sozialdemokratischen Partei werden wird. 1865 wird in seiner<br />

Wohnung der <strong>erste</strong> Frauenbildungsverein gegründet. Nach längerem Nieren- und Blasenleiden<br />

stirbt Roßmäßler im Kreise seiner Familie am 8. April 1867.<br />

Bei dieser kurzen Darstellung wollen wir es in unserer Festschrift belassen. In den letzten 25<br />

Jahren ist eine ganze Reihe von Publikationen erschienen, die das Leben und Wirken von E.<br />

A. Roßmäßler in einzelnen Lebensabschnitten beleuchten und näher darstellen, so dass der<br />

interessierte Leser dort nachlesen kann. Auf einige dieser Schriften wird im Anhang<br />

verwiesen.<br />

Roßmäßlers Verdienst für die Entwicklung der Aquaristik besteht darin, dass er bei der<br />

Vorstellung der Meeresaquarien vor dem großen Leserkreis der „Gartenlaube“ die großen<br />

Chancen für Beobachtungsmöglichkeiten von Wassertieren für Jedermann in Glasgefäßen<br />

erkannte, die für ihn und einige Wissenschaftler nicht neu waren. Er musste dabei nur den<br />

aristokratischen „Ocean auf dem Tische“ durch den demokratischen „See im Glase“ ersetzen,<br />

denn Süßwassertiere waren im Inland viel leichter und vor allem billiger zu beschaffen.<br />

Außerdem kam ihm die technologische Entwicklung bei der H<strong>erste</strong>llung von Pressglas und<br />

Tafelglas entgegen, die ein Aquarium für viele Leute erschwinglich machte. Diese<br />

Entwicklung der Aquaristik, die nun einsetzte, hätte er in großen Teilen wohl nicht gut<br />

geheißen, denn er wollte ja die Menschen ausschließlich für die Beobachtung der sie<br />

unmittelbar umgebenden Natur anregen. Die Einführung tropischer Tiere und Pflanzen hätte<br />

er sicher sehr kritisch gesehen, von den Auswüchsen der Zubehörindustrie einmal ganz<br />

abgesehen. Vielleicht hätten ihn aber die intensive Beschäftigung von Laien mit Ichthyologie<br />

und Ökologie und damit die Wissenserweiterung bei den nichtwirtschaftlichen Kleinfischen<br />

auf der anderen Seite aber auch wieder versöhnt.<br />

Wie steht es nun mit den Verbindungen zwischen unserer Vaterstadt und Emil Adolf<br />

Roßmäßler? Als er geboren wurde, waren Halle und Leipzig nur eine Tagesreise voneinander<br />

entfernt, verbunden durch die Pferdepost. Als er sich etwa 1850 wieder in Leipzig niederlässt,<br />

ist in der Zwischenzeit eine Revolution in der Beförderung von Menschen und Gütern<br />

eingetreten – die Eisenbahn erlaubt nun die jeweils andere der beiden Städte innerhalb einer<br />

Stunde, und das mehrmals am Tag, zu erreichen. Im Jahre 1851 besuchen ihn zwei Herren aus<br />

Halle (Saale). Es sind Dr. Otto Ule und Dr. Karl Müller, die auf Anregung und im Auftrage<br />

von Gustav Schwetschke, einem hallischen Verleger, die naturwissenschaftliche Wochenzeitung<br />

„Die Natur“ herausgeben sollen und noch Mitarbeiter suchen. Sie sind durch die<br />

Lektüre der <strong>erste</strong>n Teile <strong>des</strong> Werkes „Der Mensch im Spiegel der Natur“ auf Roßmäßler<br />

gestoßen und finden einen Gelehrten, der ihnen in seinen Ansichten in Fragen Volksbildung<br />

und Politik nahe steht. Dr. Ule, ein Pfarrerssohn aus Lossow in der Nähe von Frankfurt /<br />

Oder, hat in Halle und Berlin Naturwissenschaften studiert und ist auch als Demokrat in die<br />

revolutionären Ereignisse von 1848/49 verwickelt. Da er danach wegen Beleidigung eines<br />

preußischen Ministers mit einer mehrwöchigen Freiheitsstrafe belegt wurde, ist eine Karriere<br />

an einer preußischen Universität unmöglich. Nun ist er als Lehrer, Journalist und Publizist<br />

tätig und ein sehr aktiver Mann im gesellschaftlichen Leben der Saalestadt. Es gibt fast keinen<br />

Verein in Halle, an <strong>des</strong>sen Gründung er nicht beteiligt oder wo er nicht im Vorstand zu finden<br />

ist. Dr. Karl Müller ist ein Apotheker aus Allstedt bei Weimar, der ab 1843 in Halle seinen<br />

starken botanischen Interessen an der Universität studienhalber nachgehen kann, während er<br />

bei Professor von Schlechtendal und mit der Herausgabe der „Botanischer Zeitung“<br />

beschäftigt ist. Sein Hauptinteresse als Privatgelehrter gilt den Laubmoosen, aber er ist ein<br />

4


vielseitig interessierter Mann und wird die „Natur“ bis 1896 (die letzten 20 Jahre allein) mit<br />

großer Universalität herausgeben.<br />

Die beiden Besucher spüren, dass Roßmäßler selbst eine ähnlich Zeitschrift herausgeben will,<br />

können ihn aber für eine Mitarbeit gewinnen, so dass er neben den Beiden im Titel der <strong>erste</strong>n<br />

beiden Jahrgänge erscheint. Außerdem bringt er sein graphisches Geschick mit ein, denn von<br />

ihm stammt die Vorlage für die viele Jahre verwendete Titelvignette. Im 1. Jahrgang 1852 ist<br />

er mit einer ganzen Reihe von Artikeln und einigen Gedichten vertreten. Gedichte waren bei<br />

allen Mitarbeitern ein damals normales Ausdrucksmittel. Dagegen sind nur noch einige<br />

wenige Arbeiten im zweiten Band zu finden (Eine Aufstellung der Arbeiten für „Die Natur“<br />

von R. im Anhang). Roßmäßler wollte die Zeitschrift für einen geringeren Preis angeboten<br />

und auch das Niveau etwas volksnäher angesiedelt wissen. <strong>Das</strong> führte ohne einen größeren<br />

Streit zu seinem Ausscheiden, die anderen Herausgeber und der Verleger hatten da andere<br />

Vorstellungen und wie es sich zeigte waren sie zumin<strong>des</strong>t die besseren Kaufleute, denn die<br />

„Natur“ erschien 50 Jahre lang, eine für ein solches Blatt doch respektable Zeitspanne. In<br />

diesem Blatt wird natürlich auch wissenschaftliche und naturkundliche Literatur besprochen.<br />

Die Werke Roßmäßlers finden da auch die Aufmerksamkeit und während Ule von die<br />

Arbeiten Roßmäßler immer sehr freundschaftlich und wohlwollen bespricht, kann Müller<br />

seinen Groll über die Preisvorstellungen von Roßmäßler nicht unterdrücken, wenn er etwas<br />

ungnädig den hohen Preis bei den verschiedenen Ausgaben der 1. Auflage <strong>des</strong> „Süßwasseraquariums“<br />

kritisiert.<br />

Die nächste Verbindung zu Halle ergibt sich aus einem Artikel Roßmäßlers in seiner von ihm<br />

herausgegebenen Zeitschrift „Aus der Heimath. Ein naturwissenschaftliches Volksblatt.“, der<br />

im <strong>erste</strong>n Jahrgang 1859 im Heft 7 erschien. <strong>Das</strong> war die <strong>erste</strong> Fortsetzung einer Artikelserie<br />

unter dem Titel „Der Weg zum Geiste“, der den Weg vom Abfallprodukt „Lumpen“ hin zu<br />

einem Buch in allen seinen H<strong>erste</strong>llungsschritten folgte. Als <strong>erste</strong>r Schritt ist dabei die<br />

Papierh<strong>erste</strong>llung zu betrachten und Roßmäßler lässt in seinem belletristisch verfassten<br />

Artikel, die Protagonisten Regina und August mit dem Zug und dann mit einer halbstündigen<br />

Wanderung im Saaletal eine Papiermühle erreichen, bei der es sich nur um die<br />

Kef<strong>erste</strong>in’sche Papierfabrik in Kröllwitz handeln kann. Die Fabrikation wird in allen Einzelheiten<br />

geschildert, ehe die beiden Besucher über die Saale zurückgerudert werden. Kef<strong>erste</strong>in<br />

war auch in den naturwissenschaftlich interessierten Kreisen kein unbekannter, denn in seinen<br />

Gewächshäusern wurden viele Orchideen kultiviert und noch heute sind viele seltene Bäume<br />

im Garten an der Ruine der Fabrik in Kröllwitz zu finden. Auf den Roßmäßlerschen Artikel<br />

machte K Steinmüller in den „Hallischen Monatsheften“ aufmerksam. Traurigerweise muss<br />

zur Papierfabrik noch angemerkt werden, dass diese später aus Familienbesitz in eine<br />

Aktiengesellschaft unter Leitung von Bankier Lehmann überging. Da Lumpen sehr knapp und<br />

teuer wurden, wurde ein anderes Produktionsverfahren mit Holz und Stroh als Rohstoff<br />

eingeführt, was schlechteres, aber billigeres Papier erbrachte, wobei aber das eingesetzte Soda<br />

teilweise aus Kostengründen durch Erhitzen zurückgewonnen werden musste. <strong>Das</strong> Abbrennen<br />

der Abgase war leider der nicht ausgereifte Teil <strong>des</strong> Verfahrens. Es funktionierte nicht so<br />

richtig und so verpestete oft ein großer Gestank, je nach Windrichtung, entweder Kröllwitz<br />

oder Giebichenstein. Aber die jährlich ausgeschüttete Dividende stimmte. Die Tageszeitungen<br />

in diesen Jahren um 1890 sind voll davon.<br />

In der „Natur“ erscheint beim Tode Roßmäßlers 1867 eine sehr ausführliche Lebensschilderung<br />

und Würdigung von Dr. Otto Ule in einem über drei Hefte reichenden Artikel. Er<br />

gedenkt seines Freun<strong>des</strong>, <strong>des</strong>sen Leben und Wirken, den Leistungen dieses unermüdlichen<br />

Volkslehrers und –schriftstellers, dabei wird aber auch verständnisvolle Kritik nicht<br />

ausgespart. Eine weitere Würdigung folgt aus seiner Feder dann 1870, als auf dem Grabe<br />

Roßmäßlers ein kleiner schlichter Gedenkstein errichtet wurde.<br />

Auch im Naturwissenschaftlichen Verein für Sachsen und Thüringen und in <strong>des</strong>sen<br />

„Zeitschrift für die gesamten Naturwissenschaften“ werden die Werke Roßmäßlers<br />

5


esprochen. Auf der 31. Generalversammlung dieses Vereins in Bernburg macht ein Redner<br />

ihm auf der 2. Sitzung am 8. Oktober 1871 ein unfreiwilliges Kompliment. Nach einem<br />

Vortrag <strong>des</strong> Bernburger Schuldirektors Fischer über die Darwinsche Evolutionstheorie, die<br />

damals natürlich noch sehr umstritten ist, so sind z. B. Ule für und Müller dagegen, macht der<br />

folgende Redner vor seinem Vortrag über Diatomeen folgende Ausführungen, wie der<br />

Berichterstatter bemerkt: „Archidiakonus Ad. Schmidt aus Aschersleben knüpfte an den<br />

vorangegangenen Vortrag mit der Erklärung an, er sei ein entschiedener Gegner <strong>des</strong><br />

Darwinismus; seine malakologischen Erfahrungen, im Gegensätze zu Rossmässler, der lange<br />

vor dem Auftauchen <strong>des</strong> Darwinismus ein ausgeprägter Darwinianer gewesen, hätten ihn<br />

dazu gemacht. ...“ Besser hätte man die Arbeit von Roßmäßler kaum würdigen können, auch<br />

wenn der Mann der Kirche das sicher ganz anders gemeint hatte.<br />

Viele der sogenannten Achtundvierziger verändern ihre politischen Ansichten im Zuge der<br />

Bismarckschen Reichseinigung. Besonders der Sieg im deutsch-französischen Krieg macht<br />

auch die früheren Revolutionäre Dr. Beta, Dr. Ule oder Dr. G. Schwetschke zu kaisertreuen<br />

Staatsbürgern. Aber die Sympathie und der Respekt für frühere Weggefährten bleiben<br />

erhalten. So vermeldet die Hallische Zeitung am Sonnabend, dem 27. April 1878, in der 1.<br />

Beilage zu Nr. 98 auf Seite 2 unter Vermischtes: „[Emilie Roßmäßler] geb. Neubert, die<br />

Wittwe <strong>des</strong> durch seine populären naturwissenschaftlichen Werke rühmlichst bekannten<br />

Professor Roßmäßler, ist am 14. Februar zu Quinoy im Staate Illinois gestorben.“ Man hat<br />

die Frau <strong>des</strong> früheren Weggefährten und damit auch ihn nicht völlig vergessen.<br />

Die Neuauflagen, die das „Süßwasseraquarium“ von Roßmäßler unter anderen Bearbeitern<br />

erfährt, werden von Dr. Müller auch in der „Natur“ besprochen. 1880 liegt die 4. Auflage<br />

überarbeitet von Dr. Otto Hermes, dem Direktor <strong>des</strong> damaligen Berliner Aquariums, vor. Nun<br />

ist Müller lebenserfahrener geworden und kann den Erfolg der Aquaristik nicht verleugnen,<br />

die sie im Verlaufe von 25 Jahren, damals angeregt durch Roßmäßler, erfahren hat. Sich der<br />

Bewertung von Dr. Hermes anschließend, der die Liebhaberei für Zimmer-Aquarien als<br />

allgemein verbreitet und als wichtiges Bildungsmittel für die Schule ansieht, kann er u. a. nur<br />

ausführen: „In dieser Hinsicht ist das Buch Roßmäßler’s, trotz seines bescheidenen Inhaltes,<br />

wahrhaft Epoche machen gewesen; und dies wird sicher am besten durch die vierte Auflage<br />

bestätigt, wie sie uns soeben vorliegt. Wie haben sich seitdem die Aquarien vervollkommnet,<br />

und welche großartigen Institute sind daraus hervorgegangen, ... Es bedarf nur dieser Zeilen,<br />

um unsere Leser vom Neuem auf das alte wohlbewährte Buch aufmerksam zu machen. K. M.“<br />

Der hundertste Geburtstag von Emil Adolf Roßmäßler 1906 wurde natürlich auch im <strong>erste</strong>n<br />

Aquarien-Terrarienverein in Halle, der „Daphnia“, gebührend begangen. Sowohl in der<br />

„Wochenschrift“ als auch in den „Blättern“ wird gleichlautend berichtet: „Zu der am 5. d.<br />

Mts. im Saale <strong>des</strong> „Goldenen Schiffchens“ (unser Vereinslokal war leider nicht frei)<br />

veranstalteten „Roßmäßler-Gedenkfeier“ hatte Herr Chemiker F. Roßmäßler, Leipzig, der<br />

einzig noch lebende Sohn <strong>des</strong> Gefeierten, die Gedächtnisrede übernommen. In schlichten, zu<br />

Herzen gehenden Worten schilderte der Greis das Leben und Werk seines Vaters,<br />

insbesondere seine Tätigkeit als Akademiker und Naturforscher, als Politiker der Sturm- und<br />

Drang-Periode, als Volksfreund und Volkslehrer, den fast unausgesetzt Hindernisse und<br />

Anfeindungen entgegentreten, und der doch nicht müde wird, durch Wort und Schrift, an der<br />

geistigen Hebung seines Volkes zu arbeiten, insbesondere begeisterte Liebe zur Natur zu<br />

wecken. Der Vortrag fand lebhaften Beifall. Anknüpfend daran legte der Vorsitzende kurz<br />

dar, was gerade wir Aquarienfreunde Roßmäßler verdanken. Später im engern Kreis, erzählte<br />

Herr Roßmäßler noch so manches von dem Gefeierten, vor allem aus seinem Familienleben.<br />

Auch verschiedene denkwürdige Schriftstücke, Farbenskizzen zu dem großen Molluskenwerke<br />

usw. lagen aus. - ...“.<br />

Auch im Naturkundeverein wurde dem <strong>Jubiläum</strong> gedacht, wie es in der Abendausgabe der<br />

Saalezeitung vom 5. April 1906 in der 1. Beilage zu Nr. 161 auf Seite nachzulesen ist:<br />

„Vereins- u. Versammlungsnachrichten: Verein für Naturkunde: In der letzten Sitzung<br />

6


würdigte der Vorsitzende unter Hinweis auf den 100. Geburtstag Roßmäßlers Verdienste um<br />

die Verbreitung naturwissenschaftlicher Erkenntnis, besonders seine Tätigkeit als<br />

Volksschriftsteller.“<br />

Es ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass es auch eine Gedenkfeier zum 100 Geburtstag<br />

Roßmäßlers <strong>des</strong> im Januar 1906 gegründeten Verein der Aquarien- und Terrarienliebhaber<br />

„Roßmäßler“ in Halle, unserem unmittelbaren Vorgänger, gegeben hat. Dafür spricht natürlich<br />

die Namenswahl, die nicht nur wegen <strong>des</strong> „Sees im Glase“ zustande kam, sondern im<br />

gleichen Maße wegen <strong>des</strong> Volksschriftstellers und Wissenschaftlers, der sich für die<br />

naturwissenschaftliche Bildung auch der unteren Schichten der Bevölkerung einsetzte. <strong>Das</strong><br />

kann man auch aus einem Vortrag ersehen, den Max Eitner am 3. März 1928 im damaligen<br />

Arbeiter-Aquarien-Terrarien-Verein zum Thema: „Aquarienkunde in Theorie und Praxis“<br />

hielt. Dort ist das „Glas“ zwar zum „Wasserglas“ und die Sicht auf den Begründer der<br />

Süßwasseraquaristik ist sicher etwas verklärt, aber ganz klar wird die Bedeutung von<br />

Roßmäßler für die naturwissenschaftliche Bildung der Arbeiter, die von dem Vortragenden<br />

hervorgehoben wird. Dieser Max Eitner war sicher ein sehr gebildeter Eisendreher, der viele<br />

Vorträge mit naturwissenschaftlichen Themen in seinem Verein gehalten hat und darüber<br />

hinaus großen Einsatz in der Organisation der Interessengemeinschaft der Arbeiter-Aquarien-<br />

und Terrarienvereine Deutschlands zeigte. Mit solchen Mitgliedern war es nur konsequent,<br />

wenn sich der „Roßmäßler-Halle“ in „Naturwissenschaftlicher Arbeiterverein“ umbenannte.<br />

Nach dem 2. Weltkrieg wurde die naturkundliche Bildung durchaus nicht kleiner geschrieben.<br />

Den 150. Geburtstag Roßmäßlers feierten die Aquarien-Terrarienfreunde im Kulturbund in<br />

Halle (Saale) nicht alleine, sondern es fand ein Heimatabend der Kreiskommission Natur und<br />

Heimat, gestaltet durch die FG Aquarien-Terrarienfreunde Halle, im Heinrich-u.-Thomas-<br />

Mann-Haus am 22. März 1956 unter dem Thema: „Wir ehren Roßmäßler anlässlich seines<br />

150. Geburtstages“, statt. Auch die andere große Veranstaltung in diesem Jahr, die große<br />

„Aquarien-Terrarien-und Wasserpflanzenausstellung“ in den Gewächshäusern <strong>des</strong> Botanischen<br />

Gartens Halle vom 3. bis 17. Juni 1956 stand unter dem Eindruck <strong>des</strong> <strong>Jubiläum</strong>s <strong>des</strong><br />

Begründers der Aquarienkunde. „Der Neue Weg“ Nr. 130 vom Donnerstag, den 7. Juni 1956,<br />

schreibt auf S. 3: „Fischzucht ist nicht nur Liebhaberei, - ....Herr Paul Klostermann, der<br />

Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, die 1949 aus den Vereinen ‚Vivarium‘ und ‚Roßmäßler‘<br />

– genannt nach dem ‚Vater der Aquaristik‘ – entstand, führte bei unserem Besuch gerade eine<br />

Schulklasse durch die Ausstellung. ...“ Besser kann man sich eine Würdigung für den<br />

Förderer naturwissenschaftlicher Bildung für alle nicht denken.<br />

Im Herbst 1956 folgte dann noch der Höhepunkt für die gesamte DDR, denn im Haus der<br />

Kultur „A. S. Puschkin“ in Halle (Saale) fand die III. Zentrale Tagung für Aquarien- und<br />

Terrarienkunde am 22. und 23. September statt. Dort würdigte Reimar Gielsenbach, damals<br />

neben Dieter Vogt einer der beiden Redakteure von „Aquarien-Terrarien“ und zusammen mit<br />

Karl Friedel der Verfasser <strong>des</strong> „Roßmäßler-Büchleins“, den Volksschriftsteller und frühen<br />

Naturschützer Emil Adolf Roßmäßler in einem Plenarvortrag: „Was hat uns Roßmäßler zu<br />

sagen.“ Ausgehend vom Satz <strong>des</strong> zu Würdigenden: „Die Natur ist unser aller Heimat, in der<br />

ein Fremdling zu sein jedermann zu Schande und Schaden gereicht.“ machte er auf <strong>des</strong>sen<br />

umwelterkennende und umweltschützende Ziele aufmerksam. Eine Haltung, die dieser Naturfreund<br />

und Naturschützer Gielsenbach sein ganzes weiteres Leben berücksichtigte. Auf dieser<br />

Tagung sprach auch eine frühere Hallenserin, Frau Dr. Elisabeth Thumann, nun aus Berlin,<br />

über die „Lebensräume der kleinen Fließgewässer“, ein Vortrag der in Inhalt und Didaktik gut<br />

bei den 120 Tagungsteilnehmern ankam. Dem BFA Halle und dem Zentralen Arbeitskreis<br />

Guppyzucht wurde für eine erfreuliche Guppyausstellung gedankt.<br />

Roßmäßlers Gedanken und seine Schriften blieben auch in den nächsten 50 Jahren für die<br />

Arbeit der Fachgruppe und den wiedergegründeten Verein der Maßstab bei der Auswahl der<br />

Themen für Vorträge und Diskussionsveranstaltungen.<br />

7


Übersicht über hallische Vivarienvereine<br />

Die Geschichte der halleschen Vereine, die sich der Vivaristik gewidmet haben, ist sehr<br />

vielfältig.Unsere Festschrift soll zeigen, wie sich die halleschen Vereine gegründet und<br />

entwickelt haben. Nicht immer lässt sich diese Aufgabe lösen, denn oftmals sind keine oder<br />

nur lückenhafte Belege aus den <strong>vergangenen</strong> <strong>Jahrzehnt</strong>en vorhanden. Mathias Pechauf und<br />

andere Vereinsfreunde haben in unzähligen Stunden die verschiedensten Quellen aufgestöbert,<br />

gesichtet, untersucht und in dieser Festschrift niedergeschrieben.<br />

Daphnia – Verein für Aquarien- und<br />

Terrarienfreunde<br />

Hallescher Verein für Aquarien- und<br />

Terrarienkunde (Daphnia)<br />

Roßmäßler – Verein der Aquarien- und<br />

Terrarienliebhaber<br />

Wasserrose - Hallescher Verein für Aquarien- und<br />

Terrarienfreunde<br />

Hallescher Verein für Aquarien- und<br />

Terrarienliebhaber<br />

Vivarium - Verein für Aquarien- und<br />

Gegründet: 30. 11. 1902<br />

Aufgelöst: 21. 12. 1939<br />

Gegründet: 1906<br />

Aufgelöst: ?<br />

Gegründet: 1908<br />

Aufgelöst: ?<br />

Gegründet: 9. 3. 1909<br />

Aufgelöst: ?<br />

Gegründet: 20. 10. 1911<br />

Terrarienfreunde<br />

Aufgelöst: 1940 ?<br />

Stammtisch der Naturfreunde Gegründet: 1916 ?<br />

Aufgelöst: ?<br />

Nitella Gegründet: 16. 1. 1926<br />

Aufgelöst: 1930?<br />

Vereinigte Aquarien- und Terrarienfreunde<br />

Gegründet: 1945<br />

„Roßmäßler-Vivarium“<br />

Aufgelöst : 19. 6. 1990<br />

Arbeitskreis „Aquarien- und Terrarienfreunde“<br />

Fachgruppe für Aquarien- und Terrarienfreunde<br />

Aquaristik-Betriebsfachgruppe im VEB Kaffee Gegründet: ?<br />

Halle<br />

Aufgelöst : 1990<br />

„Roßmäßler-Vivarium 1906“ Verein für Aquarien- Wieder gegründet : 19. 9. 1990<br />

und Terrarienfreunde Halle (Saale)<br />

Aquarienfreunde Halle-Neustadt Gegründet: 1968<br />

Die in der Tabelle aufgeführten Fragezeichen deuten auf ungeklärte Daten und Fakten.<br />

Hier müssen weiterführende Untersuchungen die noch vorhandenen Lücken füllen, soweit<br />

dies noch möglich ist.<br />

8


Mathias Pechauf<br />

Mathias Pechauf gehört zu den an Mitgliedsjahren ältesten und aktivsten Mitgliedern<br />

unseres Vereins „Roßmäßler – Vivarium 1906 e. V.“ Halle (Saale). Seit dem 1.<br />

Oktober 1962 ist er Mitglied im „Roßmäßler Halle“ und er hat seit dieser Zeit alle<br />

Höhen und Tiefen <strong>des</strong> Vereins miterlebt. Ende der 50er Jahre, noch als Grundschüler,<br />

begann er sich für die Aquaristik zu interessieren und so kam wie es kommen es<br />

kommen musste, er wurde im Alter von 17 Jahren Mitglied bei den „Aquarianern“.<br />

Hier kam er mit vielen damals sehr bekannten hallischen Aquarianern, wie Klostermann,<br />

Bürger oder Hofmann zusammen und konnte seine Kenntnisse durch den regen<br />

Erfahrungsaustausch erweitern.<br />

Nach einem Studium der Biologie an der Martin-<br />

Luther-Universität Halle war er einige Jahre als<br />

Reviertierpfleger im Zoo Halle tätig um danach in<br />

einer renommierten Zoofachhandlung in Halle zu<br />

arbeiten. Diese Tätigkeit fiel aber bald nach der<br />

Wende dem Stellenabbau zum Opfer, so dass er nun<br />

schon über ein <strong>Jahrzehnt</strong> arbeitslos ist. Trotzdem ist<br />

er der Aquaristik treu geblieben, denn „einmal<br />

Aquarianer, immer Aquarianer“. Seine vielseitigen<br />

Interessen auf dem Gebiet der Vivaristik verdeutlicht<br />

seine Mitgliedschaft in den verschiedensten ZAG´s<br />

und später in Gesellschaften und Arbeitskreisen.<br />

Einen Schwerpunkt seiner aquaristischen Tätigkeiten<br />

bilden bis heute Cichliden und Eierlegende Zahnkarpfen. Darüber hinaus setze er sich<br />

stets auch mit den neuesten Erkenntnissen der biologischen Wissenschaften<br />

auseinander und so ist er heute in unserem Verein der beste „Literaturaquarianer“.<br />

<strong>Das</strong> dokumentieren seine zahlreichen Untersuchungen zu den verschiedensten<br />

vivaristischenThemen, die er mit umfangreichen Belegen aus der wissenschaftlichen<br />

Literatur der Universitätsbibliothek der Martin-Luther-Universität Halle untermauert.<br />

Der größte Teil der Beiträge hier in unserer Festschrift ist seinen Recherchen und<br />

Untersuchungen zur Geschichte der Vivaristik in der Stadt Halle zu verdanken.<br />

Ohne diese seine Arbeit wären viele Informationen sicherlich in Vergessenheit<br />

geraten. Ein hervorzuheben<strong>des</strong> Beispiel sind die in unserem Verein monatlich<br />

erscheinenden Rundbriefe, die ohne seine Beiträge nicht so gehaltvoll wären.Die Idee<br />

zu dieser Art der Information für unsere Vereinsmitglieder und andere Interessenten<br />

stammt auch von ihm.<br />

Seit 1975 wirkte Mathias Pechauf in den verschiedensten Leitungsgremien auf<br />

örtlicher und damals bezirklicher Ebene mit.<br />

Mathias Pechauf wurde 1984 zum Vorsitzenden unseres Vereins gewählt.<br />

Ihm ist es zu verdanken, dass unser Verein die oft nicht einfachen Jahre der Neuorientierung<br />

nach der Wende 1989 gemeistert hat. Im Jahre 1993 übernahm er auch den<br />

Vorsitz <strong>des</strong> VDA-Bezirkes 04. Auf dem VDA-Bun<strong>des</strong>kongreß 2002 in Leipzig wurde<br />

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er für seine Verdienste um die Aquaristik mit der goldenen Ehrennadel <strong>des</strong> VDA<br />

ausgezeichnet. Die Funktion <strong>des</strong> Vereinsvorsitzenden hatte Mathias Pechauf bis zum<br />

Jahre 2006 inne. Er wurde zum Ehrenvorsitzenden im „Roßmäßler-Vivarium“ gewählt.<br />

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Die Entwicklung der Vivarienkunde in Halle vor der Gründung der <strong>erste</strong>n hallischen<br />

Aquarien- und Terrarienvereine<br />

Wenn man die Artikel in der Gartenlaube von 1854-56 über den „Ocean auf dem Tische“<br />

und Roßmäßlers „See im Glase“ 1856 als Ausgangspunkt für die Aquarienliebhaberei in<br />

Deutschland nimmt, dann wäre es interessant zu wissen, wie sich diese Erscheinung im<br />

gesellschaftlichen Leben in Halle an der Saale etablierte. Ein Exkurs darüber ist nicht<br />

einfach. Auf welche Materialien können wir dabei überhaupt zurückgreifen? <strong>Zum</strong> einen auf<br />

Mitteilungen und Annoncen in den Tageszeitungen aus jener Zeit. <strong>Zum</strong> anderen existierten<br />

in Halle in dieser Zeit zwei naturwissenschaftliche Vereine, die „Naturforschende<br />

Gesellschaft“ (Gegründet 1779) und der „Naturwissenschaftliche Verein für Sachsen und<br />

Thüringen“ (Gegründet 1847). Sachsen und Thüringen sind damals preußische Provinzen.<br />

Beide Vereinigungen befassten sich neben vielen anderen auch mit zoologischen und<br />

botanischen Fragestellungen. Besonders der jüngere von beiden gab mit der „Zeitschrift für<br />

die gesamten Naturwissenschaften“ (später Zeitschrift für Naturwissenschaften) eine<br />

Publikation heraus, aus der sich an Hand der Sitzungsprotokolle, der eigentlichen Beiträge<br />

und der besprochenen Literatur feststellen lässt, in wie weit auch Fische, Lurche und<br />

Kriechtiere und die entsprechenden Pflanzen zu den behandelten Gegenständen gehörten.<br />

Außerdem war man in Halle in einer glücklichen Lage, die sich seit 1852 durch die<br />

Herausgabe der naturwissenschaftlichen Wochenzeitung „Die Natur“ ergab. Dort werden<br />

alle neuen Entwicklungen, auch im Bereich der Haltung von Tieren im Haus und im<br />

Zimmer, verfolgt.<br />

In seiner Besprechung von Roßmäßlers „<strong>Das</strong> Süßwasseraquarium“ von 1857 geht Dr. Karl<br />

MÜLLER nicht sehr gnädig mit seinem früheren Mitstreiter um. Vor allem der relativ hohe<br />

Preis wird gerügt, denn ein zu hoher Preis für viele einfache Mitbürger war 1853 einer der<br />

Gründe warum Roßmäßlers aus der Herausgebertroika ausschied. Außerdem wird die<br />

ganze Sache als eine neue Mode eines alten Hutes angesehen, denn viele Leute, auch er<br />

selbst, hätten schon seit langem Wassertiere und Pflanzen in Glasbehältern beobachtet.<br />

[D.Nat. VII (9) 65 (1857)]<br />

Gibt es Hinweise für solche Behauptungen? Ohne umfangreiche Recherchen ist die Beantwortung<br />

nicht eindeutig zu geben. Aber einige Hinweise finden sich trotzdem. So wurde in<br />

Halle von 1774-1804 im Verlag „bey J. J. Gebauers Witwe und Joh. Jac. Gebauer“ von<br />

Johann Ernst Immanuel WALCH die Zeitschrift „Der Naturforscher“ herausgegeben. Dort<br />

erscheint auch ein Bericht von Johann August Ephraim GOEZE („Pastoris bey der St. Blasii<br />

Kirche zu Quedlinburg und Ehrenmitglieds der Gesellschaft der Naturforscher in Berlin“)<br />

„Beobachtungen ueber die in der Stubenwaerme aus den Eyern erzeugten Froesche“ (Rana<br />

temporaria Linn. Der braune Grasfrosch) [DNaturforsch XX (1784) 106-130], was auf eine<br />

Erbrütung von Braunfroscheiern im Zimmer hindeutet und damit auf ein „Aquarium“. Vom<br />

gleichen Autor erscheinen im gleichen Organ verschiedene andere Arbeiten darunter ein<br />

früher Hinweis auf heute als Futterzuchten verwendete Tiere - „Mikroskopische<br />

Erfahrungen ueber die Eßigaale“, [D.Naturforsch I (1774) 1-53; XVIII (1782) 38-65]<br />

Auch ein Hallenser, Gottfried August GRUENDLER, („Mahler und Kupf<strong>erste</strong>cher in Halle,<br />

wie auch Ehrenmitglied der Gesellschaft der Naturforscher in Berlin“) berichtet über<br />

„Beobachtungen von dem Leuchten der Eidexeneyer im Finstern.“ [D.Naturforsch. III<br />

(1774) 218-222], sicher einer auf bestimmte Bakterien oder Pilze zurückzuführende<br />

Erscheinung. Auch der Herausgeber schreibt eine „Abhandlung von der Reproduction der<br />

Seesterne.“ [D.Naturforsch IV (1774) 57-66]. Ein Jakob PARSON bringt eine „Nachricht<br />

von einer besonderen Gattung <strong>des</strong> Chaemeleons.“ [D.Naturforsch V (1775) 184-187] und<br />

der Professor Johann BECKMANN („der Oeconomie ordentlichen oeffentlichen Lehrers<br />

auf der Universitaet zu Goettingen“) verfasst einen „Beytrag zur Naturgeschichte <strong>des</strong><br />

12


Kiefenfusses.“ [D.Naturforsch VI (1775) 35-40]. Selbst Korallen, sicher an entsprechenden<br />

Präparaten, werden von Prof. HERMANN in dem Artikel „Beschreibung einer noch<br />

unbeschriebenen Sternkoralle: Madrepora Calendula, oder die Ringelblumen-Sternkoralle.“<br />

beschrieben [DNaturforsch XVIII (1782) 115-122].<br />

Einen exotischen Frosch macht der „Hofrath SCHREBER“ in seinem „Beytrag zur<br />

Naturgeschichte der Froesche. Der Pipfrosch, Rana pipiens.“ zum Thema [DNaturforsch<br />

XVIII (1782) 182-193] und Carl Christian GMELIN („Marggraefl. Badischem Hofrath und<br />

Professor der Naturgeschichte zu Carlsruhe“) bringt eine „Beschreibung zweyer neuer<br />

Schlangenarten.“ („Coluber quater radiatus, Coluber Luteo-striatus“) [DNaturforsch.<br />

XXVIII (1799) 154-171]. Wie man sieht, ist die Beschäftigung auch mit lebenden Vivarientieren<br />

in der Wohnung, keine völlig neue Möglichkeit der Naturbeobachtung.<br />

Auch in der ältesten hallischen naturforschenden Gesellschaft kann man in den frühen<br />

Jahren entsprechende Mitteilungen lesen, wie von C. E. WEIGEL „Beytrag zur Bestimmung<br />

der Schlangenarten“ [AbHallisNaturforGes I 1-54 (1783)] und „Beschreibung<br />

einer Schlange“ [AbHallisNaturforGes I 55-62 (1783)] oder ein offensichtlicher Fachmann<br />

für Wasserkäfer, Johann Friedrich August AHRENS, macht Ausführungen zu<br />

„Beschreibung der großen Wasserkaeferarten der Gegend um Halle in Sachsen (Dytisci)“<br />

(Vorgelesen in der Halleschen Naturforschenden Gesellschaft im Monat August 1810)<br />

[NeuSchrNaturforGesHalle I (6) 47 (1811)] und „Beschreibung der bekannten deutschen<br />

Taumelkaefer, Gyrini.“ (Vorgelesen in der Hallisch-Naturforschenden Gesellschaft den<br />

26sten Jul. 1812): NeuSchrNaturforGesHalle II (2) 41-50 (1819)]. Später können wir in dem<br />

Bericht von der Sitzung vom 05.11.1853 u. a. lesen: „Herr Prof. D’Alton erläuterte mehrere<br />

von ihm gefertigte Zeichnungen, welche die Sinnesorgane der Fische darstellen. ... Augen<br />

bei Anableps tetrophthalmos: ... Die angeblich vier Augen dieses Fisches sind nur zwei. Die<br />

Täuschung entsteht durch eine erst in den späteren Lebensjahren sich vollendende Hautbrücke,<br />

welche über die Pupille weggeht und sie in zwei ungleiche Theile theilt.“<br />

[AbHallisNaturforGes I (1853)] Auf die Kultivierungsmöglichkeiten für tropische Pflanzen<br />

und damit für entsprechende Terrarien wird in der Sitzung vom 12.08.1854 aufmerksam<br />

gemacht: ... „Herr Dr. Reil ... über Haare bei Cibotium ... andrer grosser Farn aus den<br />

Treibhäusern <strong>des</strong> Hrn. L. Kef<strong>erste</strong>in zu Crölwitz ....“ [AbHallisNaturforGes II (1854)].<br />

Sicherlich werden Präparate gezeigt, wenn auf der<br />

Sitzung vom 07.06.1856 berichtet wird: „Herr Prof. Burmeister zeigte die von ihm aus<br />

Brasilien mitgebrachten Laubfrösche vor und erläuterte ihre natürliche Beschaffenheit durch<br />

die von ihm nach dem Leben an Ort und Stelle angefertigten Abbildungen. ...“.<br />

[AbHallisNaturforGes IV (1856/57)]. Auch Wasserpflanzen aus den heimische Gewässern<br />

werden dort besprochen, wie in der Sitzung vom 13.12.1856: „Herr Prof. von<br />

Schlechtendal. spricht u. a. von Hydrilla verticilliata und Najas flexilis aus Pommerschen<br />

Seen“ [AbHallisNaturforGes IV (1856/57)] oder in der Sitzung am 19.03.1859: „Herr Prof.<br />

v. Schlechtendal bespricht eine neue von Rabenhorst beschriebene Isoetes malinvernia aus<br />

Wasserleitungen bei Oldenico unweit Vercelli“ und in der Sitzung am 13.08.1859: „Hr.<br />

Prof. v. Schlechtendal zeigt eine lebende Wasserpflanze (Hydrilla verticilliata) aus dem<br />

Dammschen See bei Stettin, welche, wie der Vortragende erläutert, mit der in den<br />

Gewässern Englands wuchernde, dorthin wahrscheinlich aus Nordamerika eingeschleppten<br />

Pflanze (Anacharis Alsinastrum) verwandt ist, und welche bis nach Ostindien, Java und<br />

Neuholland vorkommt.“ [AbHallisNaturforGes V (1858/59)]. Über eine tropische<br />

Schwimmpflanze schreibt der gleiche Verfasser eine eigene Abhandlung: „Bemerkungen<br />

über Pontederia azurea Swartz und die Familien-Verwandten. Mit einer Tafel.“ [AbHallis-<br />

NaturforGes VI 149-178(1859/60)]<br />

Für Fische fühlt sich in der Naturforschenden Gesellschaft Prof. Max SCHULTZE verantwortlich,<br />

denn mehrfach können wir über Vorträge oder eigene Beiträge lesen, so im<br />

Sitzungsbericht vom 08.02.1857: „Herr Prof. M. Schultze übergibt der Gesellschaft ein Ex-<br />

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emplar seiner jüngst erschienen Schrift: Die Entwicklungsgeschichte von Pteromyzon<br />

Planari, ...“ oder vom 28.11.1857: „Herr Prof. Schultze sprach unter Vorlegung zahlreicher<br />

Präparate über die electrischen Organe der Fische, ...“, letztere führt zu einem mehrteiligen<br />

Artikel: „Zur Kenntnis der electrischen Organe der Fische. Erste Abtheilung: Malapterurus.<br />

Gymnotus.; Zweite Abtheilung: Torpedo“ [AbHallisNaturforGes IV (1856/57)].<br />

Auch im Naturwissenschaftlichen Verein für Sachsen und Thüringen gibt es frühe Hinweise<br />

auf die Beschäftigung mit Tieren und Pflanzen für Aquarien und Terrarien. Am 5. Januar<br />

1853 berichtet Professor GIEBEL, der Zoologe und langjährige Vorsitzende <strong>des</strong> Naturwissenschaftlichen<br />

Vereins, über „die wichtigsten Untersuchungen <strong>des</strong> Farbwechsel der<br />

Chamäleonen“ in einem Literaturbericht [ZfgesNaturw. I (1853)]. Im gleichen Band werden<br />

Artikel von PETERS über „neue Flussfische aus Mossambique“ und von KNER über „Die<br />

Panzerwelse <strong>des</strong> Hofnaturaliencabinets in Wien“ besprochen. In der Flora der Halle umgebenden<br />

Dörfer, wird zu dieser Zeit noch manche heute ausgestorbene Pflanze gefunden,<br />

wie auf der Sitzung vom 03.08.1853 berichtet wird: „Herr Schliephacke zeigte eine in den<br />

Sümpfen bei Dieskau aufgefundene, also einheimische Sumpfpflanze, die Drosera rotundifolia<br />

vor“. [ZfgesNaturw. II (1853)]. In den Literaturberichten wird u. a. über die Arbeit<br />

von AGASSIZ über „Poecilia multilineata Lev. ist das Weibchen zu Mollienesia latipinna<br />

Les“, über eine „Beschreibung der sämtlichen Süsswasserfische Algeriens“ von GERVAIS<br />

oder über „geschwänzte Batrachier“ von DUMERIL berichtet. [ZfgesNaturw. II (1853)] Im<br />

Jahre 1854 referiert Prof. Giebel die Arbeiten von KNER „Über einige Sexualunterschiede<br />

bei der Gattung Callichthys und die Schwimmblase bei Doras.“ und von KELAART über<br />

„Neue Reptilien von Ceylon.“ [ZfgesNaturw. III (1854)].<br />

Auch in der Wochenzeitung „Die Natur“ finden sich Hinweise auf die frühe Haltung von<br />

Fischen und Terrarientieren im Zimmer zu Beobachtungszwecken, so etwa von G.<br />

BUCHHEISTER aus Wolfenbüttel, der in einer kleinen Mitteilung „Zur Geschichte der<br />

Ringelnatter“ über Beobachtungen bei mehrjähriger Haltung im Glaskasten (!) berichtet<br />

[D.Nat. IV (15) 124 (1855)]. Und Heinrich BETTZIECH-BETA kann 1857 in seinem<br />

Artikel „Bautalent unter Fischen“ mit einem etwas unnatürlichen Holzschnitt eines<br />

Stichlings von den Beobachtungen <strong>des</strong> Franzosen M. COSTE berichten, welcher dieser über<br />

den dreistachligen Stichling und den Zwergstichling gemacht, und über die COSTE bereits<br />

1846 eine Abhandlung geschrieben hatte. Die kolorierten Kupferstiche <strong>des</strong> Originals können<br />

nur nach Beobachtungen in einem Glasbehälter - einem Aquarium - entstanden sein.<br />

[D.Nat. VI (45) 356-358 (1857)] Alle diese Mitteilungen kann der gebildete Hallenser lesen.<br />

DR. BETTZIECH-BETA berichtet in den Fünfzigern <strong>des</strong> 19. <strong>Jahrhunderts</strong> noch <strong>des</strong> Öfteren<br />

über vivaristische Themen in der „Natur“. So über die Korallen, Seerosen und Seesterne bei<br />

„Ein Besuch im Zoophytenhaus <strong>des</strong> zoologischen Gartens zu London“ [D.Nat. IV (31) 251-<br />

252 (32) 258-260 (1855)] oder über Freilandbeobachtungen zum gleiche Thema<br />

„Lebensbilder von einem Steinchen“ [D.Nat. V (7) 51-54 (8) 57-59 (1856)], dabei weist er<br />

auch auf Professor GOSSE als Erfinder <strong>des</strong> künstlichen Seewassers und der „Marine-<br />

Aquarien“ hin. Noch mehr zum Bau und zur Gestaltung von Zimmeraquarien weist er in<br />

einem Artikel „Die Natur als Hausfreundin“ hin, wo er über Blumenfenster, Pflanzenvitrinen<br />

und selbst über Blumenfenster mit Aquarium berichtet [D.Nat. VI (24) 187-190;<br />

(26) 203-206 (1857)]. Dieser Autor hat ein weites Feld seiner Mitteilungen, so auch über<br />

den südafrikanischen Grabfrosch damals Pyxicephalus adversus Smith im 2. Teil „Aus dem<br />

südafrikanischen Thier- und Pflanzenleben“ [D.Nat. VII (38) 300-303 (1857)], oder aus<br />

dem Zoo in Regents Park bei London „Der Riesensalamander von Japan“ [D.Nat. IX (27)<br />

211-212(1860)], oder über den Zitterrochen in „Electrische Batterien in der Natur“ [D.Nat.<br />

V (22) 173-174 (1856)]. Auch der Humor kommt bei ihm nicht zu kurz, wenn er über die<br />

Auswirkungen der Ausbreitung der Wasserpest in England unter dem Titel „Die vegetabilische<br />

Hydra“ schreibt [D.Nat. VIII (30) 238-240 (1859)].<br />

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Eigentümliche Fische sind immer wieder das Thema von Artikeln dieser Zeitschrift, wie die<br />

Lungenfische (Lepidosiren paradoxus, Protopterus annectens) in dem Beitrag von Robert<br />

HARTMANN „Der Schuppenmolch“ ( [D.Nat. IV (30) 239-241 (1855)] oder Panzerwelse<br />

(Callichthys) und Kletterfische in dem von Hermann Meier über „Kriechende, laufende,<br />

springende und klimmende Fische“ [D.Nat. IX (44)349-352; (46) 363-366 (1860)]. Ganz im<br />

Sinne von Roßmäßler berichtet H. ZEISE „Aus dem Leben eines Wasserkäfers“ über<br />

Dytiscus marginalis in einer Art, die nur durch Aquarienbeobachtungen zu erlangen ist<br />

[D.Nat. VIII (13) 100-102 (1859)]. In den Literaturbesprechungen wird über Doras costata<br />

als ein „Zu Lande reisender Fisch“ und über Hinweise seiner paarweisen Brutpflege [D.Nat.<br />

VI (20) 158-159 (1857)] und über „Notodelphys ovifera Lichtenstein“ als „Ein<br />

merkwürdiger Laubfrosch der Cordilleren“ berichtet [D.Nat. VI (46) 367-368 (1857)]. Dort<br />

wird auch über die <strong>erste</strong> lebende Haltung der Lungenfische in Europa im Krystall-Palast in<br />

London „Ein leben<strong>des</strong> Fisch-Amphibium in England“ referiert [D.Nat. VII (37) 296<br />

(1958)]. An gleicher Stelle kann man auch eine Besprechung über das vielleicht <strong>erste</strong><br />

Terrarienbuch in Deutschland nachlesen: „<strong>Das</strong> Terrarium, oder Thier- und Pflanzenleben im<br />

Zimmer. Anleitung zur H<strong>erste</strong>llung über die Pflege <strong>des</strong>selben. Leipzig, Dyk‘sche<br />

Buchhaltung“ [D.Nat. VIII (8) 63 (1859)].<br />

Mit Pflanzen für Vitrinen und Terrarien geht es auch in den 60ziger Jahren in der<br />

Naturforschenden Gesellschaft gleich weiter. Im Bericht der Sitzung vom 02.08.1862 ist zu<br />

lesen: „Herr Prof. v. Schlechtendal spricht über die Familie der Bromeliaceen, namentlich in<br />

Bezug auf einige ihm von H. Prof. Burmeister zugekommene Arten von Tillandsia, welche<br />

bei Buenos Aires auf die einfachste Weise an Stäbe, Gitter oder Stämmen gebunden, blühen<br />

und als „Flor del aire“ oder Luftblume bekannt sind, da sie, wie dies bei uns im<br />

Gewächshaus auch statt findet, ohne Wurzelbildung machen, fortwachsen und blühen, wenn<br />

sie an einen Gegenstand befestigt in der feuchten Luft hängen ... [Abh.NaturforGes VII<br />

(1863)]. <strong>Das</strong> ist T. usneoi<strong>des</strong>, eine Art von Tillandsien, die heute noch in unseren Behältern<br />

vorhanden ist.<br />

Auch Schildkröten spielen eine Rolle, wie auf der Sitzung vom 13.01.1866: „Herr Prof.<br />

Giebel ... Darauf verbreitet er sich unter Vorlegung mehrerer Exemplare über die Schildkröten<br />

der Insel Banka. Seither waren erst drei Arten von dieser Insel bekannt, während der<br />

Redner durch seinen Zuhörer und Freund Dr. Deissner 7 Species in 15 Exemplaren dorther<br />

erhielt.“ [AbhNaturfoGes X (1868)] Auch legt der gleiche Autor eine längere Abhandlung<br />

mit Abbildungen über diese Schildkröten vor: „Die Schildkröten der Insel Banka.“<br />

[ZeitfgesamtNaturw. XXVII (1866)]. Prof. GIEBEL, ein Vertreter der Übergangsformen<br />

und Gegner <strong>des</strong> Darwinismus, macht aus seinen Ansichten kein Hehl, als er auf der Sitzung<br />

vom 25.05.1870 berichtet: „Herr Professor Giebel legt eine Suite von 39 Panzern der<br />

Testudo geometrica vor, welche Herr Studios Hahn von der Missionsstation Amandelbom,<br />

Zakfluss, Capolonie, erhalten hat, und macht auf die große Veränderlichkeit dieser in<br />

Südafrika sehr häufigen Schildkröte aufmerksam, welche glücklicher Weise von dem seit<br />

einigen Decennien in der systematischen Naturgeschichte herrschenden wahrhaft<br />

dämonischen Eifer der Artzersplitterung noch nicht ergriffen worden ist. ...“<br />

[ZeitfgesamtNaturw. XXXV (1870)].<br />

In den 60er Jahren kann man auch einen v<strong>erste</strong>ckten Hinweis auf ein Aquarium im Haushalt<br />

einer der Mitglieder <strong>des</strong> Naturwissenschaftlichen Vereins finden. Der Sitzungsbericht vom<br />

10.01.1866 vermeldet: „Herr Dieck endlich berichtet über ein Rädertierchen (Rotifer),<br />

welches er in seinem Aquarium vielfach vertreten fand, ...“ [ZeitfgesamtNaturw. XXVII<br />

(1866)] Dieser Herr DIECK ist Inspektor an der höheren Mädchenschule in den<br />

Franckeschen Stiftungen in Halle und ist sehr an naturwissenschaftlichen Dingen interessiert,<br />

so berichtete er 1854 auch zuerst über die Victoria regia beim Gärtner Röder in<br />

einer Sitzung. Interessant wäre es, welche Tiere und Pflanzen in diesem Aquarium gehalten<br />

15


wurden, denn wegen <strong>des</strong> einen Rädertierchens allein wird es der Herr Inspektor wohl nicht<br />

aufgestellt haben.<br />

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Der <strong>erste</strong> hallesche Verein für Aquarien- und Terrarienkunde – die „Daphnia“<br />

In den „Blättern für Aquarien- und Terrarienfreunde“, Band XIV Heft 1 Seite 16, vom Januar<br />

1903 ist im Vereinsbericht der Magdeburger „Vallisneria“ über die Sitzung vom 11.11.1902<br />

u. a. zu lesen, dass ein Herr W. Münzer über die Gründung eines neuen Aquarien- und<br />

Terrarienvereins in Halle an der Saale berichtete.<br />

<strong>Das</strong> ist die früheste Erwähnung <strong>des</strong> <strong>erste</strong>n halleschen Vivarienvereins, der sich am 30. Oktober<br />

1902 als Verein der Aquarien- und Terrarien-Freunde „Daphnia“ gründete, wie man in<br />

der <strong>erste</strong>n Satzung lesen kann. Diese ist in der Vereinsregisterakte <strong>des</strong> Amtsgerichts Halle im<br />

Lan<strong>des</strong>archiv Sachsen-Anhalt, Zweigstelle Merseburg, verwahrt. Für Hallenser war dieser<br />

Tag auch <strong>des</strong>halb wichtig, weil an diesem Tag fünf Straßen und der Marktplatz zum <strong>erste</strong>n<br />

Mal elektrisch beleuchtet wurden.<br />

Der Verein war zunächst nicht im Vereinsregister eingetragen, was genaue Aussagen über die<br />

Gründer, den <strong>erste</strong>n Vorstand und andere Einzelheiten erschwert. In der Nummer 53 auf Seite<br />

3 <strong>des</strong> „Generalanzeiger für Halle und den Saalkreis“ vom Mittwoch, dem 4. März 1903,<br />

findet sich unter „Lokales“ folgende Mitteilung: „Der Verein hiesiger Aquarien- und<br />

Terrarien-Freunde „Daphnia“ hat heute abend 9 Uhr seine Versammlung im „Schwarzen<br />

Adler“, gr. Steinstraße, nicht wie bisher im evang. Vereinshaus. Gäste willkommen. Wie stets<br />

findet auch diesmal eine Auktion von Fischen und Pflanzen statt.“<br />

Nach dieser ältesten Erwähnung in einer halleschen Tageszeitung können wir davon ausgehen,<br />

dass man den <strong>erste</strong>n Verein für Aquarien- u. Terrarienkunde in Halle (Saale) im<br />

„Evangelischen Vereinshaus“ gegründet hat.<br />

Schon nach einigen Monaten fanden die Sitzungen in der Gaststätte „<strong>Zum</strong> Schwarzen Adler“,<br />

in der Großen Steinstraße 24, statt. Lange kann man dort aber auch nicht getagt haben, denn<br />

in der gleichen Zeitung zeigte ein Herr Dietrich die Neueröffnung der genannten Einrichtung<br />

Ende November 1903 nach größerer Renovierung als „Dietrichs Bierpalast“ an.<br />

In der Ausgabe vom 4.10.1904 auf der Seite 13 <strong>des</strong> „Generalanzeigers für Halle und den<br />

Saalkreis“ findet sich unter vielen anderen Annoncen eine relativ aufwändig gestaltete Anzeige<br />

<strong>des</strong> Vereins mit einem oben offenen Rahmenaquarium mit Sumpfpflanzen und Fischen:<br />

„Daphina Verein der Aquarien und Terrarien-Freunde, Versammlungen jeden 1. u. 3.<br />

Dienstag im Monat, Restaurant Paradeplatz ,1 Dienstag, den 4. 10.: Zuchtberichte Vorzeigen<br />

von neuen exotischen Fischen Gäste willkommen.“. Leider war der Vereinsname falsch geschrieben,<br />

so dass das Klischee unbrauchbar war und die Annonce <strong>des</strong>halb nur einmal erschien.<br />

Aber auch dort schien sich der Verein nicht lange aufgehalten haben. Erst ab 1905 hatte man<br />

mit der „Dresdener Bierhalle“ am Kaulenberg 1 eine längerfristige Bleibe gefunden, die auch<br />

die Umbenennung in „Coburger Hofbräu“ überstand und bis in die 20er Jahre bestand.<br />

Die <strong>erste</strong> öffentliche Aktivität <strong>des</strong> neuen Vereins wurde am 26.November 1904 auf der Lokalseite<br />

der „Saalezeitung“ angekündigt. Dort wird auf die 4. Kanarienausstellung <strong>des</strong> Vereins<br />

„Canaria“ verwiesen, an der sich dankenswerterweise auch zum <strong>erste</strong>n Mal der Verein<br />

„Daphnia“ mit Aquarien und Terrarien beteiligte. Bei der nach Abschluss veröffentlichten<br />

Liste der mit Medaillen und Pokalen prämierten Herren wird auch ein Herr Otto für seine<br />

Aquarien ausgezeichnet. Ebenso wie im Jahr zuvor, als ein Techniker Otto dort Aquarien<br />

ausstellte. Ob das der <strong>erste</strong> Vorsitzende war, der stellvertretend für die „Daphnia“ den Preis<br />

bekam? <strong>Zum</strong>in<strong>des</strong>t ist das die <strong>erste</strong> Kontaktadresse im <strong>erste</strong>n Band der Matte’schen<br />

Jahrbücher für das Jahr 1905, dort wird auch von 40 Mitgliedern, einer Bibliothek mit 48<br />

Bänden und einer Präparatensammlung mit 50 Nummern berichtet.<br />

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In den „Blättern für Aquarien- und Terrarienkunde“ 1905 kann man auch die <strong>erste</strong>n Vereinsberichte<br />

finden. Aus dem Bericht von der Generalversammlung vom 9. Januar 1906 geht<br />

hervor, dass der neue Vorstand sich aus dem 1. Vorsitzenden Kurt Poenicke, Herderstr. 12,<br />

dem 2. Vorsitzenden Max Otto, dem Kassierer Albert Rudolph, Herrenstr. 20, dem<br />

Schriftführer Ernst Zeidler, Gr. Steinstr. 55 und dem Sammlungswart Otto Hoffmann zusammensetzt.<br />

Mit dem im gleichen Lokal tagenden Verein für Naturkunde, gegründet einige<br />

Monate nach der „Daphnia“, wird eine stärkere Zusammenarbeit angestrebt. Überhaupt ist<br />

man sehr naturkundlich um nicht zu sagen wissenschaftlich interessiert, wie die <strong>erste</strong>n Vereinsberichte<br />

und die dort aufgelisteten Themen aufzeigen. <strong>Das</strong> lag sicher auch an den<br />

Berufen, aus denen sich die Mitgliedschaft zusammensetzte –gehobeneres Bürgertum. <strong>Das</strong><br />

waren Lehrer, Kaufleute, Universitätsangestellte, Fabrikbesitzer und besser gestellte Handwerksmeister.<br />

Dafür sorgte sicher auch der Lehrer Kurt Poenicke, wahrscheinlich ein Naturkundelehrer.<br />

Wir würden heute sicher Biologielehrer sagen. Sein Interessenbereich war sehr<br />

vielseitig. Einen besonderen Schwerpunkt seiner Interessen bildeten die Kleinkrebse, die<br />

Copepoden und Daphnien, über die er auch in anderen naturkundlichen Vereinen in Halle<br />

referierte, wie die Vereins- und Versammlungsnachrichten in den halleschen Tageszeitungen<br />

aus dieser Zeit beweisen. So beispielsweise im Dezember 1910 im Verein für Naturkunde, wo<br />

er nach der Saalezeitung vom 29.12.1910 „Über den Wasserfloh, ein Lebensbild aus dem<br />

Dorfteich“ sprach. Er referierte aber nicht nur theoretisch, sondern untermauerte seine<br />

Ausführungen mit eigenen Ergebnissen jahrelanger Untersuchungen am Gemeindeteich in<br />

Tornau. Dieser Teich war zu dieser Zeit vom Verein „Daphnia“ gepachtet, also „eigener<br />

Futterteich“. Lehrer Kurt Poenicke griff bei seinen Vorträgen auch auf die neuesten Erkenntnisse<br />

in der biologischen Forschung zurück.<br />

Am 5. März 1906 veranstaltete der Verein im Saale der Gaststätte „Goldenes Schiffchen“ eine<br />

„Roßmäßler-Gedenkfeier“ aus Anlass <strong>des</strong> 100. Geburtstags <strong>des</strong> Begründers der deutschen<br />

Aquaristik. Den Festvortrag hielt kein geringerer als der Chemiker F. Roßmäßler aus Leipzig,<br />

der damals noch lebende Sohn von Emil Adolf Roßmäßler, der über Leben, Schicksal und<br />

Wirken seines Vaters berichtete. Den anderen Teil <strong>des</strong> Festprogramms übernahm der 1.<br />

Vorsitzende Poenicke mit einem Vortrag „Über Daphnien“, dem Anlass und dem Vereinsnamen<br />

angemessen.<br />

Im gleichen Jahr unternahm die „Daphnia“ auch einen <strong>erste</strong>n Versuch einer eigenständigen<br />

Aquarien- und Terrarienausstellung. Vom 2. bis 20. September 1906 stellte der Verein<br />

Aquarien im damaligen Raubtierhaus <strong>des</strong> 1901 gegründeten Zoologischen Gartens Halle aus.<br />

<strong>Das</strong> Heft 7 <strong>des</strong> 2. Jahrgangs der Mitteilungen aus dem Zoologischen Garten Halle September<br />

- Oktober 1906 erschien mit 2 Schleierschwänzen, damals die Favoriten der Besucher, auf<br />

dem farbigen Titelblatt. Kurt Poenicke stellte in einem mehrseitigen Artikel mit Bildern<br />

Barben und Bärblinge als „Dankbare Aquarienfische“ vor. <strong>Das</strong> waren zur damaligen Zeit<br />

echte Raritäten – begehrte Neueinführungen. Über die 1902 und 1903 neu eingeführten<br />

Barben wird berichtet, ihre Haltung und Zucht wird beschrieben. Dabei wird Barbus<br />

conchonius als Rote Barbe und B. ticto als Prachtbarbe bezeichnet. Wer nicht züchten will,<br />

dem wird zum Beispiel der „Aquarien- Zaunkönig“ (Gambusia holbrooki) empfohlen. Als der<br />

Renner der Ausstellung wird der erst 1905 eingeführte Danio rerio begeistert beschrieben, der<br />

deutsche Name Zebrabärbling ist offensichtlich noch nicht gebräuchlich.<br />

Zwar hatte man mit dem Aufstellungsort der Aquarien einige Probleme und auch die<br />

Witterung spielte nicht so richtig mit, so dass einzelne Becken, in denen frisch abgelaichte<br />

Fischbrut schwamm, geheizt werden mussten (!), wie die „Saalezeitung“ vermeldete. Aber<br />

der Erfolg machte Mut auf größere Herausforderungen und selbstgestellte Aufgaben. Und<br />

auch einen weiteren Effekt hatte diese Ausstellung. Der Zoo griff die Anregung, die die<br />

Liebhaber mit ihrer Ausstellung gemacht hatten, auf. Im nächsten Jahr, vermeldet von der<br />

„Saalezeitung“, stellte man im dem sich dem Raubtierhaus anschließenden Anthropoidenhaus<br />

(Affenhaus) Aquarien auf, die bepflanzt und dann mit Aquarienfischen besetzt wurden.<br />

18


Zusammen mit ähnlich platzierten Terrarien im Raubtierhaus versuchte die Zoodirektion so,<br />

das zwar geplante, aber aus Mangel an Finanzen bisher nicht errichtete Zooaquarium zu<br />

ersetzten. Einen Gedanken, den man auch in jüngste Zeit immer wieder belebt hat.<br />

1907 erschien der Verein „Daphnia“ zum <strong>erste</strong>n Mal im Vereinsteil <strong>des</strong> Halleschen Adressbuches.<br />

In diesem Jahr veranstaltete der Verein mit entsprechender Vorbereitung eine größere<br />

Ausstellung in den Räumen der bekannten Lokalität „Freybergs Garten“ in der Friesenstraße.<br />

Der Erfolg dieser Ausstellung und die weitere gute Entwicklung <strong>des</strong> Vereins machten seinen<br />

Vorstand und seine Mitglieder selbstbewusst genug, um auf eine Eintragung in das<br />

Vereinsregister hinzuwirken. Auf der Generalversammlung am 7.Januar 1909 fasste man<br />

einen entsprechenden Beschluss. Eine Satzung wurde erarbeitet und nach fachkundiger<br />

Prüfung überarbeitet. Am 17.Juni 1909 stellte der Lehrer Poenicke als Vorsitzender den entsprechenden<br />

Antrag, dem das Polizeipräsidium Halle dann nach Überprüfung der Satzung<br />

entsprach. Am 9.Juli 1909 wurde der „Verein für Aquarien- und Terrarienkunde zu Halle an<br />

der Saale Daphnia“ unter der Nummer 132 in das Vereinsregister beim Amtsgericht Halle<br />

(Saale) eingetragen und im Öffentlichen Anzeiger zum Amtsblatt der königlichen Regierung<br />

zu Merseburg vom 24. Juli 1909 angezeigt. <strong>Das</strong> Vereinsvermögen betrug 1000 Mark für die<br />

Kostenberechnung. Eine Summe, die man erst richtig würdigen kann, wenn man ihre heutige<br />

Kaufkraft in Euro mit dem Faktor 10 bis 15 multipliziert.<br />

Im gleichen Jahr 1909 hatte der Verein die zweite Aquarien-Terrarien-Ausstellung organisiert,<br />

nun in allen Räumen <strong>des</strong> noch größeren „Brunnerts Bellevue“ in der damaligen<br />

Lindenstraße. Diese Ausstellung muss einen großen Eindruck in der Öffentlichkeit von Halle<br />

und unter den Vivarienfreunden in der näheren und weiteren Umgebung gemacht haben. Ungewöhnlich<br />

viele Berichte in der Tagespresse sprechen dafür. Besonders die Vielfalt der<br />

ausgestellten Fische, vor allem der Welse bis hin zum Zitterwels und bei den Terrarientieren<br />

der Grottenolm, fanden uneingeschränkte Beachtung, Trotz Eintrittspreisen von 50 Pfennigen<br />

(bitte Umrechungskurs zu heute berücksichtigen) in den <strong>erste</strong>n Tagen, mit Hilfe <strong>des</strong> so<br />

genannten „billigen Sonntags“ (30 Pf) am zweiten Wochenende und dem Groschen für<br />

Kinder bei Schulklassen, muss sich diese Ausstellung gerechnet haben.<br />

Die Ausstrahlung <strong>des</strong> Vereins hatte enorm zugenommen, denn im Halleschen Adressbuch<br />

werden 75 Mitglieder, eine reichhaltige Bibliothek bzw. Präparatensammlung sowie ein<br />

eigenes Vereinsheft vermeldet. <strong>Das</strong> von den Vereinsmitgliedern gehaltene Tiermaterial bestand<br />

aus Importmaterial oder aus unmittelbaren Nachzuchten solcher Importe. So z. B. die<br />

Sensation <strong>des</strong> Jahres 1909, dem Schwerträger Xiphophorus helleri aus Guatemala, den<br />

Gärtnermeister Karl Schortmann trotz seines damals astronomischen Preises auf der Sitzung<br />

am 4. Februar 1910 vorgezeigte.<br />

Am 27. Mai 1910 wurde auf der außerordentlichen Hauptversammlung mit Prof. Lehmann<br />

ein neuer Vorsitzender für den zurückgetretenen Kurt Poenicke eingesetzt. Am 6. Januar 1911<br />

wählte der Verein einen neuen Vorstand: 1. Vorsitzender der Oberlehrer Prof. Traugott<br />

Lehmann, 2. Vorsitzender der Elektroingenieur Georg Tatzelt, Schriftführer der Bankbote<br />

Ernst Zeidler, Kassierer Otto Hesse und Sammlungsverwalter der Gärtnereibesitzer Karl<br />

Schortmann.<br />

Die für das Jahr 1911 vorgesehene Ausstellung sollte die beiden vorangegangen übertreffen<br />

und den Rang <strong>des</strong> Vereins in der organisierten Vivaristik widerspiegeln. Für die Ausstellung<br />

vom 7. bis 18. September 1911 mietet man alle Räume in beiden Stockwerken <strong>des</strong><br />

„Wintergarten“ in der Magdeburger Straße, Nähe Riebeckplatz, damals eine der <strong>erste</strong>n<br />

Adressen. In 400 (in Worten vierhundert) Aquarien und 200 (in Worten zweihundert)<br />

Terrarien zeigten die Vereinsmitglieder wohl fast alles an Aquarienfischen und<br />

Terrarientieren, was Liebhaber zu dieser Zeit halten konnten. In der hallischen Tagespresse<br />

würdigte man die Ausstellung in den höchsten Tönen, selbst Vergleiche mit dem Berliner<br />

Aquarium bemühte man. Was sich aber nicht in der nötigen Zahl einstellte, waren die<br />

19


zahlenden Besucher, auch die Schulklassen kamen nicht im gewünschten Maße, so dass sich<br />

ein finanzieller Misserfolg ankündigte.<br />

Man versuchte selbst bei der Stadtverordnetenversammlung einen Zuschuss zu erhalten. Die<br />

wies das Ansinnen aber ab, obwohl sie selbst Hunde- und Kaninchenausstellung schon<br />

geldlich unterstützt hatte. Auch Hilfsversuche, wie der Aufruf <strong>des</strong> Heidevereins an seine<br />

Mitgliedschaft zum gemeinsamen Besuch, brachten keine Wende. Auf einer Hauptversammlung<br />

am 6.Oktober 1911, nach Abschluss der Ausstellung, musste ein solches Manko<br />

vom Vorstand vorausgesagt werden, dass selbst der vorher von jedem Mitglied eingeforderte<br />

Garantiefond nicht zu <strong>des</strong>sen Deckung ausreichte und noch mehr als 200 Mark an<br />

Verbindlichkeiten übrig blieben. Deshalb kam es zu dem Vorschlag, den Verein aufzulösen<br />

und über den Verkauf <strong>des</strong> Vereinseigentums die Schulden zu begleichen. Für diesen<br />

Vorschlag fand sich eine große Mehrheit, aber mit 30 Ja-Stimmen bei 5 Enthaltungen reichten<br />

13 Nein-Stimmen, um die notwendige Dreiviertelmehrheit zu verhindern. Nun traten 37<br />

Mitglieder aus. Die nächste Sitzung am 20.Oktober 1911 gehört wohl zu der eigenartigsten,<br />

die man in einem Vivarienverein beobachtet hat. Der bei der letzten Sitzung verhinderte<br />

Vorsitzende Prof. Lehmann eröffnete, gab alle bei ihm befindlichen Dinge aus dem Vereinseigentum<br />

zurück, erklärte dann seinen Rücktritt und verließ sofort das Lokal.<br />

Als einmaliger Vorgang ist es auch zu betrachten, dass die Vorstandsmitglieder Prof. Lehmann,<br />

Tatzelt und Zeidler beim Amtsgericht ihren Rücktritt bekannt machten. So groß war<br />

offensichtlich die Angst, in Regress genommen zu werden. Der zuständige Beamte merkte<br />

aber an, dass ein Vorstand bis zur Neuwahl eines anderen in der Verantwortung bleibt.<br />

Die Geschicke <strong>des</strong> Vereins führte bis zur nächsten Generalversammlung der Schneidermeister<br />

Heinrich Martin. Schon auf den nächsten Sitzungen, nach genauer Rechnungsführung, ergab<br />

sich vor allem durch Spenden ein völliger Ausgleich der Unkosten der Ausstellung. Die<br />

Wirtschaftskraft der verbliebenen Mitglieder und ihre Spendenbereitschaft waren<br />

offensichtlich groß genug, um solche finanziellen Probleme zu lösen. Auf der fälligen<br />

Generalversammlung am 6. Januar 1912 wurde ein neuer Vorstand mit, Heinrich Martin als 1.<br />

Vorsitzenden, Institutsgärtner Dahl als 2. Vorsitzenden und dem cand. jur. Kurt Merkwitz,<br />

gewählt. (als was?)<br />

Auf der nächsten Generalversammlung am 7. Januar 1913 wählten die Mitglieder nun den<br />

Herrenmaßschneidermeister Camillo Wottawa als 1. Schriftführer. Am 20. Februar 1912 hatte<br />

man eine neue Satzung beschlossen, die nun der neue Vorstand bei Gericht und Polizei angemeldete.<br />

Der neue Schriftführer war eine schillernde Figur der hallischen Vivarianern, der<br />

offensichtlich auch zu den Gründern <strong>des</strong> Vereins „Roßmäßler“ gehörte und dort die <strong>erste</strong><br />

Kontaktadresse war. Er gab dann auch ein Zwischenspiel im kurzzeitig existierenden Verein<br />

„Scalare“ (der Verein tagte im Lokal „<strong>Zum</strong> Aquarium“ in der Herrenstraße und mehr als<br />

dieser Vereinsname ist uns nicht bekannt) als Vorsitzender. Der profilierte Amphibienzüchter<br />

trat in der folgenden Zeit bei mehreren Vereinen der organisierten Vivaristik in Halle in<br />

Erscheinung. Im nächsten Jahr übernahm wieder ein Lehrer den Vorsitz bei der „Daphnia“,<br />

denn in einer Kampfabstimmung am 9. Januar 1914 wurde Curt Dennhardt gegen C. Wottawa<br />

gewählt. Der übrige Vorstand veränderte sich nicht. Dem 1911 gegründeten Verband der<br />

Deutschen Aquarien- und Terrarienvereine (VDA) schloss sich die „Daphnia“ im Jahre 1912<br />

an.<br />

Dann brach der 1. Weltkrieg über Europa, über Deutschland und damit natürlich auch über<br />

die Vivaristik herein. Veranstaltungen der „Daphnia“ Halle sind für diese Zeit kaum nachweisbar.<br />

Der Kassierer O. Hesse konnte 1915 dem Amtsgericht auf die Aufforderung zur<br />

Erneuerung der Vorstandsmeldung nur mit dem Hinweis auf Unmöglichkeit, die im Felde<br />

stehenden Mitglieder zu Neuwahlen zusammenrufen zu können, begegnen, was auch das<br />

Amtsgericht in den nächsten 3 Jahren akzeptieren musste.<br />

Am 21. Januar 1919 versammelten sich 13 Mitglieder zur <strong>erste</strong>n Generalversammlung nach<br />

dem Kriege. In den Vorstand wählte der Verein: Curt Dennhardt als 1. Vorsitzender, Camillo<br />

20


Wottawa als 1. Schriftführer und August Dahl als Kassenführer. Der Verein gründete 1924<br />

die regionale Organisationseinheit <strong>des</strong> VDA, den VDA-Gau 04 (Saalegau), mit und besetzte<br />

auch einen Platz im Vorstand.<br />

In den nicht regelmäßigen Vereinsberichten in den „Blättern“ und „Wochenschriften“ nannte<br />

sich die „Daphnia“ in den 20er Jahren dann „Verein für Natur-, Aquarien- und<br />

Terrarienkunde“. Ein Name, der zwar auch im Adressbuch steht, der aber nie offiziell war,<br />

denn als sich 1927 ein neuer Vorstand bei Amtsgericht angemeldete, hat man den Namen<br />

„Natur“ im Stempel verschämt geschwärzt. In den zwanziger Jahren griff die „Daphnia“ ihre<br />

frühe Ausstellungsform wieder auf und veranstaltete bei den Kanarienzüchtern, in deren<br />

vorweihnachtlichen Ausstellungen, kleine Werbeschauen.<br />

Auf der Hauptversammlung am 14. 1.1927 legte der bisherige Vorstand seine Ämter nieder<br />

und es wurde ein neuer Vorstand, mit dem Oberpostschaffner Richard Liebau als Vorsitzenden,<br />

dem Elektroingenieur Wilhelm Mühlbach als Kassierer und dem Kellner Alfred<br />

Werner als Schriftführer, gewählt. Richard Liebau behielt seinen Vorsitz bei den Wahlen der<br />

nächsten Jahre, während das übrige Personal doch oft wechselt. Richard Liebau übernahm<br />

auch den Vorsitz im „Saalegau“ in Nachfolge von Gerhard Nette vom Verein „Vivarium“.<br />

Allerdings war seine Tätigkeit dort nicht durch große Erfolge gekennzeichnet, denn nach<br />

seinem Ausscheiden musste der Gau-04 1931 von seinen Nachfolgern neu aufgebaut werden.<br />

Die „Daphnia-Halle“ verließ, wie manch andere Vereine auch, den VDA und schloss sich<br />

dem neu gegründeten Bund Deutscher Vivarienvereine (BDV) an. Tagungslokal war nun das<br />

Haus der Bäckereiinnung von Halle in der Otto-Küfner-Str. 16. Die Hauptversammlung von<br />

1933 beschloss eine dreijährige Wahlperiode, sicher auch um Gerichtskosten zu sparen, denn<br />

Mitglieder und Geld waren knapp geworden, wie ein überlieferter Kassenbericht aufzeigt.<br />

In der zweiten Hälfte der 30er Jahre muss die Attraktivität der „Daphnia“ stark zurückgegangen<br />

zu sein. Interessierte und aktive Leute gingen zum Verein „Vivarium“ über, der<br />

offensichtlich das bessere Programm hatte und der persönliche Umgang der Mitglieder unter<br />

einander wahrscheinlich harmonischer war. Bis Mitte 1936 sind die Aktivitäten noch im<br />

Nachrichtenblatt <strong>des</strong> BDV (Beilage zur Zeitschrift „<strong>Das</strong> Aquarium) gut dokumentiert. Als<br />

letzte Aktivität wird eine Werbeschau in der Freilandanlage <strong>des</strong> Vereins im Garten 140 der<br />

Schrebergartenanlage gegenüber der Pferderennbahn für den 19.Juli 1936 angekündigt, aber<br />

dann ist nichts mehr zu hören bzw. zu lesen. Die Legende besagt zwar, dass sich der Rest der<br />

„Wasserflöhe“ im II. Weltkrieg offiziell dem „Vivarium“ anschloss, aber die Vereinsregisterakte<br />

besagt auch hier wieder etwas ganz anderes. Als im Oktober 1939 das<br />

Amtsgericht die fälligen Informationen über den amtierenden Vorstand bei Oberpostschaffner<br />

i. R. Richard Liebau als eingetragenen Vorsitzenden einforderte, antwortete dieser, dass er<br />

nicht mehr zuständig sei, und den Brief an den nun dafür zuständigen Herrn Traxdorf<br />

weitergeleitet hätte. Am 29. November 1939 stellten die beiden (wahrscheinlich!) verbliebenen<br />

Mitglieder, der Kassierer Paul Traxdorf (Elektromeister) und der Schriftführer<br />

Ernst Möbius (Installateur) den Antrag beim Amtsgericht Halle, den Verein „Daphnia“ aus<br />

Mangel an Mitgliedern und Vermögen aus dem Vereinsregister zu streichen. Dem Antrag<br />

entsprach man am 9. Dezember 1939 und dem Verein entzog man zum 21. Dezember 1939<br />

die Geschäftsfähigkeit. Aus Mangel an Vermögen wurde auf eine Liquidation verzichtet.<br />

Zwar kann man noch 1940 in der Wochenschrift von Kontakten <strong>des</strong> Bezirksvositzenden Jäger<br />

mit Traxdorf von der „Daphnia“ lesen, aber ab 1941 sind auch die beiden letzten<br />

„Wasserflöhe“ Traxdorf und Möbius im „Vivarium“ angekommen, wie das Vereinsfotoalbum<br />

<strong>des</strong> letzteren beweist. So endete nach 37 Jahren die Geschichte der „Daphnia“ <strong>des</strong> <strong>erste</strong>n<br />

Aquarien- und Terrarienvereins in Halle (Saale).<br />

Die endgültige Löschung der „Daphnia“ aus dem Vereinsregister erfolgte aber erst nach dem<br />

2. Weltkrieg im Jahr 1946.<br />

21


Der Verein „Roßmäßler-Halle“<br />

Bei dem <strong>erste</strong>n der beiden Vereine, aus der unser heutiger Verein einmal hervorgegangen ist,<br />

ergibt sich die Schwierigkeit, dass er sich zu keiner Zeit seines Bestehens in das<br />

Vereinsregister bei Gericht eintragen lies. Darauf legten sowohl seine Gründer als auch die<br />

Nachfolger in den fast 40 Jahren seines selbstständigen Bestehens keinen Wert und vielleicht<br />

scheuten sie auch die anfallenden Kosten. Leider hielten sie das längere Aufbewahren von<br />

Unterlagen ebenfalls für nicht so wichtig, so dass die Entstehung <strong>des</strong> Vereins „Roßmäßler“<br />

und seine unmittelbaren Gründer doch mehr als im Dunkeln liegen. Trotz umfangreicher<br />

Recherchen in mehreren hallischen Tageszeitungen konnte im Jahrgang 1906 kein irgendwie<br />

gearteter Hinweis auf eine Vereinsgründung gefunden werden. Wenn man die terminliche<br />

Wiederkehr <strong>des</strong> sogenannten Stiftungsfestes als aussagekräftigen Hinweis ansehen kann, dann<br />

erfolgte die Gründung im Januar 1906. Erst im Jahre 1907 sind <strong>erste</strong> schriftliche Hinweise zu<br />

finden. Der <strong>erste</strong> findet sich in der Nr. 8 der „Wochenschrift“ vom 19. Februar 1907 in den<br />

Vereinsnachrichten auf der Seite 97: „Halle a. S. „Rossmässler“ Verein der Aquarien- und<br />

Terrarienliebhaber. Jeden Mittwoch nach 1. und 15. eines Monats Versammlung. Beginn 9<br />

Uhr. Vereinslokal: Restaurant „von Linde“, Herrenstr. 19. Gäste jederzeit willkommen.<br />

Briefadresse: C. Wottawa (Vorsitzender), Große Ulrichstr. 44 I.“<br />

Eine fast gleiche Mitteilung bringt das Mandée’sche Jahrbuch für 1907, „Ein Rückblick auf<br />

das Jahr 1906“. Damit ist wohl mit großer Wahrscheinlichkeit der Herrenmaßschneidermeister<br />

Camillo Wottawa der <strong>erste</strong> Vorsitzende <strong>des</strong> Vereins „Roßmäßler“. Die Vereinsbezeichnung<br />

„der Aquarien- und Terrarien-Liebhaber“ ist mit Sicherheit gewählt worden, um<br />

sich vom bereits seit 1902 bestehenden Verein der „Aquarien- und Terrarien-Freunde“ der<br />

„Daphnia“ abzugrenzen. Die Wahl <strong>des</strong> Vereinsnamen „Roßmäßler“ ist dagegen programmatisch<br />

zu sehen; damit wollte man an den „Begründer“ der Süßwasseraquaristik in<br />

Deutschland und an den Verfechter der „naturwissenschaftlichen Bildung für alle Bürger“,<br />

auch der Arbeiter und kleinen Angestellten, erinnern.<br />

Erst in der Nummer 44 der „Wochenschrift“ findet sich der <strong>erste</strong> Bericht einer Sitzung vom<br />

19. Oktober 1907. Der Name ist leicht verändert, statt <strong>des</strong> „der“ ist ein „für“ getreten. Man<br />

tagt sehr bürgerlich mit Sitzungsprotokoll, ein Herr Hennig wird aufgenommen, eine<br />

Kassenprüfung und eine Verlosung findet statt und man verweist auf eine Exkursion am<br />

nächsten Sonntag, wo „eine photographische Aufnahme <strong>des</strong> Vereins geplant ist“. Leider ist<br />

diese Aufnahme nicht überliefert. Über die <strong>erste</strong> öffentliche Aktivität kann man nur durch<br />

Rückschluss kommen, wenn die Saalezeitung vom 16.11.1907 auf der 1. Beilage zur<br />

Abendausgabe über die 7. Allgemeine Kanarienausstellung <strong>des</strong> Vereins „Canaria“ berichtet,<br />

die am 17. und 18. November 1907 in allen Räumen <strong>des</strong> „Pfälzer Schießgrabens“ stattfand.<br />

Dort steht u. a. zu lesen: „Der strebsame Fischzuchtverein ‚Roßmäßler‘ hat mit dieser<br />

Ausstellung seine 2. Ausstellung edler in- und ausl. Fische , Schlangen, Eidechsen, Frösche,<br />

Schnecken usw. verbunden, die in ca. 50 Aquarien untergebracht sind.“ Demnach war die<br />

<strong>erste</strong> Ausstellung <strong>des</strong> jungen Vereins „Roßmäßler-Halle“ anlässlich der „6. Allgemeine<br />

grosse Ausstellung edler Kanarienvögel, Exoten, ca. 200 ausgestopfte Vögel und Säugetiere,<br />

Aquarien, Terrarien ... am 24., 25. und 26. November 1906 in den Kaisersälen, Halle a. S.,<br />

Gr. Ulrichstr. 51“ vom : „Verein Canaria (Größter Kanarienzüchter-Verein der Provinz<br />

Sachsen)“ wie der Generalanzeiger für Halle am Mittwoch, den 21.11.1906, auf der 2.<br />

Beilage zu Nr. 273 auf der Seite 10 anzeigt und noch darauf hinweist „Dem geehrten<br />

Publikum ist gleichzeitig Gelegenheit geboten ... selbstgez. exotische Fische, Laubfrösche ec.<br />

preiswert anzukaufen.“ Am Sonntag, dem 25.11.1906, berichtet die gleiche Zeitung von<br />

dieser Ausstellung in den Kaisersälen auf der Seite 5 seiner 1. Beilage unter Lokales noch: „...<br />

; die Herren Maurermeister Otto und Schlossermeister Franke haben 15 Aquarien und<br />

Terrarien mit exotischen Fischen usw. zur Schau gestellt.“<br />

22


Von 1908 an ist der Verein im Adressbuch für Halle (IV. Teil Seite 81) im Vereinsteil vertreten:<br />

„Roßmäßler“ Verein der Aquarien- u. Terrarien-Liebhaber VerLok: „Linde“ Herrenstr.<br />

19 Vers. 1. u. 3. Mittwoch, Vors. Oskar Hildebrand; Liebenauer Str; Schriftf.: Franz Berger,<br />

Taubenstr.; Kass. Venediger“. Da dieses ebenfalls Ende 1907 erscheint, muß die Veränderung<br />

im Vereinsvorsitz im Verlaufe <strong>des</strong> Jahres 1907 erfolgt sein. Der Vorsitz sollte bis in die 30er<br />

Jahre bei dem Buchdruckmaschinenmeister Oskar Hildebrandt verbleiben. Damit hatte er eine<br />

prägende Rolle für die Vivaristik in unserer Stadt. Leider wissen wir nur sehr wenig über ihn.<br />

Soweit Vereinsberichte in der „Wochenschrift“ erhalten sind, absolvierte der Verein ein<br />

abwechslungsreiches Programm mit Vorträgen und Diskussionen. Obligatorisch war bei<br />

jedem Vereinsabend die Verlosung. Es gab bald eine Bibliothek und eine Sammlung von<br />

Präparaten. Gemeinschaftlich nutze man bei der Tier- und Pflanzenbeschaffung den Ankauf<br />

über den Verein, um so in den Genuss von Preisnachlässen zu kommen. Exkursionen<br />

erfolgten meist in die Auenlandschaften am südöstlichen Rand von Halle, Treffpunkt war<br />

dann meist die Kreuzung Merseburger und Huttenstraße. Aber auch das gesellige Leben in<br />

Form von Sommerfesten oder das jährliche Stiftungsfest kamen nicht zu kurz. Nachtwanderungen,<br />

im Anschluss ein abendliches Tanzvergnügen oder Wanderungen in das<br />

Morgenrot mit anschließenden Kränzchen sprechen für das Stehvermögen unserer Vorgänger,<br />

die damals noch in einer Sechstagewoche mit wesentlich mehr als 8 Stunden pro Tag arbeiten<br />

mussten.<br />

Viel Wert legten die Mitglieder <strong>des</strong> Vereins „Roßmäßler-Halle“ auf die Durchführung von<br />

Ausstellungen, die in unterschiedlicher Ausführung und verschiedenen Umfang durchgeführt<br />

wurden. So fand auch 1908 wieder eine Präsentation bei den Kanarienzüchtern statt, wie das<br />

2. Beiblatt der Abendausgabe der Saalezeitung (Nr. 556) am Donnerstag, den 26.11.1908<br />

vermeldet: „8. Allgemeine große Kanarien - Ausstellung Verein „Canaria“ am 29. u.<br />

30.11.1908 in Brunnerts Bellevue (früher Hofjäger, Lindenstr) mit der 3. Ausstellung <strong>des</strong><br />

Vereins „Roßmäßler“ Verein für Aquarien- und Terrarienkunde 70 Aquarien u. Terrarien,<br />

seltene Fische u. Wasserpflanzen, 2 Seewasseraquarien“.<br />

Im Verlaufe <strong>des</strong> gleichen Jahres änderte das Vereinslokal seinen Namen und nannte sich<br />

„<strong>Zum</strong> Aquarium“. Ob das mit einem oder mehreren Schaubecken, die vielleicht eingerichtet<br />

und betreut durch den Verein, eventuell im Schankraum aufgestellt waren, konnte bisher nicht<br />

abgeklärt werden. Aber man kann eine entsprechende Präsentation vermuten.<br />

Anfang <strong>des</strong> Jahres 1909 muss es innerhalb <strong>des</strong> Vereins zu Auseinandersetzungen gekommen<br />

sein, die im März zur Abspaltung eines Teils der Mitglieder führte, die sich in einem eigenen<br />

Verein organisierten, der sich zuerst „Hallescher Verein für Aquarien- und Terrarienfreunde“<br />

nannte und weiterhin im gleichen Vereinslokal tagte. In der gleiche Nummer der<br />

„Wochenschrift“ Nr. 13 vom (30.03.1909) auf der Seite 180 wird vom Verein „Roßmäßler-<br />

Halle“ berichtet: „Vereinslokal „<strong>Zum</strong> Anhaltiner“ Steinweg 52. In der Versammlung vom 17.<br />

d. M. wurde beschlossen, das Vereinslokal von Herrenstr. 19 nach dem Restaurant von<br />

Fleischhauer „<strong>Zum</strong> Anhaltiner“ Steinweg 52 zu verlegen und wurde der Umzug sofort<br />

bewerkstelligt. Wir bitten <strong>des</strong>halb sämtliche Mitglieder, Lieferanten und Liebhaber<br />

Zuschriften ect. nur noch an unsere neue Adresse zu senden. L. Thiele.“ Eine bereits ins Auge<br />

gefasste Ausstellung fand in diesem Jahr nun nicht mehr statt.<br />

Dafür fällt die Ausstellung im nächsten Jahr umso größer aus, die lange Zeit vorher in der<br />

Wochenschrift angekündigt, vom 22.5 bis 29.5.1910 stattfindet. Sie macht auch bei den<br />

auswärtigen Besuchern, die u. a. aus Leipzig, Magdeburg, Berlin und Stettin kommen,<br />

durchaus Furore. Im Adressbuch wird ein neuer Kassierer mit Max Eidner vermeldet, der aber<br />

sicher falsch geschrieben mit dem bereits durch populärwissenschaftliche Vorträge im Verein<br />

hervorgetretenen Max Eitner identisch ist. Im Adressbuch wird das auch im Folgejahr nicht<br />

korrigiert<br />

In der Hauptversammlung vom 14. Januar 1911 wird ein neuer Vorstand gewählt, der<br />

folgende Personen vereinigt: 1. Vorsitzender O. Hildebrandt, 2. Vorsitzender P. Deege,<br />

23


Schriftführer O. Mennicke, Kassierer M. Eitner, Inventarverwalter P. Goldstein, Revisoren:<br />

O. Zille und H. Grunert. Bereits zur nächsten Hauptversammlung am 6. Januar 1912<br />

veränderten sich die Namen einiger Vorstandsmitglieder, so wurde Zille 2. Vorsitzender,<br />

Heitmann Schriftführer und Prinz Kassierer. Die Herren Ebert und Stolle fungierten als<br />

Revisoren und es wurde ein monatlicher Literaturbericht eingeführt, für den mit O. Zille extra<br />

ein Referent bestimmt wurde. Höhepunkt <strong>des</strong> Jahres war für den „Roßmäßler-Halle“ die<br />

große Ausstellung vom 5. bis 9. April 1912 im Volkspark, die auch außerhalb von Halle<br />

großen Anklang fand. Ein speziell für die Ausstellung herausgegebenes Merkblatt warb außer<br />

für den Besuch auch für den Schutz der niederen Tierwelt, wie ein auswärtiger<br />

Berichterstatter in der Wochenschrift vermerkt. Im Gegensatz zur vorigen mit 79 Nummern<br />

waren im Katalog der Ausstellung nun 214 Nummern vertreten. Von dem Berliner Besucher<br />

wurde nur das zu geringe Aufkommen an „alteingerichteten Becken“ und zu wenige<br />

Seewasserbecken bemängelt, als er in der Wochenschrift auf den Seiten 254 und 255 sonst<br />

recht positiv über die Ausstellung berichtete. Am 5. Oktober 1912 war ein weiterer Wechsel<br />

<strong>des</strong> Vereinslokals fällig. Nun tagte man im Restaurant „<strong>Zum</strong> Jagdschloß“ Moritzzwinger 4.<br />

Außerdem muss in diesem Jahr das Dauerproblem der Aquaristik, Zugang zu den<br />

Futterteichen, besonders prekär geworden sein. Offensichtlich gab es Streit mit den nun in<br />

großer Zahl existierenden Zoohändlern, so dass auch der „Roßmäßler-Halle“ sich um einen<br />

eigenen Futterteich bemühte, was gegen Ende <strong>des</strong> Jahres 1912 der Fall war. Im Vereinskopf<br />

in der Zeitschrift taucht nun der Vermerk „Eigener Futterteich“ auf. In dieser Zeit muss sich<br />

der Verein auch eine Freilandanlage in einem Garten in der Neuanlage <strong>des</strong> Kleingartenvereins<br />

„Am Paul-Riebeck-Stift“ geschafft haben.<br />

<strong>Das</strong> Jahr 1913 begann mit einer Hauptversammlung am 4. Januar und brachte auch im<br />

Vorstand wieder Veränderungen: Paul Günther wurde Schriftführer und Paul Friedrich<br />

Inventarverwalter. Für den Bußtag 1913 ist eine Schau mit Börse dokumentiert, die geleitet<br />

von Max Eitner einen Umsatz von über 150 Mark erbrachte, was als zu gering erachtet wurde,<br />

da sich zu wenige Mitglieder an der Veranstaltung beteiligten. Heutige Betrachter müssen bei<br />

der Summe die damalige Kaufkraft und die Höhe der damaligen Löhne berücksichtigen. Um<br />

diese Zeit (9.11.1913) ist ein Foto datiert, was bei einer Exkursion in die Aue aufgenommen<br />

wurde, und einige Vereinsmitglieder mit Keschern und Fischkannen aber auch mit den unentbehrlichen<br />

Zigarren und einem Fläschchen zum „Aufwärmen“ zeigt.<br />

24


Der absolute Höhepunkt der veranstalteten Aktivitäten vor dem 1. Weltkrieg für den Verein<br />

„Roßmäßler-Halle“ war die Aquarien- und Terrarienausstellung vom 10. bis 14. April 1914<br />

im Kartellzimmer <strong>des</strong> Volksparks. Dafür wurde mit Anzeigen in der Tagespresse und in der<br />

Wochenschrift geworben. Von der Ausstellung berichteten die Tageszeitungen vor allem<br />

natürlich besonders das sozialdemokratische Volkblatt. Bei den ausgestellten Fischen spannt<br />

sich der Bogen von einheimischen Bitterlingen bis hin zum tropischen Zitterwels, während<br />

die Terrarientierkollektion bis hin zu Riesenkröten und einem Sumpfkrokodil reicht. Auch die<br />

reichhaltige Präparatensammlung wird gut präsentiert und vor allem Kinder und Schulklassen<br />

können sich einer sachkundigen Führung erfreuen.<br />

Im Sommer kommt dann mit dem Beginn <strong>des</strong> 1. Weltkrieges der große Rückschlag, wie für<br />

alle ähnlich gesinnten Vereinigungen. Im Adressbuch bleibt zwar bis 1919 alles beim Alten,<br />

der Eintrag wird einfach in gleicher Form bei den drei erfassten Aquarienvereinen immer<br />

wieder aufgenommen. Allerdings stimmt das mit Berichten in der Wochenschrift nicht<br />

überein. Der „Roßmäßler-Halle“ reagierte auf die Einberufung von Vorstandsmitgliedern mit<br />

der Wahl von nicht eingezogenen Mitgliedern. So fungiert nach der Ausgabe vom 8.<br />

September 1914 Max Eitner als Vorsitzender und Reinhardt Kamieth als Schriftführer. Bei<br />

der Generalversammlung vom 3. Januar 1915 wird der Vorsitzende bestätigt, unterstützt nun<br />

vom 2. Vorsitzenden Schröder, Kassierer Prinz und Schriftführer Niendorf. Die Herren Stolle<br />

und Maurer werden Revisoren. Diese Wahl wird bei dem Vereinsabend vom 5. Januar 1916<br />

bestätigt. Einigen der Arbeiter in qualifizierten Berufen kommt ihre Unabkömmlichkeit<br />

zugute, so dass sie auch für die Tätigkeit im Verein zur Verfügung stehen können. <strong>Das</strong> Programm<br />

wird natürlich nur in abgespeckter Form durchgeführt. Im Felde stehende Mitglieder<br />

werden mit kleinen Paketen, etwa zu Weihnachten bedacht, und tauchen bei Besuchen von<br />

der Front bei Vereinssitzungen auf. Manchmal können sie sogar über besuchte Schauaquarien,<br />

etwa in Belgien, berichten.<br />

Die nach dem Ende <strong>des</strong> Krieges sich noch verschärfenden wirtschaftlichen und sozialen<br />

Bedingungen trafen die im „Roßmäßler“ organisierten Arbeiter, Angestellten und kleinen<br />

Gewerbetreibenden besonders hart. Es ist erstaunlich, dass trotzdem regelmäßig kleine und<br />

größere Ausstellungen veranstaltet wurden. Paul Klostermann, der seit 1917 Mitglied im<br />

Verein war, berichtete in einer Zuarbeit zu einem geschichtlichen Rückblick 1987, dass aller<br />

zwei Jahre eine Ausstellung meist in der Turnhalle der Johannisschule stattfand. In den<br />

Zwischenjahren wurden nach seinen Angaben „kleine Werbeschauen“ im Vereinslokal<br />

durchgeführt. Besonders gut dokumentiert ist die Ausstellung vom 15. bis 17. Mai 1921, da<br />

sich von dieser ein Ausstellungskatalog erhalten hat. Daran nahmen 28 Aussteller mit 136<br />

Aquarien und 54 Arten von Zierfischen teil. In der Auswertung der Präsentation konnte Max<br />

Eitner auf der Sitzung vom 21.05.1921 feststellen, dass die tatsächliche Zahl der Aquarien bei<br />

196 und die der ausgestellten Arten bei 90 lag. Allein der einigen von uns noch bekannte<br />

Zoohändler R. Kamieth hatte in 46 Aquarien etwa 75 Arten ausgestellt. Weiterhin waren 12<br />

Terrarien und die reichhaltige Präparatensammlung ausgestellt und sorgten für einen großen<br />

Erfolg. Außerdem beteiligte man sich zum Totenfest im November an einer Ausstellung <strong>des</strong><br />

Kanarienvereins „Kanaria“. Besonders beachtenswert ist die Gründung einer Jugendgruppe.<br />

Ende September 1922 wurde der Vereinsname in „Arbeiter-Verein für Aquarien- und<br />

Terrarienkunde Roßmäßler-Halle“ geändert. Durch Umzug in eine andere Gaststätte „Zur<br />

Soolquelle“ in der Oleariusstraße 8 versuchte man bei der nun galoppierenden Inflation den<br />

Mitgliedern preiswertere Bedingungen zu bieten. Allerdings musste man dort im Winter für<br />

die Heizungsmaterialien selber sorgen. Selbst mit der Abhaltung der Vereinsveranstaltungen<br />

in einem Schulraum in der Talamtschule versucht man vor allem die erwerbslosen<br />

Vereinsfreunde im Verein zu halten. Natürlich war man auch mit anderen Vereinen in<br />

Kontakt so z. B. mit der „Azolla-Leipzig“. Man besucht sich gegenseitig bei Ausstellungen,<br />

diskutiert miteinander und tauscht Tier- und Pflanzenmaterial aus. Man bevorzugt dabei<br />

Vereine mit ähnlicher Zusammensetzung der Mitgliedschaft in sozialer Hinsicht. In dieser<br />

25


Zeit nennen sich viele Vereine in Arbeitervereine um. Um zwischen diesen eine Verbindung<br />

herzustellen, die ähnlich denen der im VDA verbundenen Vereine sind, aber mehr im<br />

Arbeitermilieu agieren, finden sich Ostern 1923 Arbeitervereine aus Leipzig, Hamburg,<br />

Delitzsch, Dessau und Jeßnitz zusammen. Anlass ist eine erneute Ausstellung <strong>des</strong><br />

„Roßmäßler-Halle“ vom 30. März bis 3. April 1923 in der Johannisschule in der Liebenauer<br />

Straße. Die Vereine beraten und beschließen die Gründung einer Interessengemeinschaft der<br />

Arbeiter-Aquarienvereine Deutschlands. Ziel ist es, „ daß wir uns weniger Begüterten durch<br />

gegenseitigen Austausch usw. die Liebhaberei auch weiterhin ermöglichen wollen.“ Diese<br />

Organisation erhielt in den nächsten Jahren einen großen Zulauf von Arbeitervereinen aus<br />

ganz Deutschland. Bei der Organisation spielten die hallischen Mitbegründer eine entscheidende<br />

Rolle. Besonders der schon öfters genannte Max Eitner war einer der Hauptbeteiligten.<br />

Ende der Zwanziger geriet dieser deutschlandweit organisierte Verband sicher<br />

auch in die politischen Querelen der zerstrittenen Arbeiterbewegung, die zusammen mit der<br />

Weltwirtschaftskrise schon vor 1933 zu einem Rückgang dieser Organisation führten.<br />

Im Juli 1924 wurde ein neues Vereinslokal, das Restaurant „<strong>Zum</strong> Markgrafen“ in der<br />

Brüderstraße, bezogen und Ostern 1925 fand wieder eine große Ausstellung in der<br />

Johannisschule statt. In 111 Aquarien wurden zahlreiche Fische darunter eine Reihe von<br />

Cichliden gezeigt. Auch die Seewasserabteilung war nun etwas größer und die einheimischen<br />

Amphibien und Reptilien wurden fast vollständig gezeigt. Der „Sportgenosse Kamieth“ war<br />

mit einer eigenen attraktiven Schau vertreten. Die Anrede „Genosse“ war in einer Arbeiterorganisation<br />

nichts Ungewöhnliches und der Zusatz „Sport“ kommt daher, dass unsere Liebhaberei<br />

damals allgemein als Sport angesehen wurde und der Verein „Roßmäßler“ einfach<br />

unter Sportvereinen im Adressbuch mit der eigenen Unterordnung für Aquarien-Terrarienvereine<br />

aufgeführt wurde. Trotz der Weltwirtschaftskrise wurde 1929 von einer schönen<br />

Werbeschau <strong>des</strong> Vereins in der Wochenschrift berichtet. Die inhaltliche Entwicklung <strong>des</strong><br />

Vereins gipfelte in der Umbenennung in „Naturwissenschaftlicher Arbeiterverein Roßmäßler<br />

Halle“. Diese Namensänderung wurde 1932 im Adressbuch wirksam. Allerdings, lange<br />

konnte der Verein diesen Namen nicht tragen, denn nach der Machtübernahme durch die<br />

Nazis im Frühjahr 1933 gerieten die Arbeitervereine in das Visier der politische Polizei, der<br />

Gestapo.Soauch der „Roßmäßler-Halle“. Paul Klostermann berichtet über einen solchen<br />

Besuch: „Eines Tages kamen 2 Kriminalbeamte in unsere Versammlung. Sie fanden keine<br />

Beanstandung, weil sie mit den lateinischen Namen nichts anzufangen wussten, von denen<br />

wir reichlich Gebrauch machten.“ Ganz so harmlos wird die Sache nicht gewesen sein, denn<br />

wie soll man sich sonst erklären, dass in den ganzen übrigen 30ziger Jahren keinerlei<br />

Vereinsmitteilungen vom „Roßmäßler-Halle“ in der Wochenschrift erscheinen. Es ist nicht<br />

auszuschließen, dass man so die schriftliche Aufzeichnung von Namen verhindern wollte, die<br />

u. U. als belastend ausgelegt werden konnten. Nur in den Jahrbüchern können wir finden, dass<br />

der Verein nun von Paul Klostermann als Vorsitzenden geleitet wird. Eine letzte Vereinsmitteilung<br />

gibt es vom November 1940, dort wird wieder der alte Namen „Verein der<br />

Aquarien- und Terrarienliebhaber“ geführt und als Vorsitzender wieder Oskar Hildebrand<br />

angegeben. Der Verein tagt nun am 1. Sonntag im Monat im Vereinslokal „Zur Tanne“ in der<br />

Mansfelder Straße. Man ist nun auch Mitglied im Reichsverband Deutscher Aquarien- und<br />

Terrarienvereine, da man sonst ja nicht mehr tagen durfte. Aber wenn man mitmachen muss,<br />

dann macht man richtig mit. Als der Landwirtschaftsrat Johannes Jäger vom „Vivarium-<br />

Halle“ 1941 den Vorsitz im Bezirk 04 übernimmt, versucht er die anderen hallischen<br />

Verbandsfreunde in die Arbeit einzubeziehen. Da ist der Bezirksfreund Klostermann vom<br />

„Roßmäßler-Halle“ sein Ansprechpartner. In diesem Jahr 1941 gehören seine Aquarien mit zu<br />

denen, die den Teilnehmern einer Bezirkszusammenkunft in seinem noch nicht zerbombten<br />

Heim gezeigt und als sehenswert beurteilt werden. Bei der Anerkennung seiner Erfahrungen<br />

und Kenntnisse ist die Übernahme einer Beisitzerfunktion im Bezirksvorstand im gleichen<br />

Jahre nur folgerichtig. Die Vereine werden durch die immer weiter gehenden Einberufung zur<br />

26


Wehrmacht und die Kriegsverluste immer kleiner. Ehe diese zu klein werden versucht wohl<br />

der Verein „Vivarium-Halle“ den „Roßmäßler zum Anschluss zu bewegen, was aber laut<br />

Klostermann abgelehnt wurde. 1944 ist es mit den offiziellen Veranstaltungen sowieso<br />

vorbei, da das Land im Chaos <strong>des</strong> Zusammenbruches <strong>des</strong> Hitlerregimes versinkt und die noch<br />

verbliebenen Menschen mit überlebenswichtigen Dingen beschäftigt sind. Erst nach dem<br />

Kriegsende und der Besetzung, zuerst durch die US-amerikanische, dann durch die<br />

sowjetische Besatzungsmacht, kann man an einen Neuanfang der organisierten Vivaristik in<br />

Halle(Saale) denken.<br />

Unser Verein - 1945 bis heute<br />

Die Geschichte unseres Vereins kann, wie die Geschichte aller anderen Vereine auch, nicht<br />

losgelöst von der allgemeinen Zeitgeschichte, der Geschichte der gesellschaftlichen und<br />

politischen Entwicklung <strong>des</strong> Staates, <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> bzw. <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>teiles, in dem sich der<br />

Verein befindet, betrachtet und verstanden werden. Die Einflüsse dieses Umfel<strong>des</strong> auf den<br />

Verein sind unterschiedlich stark. In einem zentralistisch geführten Staat sind sie sicher<br />

stärker als in einem förderalen Staatsgebilde und in einem diktatorisch geführten Staat<br />

(Stichwort „Diktatur <strong>des</strong> Proletariats“), sind sie deutlich stärker als in einem demokratisch<br />

regierten. Da die Verhältnisse, die das Vereinsleben über große Teile der DDR-Zeit (auch)<br />

bestimmten, aber sehr schnell in Vergessenheit geraten und für kommende Generationen<br />

kaum mehr vorstellbar bzw. nachvollziehbar sind, sollen sie an dieser Stelle insbesondere für<br />

den Zeitraum zwischen 1960 und 1989 in etwas größerem Umfang berücksichtigt werden, als<br />

es in einer „normalen“ Vereinsgeschichte der Fall wäre. Sicher ließen sich vergleichbare<br />

Ausführungen auch über die Zeit <strong>des</strong> zwischen 1933 und 1945 regierenden Regimes machen<br />

(etwa zum Stichwort „Arisierung“ oder der Bildung <strong>des</strong> R.D.A., dem die Vereine wohl<br />

genauso freiwillig beigetreten wurden wie 1949 dem Kulturbund – s.u.), aber dazu fehlen<br />

wohl konkrete Unterlagen und Zeitzeugen, so dass die Reglementierungen <strong>des</strong> und die<br />

fachfremden Einflüsse auf den Verein für diese Zeit leider nicht mehr in größerem Umfang<br />

darstellbar sind.<br />

Wir schreiben also das Jahr 1945, der Krieg war verloren und Deutschland hatte bedingungslos<br />

kapituliert. Dazu kam, dass im östlichen Teil <strong>des</strong> verbliebenen Deutschlands ein<br />

völlig neues Gesellschaftssystem installiert werden sollte. Hätte man das doch, um einen alten<br />

Witz leger wiederzugeben, zuerst mal an Ratten versucht, uns allen wäre viel erspart<br />

geblieben. Aber so wurde der Versuch gleich am Menschen gemacht, was natürlich auch<br />

Auswirkungen auf den Homo aquariaticus (den Gemeinen Aquarianer) und sein Sozialverhalten<br />

(also sein Vereinsleben) haben musste, wie wir im Verlauf der Ausführungen noch<br />

sehen werden. Der Anfang war schwer, vieles war im Krieg zerstört, viele Aquarianer waren<br />

gefallen oder in Gefangenschaft, häufige Stromabschaltungen und geringe Kohlenlieferungen<br />

für die Heizung im Winter machten das Leben auch nicht gerade leichter, aber trotzdem begannen<br />

sich die Aquarianer sehr bald wieder zu organisieren.<br />

Bereits Ende 1945 erhielten die Aquarianer Halles von der sowjetischen Militäradministration<br />

die Erlaubnis einen Verein zu gründen, aber eben nur einen. So kam es zur (Zwangs)Vereinigung<br />

der beiden Hallenser Vorkriegsvereine unter dem Namen:<br />

27


Vereinigte Aquarien- und Terrarienfreunde „Roßmäßler (gegründet 1906)<br />

Vivarium“ (gegründet 1911) im Volksbildungsamt der Stadt Halle<br />

(so zumin<strong>des</strong>t nachweisbar in den <strong>erste</strong>n Erwähnungen <strong>des</strong> neuen Vereins in der „Wochenschrift“<br />

und der DATZ 1948). Es war WILHELM FACKLAM, der die Vereinigung initiierte und<br />

der auch der <strong>erste</strong> Vereinsvorsitzende war (Nachruf in der DATZ).<br />

Der früheste Nachweis <strong>des</strong> neu gegründeten Vereins in der Literatur (mit dem Programm für<br />

drei Monate) findet sich in „<strong>Das</strong> Vivarium“ 1947. Als Vereinsname wird angegeben:<br />

Vereinigte Zierfischfreunde Roßmäßler-Vivarium im Volksbildungsamt der Stadt Halle.<br />

1. Vorsitzender war nach dieser Quelle KURT FREYER und WILLY (WILHELM) FACKLAM war<br />

2. Vorsitzender.<br />

Interessant ist das Programm. Der <strong>erste</strong> nachweisbare Vortrag in unserem Verein hieß: „Der<br />

Glasbarsch – seine Pflege und Zucht“, vorgetragen von KURT FREYER. Ein Vortrag über einen<br />

Fisch, der mit seinen Temperaturansprüchen in der Nachkriegszeit wohl gar nicht so leicht zu<br />

züchten war. Inzwischen ist er fast vollständig aus unseren Aquarien verschwunden. Ein<br />

weiteres Vortragsthema war „Die Zucht und Pflege der Haplochilen“ von PAUL<br />

KLOSTERMANN. „Haplochile“ war eine lange Zeit gebräuchliche Bezeichnung für Eierlegende<br />

Zahnkarpfen der Alten Welt. Heute kennen diesen Namen wohl nur noch die Killy-Spezialisten.<br />

Noch etwas Interessantes gibt es im Programm zu lesen: „Jeden Donnerstag 19.30 Uhr<br />

Arbeitsgemeinschaft Mikroskopie im Zoologischen Institut, Halle(S.) Domplatz 4, Leitung<br />

BUSCH.“ GERHARD BUSCH war Biologe und von 1948 bis 1949 Vorsitzender unseres Vereins.<br />

Aber nicht das ist so interessant, sondern die Tatsache, dass hier eine Vorkriegstradition<br />

fortgesetzt wurde – nämlich die Arbeit organisierter Aquarianer mit dem Mikroskop. Heute<br />

haben die meisten der jüngeren Aquarianer wohl noch nie einen Blick in „die Welt im<br />

Wassertropfen“ werfen können. – Schade eigentlich, insbesondere für einen Verein mit dem<br />

Namen Roßmäßlers, war es doch unser Namenspatron, der immer wieder größten Wert darauf<br />

legte alle Bevölkerungsschichten mit allen Aspekten der sie umgebenden Natur vertraut zu<br />

machen – auch mit dem Leben in den kleinen Dimensionen..<br />

Die Anbindung <strong>des</strong> Vereins an das „Volksbildungsamt der Stadt Halle“ ist auch einer kurzen<br />

Bemerkung wert. Diese Anbindung wäre sicher ganz im Sinne Roßmäßlers gewesen, der sich<br />

als „Volkslehrer“, wie er sich selbst nannte, die Beförderung der Gesellschaft durch<br />

naturwissenschaftliche Volksbildung zum Ziel gesetzt hatte. (SCHLATTER, 2006) Ob er, der<br />

Tradition <strong>des</strong> Frankfurter Parlaments von 1848 verpflichtet, mit dem Motto „Durch Bildung<br />

zur Freiheit“ (ebenda S. 5) aber mit der weiteren Entwicklung einverstanden gewesen wäre,<br />

darf zumin<strong>des</strong>t bezweifelt werden.<br />

<strong>Das</strong> weitere Schicksal unseres Vereins kann für die nächsten Jahre nur durch die wenigen<br />

Vereins-Mitteilungen in den Aquarienzeitschriften der Westzonen bzw. der jungen<br />

Bun<strong>des</strong>republik und an Hand der erhaltenen Veranstaltungsprogramme nachgezeichnet werden.<br />

Chronologisch werden wichtig erscheinende Daten wiedergegeben und zum Teil<br />

kommentiert. Der Name <strong>des</strong> Vereins wird soweit ersichtlich jeweils vorangestellt, da unterschiedliche<br />

Schreibweisen im Umlauf waren.<br />

1948:<br />

Vereinigte Aquarien- und Terrarienfreunde (Roßmäßler gegründet 1906 – Vivarium<br />

gegründet 1911) im Volksbildungsamt der Stadt Halle, Vorsitzender KURT FREYSE.<br />

- Für den 02.09. war ein „Bericht über unsere Heimschau“ vorgesehen<br />

28


- Jeden Dienstag von 19 bis 21 Uhr fand ein Lehrgang für Mikroskopie statt. „Die unter<br />

Leitung von Freund BUSCH laufenden Lehrstunden sind derart vielseitig und<br />

interessant, daß wir auf den Besuch dieser Abende erneut hinweisen.“<br />

- Im Garten 113 der neuen Anlage <strong>des</strong> Paul-Riebeck-Stiftes befand sich eine Freianlage<br />

(die bis in die 50er Jahre existierte). „Hier treffen sich die Beteiligten jeden Mittwochabend.“<br />

(DATZ 1 1948)<br />

Vereinigte Aquarien- und Terrarienfreunde, „Roßmäßler“ (gegr. 1906), „Vivarium“ (gegr.<br />

1911) im Volksbildungsamt der Stadt Halle, Vorsitzender GERHARD BUSCH.<br />

- 11.11. „Weiteres über eig. Guppy-Spezial-Zuchten“ (R. WIGAND). Eine Tradition, der<br />

unser Verein bis in die jüngste Vergangenheit hinein erfolgreich treu geblieben ist.<br />

- 25.11. „Fütterungsversuche an tropischen Aquarienfischen“ (G. BUSCH). Leider ist<br />

über den Inhalt dieses Vortrages nichts überliefert.<br />

- „Unser naturkundlicher Arbeitskreis (früher Lehrgang für Mikroskopie) kommt jeden<br />

Dienstag, 19 Uhr, Im Zoologischen Institut ... zu seinen interessanten und lehrreichen<br />

Veranstaltungen zusammen. Hier wird Ihnen immer etwas Besonderes geboten. Die<br />

Vorträge, Experimente und praktischen Vorführungen stehen unter der Leitung von<br />

Freund G. BUSCH. („Wochenschrift 2 1948, DATZ 3 1948, Der Vivarienfreund 7<br />

1948)<br />

Vereinigte Aquarien- und Terrarienfreunde, „Roßmäßler“ gegr. 1906, „Vivarium“ gegr. 1911<br />

im Volksbildungsamt der Stadt Halle, Vorsitzender GERHARD BUSCH.<br />

Einem längeren, vom Schriftführer WILLY FACKLAM verfaßten, Bericht über Veranstaltungen<br />

unseres Vereins (DATZ 4 1948) sind folgende Passagen entnommen:<br />

- Bei der oben erwähnten Heimschau wurden durch eine Heimschau-Kommission die<br />

Becken fast aller Mitglieder bewertet. 75% wurden als „gut“ eingestuft. Anschließend<br />

„wurden die acht wertvollsten Anlagen von sämtlichen Mitgliedern besucht, die<br />

hierbei vieles lernen und nachahmen konnten.“ Dann wurde noch, eher der damaligen<br />

Zeit geschuldet, „auf den erzieherischen Wert einer Heimschau hingewiesen.“<br />

- Am 16.09. hielt GÜNTER E. FREYTAG (Magdeburg) einen „Sondervortrag“ über<br />

Urodelen im Allgemeinen und über die Arbeiten Dr. WOLTERSTORFFs im Besonderen.<br />

- Am 30.09. wurden die beiden „Senioren der Liebhaberei“ CAMILLO WOTTAWA und<br />

MAX EITNER zu Ehrenvorstandsmitgliedern ernannt:<br />

- Im Oktober sprach GERHARD BUSCH über die Entwicklung der Aquarienkunde. Er<br />

begann damit, dass schon bei den alten Ägyptern Fischhaltung, wenn auch nicht in<br />

Aquarien, betrieben wurde. Mitte <strong>des</strong> 19. <strong>Jahrhunderts</strong> waren es DISQUENARRES<br />

(Frankreich), Dr. WARDS (England) und ROßMÄßLER, „die die Aquarienkunde als<br />

naturwissenschaftliche Liebhaberei ins Leben riefen“. Und weiter: „Für Deutschland<br />

war es besonders ROßMÄßLER, der mit deutscher Gründlichkeit und deutschem Idealismus<br />

das Leben im Wasser seinem Volke näher brachte.“<br />

- Die folgende Formulierung zeigt, dass sich innerhalb <strong>des</strong> Vereins offensichtlich eine<br />

Art Interessengemeinschaft gegenüber den anderen Mitgliedern abgegrenzt hatte: „Ein<br />

Teil unserer Mitglieder hat sich zu einem naturkundlichen Arbeitskreis zusammengefunden<br />

....“ Geleitet wurde dieser Arbeitskreis von G. BUSCH. Er befasste<br />

sich nicht nur mit aquatischen Lebewesen, sondern auch z.B. „mit den einheimischen<br />

Wirbeltieren. An Hand von Zeichnungen und Präparaten wurden die anatomischen<br />

und entwicklungsgeschichtlichen Verhältnisse dieser Tierstämme besprochen.“ Der<br />

Arbeitskreis erfreute „sich besonderen Zuspruches, da ... sehr viel Hilfsmittel wie<br />

Mikroskope, Präparate, Zeichnungen usw. zur Verfügung stehen.“<br />

Diese Passage zeigt, dass auch unser Vereinsleben die <strong>erste</strong>n Jahre nach dem<br />

Krieg noch viel stärker im Sinne ROßMÄßLERS stattfand, mit einer breit<br />

gefächerten naturwissenschaftlichen Bildung der Vereinsmitglieder und ihrer<br />

29


Gäste. In den folgenden Jahren ging die Entwicklung immer mehr zu<br />

Spezialisierungen über. (Ausnahmen bestätigen hier wie überall nur die Regel.)<br />

Spezialisierung einerseits ganz allgemein auf subtropisch / tropische<br />

Süßwasserfische (Wasserpflanzen werden weitgehend nur als zieren<strong>des</strong><br />

Beiwerk gehalten) und andererseits auf bestimmte Fischgruppen, was zu<br />

Beschwerden darüber führte, dass die Vereinsmitglieder praktisch nur noch in<br />

den „Zentralen Arbeitsgemeinschaften“ bzw. „Arbeitskreisen“, nicht aber im<br />

Verein tätig sind.<br />

- <strong>Das</strong> Erscheinen der DATZ wurde „freudig begrüßt und ausführlich besprochen.“ Es<br />

wurde festgestellt, dass es selbstverständlich ist, „daß eine Zeitschrift sämtliche<br />

Liebhaber und Vereine fester aneinander bindet. Und wer wollte zweifeln, daß das bei<br />

der Zerrissenheit unseres heutigen Vaterlan<strong>des</strong> notwendiger ist als je zuvor!“<br />

In der „Wochenschrift“ <strong>des</strong> gleichen Monats werden die Schwierigkeiten erkennbar, mit<br />

denen die Aquarianer nach dem Krieg auch in Halle zu kämpfen hatten. So wird ausgeführt,<br />

dass die Bestände im Herbst nach Möglichkeit vermindert werden sollen, weil das Wachstum<br />

der Pflanzen nachläßt und weniger Sauerstoff produziert wird und nicht jeder Aquarianer in<br />

der Lage ist, zusätzlich zu beleuchten, „dies verbietet schon die verminderte Zuteilung der<br />

Strommenge.“ So sollten sowohl der Fisch- als auch der Pflanzenbestand reduziert werden.<br />

„Lieber einige wenige besonders kräftige Nachzuchttiere überwintern und den überschüssigen<br />

Rest verfüttern ..., als den ganzen Bestand zu gefährden.<strong>Das</strong> wiederholt im Herbst auftretende<br />

Massensterben zu großer Fischbestände ist ein deutliches Warnzeichen und<br />

eigentlich ein ganz naturgemäßer Ausleseprozeß, wie er auch in freien Gewässern öfter zu<br />

beobachten ist.“ So prinzipiell richtig die letzte Aussage auch ist, so sehr verbietet sich ein<br />

solches Verhalten in der heutigen Aquaristik wohl von selbst. Der technische Fortschritt und<br />

stabile Stromversorgung haben einen vergleichbaren Ausleseprozess glücklicherweise<br />

überflüssig gemacht.<br />

1949<br />

In der Wochenschrift Heft 4 1949 wurde in der Rubrik der Verbands- und Vereinsnachrichten<br />

fein säuberlich in „Vereine“, „Berlin“ und „Vereine der Ostzone“ getrennt. Mit den<br />

Vereinsnamen nahm man es auch nicht so genau, unser Programm stand unter: Verein. Aquar.<br />

u. Terr.-Freunde „Roßmäßler“ gegr. 1906 Halle/S. Vors. GERHARD BUSCH, Geschäftsstelle<br />

WILLY FAKLAM.<br />

Vereinigte Freunde der Aquarien- und Terrarienkunde Roßmäßler-Vivarium Vorsitzender<br />

GERHARD BUSCH<br />

In der Jahreshauptversammlung am 09.01. gedachten die Vereinsmitglieder <strong>des</strong> am<br />

18.12.1948 mit seinem Kraftwagen tödlich verunglückten Schriftführers WILLY FACKLAM.<br />

(Wochenschrift 5 1949)<br />

Vereinigte Aquarien- und Terrarienfreunde, „Roßmäßler“ gegr. 1906, „Vivarium“ gegr. 1911<br />

im Volksbildungsamt der Stadt Halle, Vorsitzender GERHARD BUSCH.<br />

Literatur war offensichtlich, im Gegensatz zu späteren DDR-Zeiten, noch ausreichend beschaffbar,<br />

denn in der „Schriftenschau“ vom 23.01.1949 lagen vor: die laufenden Nummern<br />

der DATZ und der Wochenschrift, Vivarienfreund, das Augustheft der Schweizer Zeitschrift<br />

„<strong>Das</strong> Aquarium“, ein Heft der U.S.Amerikanischen Zeitschrift „The Aquarium“ und die „Isis-<br />

Mitteilungen“ (München). Wieder wurden zwei Vorträge geboten, die sich mit allgemeineren<br />

naturwissenschaftlichen Fragestellungen befaßten: Am 03.02, „Sinnesphysiologische<br />

Untersuchungen an Fischen“ von Frl. Dr. STUBEN vom Zoologischen Institut (Hörvermögen,<br />

Form- und Farbensehen) und am 20.02. sprach Frau Dipl. Biol. L. BUSCH über „Assimilation<br />

und Atmung der Wasserpflanzen“. Lag die Wahl solcher Themen wirklich nur an der relativ<br />

geringen Anzahl zur Verfügung stehender Fischarten? In Anschluss an letztgenannten Vortrag<br />

30


wurde beschlossen „mit dem Zoologischen Garten Verhandlungen aufzunehmen, um an einer<br />

besseren Ausgestaltung <strong>des</strong> Aquariums mitzuhelfen; denn in dem momentanen Zustand kann<br />

das Zoo-Aquarium unmöglich länger verbleiben.“ Eine Zusammenarbeit, die in der DDR, wie<br />

später gezeigt wird, erfolgreich wieder aufgenommen wurde. In einem Nachruf auf WILLY<br />

FACKLAM, der nur wenig älter als 45 Jahre wurde, werden seine Verdienste kurz gewürdigt.<br />

Ehemals Mitglied im „Vivarium“ – Verein für Aquarien- und Terrarienfreunde bekannt<br />

geworden durch zahlreiche Aufsätze in der „Wochenschrift für Aquarien- und<br />

Terrarienkunde“ und in „<strong>Das</strong> Aquarium“ war er als Mitglied <strong>des</strong> Reichsbun<strong>des</strong> Deutscher<br />

Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde von 1942 bis 1945 Pressewart <strong>des</strong> Bezirkes IV<br />

(Saale) Mitteldeutschland. Bereits wenige Wochen nach der Kapitulation gelang ihm, wie<br />

schon ausgeführt, die Vereinigung der Aquarienvereine Roßmäßler und Vivarium, womit die<br />

Grundlage dafür geschaffen war, dass sich alle interessierten Aquarianer Halles wieder<br />

organisieren konnten. (DATZ 5 1949) Aber bereits im Heft 2 der gleichen Zeitschrift erschien<br />

in der Rubrik „Der Kreis um uns“ ein kurzer Nachruf, der entnommen war dem<br />

„Rundschreiben B1/49 der Vereinigten Freunde der Aquarien- und<br />

Terrarienkunde „Roßmäßler-Vivarium“ in Halle an der Saale“<br />

War das der Versuch einer <strong>erste</strong>n vereinseigenen Nachkriegs“zeitschrift“? Ich habe an keiner<br />

anderen Stelle eine Erwähnung eines „Rundschreibens“ unseres Vereins gefunden.<br />

Unter den Nachruf <strong>des</strong> Vereins hat die Redaktion einen eigenen Nachruf gesetzt, der im<br />

Gegensatz zu <strong>erste</strong>rem wenig bekannt sein dürfte:<br />

„Herausgeber und Schriftleitung sprechen den Angehörigen und den Freunden in<br />

Halle ihr tiefgefühltes Mitleid zu dem Verluste Willy Facklam´s aus. Gerade wir<br />

vermögen am besten zu beurteilen, was der Verblichene für die Liebhaberei<br />

bedeutete, hat er sich doch als einer der <strong>erste</strong>n nach dem Kriege in einer Weise für<br />

diese eingesetzt, die bewunderungswürdig war.“<br />

Im gleichen Heft wurde in den Vereinsnachrichten mitgeteilt: „Der Naturkundliche<br />

Arbeitskreis im Zoologischen Institut der Universität (Leitung G. Busch) fällt in diesem<br />

Quartal wegen Heizungsschwierigkeiten aus. Wiederbeginn wird rechtzeitig bekannt<br />

gemacht.“ Typische Nachkriegsschwierigkeiten, wie sie ähnlich auch aus der Zeit nach dem<br />

1. Weltkrieg überliefert sind. Damals wurden die Vereinsmitglieder aufgefordert, zu den<br />

Vereinsabenden pro Mitglied ein Brikett mitzubringen, um den Tagungsraum heizen zu<br />

können.<br />

In einem, im Vergleich zu den üblichen Kurzberichten, die kaum mehr als Vereinsnamen,<br />

Vorstandsmitglieder und das Monatsprogramm enthielten, längeren Bericht über unsere<br />

Veranstaltungen in der Wochenschrift Heft 6, 1949 erfährt man etwas über die damalige<br />

Tätigkeit <strong>des</strong> Vereinsvorsitzenden. GERHARD BUSCH war ja Biologe und so hielt er am 06.03.<br />

einen Vortrag über seine Versuche mit Ambystoma mexicana. Er hatte schwarze und weiße<br />

Tiere mit Regenwürmern oder mit neugeborenen weißen Mäusen gefüttert. Ergebnis: Nach<br />

Fütterung mit weißen Mäusen wachsen die Tiere schneller als nach Regenwurm-Fütterung<br />

und – die schwarzen Tiere sind schnellwüchsiger als die weißen. Anschließend berichtete<br />

KARL FREYSE über die Zucht der Tiere.<br />

Eine politische Entscheidung brachte eine Umbenennung <strong>des</strong> Vereins mit sich. Durch eine<br />

Verordnung der Deutschen Wirtschaftskommission vom 12.01.1949 (veröffentlicht am<br />

10.02.1949) wurde verfügt, dass die volkskünstlerischen und volksbildenden Vereine den –<br />

SED-kontrollierten – Massenorganisationen rückwirkend zum 01.01.1949 anzuschließen sind.<br />

Die Aquarien- und Terrarienvereine kamen damit durch einen gar nicht demokratischen Akt<br />

zum „Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands“. (Festschrift zum 90.<br />

Jahrestag) Als neuer Name <strong>des</strong> Vereins wird zunächst angegeben:<br />

Fachgruppe Aquarien- und Terrarienfreunde Halle in der Kreiskommission Natur- und<br />

Heimatfreunde Deutscher Kulturbund zur Demokratischen Erneuerung Deutschlands<br />

Ortsgruppe Halle(Saale) (Verzeichnis aller nachweisbarer Veranstaltungen)<br />

31


1950<br />

Wieder taucht eine neue Variante unseres Vereinsnamens auf:<br />

Arbeitskreis „Aquarien- und Terrarienfreunde“ im Kulturbund zur demokratischen Erneuerung<br />

Deutschlands, Ortsgruppe Halle a. S. 1. Schriftführer (das entspricht wohl dem<br />

Vorsitzenden) m.E. nicht. H. KEIL.<br />

Ein auch für heutige Verhältnisse gar nicht uninteressantes Programm wurde angeboten:<br />

- 02.02. Vortrag: „Entwicklung <strong>des</strong> Fisches vom Ei bis zum Jungfisch.“<br />

Filme: Forellenzucht, Der Stichling und seine Brutpflege (HELMUT ROST)<br />

- 02.03. Vortrag über die Arten, Fortpflanzung, Sommer- und Winterform von Daphnia<br />

(HORST LYR), Fang und Zucht der Wasserflöhe (WILHELM MÜLLER)<br />

- 16.03. Vortrag über Salmler, Pflege und Zucht (PAUL KLOSTERMANN) mit<br />

anschließender Verlosung (Wochenschrift 1 1950, DATZ und 3 1950)<br />

Die Verlosung bzw. V<strong>erste</strong>igerung vorgestellter Fisch- und Pflanzenarten war eine schöne<br />

Tradition aus der Vorkriegszeit, die sich aber nur so lange erhalten konnte, wie das Angebot<br />

im Zoofachhandel noch lückenhaft war – und so lange man mit seinen Nachzuchten noch<br />

nicht viel Geld verdienen konnte.<br />

Laut DATZ 9 1950 nannte sich unser Verein nun:<br />

Arbeitsgemeinschaft Aquarien- und Terrarienfreunde im Kulturbund zur demokratischen<br />

Erneuerung Deutschlands Ortsgruppe Halle (Saale) H. KLEIN wird jetzt als Leiter angegeben.<br />

Für den 28.09. wird: Eine psychologische Studie „Ist das Tier unvernünftig“ von HERBERT<br />

MÜLLER in Aussicht gestellt.<br />

Der letzte Vereinsabend <strong>des</strong> Jahres war dem Dauerbrenner jener Zeit gewidmet:<br />

„Wintersorgen <strong>des</strong> Aquarianers“ Eine Plauderei über Heizung und Belüftung, Fischsterben im<br />

Winter und wie halte ich im Winter meine Becken bepflanzt? PAUL KLOSTERMANN und MAX<br />

GEBE. (Verzeichnis aller nachweisbaren Veranstaltungen)<br />

1951<br />

Hier bricht, wohl aus der politischen Entwicklung heraus, die die Veröffentlichung von<br />

Vereinsnachrichten von den DDR-Vereinen in der DATZ nicht mehr gestatteten, auch unsere<br />

Vertretung in der DATZ weg. So bleibt bis 1960 als einzige Quelle das Verzeichnis aller<br />

nachweisbaren Veranstaltungen.<br />

Vorsitzender <strong>des</strong> Vereins ist jetzt PAUL KLOSTERMANN. <strong>Das</strong> genaue Datum seiner<br />

Amtsübernahme ist wohl nicht mehr nachvollziehbar, zumal meist angenommen wird, dass er<br />

bereits Anfang 1949 bei der Zwangseingliederung in den Kulturbund Vereinsvorsitzender war<br />

und dass es auch weitgehend seinem Geschick zu verdanken ist, die auf beiden Seiten<br />

bestehenden Unsicherheiten zu überwinden. (Festschrift zum 90. Jahrestag) Da waren auf der<br />

einen Seite die Vereinsmitglieder, die an die weitgehende Unabhängigkeit ihres Vereins<br />

gewöhnt waren und keineswegs spontan einsehen wollten, dass sie sich in eine politisch<br />

gelenkte Organisation zwangseingliedern lassen sollten und auf der anderen Seite waren die<br />

Funktionäre <strong>des</strong> Kulturbun<strong>des</strong>, die in tiefem Mißtrauen gegenüber allen Organisationen, deren<br />

Traditionen in vorsozialistisch/kommunistischer Zeit wurzelten, befangen waren.<br />

Am 01.03.1951 fand unter der Leitung von WILHELM MÜLLER ein Vereinsabend unter dem<br />

Titel „Warum so wenig Terrarien?“ ein Werbeabend für Terrarien statt. Heute ist man fast<br />

schon geneigt, einen Werbeabend für Aquarien anzusetzen. Im Thema für den Vereinsabend<br />

vom 10.05. findet sich eine Bestätigung dafür, dass unser Verein sich damals<br />

„Arbeitsgemeinschaft ...“ nannte (oder nennen mußte? denn in Merseburg gab es eine gleichartige<br />

„Arbeitsgemeinschaft“): „Rückblick und Entwicklung unserer Arbeitsgemeinschaft“<br />

von HUGO KEIL. Vom 17.06. bis 01.07. fand im Botanischen Garten die <strong>erste</strong> „Große<br />

Aquarien- Terrarien- und Wasserpflanzenschau“ statt, geöffnet von 9-20 Uhr. In 168<br />

Süßwasseraquarien, 3 Seewasseraquarien und 16 Terrarien wurden 81 Arten an Fischen,<br />

32


Amphibien und Reptilien gezeigt, eine großartige Leistung für die damalige Zeit. Eine große<br />

Publikumsresonanz, es kamen immerhin fast 7000 Besucher, davon 1500 Schüler, zeigte das<br />

Interesse der Bevölkerung an dieser Art Heimtierhaltung. Im Laufe <strong>des</strong> Jahres gab es<br />

dreigemeinsame Tümpeltouren und eine „Botanisch-zoologische Lehrwanderung“ nach dem<br />

Zadlitz-Bruch, die gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Botanik durchgeführt und zwei<br />

Monate vorher durch einen Vereinsabend mit dem Titel „<strong>Das</strong> Moor“, eine Betrachtung für<br />

unseren Ausflug nach dem Zadlitz-Bruch vorbereitet wurde.<br />

1952<br />

Erstmalig wird nun im Veranstaltungsprogramm die Politisierung auch der Aquaristik<br />

spürbar. Am 08.05. fand eine Veranstaltung unter dem Titel „<strong>Das</strong> Aquarium in Schule und<br />

Unterricht“ von HELMUT ROST statt „in Verbindung mit Pionierorganisation und FDJ“ 1 . <strong>Zum</strong><br />

„Antümpeln“ in der Elsteraue traf man sich am 30.03. 6.45 Uhr, am 11.04. fand eine<br />

„Hydrobiologische Exkursion“ nach dem Nietlebener Bruch statt und am 22.05. gab es eine<br />

„Lehrwanderung in das Merseburger Auengebiet zur Erweiterung <strong>des</strong> Wissens über die Tier<br />

und Pflanzenwelt unserer heimischen Gewässer“, eine Wanderung ganz im Sinne unseres<br />

Namenspatrons. Auch mikroskopiert wurde im Verein noch, zumin<strong>des</strong>t deutet der Vortrag<br />

vom 03.07.: „<strong>Das</strong> Mikroskop und seine Anwendung für das Aquarium“ von OTTO BÖSE<br />

darauf hin.<br />

1953<br />

Erstmalig wird in Verbindung mit einer Ausstellung eine „Züchtertagung“ erwähnt, zu der<br />

Vereinsmitglieder am 14.06. nach Köthen gefahren sind. Erwähnenswert weiterhin:<br />

- das Antümpeln in der Elsteraue am 03.04. (letztmalig als Gemeinschaftsveranstaltung<br />

nachweisbar),<br />

- eine Exkursion nach Planena am 14.05.,<br />

- eine Verlosung mit Besprechung der zur Verlosung kommenden Fische (02.07.),<br />

- eine „Biologische Wanderfahrt“ zum Zadlitz-Bruch (06.09.) und<br />

- ein Vortrag über „Die Entwicklungsgeschichte der befruchteten Eizelle zum<br />

vielzelligen Organismus“(MAX EITNER). Vorträge mit diesem oder anderen<br />

„Grundlagen-Themen“ wiederholten sich in früheren Jahren immer wieder (die<br />

Eientwicklung etwa stand erst 1950 auf dem Programm), während sie heute ganz aus<br />

der „Mode“ gekommen sind. Dabei gibt (gab?) es für die Wiederholungen einen guten<br />

Grund: In jeden Verein treten immer wieder neue, meist junge Mitglieder ein, denen<br />

so zumin<strong>des</strong>t allgemeine Kenntnisse über Morphologie, Anatomie, Verhaltenskunde,<br />

Embryonalentwicklung, Systematik usw. usf. vermittelt werden konnten (könnten).<br />

- Letztmalig wurde in diesem Jahr den „Wintervorbereitungen <strong>des</strong> Aquarianers“ ein<br />

Vereinsabend gewidmet. Die wirtschaftliche Situation <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> und <strong>des</strong> einzelnen<br />

Liebhabers hatten sich offenbar so weit gebessert, dass Heizung und Beleuchtung über<br />

die kalte und dunkle Jahreszeit hinweg möglich wurden.<br />

Bemerkenswert auch, dass 1953, wie in den <strong>vergangenen</strong> Jahren auch, die Vortragstätigkeit<br />

ohne Unterbrechung über das ganze Jahr lief. Erst 1970 wurde eine Sommerpause in den<br />

Monaten Juli und August eingeführt.<br />

1954<br />

Immer noch war die Liebhaberei wesentlich näher an E. A. ROßMÄßLER als heute, wie<br />

folgende Vortragsthemen und Exkursionen beweisen: „Bekannte und unbekannte europäische<br />

1 FDJ war die „Freie Deutsche Jugend“, die einzige in der DDR zugelassene Jugendorganisation für die über 14jährigen,<br />

der möglichst jeder Jugendliche beitreten sollte. Wollte man z.B. studieren, war die Mitgliedschaft in<br />

der FDJ praktisch ein Muß. Die Pionierorganisation war die entsprechende Kinderorganisation ab dem 5.<br />

Schuljahr.<br />

33


Molche“ (U. HECKER), „Unsere einheimischen Fische“ (OTTO BÖSE), „Wasserkäfer in der<br />

Freiheit und im Aquarium“ (WALTER STROHSCHEIN), „Unsere einheimischen Amphibien und<br />

ihre Pflege“ (KARL FREYSE); Exkursion ins Nietlebener Bruchfeld (16.04.), Wanderung durch<br />

das Fuhnetal (27.05.), Exkursion in das Zadlitzbruch (27.06.), Exkursion in die Wallendorfer<br />

Aue (18.07.) und Exkursion nach Hohenthurm – Landsberg (22.08.).<br />

Am 16.09. wurde den Vereinsmitgliedern durch OTTO HERRMANN „Die Aquaristik seit<br />

Roßmäßler“ vorgestellt.<br />

1955<br />

Der Verein nannte sich spätestens seit diesem Jahr „Fachgruppe für Aquarien- und<br />

Terrarienfreunde Halle“ (im Kulturbund ...). Die Umbenennung von „Arbeitskreis“ zu<br />

„Fachgruppe“ war nicht etwa eine Vereinsentscheidung, es war eine Vorgabe von höherer<br />

Stelle. Die Arbeitskreise wurden schön einheitlich zu Fachgruppen „aufgewertet“. Es gab<br />

folgende bemerkenswerte Veranstaltungen:<br />

- Tümpelwanderung in der Elsteraue am 24.04. und am 28.04. Auswertung der<br />

Exkursion (und Verlosung). Diese Exkursionsauswertungen als Hauptthema für einen<br />

Fachgruppenabend hat es auch in früheren Jahren (besonders nach Exkursionen zum<br />

Zadlitzbruch) schon gegeben.<br />

- Lehrwanderung nach dem Landsberger Steinbruch,<br />

- Omnibusfahrt nach dem Pressler See am 26.06. und „Tiere und Pflanzen vom Pressler<br />

See“ von C. WOTTAWA am 12.07. (wahrscheinlich stammen die Fotos auf unserer CD-<br />

ROM von diesem Ausflug)<br />

- Exkursion in die Wallendorfer Aue gemeinsam mit der Merseburger Fachgruppe<br />

- „<strong>Das</strong> neue Naturschutzgesetz“ (K. FREYSE)<br />

- „Geschlechtsumkehr bei Fischen“ (Dr. J. KLAPPERSTÜCK vom Zoologischen Institut)<br />

1956<br />

Fischfutter wurde noch immer weitgehend selbst gefangen, so dass Vorträge wie „Die<br />

lebenden Futtertiere unserer Aquarienfische und ihr Fang“ am 26.01. von PAUL<br />

KLOSTERMANN und bereits einen Monat später, am 23.02. „Die niedere Tierwelt <strong>des</strong><br />

Süßwassers und ihre Verwendung als Fischfutter“ mit Filmaufnahmen von Dr. H. EBLE aus<br />

dem Zoologischen Institut eine breite Resonanz fanden.Am 22.03. fand im Heinrich-und-<br />

Thomas-Mann-Haus ein, wie es heißt: Heimatabend der Kreiskommission Natur und Heimat<br />

statt, der von der Fachgruppe Aquarien- und Terrarienfreunde Halle gestaltet wurde. Thema:<br />

„Wir ehren Roßmäßler anläßlich seines 150. Geburtstages“. Eine Ehrung, die der DDR relativ<br />

leicht fiel, war EMIL ADOLF ROßMÄßLER doch z.B. mit AUGUST BEBEL und WILHELM<br />

LIEBKNECHT, mit denen er sich am „Verbrecher - Stammtisch in Leipzig traf, befreundet (oder<br />

zumin<strong>des</strong>t bekannt) und hatte wegen u.a. seines Eintretens für umfangreiche<br />

Bildungsmöglichkeiten auch der „Arbeiterklasse“ im Gefängnis gesessen. <strong>Das</strong> ließ sich<br />

propagandistisch verwerten, im Gegensatz zu den noch immer suspekten Tätigkeiten der<br />

Aquarianer und Terrarianer hinter „verschlossenen Türen“ in ihrenWohnzimmern.<br />

Am 24.05.ging es auf dem Fachgruppenabend um die Vorbereitung der „Großen Aquarien-<br />

Terrarien-Wasserpflanzenausstellung im Botanischen Garten vom 03. bis 17.06.;<br />

bemerkenswert: „Erscheinen aller ist Pflicht“. Ein Zusatz, der heute bei den Mitgliedern wohl<br />

nur ein mü<strong>des</strong> Lächeln hervorrufen würde, der, zumin<strong>des</strong>t in den frühen DDR-Jahren, aber<br />

einigermaßen wirksam war. Der Fachgruppenabend <strong>des</strong> 28.06. war dann der „Auswertung der<br />

Ausstellung“ vorbehalten.<br />

1949 war es Frl. Dr. STUBEN vom Zoologischen Institut, die über „Sinnesphysiologische<br />

Untersuchungen an Fischen“ referierte, jetzt hielt Doz. Dr. J. KLAPPERSTÜCK, ebenfalls vom<br />

Zoologischen Institut einen Vortrag mit dem Titel „Die Sinne der Fische“.<br />

34


Ein besonderer Höhepunkt war in diesem Jahr die III. Zentrale Tagung der ostdeutschen<br />

Aquarien- und Terrarienfreunde. Wir lesen dazu in der AT 1956, S. 348:<br />

„Am 22. und 23 September 1956 fand in Halle die III. Zentrale Tagung für Aquarien- und<br />

Terrarienkunde der Natur- und Heimatfreunde im Kulturbund zur demokratischen Erneuerung<br />

Deutschlands statt. Aus allen Teilen der Deutschen Demokratischen Republik kamen 120<br />

Delegierte und 120 Gäste. Erfreulich war auch diesmal die Beteiligung unserer westdeutschen<br />

Freunde, und zum <strong>erste</strong>n Mal waren auch ausländische Vertreter anwesend, aus der<br />

Volksrepublik Ungarn Dr. György Lányi, aus der Tschechoslowakischen Republik Zdenék<br />

Vogel, und aus Holland L. Oskam und A. v. d. Nieuwenhuizen“<br />

Solche Tagungen mit westdeutscher und internationaler Beteiligung aus westeuropäischen<br />

Staaten gehörten aber leider bald der Vergangenheit an<br />

1957<br />

Die bemerkenswertesten, z.T. zeittypischen, Veranstaltungen, die aber auch ein sehr reges<br />

Vereinsleben dokumentieren, waren:<br />

- Exkursion in die Elsteraue (19.04.),<br />

- Beteiligung an der Sternwanderung aller Natur- und Heimatfreunde nach dem<br />

Petersberg (08.05.),<br />

- Exkursion nach Harzgerode (26.05.),<br />

- Tümpeltour in die Elsteraue (30.05.),<br />

- „Selbstbau eines Aquariums“ mit praktischer Vorführung (08.08., MAX GEBE),<br />

- Lehrwanderung nach Hohenthurm-Landsberg (18.08.),<br />

- Teilnahme an der Züchtertagung in Dessau (14. und 15.09.) und<br />

- Teilnahme an der gemeinsamen Lehrwanderung aller Fachgruppen der Kreiskommission<br />

Natur und Heimat Halle Stummsdorf – Ostrau – Petersberg – Wallwitz.<br />

1958<br />

Auch für dieses Jahr seien einige bemerkenswerte Veranstaltungen aufgeführt:<br />

- „Einheimische Fische“ K. SPILLMANN.<br />

- „<strong>Das</strong> Aquarium im Dienste der Wissenschaft“ Dr. J. KLAPPERSTÜCK<br />

- „Was muß der Aquarianer von der geschützten Tier- und Pflanzenwelt wissen?“<br />

WALTER STROHSCHEIN<br />

- Exkursion in die Elsteraue (20.04.),<br />

- „<strong>Das</strong> lebende Fischfutter und <strong>des</strong>sen Fang“ mit Vorweisung der Fanggeräte (so<br />

konnten auch Neulinge mit dem Selbstfang <strong>des</strong> Futters vertraut gemacht werden),<br />

- Lehrwanderung durch die Dölauer Heide (11.05.) und „Die Entwicklung der<br />

Aquarienliebhaberei im Laufe der Weltgeschichte“ W. SCHMIDT (am 24.07. und am<br />

13.11.)<br />

1959<br />

Erwähnenswert waren folgende Veranstaltungen etwa, weil sie zeigen, dass sich die<br />

Mitglieder unseres Vereins seit jeher nicht nur mit ihrer Liebhaberei im engsten Sinne<br />

befaßten, sondern durchaus auch darüber hinaus wissensdurstig waren:<br />

- „Fische und Lurche der Vorzeit“ von W. SCHMIDT am 26.02. und daran anschließend<br />

am 01.03. die Besichtigung <strong>des</strong> Geiseltalmuseums, in dem einige Fische und<br />

Amphibien aus einem begrenzten Zeitraum der Vergangenheit unserer unmittelbaren<br />

Umgebung in Augenschein genommen werden konnten,<br />

- Naturschutz-Lehrwanderung durch die Dölauer Heide,<br />

- Exkursion in die Elsteraue,<br />

- „Lateinische Fischnamen und ihre Bedeutung“ (W. GERBER),<br />

- Teilnahme an der Züchtertagung in Weißenfels am 19. und 20.09.<br />

35


- „Rückblick der Aquarianer und Terrarianer auf 10 Jahre DDR“ SCHÜNZEL (Eine der<br />

Zeit geschuldete „Zwangsveranstaltung“. <strong>Das</strong> ging nicht anders in der DDR und die<br />

Aussagen mussten dabei auch noch positiv sein. Gewürdigt werden mussten<br />

„Fortschritte“ und die Unterstützung durch Partei = SED und Staat, auch wenn man<br />

dabei die Phantasie bemühen musste. – Solche Phantasien beherrschten die DDR-<br />

Bürger in der Regel aus dem eff eff! - Kritische Punkte zu Schwierigkeiten durften<br />

bestenfalls am Rande kurz gestreift werden.) und<br />

- „Der Aquarianer und sein Mikroskop“.<br />

Die folgenden Ausführungen gründen weitgehend auf den Unterlagen <strong>des</strong> Bezirksfachausschusses<br />

Aquarien- und Terrarienkunde (BFA) <strong>des</strong> Bezirkes Halle. Diese Unterlagen,<br />

die ja nicht in den Aquarienvereinen sondern im Bezirkssekretariat <strong>des</strong><br />

„Kulturbun<strong>des</strong> zur demokratischen Erneuerung Deutschlands“ aufbewahrt wurden, beginnen<br />

mit dem Jahr 1960. Sie sind leider nicht mehr ganz vollständig erhalten. Manches ist wohl<br />

schon zu DDR-Zeiten verlustig gegangen – aus Nachlässigkeit und auch weil bei den<br />

politischen Richtungswechseln <strong>des</strong> Staates nicht immer das größte Interesse an<br />

nachvollziehbaren Fakten der jüngsten Vergangenheit bestand – anderes sicher auch in den<br />

„Wirren“ der Wendezeit. So muß die Geschichte auch hier, wie schon in der Zeit nach 1945<br />

lückenhaft bleiben. Um die Situation der Aquaristik in der DDR allgemein auch aus einer<br />

Sicht ein wenig zu beleuchten, die nachfolgende Generationen, die das tägliche Leben in der<br />

DDR nicht persönlich kennen gelernt haben, kaum v<strong>erste</strong>hen können, seien im Folgenden<br />

auch politische Einlassungen wiedergegeben. Es muss aber betont werden, dass es sich dabei<br />

um zwar absolut notwendige Bestandteile auf Tagungen und Leitungssitzungen, im<br />

organisatorischen Teil von Vereinsabenden und in unserer Fachzeitschrift usw. handelte, die<br />

aber von den Aquarianern und Terrarianern im Allgemeinen als notwendiges Übel betrachtet<br />

wurden, das man über sich ergehen lassen musste, das aber die fachliche Tätigkeit nicht<br />

sonderlich berührte (mit Ausnahme natürlich <strong>des</strong> Importverbotes für Zeitschriften – auch zum<br />

Privatgebrauch –, für Tiere usw.). Man bekommt unter einem autoritären Regime ganz<br />

schnell Übung darin solche, Auslassungen ganz interessiert zu überhören bzw. zu überlesen<br />

und gleichzeitig bei Bedarf eine passende Antwort für die „Apparatschiks“<br />

(umgangssprachlich: Funktionäre der verschiedensten staatlichen und gesellschaftlichen<br />

Organisationen in der DDR) bereit zu haben. Aber das war in allen Organisationen und<br />

Vereinen gleich, kein Spezifikum für Aquarianer und Terrarianer.<br />

Ein <strong>erste</strong>s Zitat betrifft den Vorspann der zunächst quartalsweise erscheinenden Mitteilungsblätter<br />

<strong>des</strong> Bezirksfachausschusses. Dort heißt es:<br />

„Diese Veröffentlichung ist nur für den internen Gebrauch der Leitungen<br />

von Bezirksfachausschüssen und Fachgruppen bestimmt. Sie ist sorgfältig<br />

aufzubewahren und bei einem Wechsel in der Leitung dem Nachfolger<br />

gegen Quittung zu übergeben.“<br />

Im Mitteilungsblatt Nr. VII/1961 ist vermerkt, dass PAUL KLOSTERMANN, der Leiter der<br />

„Fachgruppe Aquarien- und Terrarienfreunde Halle(Saale) im Kulturbund der DDR der<br />

Stadtorganisation Halle“ gleichzeitig die Züchtergruppe <strong>des</strong> Bezirkes leitete. Die gleichzeitig<br />

existierende Fachgruppe für Terrarienkunde Halle wurde von KARL FREYSE geleitet.<br />

Wieder ein kleiner Blick auf die DDR-Aquaristik. Die Mauer war errichtet worden und damit<br />

die Abschottung nach aussen noch spürbarer als bisher, war doch die Quelle Westberlin erst<br />

einmal abgedichtet. Aber Vivarianer suchen nun mal den Kontakt zu Gleichgesinnten nicht<br />

nur im eigenen Land. Bei dem weitgehenden Kontaktverbot zu Organisationen und Personen<br />

in den sogenannten „Staaten <strong>des</strong> nichtsozialistischen Wirtschaftsbereiches“ (NSW-Staaten)<br />

wollte man wenigsten zu den „erlaubten“ Ländern Kontakte haben. Aber auch das wollte in<br />

36


der DDR nicht so recht funktionieren, wie man einem kurzen Beitrag von einem Mitglied<br />

unseres Vereins, PAUL SCHMIDT in diesem Mitteilungsblatt entnehmen kann.<br />

„…PAUL SCHMIDT stell darin fest, daß er in der aquaristischen Literatur<br />

der DDR Beiträge über die Zierfischhaltung und –zucht sowie die<br />

Organisationsform der Aquaristik in den sozialistischen Ländern vermißt.<br />

Anschließend regt er die Schaffung von Verbindungen auf diesem Gebiet<br />

insbesondere zur UdSSR an, ähnlich den seinerzeit bestehenden<br />

Verbindungen in Wirtschaft, Kultur, Sport usw. „<br />

Die Abschottung ging eben nicht nur in Richtung Westen, was den Mitgliedern unseres<br />

Vereins natürlich nicht verborgen blieb. Aber Berichte über die Aquaristik in NSW-Staaten<br />

konnte man nicht anmahnen, <strong>des</strong>halb die obige Beschränkung. Die gewünschten Verbindungen<br />

sind nie wirklich zustande gekommen, zumin<strong>des</strong>t nicht in größerem Maße.<br />

Im Juni 1961 wurde auf Anregung <strong>des</strong> Direktors <strong>des</strong> Zoologischen Gartens Halle ein Zoo-<br />

Beirat gegründet. Zu den 40 Mitgliedern (u.a. aus der Martin Luther Universität und aus der<br />

Wirtschaft) zählte auch ein Mitglied unserer Fachgruppe. Aufgabe <strong>des</strong> Beirates war es, den<br />

Direktor <strong>des</strong> Zoos bei Entscheidungen über grundsätzliche Fragen der Entwicklung und<br />

Einrichtung <strong>des</strong> Gartens zu beraten. Jährlich war eine Tagung vorgesehen und in der<br />

Zwischenzeit sollten die einzelnen Mitglieder den Zoo je nach Beruf und Interessengebieten<br />

unterstützen. Die gute Zusammenarbeit in diesem Gremium führte dazu, dass die Fachgruppe<br />

praktisch die Patenschaft über das Aquarium und Terrarium <strong>des</strong> Zoologischen Gartens<br />

übernahm. In vier Großeinsätzen allein 1962, an denen 12 bis 20 Bun<strong>des</strong>freunde (so die<br />

damalige Bezeichnung der Mitglieder <strong>des</strong> Kulturbun<strong>des</strong>) teilnahmen, wurden die Aquarien<br />

und Terrarien überholt, neu gestaltet und auch regelmäßig gepflegt. Außerdem wurde die auf<br />

dem Gebiet Aquaristik/Terraristik nicht speziell ausgebildete verantwortliche Tierpflegerin<br />

laufend unterstützt und beraten. (Bun<strong>des</strong>freund PAUL SCHMIDT in: Mitteilungsblatt Nr.<br />

X/1962)<br />

Spätestens nach dem Mauerbau wurde die Aquaristik von der Führung der DDR auch als<br />

Wirtschaftsfaktor erkannt. So war ein wichtiger Punkt in der Planung <strong>des</strong> Zentralen<br />

Fachausschusses Aquarien- und Terrarienkunde (ZFA) das sogenannte „Produktionsaufgebot“<br />

(Mitteilungsblatt Nr. IX/1962). Als Planziel für 1962 wird ein Exportvolumen von<br />

7 Mio DM vorgegeben. Zur Verwirklichung dieses Zieles sollten in jeder Fachgruppe<br />

„Züchterkollektive“ gebildet werden, die zu planen hatten was und wieviel gezüchtet werden<br />

kann. Damit war auch unsere Fachgruppe in das Wirtschaftssystem der DDR eingebunden<br />

und nicht mehr nur eine Gruppe von Hobbyisten. Aber wie meist, je<strong>des</strong> Ding hat zwei Seiten:<br />

Einerseits war die Fachgruppe (nicht je<strong>des</strong> einzelne Mitglied!) nun „gezwungen“ Fische über<br />

den eigenen Bedarf hinaus zu züchten, wobei nicht jede Art in jeder machbaren Menge<br />

gewünscht war. <strong>Das</strong> klingt aus heutiger Sicht schon fast ganz furchtbar. Aber! Jeder Züchter<br />

hatte die Garantie, dass er seine (nach diesem Plan) gezüchteten Fische auch wirklich<br />

verkaufen konnte (und zwar mehr als kostendeckend) und was nicht in den Export ging, nahm<br />

der lokale Handel ab, der so auch über hochwertige, gesunde, an das (in diesem Falle harte<br />

Hallenser) Leitungswasser gewöhnte Fische von hiesigen Züchtern verfügte. Heute ist die<br />

Zuchttätigkeit im Verein fast eingeschlafen. Kein Wunder, vergleicht man Kosten, Absatzmöglichkeiten<br />

und erzielbare Preise. So haben die Vereine (hat man) die „Freiheit“ nicht<br />

züchten zu müssen mit dem Verlust hochwertiger Fische im (Baumarkt)handel und dem<br />

Angebot ostasiatischer Massenware erkauft. Nicht alles war halt so schlecht, wie es auf den<br />

<strong>erste</strong>n Blick scheinen mag.<br />

37


1961 wurde der Bezirkstag wieder von den Hallenser Vereinen ausgestaltet 2 . Er wurde von<br />

ca. 100 Teilnehmern besucht. (Mitteilungsblatt Nr. X/1962). Einen der Vorträge auf dieser<br />

Tagung hielt Bun<strong>des</strong>freund KARL FREYSE aus dem Zoologischen Institut der Martin-Luther-<br />

Universität Halle-Wittenberg: „Seewasseraquarien und deren Bewohner“. Ein nicht ganz<br />

selbstverständlicher Vortrag, steckte doch die Seewasseraquaristik während der gesamten<br />

DDR-Zeit verglichen mit der BRD mehr oder weniger in den Kinderschuhen. Es standen<br />

nämlich (fast) nur selbst gefangene Tiere aus der Ostsee und dem Schwarzen Meer zur<br />

Verfügung.<br />

Mitglieder unseres Vereins beteiligten sich selbstverständlich auch an aquaristischen Leistungsschauen.<br />

So wird etwa im gleichen Mitteilungsblatt ausgeführt, dass drei Mitglieder <strong>des</strong><br />

Vereins auf der Guppy-Schau im Leipzig 10 Guppy-Stämme ausgestellt und damit acht Preise<br />

gewonnen hatten, Darunter jeweils den <strong>erste</strong>n Preis bei den Standards Fahnenschwanz,<br />

Fächerschwanz und Doppelschwert..<br />

Im Mitteilungsblatt Nr. XIV/1964 ist einer Art Rechenschaftsbericht über die<br />

Fachgruppenarbeit (nicht nur unseres Vereins) zu entnehmen:<br />

- dass die Hallenser Vereine im Mai 1963 eine Frühjahrstagung <strong>des</strong> Bezirkes<br />

durchgeführt haben,<br />

- dass unser Verein sich weiterhin an der Betreuung <strong>des</strong> Aquariums im Zoo beteiligte<br />

und<br />

- dass sich unser Verein mit Sieben großen Gestellaquarien und einem Terrarium auf<br />

einer Kanarien-Austellung präsentierte.<br />

2 Wenn hier von „den Hallenser Vereinen“ gesprochen wird, dann <strong>des</strong>halb, weil aus den Unterlagen in der Regel<br />

nicht hervorgeht, welcher Verein in welchem Umfang an der Organisation der entsprechenden Veranstaltungen<br />

beteiligt war. Einen „ausrichtenden Verein“ im heutigen Sinne gab es wohl auch nicht, trotzdem waren die<br />

Vereine natürlich in großem Maße an der Vorbereitung der Veranstaltungen in ihrer Heimatstadt beteiligt.<br />

38


Am 26.01.1964 fand in Halle ein Seminar für Fachgruppenleiter statt. Dabei handelte es sich<br />

im Hauptthema um die, wie es in der DDR hieß: „Auswertung eines Lehrgangs <strong>des</strong> Zentralen<br />

Fachausschusses Aquaristik Terraristik“, der im Sommer 1963 in einem Schulungsheim in<br />

Bad Saarow stattgefunden hatte. Bun<strong>des</strong>freund STALLKNECHT (damals noch in Cottbus<br />

wohnhaft) referierte also über das Thema <strong>des</strong> Lehrgangs: „Wie gestalte ich einen Fachgruppenabend“.<br />

Ein zweites, ähnlich gelagertes Thema war: „Wie wird eine Aquarienschau<br />

aufgebaut, welche Fehler müssen vermieden werden“.<br />

Im gleichen Mitteilungsblatt finden sich interessante, DDR-typische Ausführungen zu dem<br />

bereits erwähnten „Produktionsaufgebot“. In einem Beitrag der Ortsgruppe Bernburg<br />

Aquarien- und Terrarienfreunde <strong>des</strong> Deutschen Kulturbun<strong>des</strong> wird u.a. ausgeführt:<br />

„Im Arbeitsplan <strong>des</strong> Zentralen Fachausschusses heißt es, daß die Zierfischzucht<br />

von einer verständnislosen Privatliebhaberei zur sozialistischen<br />

Gemeinschaftsarbeit entwickelt werden soll. Außerdem sollen sich die<br />

Fachgruppen wissenschaftlich betätigen.“<br />

Daraus schlußfolgernd wird angeregt, in Klubräumen (gemeinschaftliche) Zuchtanlagen<br />

aufzubauen und gleichzeitig die, wie es heißt, Züchterkollektive mit berichtspflichtigen<br />

Aufgaben zu betrauen, etwa Beobachtungen zu Verhaltensweisen unserer Zierfische. Heute<br />

betreiben wir demnach wieder eine „verständnislose Privatliebhaberei“. Man fragt sich, wie<br />

nach den Vorstellungen der DDR-Oberen Haltungs- und Zuchterfolge, ohne zu v<strong>erste</strong>hen,<br />

was man tut, zustande kommen konnten. Aber das war gar nicht gemeint, die Formulierung<br />

war nur propagandistischer Allgemeinplatz. Den DDR-Verantwortlichen war es einfach ein<br />

Dorn im Auge, dass da Hobbyisten in ihrem stillen Kämmerlein (mehr oder weniger)<br />

erfolgreich arbeiteten, ohne dass sie (trotz Vereinsmitgliedschaft) dabei überwacht werden<br />

konnten und das wollte man halt ändern.<br />

Die Mitteilungsblätter erscheinen in der Folge nur noch jährlich, jeweils am Anfang <strong>des</strong><br />

Jahres. Sie enthalten einen Rückblick auf die Tätigkeiten <strong>des</strong> <strong>vergangenen</strong> Jahres im Bezirk,<br />

z.T. auf die einzelnen Vereine aufgeschlüsselt und die Veranstaltungspläne der Vereine für<br />

das laufende Jahr.<br />

Für den 19. und 20.09.1964 wurde von den Hallenser Vereinen in Zusammenarbeit mit dem<br />

Arbeitskreis „Eierlegende Zahnkarpfen“ eine Züchtertagung <strong>des</strong> Bezirkes Halle durchgeführt,<br />

an der über 100 Interessierte teilnahmen. Prominentester Gastredner war Dr. WALTER<br />

FOERSCH aus München.Aus der Begrüßungsrede wird im Bericht – in typischer DDR-<br />

Manier – vermerkt, dass der Vorsitzende <strong>des</strong> Bezirksfachausschusses Aquarien- und<br />

Terrarienkunde dem Staat und der Bezirksleitung <strong>des</strong> Kulturbun<strong>des</strong> für die großzügige<br />

Unterstützung gedankt hat und dass er alle gemahnt hat, stets für die Erhaltung <strong>des</strong> Friedens<br />

zu kämpfen. Die Veranstaltungen standen, wie es weiter heißt „auf einem hohen<br />

gesellschaftswissenschaftlischem Niveau“ (das fachliche Niveau war offensichtlich<br />

uninteressant). (Mitteilungsblatt Nr. XV/1965)<br />

Auf einer Sitzung <strong>des</strong> Bezirksfachausschusses im Herbst 1966 stellte Bun<strong>des</strong>freund PELZ aus<br />

Merseburg fest, dass auch „unsere Aquarien- und Terrarienzeitschrift“ politische Aufgaben<br />

hat, die bei der inhaltlichen Gestaltung berücksichtigt werden müssten.<br />

Am 14. und 15.10. 1967 fand in Halle wieder eine Bezirkstagung für Aquarien- und<br />

Terrarienkunde statt. Auf dieser Tagung wurde unser Vereinsvorsitzender, Bun<strong>des</strong>freund<br />

PAUL KLOSTERMANN, in Anerkennung seiner langjährigen Tätigkeit als Fachgruppenleiter mit<br />

der „Medaille für ausgezeichnete Leistungen“ geehrt.<br />

40


Auf der gleichen Tagung hielt unser Vereinsfreund Dr. HELMUT MÜHLBERG einen Vortrag<br />

unter dem Titel: „Neue Wasserpflanzen unter Berücksichtigung der Probleme <strong>des</strong> harten<br />

Wassers“. Dieses Problem war in Halle besonders ausgeprägt. Unser Leitungswasser war zu<br />

der Zeit sehr hart und nicht jeder hatte die Möglichkeit, sein Leitungswasser über<br />

Ionenaustauscher zu enthärten oder zu entsalzen. Später wurde der nördliche Teil Halles mit<br />

weichem Wasser aus dem Harz versorgt. <strong>Das</strong> führte zu einer Art Wassertourismus innerhalb<br />

Halles. Wer etwa als Aquarianer oder als Tillandsien-Liebhaber weiches Wasser benötigte<br />

und das Glück hatte, Verwandte oder Bekannte in Halles Norden zu haben, der fuhr bei<br />

Bedarf dorthin und besorgte sich das begehrte Naß.<br />

Dem Protokoll der Sitzung <strong>des</strong> Bezirksfachausschusses vom 09.09.1967 ist zu entnehmen,<br />

daß sich die Arbeit der „Zentralen Arbeitsgruppen“ (ZAG) 3 negativ auf die Vereinstätigkeit<br />

auswirkte, da viele Mitglieder nur noch in den ZAG aber nicht mehr in den Vereinen tätig<br />

waren. Zur Lösung dieses Problems regte unser Vereinsfreund Dr. DIETER HOHL die Bildung<br />

regionaler Arbeitsgruppen der ZAG an. Die Fachgruppenzusammenkünfte sollten dann nur<br />

noch einmal monatlich stattfinden; dazwischen sollten sich die regionalen Fachgruppen<br />

treffen. Ein sicher guter Vorschlag, der sich aber nicht so richtig durchgesetzt hat.<br />

Im Protokoll der BFA-Sitzung vom 24.06.1967 ist festgehalten, dass sich unsere Fachgruppe<br />

um die Förderung der Jugendarbeit in Halle kümmern will. Dazu waren Kontakte zum Leiter<br />

<strong>des</strong> „Hauses der Jungen Pioniere“ 4 auf der Peißnitzinsel vorgesehen. Mitglieder der<br />

Fachgruppe sollten sich bereit erklären, die Leitung der Jugendgruppe zu übernehmen. Außerdem<br />

ist nachzulesen, dass in Halle-Neustadt eine Fachgruppe gegründet werden müsste –<br />

immer schön „planmäßig“, ja nicht spontan.<br />

Laut Protokoll <strong>des</strong> Fachgruppenleiterseminars vom 12.03.1967 hat unser Vereinsmitglied Dr.<br />

HOHL die Funktion <strong>des</strong> ZAG-Referenten im BFA übernommen.<br />

Auf dem Bezirkstag für Aquarien- und Terrarienkunde 1968 hielt Dr. D. HOHL unter dem<br />

Thema „Wert und Unwert der Wasserchemie für den Aquarianer“, einen längeren Vortrag<br />

über die häufig unsinnige Analysengläubigkeit der Aquarianer ohne vernünftigen Bezug der<br />

Analysenergebnisse zu biologischen Vorgängen im Aquarium. Dieser Vortrag könnte, mit<br />

wenigen Änderungen und Aktualisierungen, auch heute noch gehalten werden, denn an den<br />

Grundzügen <strong>des</strong> Vortrages: Analysengläubigkeit und viel zu geringem Wissen über die<br />

biologischen Zusammenhänge hat sich bis heute kaum etwas geändert – trotz zahlreicher<br />

Fachartikel etwa zum Stickstoffkreislauf.<br />

Damit den zentralen Stellen der DDR nichts entgeht und immer die Möglichkeit zum Eingreifen<br />

in das Vereinsleben möglich war (meist als Hilfe zentraler Stellen bei auftretenden<br />

Schwierigkeiten deklariert), wurde 1968 ein neuer Berichtsbogen der Fachgruppen eingeführt,<br />

der halbjährlich an den BFA zu senden war (Protokoll der BFA-Sitzung vom 07.09.68).<br />

Eine gewisse Stagnation im Vereinsleben wurde Ende 1967 mit der Wahl eines neuen Vorstan<strong>des</strong><br />

überwunden. Die Funktion <strong>des</strong> Vereinsvorsitzenden hatte JOACHIM WOLF übernommen.<br />

Der Verein hatte 40 Mitglieder, die sich vorwiegend auf Cichliden eingestellt<br />

hatten. Hier wurde eine größere Vielfalt angestrebt. Um die Fachgruppe zu vergrößern, wurde<br />

eine Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit in Angriff genommen. Die Zusammenarbeit mit<br />

dem „Haus der Jungen Pioniere“ war inzwischen ins Laufen gekommen; die Fachgruppenleitung<br />

betreute dort eine entsprechende Jugendgruppe. Es wurde eine Sichtung der deutschsprachigen<br />

Aquarienliteratur in Angriff genommen, die allen Fachgruppen zur Verfügung<br />

3 Die Zentralen Arbeitsgruppen sind mit den heutigen Arbeitskreisen im VDA vergleichbar.<br />

4 Die „Jungen Pioniere“ waren die (sozialistische) Einheitsorganisation für alle Kinder bis zum 14. Lebensjahr.<br />

Alle größeren Städte verfügten über eigene Pionierhäuser, in denen u.a. Arbeitsgemeinschaften – im<br />

vorliegenden Fall für Aquaristik - tätig waren.<br />

41


gestellt werden sollte. Ein Vorhaben, das in der DDR schon an den Schwierigkeiten bei der<br />

Erlangung der aquaristischen Literatur der Bun<strong>des</strong>republik praktisch zum Scheitern verurteilt<br />

war. Es wurde wohl auch nie beendet.<br />

Im Frühjahr 1968 erfolgte mit tatkräftiger Unterstützung unseres Vereinsmitglie<strong>des</strong> Dr.<br />

DIETER HOHL die angemahnte Gründung der Fachgruppe Aquarien in Halle-Neustadt. Der<br />

Verein wurde von 12 Aquarianern gegründet um „eine Anlage zu schaffen, die ihnen die<br />

Zucht von Fischen und dadurch einen Gewinn ermöglicht“. <strong>Das</strong> aber war für die DDR ein<br />

absolutes Unding, roch es doch stark nach Kapitalismus und so mussten sich Dr. HOHL und<br />

Bun<strong>des</strong>freund PELZ (Merseburg, Vorsitzender <strong>des</strong> BFA) auf der Gründungsversammlung<br />

bemühen, die Mitglieder der neuen Fachgruppe darauf hinzuweisen, dass diese Ziele nicht<br />

Sinn der Arbeit <strong>des</strong> Kulturbun<strong>des</strong> seien. Allerdings nur mit mäßigem Erfolg, einige Mitglieder<br />

waren von ihrer Auffassung nämlich nicht abzubringen.<br />

Im Arbeitsplan unserer Fachgruppe für das Jahr 1969 war u.a. eine Ausstellung im<br />

Botanischen Garten vorgesehen. (Mitteilungsblatt XIX/1969). Diese Ausstellung wurde vom<br />

01.09. bis 07.09.auch durchgeführt. Sie war, wie üblich, sehr gut besucht.<br />

Auf einem Fachgruppenleiterseminar am 08.11.1969 wurde unsere Fachgruppe beauftragt,<br />

geeignete Mitarbeiter für die Jugendarbeit für den BFA zu gewinnen (Protokoll der Tagung).<br />

Mitte 1969 warf der 20. Jahrestag der DDR schon seine Schatten voraus, was Anlass zu<br />

einem weiteren Abstecher in den DDR-Alltag gibt:<br />

Bun<strong>des</strong>freund PELZ wertete auf einer Sitzung <strong>des</strong> BFA am 02.08.69 ein Seminar für<br />

Aquarien- und Terrarienkunde in Bad Saarow wie folgt aus (der Satz bis hierher allein ist<br />

schon schönes, immer wieder fast rituell gebrauchtes DDR-Standarddeutsch):<br />

„Je<strong>des</strong> Mitglied <strong>des</strong> BFA hat die Aufgabe, die politisch-ideologischen<br />

Probleme unserer Zeit mit der Fachgruppenarbeit zu verbinden. Es ist<br />

erforderlich, daß bis zur nächsten<br />

Zusammenkunft <strong>des</strong> BFA je<strong>des</strong> BFA-Mitglied eine Konzeption erarbeitet,<br />

in der ersichtlich ist wie<br />

a.) die politisch-ideologischen Fragen <strong>des</strong> gesellschaftlichen Systems <strong>des</strong><br />

Sozialismus erläutert und<br />

b.) die Öffentlichkeitsarbeit der Fachgruppen verbessert werden“<br />

(Protokoll der Sitzung)<br />

Ende 1969 wechselte die Leitung unserer Fachgruppe wieder. Die Leitung übernahm JÜRGEN<br />

STRIESENOW. Im Protokoll der BFA-Sitzung vom 28.02.1970 wurde in diesem Zusammenhang<br />

festgehalten:<br />

„Bun<strong>des</strong>freund Wolf hat die Zeitschrift „DATZ“ an das Bezirkssekretariat<br />

zurückgegeben. Es ist ein Terminplan zu erarbeiten, welche Fachgruppen<br />

die „DATZ“ für welchen Zeitraum erhalten. Der Jahrgang 1969 ist für die<br />

Fachgruppe Halle-Neustadt zur Verfügung zu stellen. Die Ausleihe für<br />

einen gesamten Jahrgang kann eine Fachgruppe für 4 Wochen erhalten,<br />

Einzelhefte jedoch in der Zeit von 14 Tagen.“<br />

Von Dr. HOHL wurde 1970 ein Referentenkatalog für den Bezirk Halle fertiggestellt. Diese<br />

Referentenkataloge waren eine ganz nützliche Einrichtung, konnten doch so jede Fachgruppe<br />

für ihre Vereinsabende gezielt Referenten zu den gewünschten Themen auswählen. Unsere<br />

Fachgruppe war in diesem Katalog mit drei Referenten vertreten: Dr. HOHL mit acht<br />

42


Vorträgen/Rundtischgesprächen sowie Dr. MÜHLBERG und Bun<strong>des</strong>freund WOLF mit je einem<br />

Vortrag. Die Fachgruppenmeldungen an den BFA ergaben, dass Dr. HOHL einer der sechs<br />

beliebtesten Referenten <strong>des</strong> gesamten Bezirkes war. (gleiches Protokoll)<br />

1971 wurde Dr. DIETER HOHL zum BFA-Vorsitzenden gewählt (Protokoll der Sitzung <strong>des</strong><br />

BFA vom 03.07.1971). Gleichzeitig wurden einige Bun<strong>des</strong>freunde zur Betreuung von Fachgruppen<br />

in den BFA kooptiert. Diese Betreuung war so eine Art Patenschaft über kleinere<br />

oder mit Problemen (etwa mangelnde Beteiligung an Vereinsabenden) konfrontierte Vereine.<br />

Aus unserem Verein, der zu diesem Zeitpunkt 46 Mitglieder umfasste (Mitteilungsblatt<br />

1971/72), wurden PAUL KLOSTERMANN als Betreuer unserer eigenen Fachgruppe und der<br />

Fachgruppe VEB Nährmittelwerke (allgemein VEB Kaffee genannt) und JOACHIM WOLF für<br />

die neu gegründete Terraristik-Fachgruppe „Reptilia“ und die gesamte Terraristik <strong>des</strong><br />

Bezirkes (als „Fachreferent Terraristik“) berufen. Außerdem wurde Bun<strong>des</strong>freund KARL<br />

FREYSE als Fachreferent für Literatur- und Bestimmungsfragen kooptiert.<br />

Die Bezirkstagung „Aquarien- und Terrarienkunde“ 1972 fand im November in Thale statt.<br />

Die Versammlungsleitung <strong>des</strong> zweiten Tages hatte unser Mitglied J. WOLF übernommen und<br />

allein vier der neun gehaltenen Vorträge wurden von Mitgliedern unserer Fachgruppe<br />

bestritten (Dr. DIETER. HOHL: Eröffnung und „Übersicht über die kulturpolitische Tätigkeit<br />

der Fachgruppen „Aquarien- und Terrarienkunde“ im Bezirk Halle“ sowie „Ruppig – und<br />

doch liebenswert. Beobachtungen an südamerikanischen Cichliden“; BERND STRIESENOW:<br />

„Aquarianer können vieles selbst bauen! Plaststoffe in der Aquaristik.“ – ein für DDR-Bürger<br />

äußerst interessanter und wichtiger Vortrag – und JOACHIM WOLF: „Farbenprächtige<br />

Terrarienpfleglinge im Heim.“). Es wurde festgelegt, dass die Bezirkstage künftig vom<br />

Bezirkssekretariat finanziell unterstützt werden, weil die Tagungsgebühren allein die<br />

Unkosten nicht mehr deckten, eine Festlegung, die so wohl nur in zentralistisch geleiteten<br />

Systemen möglich ist. (Protokoll der BFA-Sitzung vom 17.06.1972 und Mitteilungsblatt<br />

1973).<br />

Mit Wirkung vom 01.01.1974 wurde Dr. HOHL in den Redaktionsbeirat von „Aquarien<br />

Terrarien Monatsschrift für Vivarienkunde und Zierfischzucht“, der Aquarienzeitschrift der<br />

DDR berufen. Damit kamen 2 Mitglieder <strong>des</strong> 12-köpfigen Redaktionsbeirates aus unserem<br />

Verein nämlich Dr. DIETER HOHL und Dr. HELMUT MÜHLBERG. (Rechenschaftsbericht <strong>des</strong><br />

BFA und Mitteilungsblatt 1975).<br />

Im gleichen Rechenschaftsbericht ist zu lesen, dass die Auswertung der<br />

Rede von Genossen Hager auf dem 6. Plenum der SED für die Arbeit der<br />

Aquarianer und Terrarianer erforderlich sei und dann wörtlich: „Jeder<br />

Zuchtbericht und jede Mitteilung in unserer Zeitschrift „AT“ ist eine<br />

gesellschaftliche Leistung, weil dadurch unsere Liebhaberei popularisiert<br />

wird und das hohe Niveau der Heimvivaristik in der DDR vor der<br />

Weltöffentlichkeit dokumentiert wird.<br />

Unsere Zeitschrift zählt zu den besten und meistgelesensten der Welt.“<br />

Ich glaube, das bedarf keiner Kommentierung.<br />

Einer der insbesondere durch seine zahlreichen Zeitschriftenartikel und Bücher wohl auch<br />

heute noch bekanntesten deutschen Aquarianer der jüngeren Vergangenheit, HELMUT<br />

STALLKNECHT (†), wurde zum Leiter der Fischbestimmungsstelle <strong>des</strong> ZFA „berufen“. H.<br />

STALLKNECHT hat die Anfänge seines organisierten Aquarianerlebens in unserem Verein<br />

erlebt. Im Frühjahr 1948, gerade einmal 13-jährig, machte er auf Futterfang im Saale-<br />

43


Überschwemmungsgebiet <strong>des</strong> westlichen Halle die Bekanntschaft von unserem<br />

Vereinsmitglied MAX EITNER. Im Herbst <strong>des</strong> gleichen Jahres nahm er erstmalig an einem<br />

Vereinsabend teil. 1949 trat er dann dem Verein bei (ordnungsgemäß mit schriftlicher<br />

Erlaubnis seiner Eltern, die auch die Erlaubnis umfasste, bis 22.00 Uhr am Vereinsleben<br />

teilnehmen zu dürfen). Diese Mitgliedschaft endete 1957 mit seinem Umzug nach Cottbus.<br />

Auf Anregung <strong>des</strong> Vereinsvorsitzenden PAUL KLOSTERMANN übernahm HELMUT<br />

STALLKNECHT 1951 die Leitung der Jugendgruppe <strong>des</strong> Vereins, der (wohl etwas später) u.a.<br />

auch REINHOLD BECH angehörte. Zu den Treffen dieser Jugendgruppe kamen z.T. mehr als 20<br />

Kinder und Jugendliche. (Festschrift zum 90-jährigen <strong>Jubiläum</strong>)<br />

Von der ständigen Mangelwirtschaft der DDR war natürlich auch die Aquaristik und<br />

Terraristik nicht ausgenommen. So nimmt es nicht Wunder, dass Beschwerden über die<br />

Versorgung durch den Fachhandel zunahmen. Auf einem Fachgruppenleiterseminar am<br />

30.04.1974 in Halle wurde von den Terrarianern eine ganze Reihe dieser Versorgungslücken<br />

aufgezeigt (u.a. überhöhte Einzelhandelspreise im Bereich Aquaristik und Terraristik, zu<br />

geringes Angebot an Technik, ungeeignetes Futter; vorgeschlagen wurde – typisch DDR –<br />

mit Betrieben in Kontakt zu treten, um eine bessere Unterstützung für die Tätigkeit der<br />

Fachgruppen zu erhalten). Unser Vereinsmitglied JOACHIM WOLF erhielt daraufhin den<br />

Auftrag die für die Behebung der Probleme „notwendige Konzeption“ auszuarbeiten und dem<br />

BFA vorzulegen. (Protokoll <strong>des</strong> Seminars)<br />

Eine weitere Schwierigkeit kam dazu, die sich im Protokoll der BFA-Sitzung vom 19.04.1975<br />

etwa so liest: Unter Leitung von Dr. HOHL wird eine Vereinbarung <strong>des</strong> BFA mit dem<br />

Zoologischen Garten Halle vorbereitet um Tierkäufe (insbesondere seltene Importe) aus dem<br />

(für das Hobby zuständigen) Einzelhandel zu unterbinden. 5<br />

Die Aquarienausstellung im Botanischen Garten wurde 1974 vom 15 bis zum 29. Juni unter<br />

dem Titel: „Fische – Lurche – Kriechtiere aus aller Welt“ „zu Ehren <strong>des</strong> 25. Jahrestages der<br />

DDR durchgeführt“ unter Mitarbeit - wie es ausdrücklich heißt - der BFA-Mitglieder WOLF,<br />

FREYSE, KLOSTERMANN und Dr. HOHL. Auf 200 m² wurden in 35 Aquarien und 20 Terrarien<br />

45 Fischarten und 30 Arten Amphibien und Reptilien gezeigt. Die Ausstellung hatte mit ca.<br />

7000 Besuchern eine durchaus gute Resonanz. Für die Ausstellung wurden von ca. 20<br />

Vereinsmitgliedern ca. 1600 Arbeitsstunden aufgewandt, wovon etwa 80% auf die Vorbereitung<br />

entfielen (U. KADEN, damaliger Vorsitzender der Fachgruppe im Mitteilungsblatt<br />

1975)<br />

Dem Protokoll der BFA-Sitzung vom 09.10.1974 ist u.a. folgen<strong>des</strong> wieder einmal DDRtypisches<br />

zu entnehmen:<br />

1. Beziehungen zum „kapitalistischen Ausland“ (also auch zur BRD) können von den<br />

Aquarianern und Terrarianern nur auf privater Ebene wahrgenommen werden (aber<br />

immerhin, sie können überhaupt wahrgenommen werden); offizielle Beziehungen sind<br />

nur über den Zentralen Fachausschuß (ZFA, der zentralen Dachorganisation aller<br />

Aquarien- und Terrarienvereine der DDR – entsprach also etwa den VDA, obwohl der<br />

nicht alle entsprechenden Vereine der BRD umfasst) möglich. Beziehungen zu<br />

5 Der eher traurige Hintergrund dieser Sachlage war: Die Zoologischen Gärten hatten zu wenig Geld um Tiere<br />

im internationalen Handel (noch dazu gegen Devisen, hinter denen die DDR bekanntlich hinterher war wie der<br />

Teufel hinter der Seele) einzukaufen und nicht immer genügend Tiernachwuchs für Tauschgeschäfte. Die<br />

vivaristisch interessierten Zoo-Besucher wollten aber etwa die „neuesten“ Buntbarsche aus den Grabenseen<br />

Ostafrikas oder andere Neuheiten wie Fransenlipper usw. an die sie im Einzelhandel nicht herankamen<br />

wenigstens in den öffentlichen Schauaquarien sehen. So waren die Zoos froh, wenigstens auf aquaristischem –<br />

seltener (schon wegen <strong>des</strong> mangelnden Angebotes) auf terraristischem – Gebiet Tiere im Einzelhandel kaufen zu<br />

können. <strong>Zum</strong>al diese Tiere relativ billig waren, da die Preise für sie, wie so vieles in der DDR was man als<br />

„Bevölkerungsbedarf“ einstufte, subventioniert waren.<br />

44


Fachgruppen und Freunden in den Staaten <strong>des</strong> Sozialistischen Wirtschaftsbereiches<br />

(SW), also den in der BRD sogenannten Ostblock-Ländern sind zwar erwünscht,<br />

sollen jedoch zur (wie es heisst) „besseren Koordinierung“ dem ZFA gemeldet werden.<br />

2. Die veterinärhygienischen Bedingungen für die Einfuhr von Vivarientieren sind so<br />

gehalten, dass ein Privatimport kleiner und kleinster Mengen auf dem Tauschweg<br />

nahezu unmöglich erscheint (was aber durchaus gewollt war – auch so ließen sich<br />

schließlich Kontakte zum „NSW“ minimieren).<br />

3. Geplante Ausstellungen sind zukünftig von den Fachgruppen an den BFA zu melden,<br />

der die Meldung an den ZFA weiterleitet. (Nun ist ja der Gedanke, Ausstellungen<br />

zentral heute Ankündigungen von Ausstellungen nur über die VDA-Bezirke<br />

weitergeleitet werden zu erfassen, nicht unbedingt schlecht, aber die Vereine konnten<br />

eben nicht selbst an den ZFA „melden“.) Bezirkstage sind künftig prinzipiell mit einer<br />

ZAG. zusammen durchzuführen. Aber hier regte sich „Widerstand“. Der BFA Halle<br />

und die ZAG Terrarienkunde teilten diesen Standpunkt von zentraler Stelle nicht und<br />

so wurde die Bezirkstagung <strong>des</strong> Bezirkes Halle 1975 (in Zeitz) ohne ZAG durchgeführt<br />

– und es ging -.<br />

4. 1975 sollen auf einem Seminar in Bad Saarow <strong>erste</strong> Gedanken für eine<br />

Verbandsgründung beraten werden. Also Ersatz <strong>des</strong> „Zentralen Fachausschusses“<br />

durch einen „Verband für...“ (wie auch immer er sich genannt hätte). Aber zu dieser<br />

Verbandsgründung ist es in den noch verbleibenden 14 Jahren DDR nie gekommen.<br />

Während aus dem Protokoll der BFA-Sitzung vom 19.07.1975 noch zu entnehmen ist, dass J.<br />

WOLF für die Terraristik im Bezirk verantwortlich ist und die Erarbeitung <strong>des</strong><br />

Referentenkatalogs <strong>des</strong> BFA übernommen hat, wird im Protokoll vom 15.11.1975 mitgeteilt,<br />

dass er diese Funktion zeitweilig nicht mehr wahrnehmen kann, da er zum Armeedienst<br />

einberufen wurde. Die Terraristik wurde aber weiter von einem Mitglied unseres Vereins<br />

geleitet: GERALD REIFF hatte das Amt übernommen.<br />

Im Mitteilungsblatt 1975 gibt ULRICH KADEN, der 1973 den Vorsitz <strong>des</strong> Vereins von JÜRGEN<br />

STRIESENOW übernommen hatte, einen kurzen Überblick über die Entwicklung der<br />

Fachgruppe in den zwei <strong>vergangenen</strong> Jahren. Danach traten vor 1973 nicht näher ausgeführte<br />

Stagnationserscheinungen auf, die nach einer Straffung der Leitung beseitigt werden konnten.<br />

Die Besucherzahlen zu den Fachgruppenabenden stiegen, besonders nach der 1974er<br />

Ausstellung wieder an. Im Januar 1975 wurde in der Fachgruppe wieder eine Jugendgruppe<br />

für Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren gegründet, deren Leitung GERALD REIFF übernahm.<br />

Eine ihrer Aufgaben war die feldherpetologische Arbeit im Raum Halle.<br />

Am 26.02.1975 beging PAUL KLOSTERMANN seinen 75. Geburtstag. In einer kurzen Laudatio<br />

werden seine Verdienste in der fast 60-jährigen ununterbrochenen Mitgliedschaft zunächst im<br />

„Roßmäßler“, nach 1945 dann in <strong>des</strong>sen Nachfolgeverein „Vereinigte Zierfischfreunde<br />

Roßmäßler-Vivarium“, der späteren „Fachgruppe Aquarien- und Terrarienfreunde Halle“<br />

gewürdigt. Dabei werden u.a. seine, wie es heißt, „hervorragenden Kenntnisse“ der heimischen<br />

Flora und Fauna hervorgehoben. Während diese Kenntnisse für frühere Aquarianer-<br />

und Terrarianergenerationen völlig selbstverständlich waren (u.a. auch, weil einheimische<br />

Tiere und Pflanzen integraler Bestandteil <strong>des</strong> Hobbys waren und weil (fast) jeder noch<br />

tümpeln ging), sind sie heute eher eine – rühmliche – Ausnahme.<br />

Von unserer Fachgruppe wurden 1975 zwei ZAG-Tagungen ausgestaltet und zwar die<br />

Tagung der ZAG Cichliden, AG Zwergcichliden und die Tagung der ZAG Terrarienkunde<br />

AG Echsen (ULRICH KADEN im Mitteilungsblatt 1976).<br />

45


Zu dieser Zeit wurden auch Kurzportraits ausgewählter Aquarianer und Terrarianer in die<br />

Mitteilungsblätter aufgenommen, so dass punktuell Daten über das Leben und die Interessengebiete<br />

auch einiger unserer Vereinsmitglieder für die Zukunft festgehalten wurden.<br />

So ist 1975 nachzulesen, dass JOACHIM WOLF (damals 33 Jahre jung) seit seinem sechsten<br />

Lebensjahr Fische, insbesondere Cichliden, Schmerlen und Fransenlipper hielt. Daneben<br />

befasste er sich mit Vögeln, Kleinsäugern und Reptilien, die mehr und mehr zu seinem<br />

„Haupt-Hobby“ wurden. 1962 bis 1967 gehörte er, z.T. als Vorsitzender der Fachgruppenleitung<br />

an. In dieser Zeit war, dem Kurzportrait zufolge, die Fachgruppenarbeit besonders<br />

erfolgreich, weil sich J. WOLF u.a. intensiv um eine Erhöhung <strong>des</strong> fachlichen Niveaus der FG-<br />

Mitglieder bemühte. In Anerkennung seiner fundierten Kenntnisse der Biologie und der<br />

Terrarienhaltung von Schlangen wurde er 1971 in die Leitung der ZAG Terrarienkunde<br />

berufen.<br />

1976 gab es gleich zwei, für unseren Verein interessante Kurzportraits im Mitteilungsblatt.<br />

Zunächst wurde Dr. DIETER HOHL, seinerzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der<br />

„Wasserwirtschaftsdirektion Saale-Werra“, der die Aquaristik seit seinem 5. Schuljahr<br />

betreibt, vorgestellt. Auch er befasste sich, wie J. WOLF, besonders mit Buntbarschen, eine<br />

Spezialisierung, die bis heute anhält. Seit 1961 ist er Mitglied unseres Vereins, der damaligen<br />

„Fachgruppe Aquarien und Terrarien Halle“ und bereits ein Jahr später war er Mitglied der<br />

Fachgruppenleitung. Durch seine Freundschaft zu HANS-ALBERT PEDERZANI wurde u.a.<br />

das Interesse an (antiquarischer) aquaristischer Fachliteratur geweckt und so besaß er 1976<br />

eine der größten (privaten) aquaristischen Fachbibliotheken der DDR! Er war Mitbegründer<br />

<strong>des</strong> Aquarienvereins Halle-Neustadt (1968), zu <strong>des</strong>sen Ehrenmitglied er ernannt wurde, und<br />

der Aquaristik-Betriebsfachgruppe <strong>des</strong> VEB Nährmittelwerke. In Würdigung seiner<br />

Verdienste auf dem Gesamtgebiet der Vivaristik wurde er durch den Kulturbund der DDR<br />

zunächst 1969 mit der „Nadel für heimatkundliche Leistungen“ in Silber und 1975 in Gold<br />

geehrt.<br />

Im zweiten Portrait wurde Dr. REINHOLD BECH (†) vorgestellt. R. BECH war ab 1954 Mitglied<br />

<strong>des</strong> Kulturbun<strong>des</strong> der DDR, hat aber unseren Verein, den er erst nach dem Studium durch<br />

einen berufsbedingten Ortswechsel verließ, wohl schon etwas früher besucht, denn er war<br />

Mitglied der seinerzeit bestehenden Jugendgruppe.<br />

Zwischen der Fachgruppe Aquarien- und Terrarienkunde Halle und einem Kindergarten (im<br />

Böllberger Weg) wurde ein Patenschaftsvertrag abgeschlossen. Die Fachgruppe stellte im<br />

Kindergarten zwei Aquarien auf und unterstützte die Kinder und ihre Betreuerinnen bei der<br />

Pflege der Becken.<br />

KARL FREYSE wird Beauftragter für Lan<strong>des</strong>kultur und Naturschutz im BFA<br />

(Sitzungsprotokoll vom 24.04.1976). Damit hatte wieder ein Vereinsmitglied eine Aufgabe<br />

übernommen, die weit über das eigentliche Vereinsleben hinausging.<br />

Ab 1976 sind, wenn man so will, leichte Spannungen zwischen unserer Fachgruppe für<br />

Aquarien- und Terrarien und der Halleschen Terrarienfachgruppe „Reptilia“ nachweisbar.<br />

Auf der Bezirkstagung 1976 wurde nämlich bemängelt, dass die Mitglieder der „Reptilia“<br />

auch bei rein terraristischen Themen nicht zu den Vereinsabenden unseres Vereins<br />

erscheinen. So richtig viel geändert hat sich daran bis heute nichts.<br />

Im Mitteilungsblatt 1977 gibt unser Vorsitzender ULRICH KADEN einen teils kritischen<br />

Bericht über den Verein. Danach besaß die Fachgruppe damals einen ausgesprochen aktiven<br />

Kern, während andere Mitglieder nur unterhaltsame Abende erwarteten, sonst aber ausgesprochen<br />

inaktiv waren. In DDR-Zeiten waren solche Äußerungen nicht nur vereinsinterne<br />

Beschwerden, wer sich von der Gemeinschaft, der er angehörte, absonderte und sei es auch<br />

nur durch Schweigen, war verdächtig. Individualismus war in der „sozialistischen Lebensgemeinschaft“<br />

sehr verpönt, da man ihn (von offizieller Seite, die „normale“ Bevölkerung sah<br />

46


das immer anders) als „reaktionäres Überbleibsel“ vergangener Zeiten auffasste. Die<br />

Aktivitäten der Jugendlichen dagegen sprengten, wie es heißt, den Rahmen einer Jugendgruppe<br />

und waren „z.T. beispielhaft“ für die eigentliche Fachgruppe. Ihnen war es beispielsweise<br />

zu verdanken, dass die (ruhende) Bibliothek der Fachgruppe ab April 1976 wieder zur<br />

Nutzung offen stand. Ausser der Arbeit im Kindergarten Böllberger Weg wurden zwei<br />

Arbeitsgemeinschaften in Schulen von je einem Fachgruppenmitglied geleitet. <strong>Das</strong> war, was<br />

die Jugendarbeit (allerdings nicht nur unseres Vereins) angeht nahezu paradiesische Zeiten!<br />

In „Arbeitseinsätzen“ wurden sowohl der Zoologische als auch der Botanische Garten<br />

unterstützt, bei dem chronischen Arbeitskräftemangel nicht nur nützliche, sondern auch sehr<br />

willkommene Aktivitäten. Auch unser Jahresarbeitsplan war seinerzeit sehr umfangreich. Er<br />

wurde vom BFA als vorbildlich eingestuft und als Anlage (gemeint wohl als Muster) dem<br />

Mitteilungsblatt beigefügt. Auch wenn es sehr interessant wäre, würde es doch zu weit führen<br />

hier den ganzen Arbeitsplan wiederzugeben, aber einige Punkte seien herausgegriffen, weil<br />

sie z.T. recht typisch für die DDR-Zeit sind. Der Plan umfasste sechs Punkte mit insgesamt 26<br />

Unterpunkten.<br />

1. Gesellschaftliche und kulturpolitische Tätigkeit<br />

1.1 Werbung von 3 neuen Mitgliedern für die Fachgruppe<br />

1.2 Arbeitseinsätze der Fachgruppe im Wasserpflanzenhaus <strong>des</strong><br />

Botanischen Gartens und im Aquarium <strong>des</strong> Zoologischen Gartens<br />

als Beitrag für den Wettbewerb „Schöner unsere Städte und<br />

Gemeinden – Mach mit!“<br />

1.3 Verbesserung der Beziehungen zu den Fachgruppen <strong>des</strong><br />

Stadtkreises Halle mit Durchführung eines Forums<br />

2. Öffentlichkeitsarbeit (mit 5 Unterpunkten) u.a.:<br />

2.3 Nutzung der Schauvitrine <strong>des</strong> Kulturbun<strong>des</strong> im Hauptbahnhof für 4<br />

Wochen<br />

Verantwortl.: Klaus Griesbach<br />

Termin: Oktober<br />

3. Jugendarbeit (mit 3 Unterpunkten) u.a.:<br />

3.1 Unterstützung unserer jungen Mitglieder auf fachlichem Gebiet<br />

Verantwortl.: Gerald Reiff<br />

4. Zusammenarbeit mit den ZAGen (mit 2 Unterpunkten)<br />

5. Fachspezifische Arbeiten (mit 9 Unterpunkten) u.a.:<br />

4.2 Beschaffung vollständiger Jahrgänge der AT ab 1963 für die<br />

Fachgruppen-Bibliothek insgesamt für 90,- M<br />

Verantwortl.: Dr. D. Hohl<br />

5.3 Abonnieren der Zeitschrift AT 14,40 M<br />

Verantwortl.: U. Kaden<br />

5.4 Durchführung vierteljährlicher Literaturinformationen<br />

Verantwortl.: Matthias Pechauf<br />

5.9 Durchführung einer Tümpeltour im Mai<br />

Verantwortl.: Rainer Kettmann<br />

6. Die Arbeit der Fachgruppenleitung (mit 4 Unterpunkten)<br />

Was in diesem Programm völlig fehlt (mit Ausnahme der Literaturinformation und der<br />

Tümpeltour) ist das, was wir heute unter Vereinsleben v<strong>erste</strong>hen, nämlich die Ausgestaltung<br />

der regelmäßigen Fachgruppenabende!<br />

Mit dem Ausscheiden von HEINZ-PETER PINK , der nach Köthen umzog, weil er die Leitung<br />

<strong>des</strong> dortigen Heimattierparkes (in dem aber durchaus nicht nur einheimische Tiere gehalten<br />

wurden) übernommen hatte, verlor unser Verein einerseits einen Meeresaquarianer und<br />

47


andererseits die direkte Verbindung zum Zoologischen Garten, in dem Bun<strong>des</strong>freund PINK bis<br />

dahin gearbeitet hatte. (Mitteilungsblatt 1978)<br />

Die Bezirkstagung „Aquarien- und Terrarienkunde“ fand 1978 gemeinsam mit der ZAG<br />

Wasserpflanzen in Dessau statt. Unsere Vereinsmitglieder WOLF und KADEN hielten einen<br />

Vortrag „Terraristische Exkursionen ins befreundete Ausland“, der sich dadurch von<br />

ähnlichen Vorträgen abhob, dass gleichzeitig mit zwei Diaprojektoren gearbeitet wurde. Über<br />

den einen Projektor wurden Biotopaufnahmen präsentiert, während mit dem anderen die im<br />

Biotop vorkommenden Tiere gezeigt wurden.<br />

1978 wurde auch der Zentrale Fachausschuß Terraristik ins Leben gerufen. Da JOACHIM<br />

WOLF in diesem ZFA mitarbeitete, wurde er von seiner Funktion im BFA entbunden und dort<br />

durch GERALD REIFF ersetzt. Damit war unser Verein sowohl auf Bezirksebene als auch auf<br />

DDR-Ebene in den zentralen Gremien der Terraristik vertreten. Außerdem waren Mitglieder<br />

unseres Vereins in den Leitungen der ZAG Cichliden, der ZAG Eierlegende Zahnkarpfen und<br />

der ZAG Echsen vertreten.<br />

Ein, wie es heißt, „Schwerpunkt in der Vorbereitung <strong>des</strong> 30. Jahrestages der DDR“ war die<br />

Aquarien- und Terrarienaustellung „Exotica 78“ im Juni <strong>des</strong> Jahres, die gemeinsam mit der<br />

Fachgruppe Aquarien <strong>des</strong> VEB Kaffee durchgeführt wurde. 31 Mitglieder unserer<br />

Fachgruppe wendeten insgesamt 1200 Stunden ihrer Freizeit auf um die Ausstellung mit 45<br />

Aquarien und 43 Terrarien aufzubauen und zu betreuen. Rund 8000 Besucher waren der Lohn<br />

für die Mühe.<br />

Die Mitgliederzahl der Fachgruppe stieg von 44 im Januar auf 50 im Dezember 1978. Einem<br />

Mitglied gelang die DDR-Erstzucht von Nannostomus harrisoni. (Mitteilungsblatt 1979)<br />

Langsam erwarben sich auch die Aquarianer und Terrarianer eine gewisse Anerkennung<br />

innerhalb <strong>des</strong> Kulturbun<strong>des</strong>. Die erfolgreichen und publikumswirksamen Ausstellungen<br />

mögen dazu beigetragen haben. Sichtbarer Ausdruck dieser Anerkennung war die Verleihung<br />

der Medaille „Ausgezeichnetes Volkskunstkollektiv der DDR“ an unsere Fachgruppe. Sicher<br />

ein etwas merkwürdiger Titel, aber gesonderte Auszeichnungen für naturwissenschaftliche<br />

Vereine gab es nicht und etwa eigene Auszeichnungen durch den Zentralen Fachausschuß<br />

Aquarien- und Terrarienkunde waren in der DDR nicht möglich.<br />

Im Jahr 1979 führte die Fachgruppe zwar keine eigene Ausstellung durch, beteiligte sich aber<br />

mit 3 Aquarien an einer umfassenderen Ausstellung unter dem Titel „Freizeit, Kunst und<br />

Lebensfreude“.<br />

Trotz <strong>des</strong> Ausscheidens von HEINZ-PETER PINK aus unserem Verein konnte die Zusammenarbeit<br />

mit dem Zoo nicht nur aufrechterhalten sondern noch intensiviert werden. Von<br />

einem Vereinsmitglied wurden nämlich 1979 alle Filter im Zoo-Aquarium neu gebaut.<br />

(Mitteilungsblatt 1980)<br />

Da zwischen der „Betriebsfachgruppe Kaffee“ und unserer Fachgruppe sehr enge<br />

Beziehungen bestanden, verzichtete diese Fachgruppe auf eigene Fachgruppenabende mit<br />

speziellen Vorträgen und sah ihren Schwerpunkt in der Zucht von Aquarienfischen in der<br />

fachgruppeneigenen Anlage. (PETER FLASCHENTRÄGER im Mitteilungsblatt 1980)<br />

Auf dem Fachgruppenleiter-Seminar vom 15.03.1980 konnte PAUL KLOSTERMANN die<br />

Glückwünsche zu seinem 80. Geburtstag entgegennehmen.<br />

Vom 06. bis zum 14.09.1980 führte unser Verein, wieder zusammen mit der<br />

Betriebsfachgruppe „Aquarienfreunde im VEB Kaffee Halle im Botanischen Garten die<br />

„Exotica 80“ durch. Zu dieser Ausstellung wurde ein 11-seitiger Ausstellungsführer mit einer<br />

Auflistung der ausgestellten Tiere herausgegeben. Die Auflistung umfaßte:<br />

den wissenschaftlichen Namen der Tiere, geordnet nach Familien,<br />

den deutschen Namen, soweit vorhanden (es wurden keine Kunstnamen erfunden)<br />

die Heimat der betreffenden Art und<br />

48


kurze Angaben zur Haltung der Tiere. Ausgestellt waren 62 Arten Fische, darunter 29<br />

Cichliden-Arten, von denen wiederum 4 aus dem Tanganjika-See, 5 aus dem Malawi-See und<br />

7 aus dem übrigen Afrika stammten; 18 Echsen-Arten; 6 Schlangen-Arten und 4 Arten<br />

Amphibien. Außerdem wurde in Vitrinen ein Überblick über neue und alte Fachliteratur<br />

gegeben und auf Tafeln die Arbeit der beteiligten Fachgruppen vorgestellt. (Mitteilungsblatt<br />

1981)<br />

Dr. DIETER HOHL wurde in den ZFA Aquaristik berufen, wo er das Referat für Information<br />

übernahm. Dadurch war es ihm nicht mehr möglich die Arbeit als BFA-Vorsitzender<br />

fortzuführen. Dieses Amt wurde von unserem früheren Fachgruppenmitglied REINHOLD BECH<br />

übernommen. (Protokoll der BFA-Sitzung vom 22.11.1980 und Mitteilungsblatt 1981)<br />

<strong>Das</strong>s die Arbeit der Mitglieder unserer Fachgruppe auch über den Verein hinaus geschätzt<br />

wurde spiegelt sich u.a. in den Ehrungen 1980 wieder: Der Vorsitzende unserer Fachgruppe,<br />

U. KADEN wurde mit der „Ehrennadel der Nationalen Front“ in Silber und Dr. D. HOHL mit<br />

der „Ehrennadel für heimatliche Leistungen“ in Gold ausgezeichnet. (Mitteilungsblatt 1981)<br />

Am 20. 06. 1981 fand in Dessau ein Züchtertreffen <strong>des</strong> Bezirkes statt. Auf diesem Treffen<br />

stellte HELMUT STALLKNECHT in längeren Ausführungen dar, „welche Verantwortung die<br />

Liebhaberzüchter heute haben“. Einige Punkte seien im Rahmen der allgemeinen<br />

Charakterisierung der Fachgruppenarbeit in der DDR aus dem Mitteilungsblatt 1982 zitiert:<br />

Die Importe gehen zurück (u.a.) wegen<br />

- der Urbarmachung großer Ländereien, wodurch immer mehr Arten vom<br />

Aussterben bedroht sind<br />

- der begrenzten Bereitstellung von Devisen für Zierfischimporte, da die<br />

DDR die<br />

Devisen für andere Zwecke dringender benötigt<br />

Daraus ergeben sich für die Liebhaberzüchter nach Stallknecht folgende<br />

Aufgaben:<br />

- Erhaltung <strong>des</strong> vorhandenen Formenschatzes durch Nachzucht seltener<br />

Arten und solcher Arten, die sehr spät aus- bzw. umfärben. (Keine<br />

Zucht von Massenfischen - das ist Aufgabe der PWZ 6 )<br />

- Sorgfältige Auslese, um eine gute Qualität zu produzieren!<br />

- Herauszüchten neuer Zuchtformen, wie das vor allem bei Goldfischen<br />

und lebendgebärenden Zahnkarpfen schon lange praktiziert wird. „Aber<br />

auch andere Zierfischfamilien bzw. –gattungen, wie z.B. Barben und<br />

Buntbarsche bieten hierfür Voraussetzungen“<br />

Am 31.10.1981 wurde die „Bezirkskommission Vivaristik“ gegründet. Den Vorsitz übernahm<br />

Bun<strong>des</strong>freund WERNER PELZ aus Merseburg. Jeweils eines der beiden Mitglieder für die<br />

Aquaristik und für die Terraristik kam aus unserem Verein das waren Dr. DIETER HOHL und<br />

JOACHIM WOLF.<br />

Im Jahr 1982 erhielten alle Fachgruppen für Aquaristik und für Terraristik, also auch unser<br />

Verein, von staatlicher Seite eine neue Aufgabe zugeteilt. Sie sollten 1983 die Standgewässer<br />

ihrer Umgebung erfassen. Eine durchaus sinnvolle Aufgabe im Rahmen allgemeiner Umweltschutz-<br />

und Umweltentwicklungsprogramme, wenn die erfassten Daten konsequent zur<br />

Pflege der vorhandenen oder zur Anlage neuer (Klein-)Gewässer genutzt worden wären.<br />

6 PWZ = Produktionsgenossenschaft werktätiger Zierfischzüchter, professionelle Zuchtbetriebe, deren<br />

Bezeichnung in Anlehnung an die Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) gebildet wurde<br />

und, genau wie dort, den (meist allerdings un)freiwilligen Zusammenschluß von Einzelbetrieben charakterisieren<br />

sollte.<br />

49


Sinnvoll und praktisch nutzbar sicherlich auch für die Aquarianer selbst, wenn es darum ging<br />

Futterteiche auszuwählen. Zur Datenerfassung wurde ein längerer Fragebogen entwickelt, der<br />

hier fast wörtlich wiedergegeben wird, war es doch auch Aufgabe unseres Vereins diesen<br />

Fragebogen mit Leben zu füllen:<br />

A - Allgemeines<br />

1 Kreis-/Ortslage<br />

2 Bezeichnung <strong>des</strong> Gewässers<br />

3 Meßtischblatt-Nr. und eventuell Koordinaten<br />

4 Allgemeine Lagebeschreibung<br />

5 Rechtsträger<br />

B – Wasserseitiger Bereich<br />

1 Gewässertyp: Kleingewässer bis 1 ha, Altwasser/Teich 1 bis 5 ha,<br />

See über 5 ha<br />

2 Größenangaben: Länge, Breite, Fläche (ca.)<br />

3 Grund im Uferbereich: stark abfallend, flachlaufend<br />

4 Wassertiefen: Im Durchschnitt, maximal (ca.)<br />

5 Vegetation im Wasser: Röhrichtgürtel, Wasserpflanzen, ohne<br />

Vegetation<br />

6 Gewässertrübung (optisch): stark trüb – Sichttiefe unter 0,3 m,<br />

getrübt – Sichttiefe 0,3-1,0 m, klar – Sichttiefe über 1,0 m<br />

7 Verunreinigung: Vermüllung, Verschlammung, Eutrophierung,<br />

Abwasserbelastung, andere Ursachen<br />

8 Bedeutung: Für Futtertiere, für geschützte Tiere, für geschützte<br />

Pflanzen<br />

9 Sonstige wichtige Bemerkungen: Pflegehinweise, früherer Zustand<br />

C – Landseitiger Bereich<br />

1 Uferform: Steilufer, Flachufer, ummauert<br />

2 Eintiefung in der Umgebung: Stark, wenig, nicht<br />

3 Randzone: Vegetationsfrei, Röhrichtgürtel, strauch- und baumbestanden<br />

(ggf. in %)<br />

4 Umgebung: Landwirtschaftliche Flächen, Ödland, Wald, Ortslage<br />

5 Pflegehinweise für den landseitigen Bereich (Beräumung von Müll,<br />

Schlamm, Eingrünung u.ä.)<br />

D - Aufnahmedaten<br />

1 Name und Fachgruppe<br />

2 Aufnahmedatum<br />

3 Unterschrift<br />

So ganz klappte das aber nicht. Im Mitteilungsblatt 1982/1983 wurden die Fachgruppen noch<br />

einmal daran erinnert, dass die Erfassungsbögen bis zum 15.10.1983 abzugeben sind, aber im<br />

folgenden Mitteilungsblatt wird (ohne Nennung der dafür verantwortlichen Gründe)<br />

festgestellt, dass die Fachgruppe Aquarien- und Terrarien Halle keine Erfassungsbögen<br />

abgegeben hatte.<br />

Anfang 1982 wurde die Kreiskommission „Vivaristik“ im Kulturbund der DDR gegründet.<br />

Ihr <strong>erste</strong>r Vorsitzender war unser Vereinsmitglied Dr. WOLF-RÜDIGER GROßE. In dieser<br />

Kreiskommission waren ausser den Aquarianern und Terrarianern noch die Kakteen- und<br />

Sukkulentenfreunde, die Orchideenfreunde, das Veterinärmedizinische Institut der<br />

Universität, der Zoologische Garten und der Botanische Garten vertreten; bis 1988 kamen<br />

weitere Interessengebiete hinzu, u.a. Meeresaquaristik und Wasserpflanzen. Es wurde ein<br />

50


eigenes Informationsblatt herausgegeben. In einer Selbstdarstellung unseres Vereins im <strong>erste</strong>n<br />

dieser Hefte wird u.a. ausgeführt, daß er rund 40 aktiv mitarbeitende Mitglieder umfasst und:<br />

„Die Aquarien- und Terrarienkunde hat einen hohen volksbildenden Wert.<br />

Um diesem Faktor gerecht zu werden, wurde eine breite<br />

Öffentlichkeitsarbeit entwickelt ...<br />

Ausstellungen .. Weiterhin werden Vorträge in Schulen und den Klubs der<br />

Neubaugebiete gehalten.“<br />

Diese staatlich mehr oder weniger geforderte (und geförderte) Öffentlichkeitsarbeit war natürlich<br />

auch ein Grund für die relativ hohe Mitgliederzahl (nicht nur) unseres Vereins. Die<br />

Informationsblätter waren aber nicht nur für organisatorische Informationen gedacht, sie<br />

enthielten auch Fachartikel. So steuerten unsere Vereinsmitglieder folgende Beiträge bei:<br />

GERALD REIFF schildert im 2. Heft den Selbstbau, die Bepflanzung und den Tierbesatz<br />

(Colisa lalia und der Faltengecko Ptychozoon lionotum) seines Paludariums; Dr. WOLF-<br />

RÜDIGER GROßE beschreibt die Pflege und Zucht von Krallenfröschen (Heft 3), den<br />

Chinesischen Tüpfelmolch (Cynops cyanurus) und Verwandte (zusammen mit MANFRED<br />

LAUBNER) und die Systematik, Haltung und Zucht von Zwergkrallenfröschen (Heft 5),<br />

Haltung und Vermehrung von Pleurodeles waltl und als Neuheit den Türkischen Bergmolch<br />

(Neurergurus strauchii) (Heft 6) sowie die Gattung Pipa (in Heft 7, dem letzten Heft der<br />

Reihe). Außerdem veröffentlicht Dr. GROßE einen Artikel „Arten- und Biotopschutz – eine<br />

Aufgabe <strong>des</strong> sozialistischen Naturschutzes“, in dem er u.a. die gesetzlichen Grundlagen für<br />

den Schutz der heimischen Herpetofauna darstellt, eine sehr wichtige und nützliche<br />

Information insbesondere für die Terrarianer. (Heft 3)<br />

Gemeinsam mit der Betriebsfachgruppe im VEB 7 Kaffee wurden vom 04. bis zum 12.09.1982<br />

und vom 01.-09.09.1984 wieder erfolgreiche Aquarien- und Terrarienausstellungen im<br />

Botanischen Garten durchgeführt.<br />

Nachdem GERALD REIFF zwei Jahre lang die Fachgruppe geleitet hatte, übernahm 1984<br />

MATTHIAS PECHAUF die Leitung. Er lenkte die Geschicke <strong>des</strong> Vereins über 21 Jahre<br />

(einschließlich der schwierigen Wendezeit) und ist damit der Vereinsvorsitzende mit der<br />

bisher längsten ununterbrochenen Amtszeit (insgesamt länger, aber mit Unterbrechungen,<br />

haben OSKAR HILDEBRAND – 1907-1914, 1919-1934 und 1938-1940, also rund 23 Jahre - und<br />

PAUL KLOSTERMANN –1935-1938 und 1949-1968, also rund 22 Jahre, darunter mit 19 Jahren<br />

die zweitlängste kontinuierliche Amtszeit - über das Wohl und Wehe <strong>des</strong> Vereins gewacht).<br />

In Wolfen wurde am 20.10.1984 der <strong>erste</strong> Fotolehrgang <strong>des</strong> BFA Halle durchgeführt. Die<br />

fachliche Leitung hatte unser Vereinsmitglied ULRICH KADEN übernommen, der auch der<br />

einzige Referent war. (Sitzungsprotokoll <strong>des</strong> BFA vom 17.11.1984 und Mitteilungsblatt<br />

1984/85)<br />

1986 wurden für Mitglieder aquaristischer Fachgruppen im Kulturbund der DDR<br />

personengebundene Fangkarten bzw. Fangberechtigungen für den Fang von Zooplankton<br />

eingeführt. Die Fangberechtigungen waren gebührenfrei, wenn ihr Besitzer mit der Zucht<br />

seiner Fische weniger als 500 Mark im Jahr verdiente. Demgegenüber waren die Fangkarten<br />

gebührenpflichtig. Sie wurden an Rentner und Hausfrauen sowie an Aquarianer, die<br />

nebenberuflich Zierfische züchteten und verkauften, erteilt, wenn sie mit dem Verkauf mehr<br />

als 500 aber weniger als 3000 Mark pro Jahr verdienten. Die Gebühren lagen zwischen 12<br />

und 36 Mark pro Karte und Jahr. Sowohl Fangberechtigung als auch Fangkarte galten nur in<br />

7 Nur zur Erläuterung für unsere Nachkommen VEB waren die Volkseigenen Betriebe der DDR.<br />

51


Zusammenhang mit dem Personalausweis und dem gültigen Mitgliedsbuch <strong>des</strong><br />

Kulturbun<strong>des</strong>. 8 (Sitzungsprotokoll <strong>des</strong> BFA vom 19.04.)<br />

Anfang Mai diesen Jahres führte die Fachgruppe erstmalig eine Exkursion in den „Leipziger<br />

Auwald“ durch, gemeint waren die Papitzer Lehmstiche. Daraus sollte sich eine langanhaltende<br />

Tradition entwickeln. Dieses Jahr findet die Exkursion in dieses Naturschutzgebiet<br />

nun schon zum 21. Male statt. Im Laufe der Zeit haben auch viele Gäste an den<br />

Exkursionen, die - und auch das ist Tradition - von unserem Vereinsmitglied Dr. WOLF-<br />

RÜDIGER GROßE hervorragend geleitet werden, teilgenommen: z.B. Studenten der Martin-<br />

Luther-Universität Halle, Mitglieder <strong>des</strong> Terrarienvereins „Reptilia“ Halle, Aquarianer und<br />

Terrarianer aus Berlin und Hamburg.<br />

Im November bat KARL FREYSE altershalber, er war 81 Jahre geworden, um Entbindung von<br />

seinen Aufgaben im BFA. Der Bitte wurde entsprochen und gleichzeitig wurde ihm in<br />

Würdigung seiner Verdienste die Ehrenmitgliedschaft verliehen. (Sitzungsprotokoll <strong>des</strong> BFA<br />

vom 29.11.) Auf der gleichen Sitzung wurde JOACHIM WOLF wieder in den BFA<br />

aufgenommen.<br />

Am 08.11.1986 wurde durch unsere Fachgruppe anlässlich <strong>des</strong> Doppeljubiläums „80 Jahre<br />

Arbeiterverein für Aquarien und Terrarienkunde „Roßmäßler“ Halle und 75 Jahre Verein für<br />

Aquarien- und Terrarienkunde „Vivarium“ Halle“ eine Festveranstaltung im Klub der<br />

Intelligenz durchgeführt. Die Fachgruppe gestaltete aus diesem Anlaß auch das Heft 11/1986<br />

der „Aquarien Terrarien Monatsschrift für Vivarienkunde und Zierfischzucht“. In diesem Heft<br />

wurde das ganze Spektrum unserer Liebhaberei abgedeckt: Historie: Dr. DIETER HOHL;<br />

Fische der Süßwasseraquarien: Dr. HANS-JÜRGEN KÖRNER (kleine Rasbora-Arten), KLAUS<br />

GRIESBACH (Corydoras trilineatus), HANS-JÜRGEN ENDE (Barbus bimaculatus), RUTH-<br />

MARGOT ENDE (Colisa sota), WOLFGANG DITTMANN (Iriatherina werneri), MATHIAS<br />

PECHAUF (paedophage Cichliden Ostafrikas), MICHAEL KRÖNER (Hochzuchtguppys),<br />

VOLKER BRANDT (Zucht <strong>des</strong> Diskusbarsches), RAINER KURZ (Fütterung von Großcichliden<br />

im Winter) und – einheimische Fische - WOLFRAM HOHL (Rotfedern); Wasserpflanzen: Dr.<br />

HELMUT MÜHLBERG mit zwei Beiträgen (Echinodorus osiris und Erstbeschreibung von<br />

Echinodorus barthii); Meerwasseraquaristik: Dr. WOLFGANG TOBIAS (Fortpflanzungsbiologie<br />

der Meerestiere); Terraristik: JENS GRIMM (Uromastyx acanthinurus), WOLFGANG DITTMANN<br />

und ULRICH KADEN (Gecko gecko) und DETLEF WAGNER (Anolis); und schließlich die<br />

Jugendarbeit: GERDA HOHL (Aquaristik im Pionierhaus). Dabei reichten die 26 zur Verfügung<br />

stehenden Seiten gar nicht aus, um alle eingereichten Artikel unterzubringen.<br />

Dem Mitteilungsblatt 1985/1986 ist zu entnehmen, dass unser Verein weiterhin über eine<br />

Jugendgruppe verfügte. Vom 06. bis 14.09.1986 veranstaltete er die „Exotica 86“ wieder im<br />

Botanischen Garten. In über 50 Aquarien wurden ca. 90 Fischarten und Zuchtformen und in<br />

20 Terrarien 10 Amphibien- und 20 Reptilienarten gezeigt.<br />

1987 wurde PAUL KLOSTERMANN zum Ehrenmitglied <strong>des</strong> BFA ernannt. Im gleichen Jahr fand<br />

erstmalig ein Treffen nur für die Frauen unseres Vereins statt. Die „Gemütliche Gesprächsrunde<br />

unter Aquarianerfrauen“ traf sich am 11.04. in der Wohnung von Dr. HOHL. Zwei<br />

weitere Treffen dieser Runde fanden am 23.04.1988 und am 20.01.1989 jeweils im Heinrichund-Thomas-Mann-Klub<br />

statt. (mündliche Mitteilung von Vereinsfreund Ende und Einladungen<br />

aus seinem Privatarchiv)<br />

8 Es handelte sich dabei um die Umsetzung der Anordnung „Über die Zahlung von Entgeldern für Boots- und<br />

Angelstege, Bootshäuser, Bootsliegeplätze und ähnliche Anlagen sowie von Gebühren für die Genehmigung zur<br />

gewerbsmäßigen (haupt- und nebenberuflich) Entnahme von Zooplankton“ vom 19.April 1983 Gesetzblatt I<br />

Nr 12 S. 142<br />

52


HANS-JÜRGEN ENDE wurde 1988 mit der Johannes R. Becher Medaille <strong>des</strong> Kulturbun<strong>des</strong><br />

geehrt, wohl die letzte Ehrung eines unserer Vereinsmitglieder mit einer Auszeichnung der<br />

DDR.<br />

Nach dem viel zu frühen Tod (er war gerade 53 Jahre alt geworden) unseres ehemaligen<br />

Vereinsmitglie<strong>des</strong> Dr. REINHOLD BECH am 18.11.1988 übernimmt Dr. DIETER HOHL wieder<br />

(amtierend), befristet bis zum 01.01.1990 (so war es jedenfalls gedacht) den Vorsitz <strong>des</strong> BFA.<br />

Ab 01.01.1990 sollte FRANK SCHNEIDEWIND dieses Amt einnehmen (Sitzungprotokoll <strong>des</strong><br />

BFA vom 17.04.1989), aber dazu kam es nicht, weil F. SCHNEIDEWIND aus beruflichen<br />

Gründen nach Berlin verzog und weil sich im Verlauf <strong>des</strong> Jahres 1990 die Struktur <strong>des</strong><br />

gesamten Vereinswesens änderte, gleichzeitig wurden von Mitgliedern unseres Vereins<br />

folgende Positionen im BFA besetzt: Verbindung zum ZFA Aquaristik Dr. DIETER HOHL,<br />

Verbindung zum ZFA Terraristik ULRICH KADEN, Verbindung zur Bezirkskommission<br />

Vivaristik JOACHIM WOLF.<br />

Im Botanischen Garten führten wir vom 02. bis 10. 09. die Aquarien- und Terrarienaustellung<br />

„Exotica 89“ mit einer Tier- und Pflanzenbörse durch. Es sollte für längere Zeit die letzte<br />

Ausstellung sein.<br />

Die gebührenpflichtige Futtertierentnahme aus Kleingewässern sollte, kaum dass sie in Kraft<br />

gesetzt war, schon wieder (zugunsten der Aquarianer) geändert werden. Es wurde der Entwurf<br />

einer „Vereinbarung zum Schutz und Erhalt sowie zur Nutzung der Binnengewässer“<br />

zwischen dem Ministerium für Land- Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft, dem Präsidium <strong>des</strong><br />

Deutschen Anglerverban<strong>des</strong> der DDR, dem Sekretariat <strong>des</strong> Präsidiums <strong>des</strong> Kulturbun<strong>des</strong> der<br />

DDR sowie der Zentralen Kommission Vivaristik <strong>des</strong> Präsidialrates <strong>des</strong> Kulturbun<strong>des</strong> der<br />

DDR erarbeitet. Danach sollte die Entnahme von Zooplankton für alle Bürger, die nicht<br />

gewerbsmäßig für den Eigenbedarf fangen grundsätzlich aus allen Binnengewässern (ausser<br />

Intensivgewässern der Binnenfischerei) ohne Genehmigung und gebührenfrei möglich sein.<br />

(Sitzungsprotokoll <strong>des</strong> BFA vom 11.11.)<br />

In einer Stellungnahme zu diesem Entwurf vom 04.01.1990 stellte Dr. HOHL fest:<br />

- dass er völlig unnötig sei, da im Gesetz eindeutig die Entnahme für jeden<br />

- Bürger geregelt ist,<br />

- dass damit Regelungen mit weiteren Einschränkungen unzulässig sind und<br />

- dass der vorliegende Entwurf die Kulturbundmitglieder sogar noch durch<br />

ungerechtfertigte Restriktionen benachteiligt.<br />

– Aber es kam „wendebedingt“ ohnehin nicht mehr zur Weiterverfolgung <strong>des</strong> Entwurfes, da<br />

die Gesetze der BRD auf das Beitrittsgebiet übertragen wurden.<br />

Unsere Fachgruppe umfasste 1989 49 Mitglieder von denen durchschnittlich 23 bei den<br />

Fachgruppenabenden anwesend waren. Die Jugendgruppe bestand aus 7 Mitgliedern.<br />

(Mitteilungsblatt 1988/1989)<br />

1990 ist das große Wendejahr. Der „Kulturbund zur demokratischen Erneuerung<br />

Deutschlands“ bzw. „Kulturbund der DDR“ (wie er später hieß) konstituierte sich im März<br />

neu unter dem Namen „Kulturbund e.V.“ Damit wurden, dem neuen Statut entsprechend, alle<br />

berufenen Leitungsgremien wie ZFA und BFA aufgelöst. So war der Weg frei zur<br />

(Neu)Gründung von Fachgruppen bzw. Vereinen mit gewählter Leitung. In einem Rundbrief<br />

an alle aquaristischen und terraristischen Fachgruppen im Bezirk Halle wies Dr. HOHL u.a.<br />

auf folgende Punkte hin:<br />

- die Entscheidung ob Fachgruppe (keine juristisch selbständige Person) im<br />

Kulturbund e.V. oder Verein (juristisch selbständig) muss jede bisherige<br />

Fachgruppe selbst treffen<br />

- das gleiche gilt für die Entscheidung ob man dem VDA beitritt oder dem<br />

Kulturbund auch Doppelmitgliedschaft (oder gar keine Mitgliedschaft in einer<br />

53


Dachorganisation) ist möglich<br />

- die Vivarianer sollten die Zucht vorhandener Arten fortführen und nicht<br />

ausschliesslich den Reizen der neuen Vielfalt erliegen<br />

- auf einer beiliegenden Protestresolution wurden Unterschriften gegen die<br />

Positivlisten gesammelt<br />

Unsere Fachgruppe hatte sich bereits 1989 umbenannt und trug zunächst den Namen<br />

Fachgruppe Aquarien-Terrarienfreunde „Roßmäßler-Vivarium“ Halle (Saale)<br />

im Kulturbund der DDR<br />

(Einladung zu den Veranstaltungen 1990)<br />

Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 19.06.1990 erfolgte dann die<br />

Wiedergründung <strong>des</strong> Vereins „Roßmäßler-Vivarium 1906“ (Verzeichnis aller nachweisbaren<br />

Veranstaltungen) mit dem vollen Namen:<br />

„Roßmäßler-Vivarium 1906“ Verein für Aquarien- und Terrarienfreunde<br />

Halle (Saale) e.V.<br />

Bei der Gründung eines provisorischen Lan<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> Sachsen-Anhalt <strong>des</strong> Kulturbun<strong>des</strong><br />

am 16.06. gab Dr. HOHL eine Stellungnahme zur bisherigen Tätigkeit <strong>des</strong> Kulturbun<strong>des</strong> aus<br />

vivaristischer Sicht ab:<br />

- 1950/51 wurden die Vereine dem Kulturbund zwangsweise als Fachgruppen<br />

einverleibt und waren dort immer das 5. Rad am Wagen<br />

- der Kulturbund muss sich, wenn er nicht alle Vivarianer als Mitglieder<br />

verlieren will, aktiv gegen die Positivlisten, deren Einführung damals versucht<br />

wurde, zur Wehr setzen, aber es gab keinerlei entsprechende Initiativen<br />

- als Herausgeber der „Aquarien Terrarien“ hat der Kulturbund nicht verhindert,<br />

dass diese Zeitschrift an einen „westlichen Verlag“ verkauft wurde und damit<br />

zum Jahresende ihr Erscheinen einstellen musste.<br />

Nach einem Brief von Dr. D. HOHL an HANS STILLER vom 28.07. erfolgte anläßlich der<br />

Bezirkstagung in Zeitz-Kretzschau die Wiedergründung <strong>des</strong> VDA-Bezirkes 04, dem unser<br />

Verein in der Folgezeit selbstverständlich beitrat (im Gegensatz zu einigen anderen Vereinen,<br />

die glaubten, Vorteile aus der Einsparung <strong>des</strong> VDA-Beitrages ziehen zu können). Dem Brief<br />

war eine Anlage beigefügt, in der Dr. HOHL die ehemalige Zugehörigkeit aller Vereine <strong>des</strong><br />

Bezirkes Halle zu den VDA-Bezirken aufgelistet hatte – als Hilfe bei der Wiedererrichtung<br />

der traditionellen Strukturen <strong>des</strong> VDA.<br />

Dem letzten „Mitteilungsblatt <strong>des</strong> Bezirksfachausschusses Aquarien- und Terrarienkunde im<br />

Deutschen Kulturbund Bezirk Halle“ (1989/90) ist zu entnehmen, dass der BFA ein<br />

„Partnerschaftssystem“ entwickelt hatte, nach dem für jede Fachgruppe ein kompetenter<br />

Ansprechpartner bei Problemen aller Art zur Verfügung stand. Drei Mitglieder unseres<br />

Vereins waren solche „kompetenten Ansprechpartner“: Dr. DIETER HOHL für die drei<br />

Fachgruppen in Halle, JOACHIM WOLF für die Fachgruppe Artern und ULRICH KADEN für die<br />

Fachgruppen Eisleben und Röblingen. <strong>Zum</strong> Mitgliederbestand unserer Fachgruppe ist zu<br />

erfahren, dass die Jugendgruppe 10 Mitglieder umfasste und unter der Leitung von RUTH-<br />

MARGOT ENDE stand.<br />

Angefangen hatte das Jahr aber für unseren Verein recht traurig. Anfang Februar, kurz vor<br />

Vollendung seines 90. Lebensjahres, verstarb unser langjähriger Vorsitzender PAUL<br />

KLOSTERMANN, der sich 1945 aktiv an der Wiedergründung unseres Vereins beteiligte.<br />

Leitungsfunktionen konnte er zunächst allerdings nicht übernehmen, da er durch seine<br />

Tätigkeit als Vorsitzender <strong>des</strong> „Roßmäßler“ von 1935 bis 1938 bei der sowjetischen<br />

Militärkommandantur als politisch belastet galt. Er verstarb in einem stadtbekannt schlechtem<br />

Alters- und Pflegeheim, in dem sich natürlich so wenige Monate nach dem Mauerfall noch<br />

kaum etwas gebessert hatte. Bereits sein Vater war „Roßmäßler“ – Mitglied und so war der<br />

aquaristische Weg <strong>des</strong> Sohnes vorgezeichnet. Er war begeisterter „Tümpler“ und fuhr bis<br />

54


zuletzt mit dem Fahrrad, und als das altershalber nicht mehr ging, mit der Straßenbahn „ins<br />

Futter“.<br />

Jetzt waren wir in der BRD angekommen und alles lief seinen „normalen“ Gang. Die Mitgliederzahlen<br />

gingen zurück auf gegenwärtig 19, Jugendliche sind gar nicht mehr im Verein.<br />

Trotz <strong>des</strong> Appells von Dr. HOHL (s.o.) waren die Verlockungen der freien Gesellschaft wohl<br />

zu groß. Insbesondere konnte man, gebremst nur durch den Inhalt <strong>des</strong> eigenen Geldbeutels,<br />

die ganze Welt bereisen, sich große, kostenintensive Autos kaufen und damit in jeder freien<br />

Minute zu Ausflügen aufbrechen. Da musste das alte Hobby halt weichen. Hinzu kam die<br />

immer mehr zunehmende (Langzeit-)Arbeitslosigkeit; und nicht zuletzt die steigenden Kosten<br />

für Wasser und Energie, die die Zierfischzucht (und auch schon die Haltung – zumin<strong>des</strong>t in<br />

einer größeren Anlage -)zu einem relativ teuren Vergnügen machten. Jungfische wurden vom<br />

Fachhandel kaum mehr abgenommen, man war „großhandelsgläubig“ geworden, dort gab es<br />

genug billige Fische (meist Massenware südostasiatischer Herkunft) die (für den Handel)<br />

auch noch den „unschätzbaren Vorteil“ hatten, ziemlich bald zu sterben, da kam der Kunde<br />

schnell zum Neukauf – nicht wie bei den qualitativ hochwertigen, gesunden Nachzuchten der<br />

lokalen Liebhaberzüchter deren Tiere „ewig“ lebten. Wurden bzw. werden doch einmal Tiere<br />

abgenommen, dann (bis auf wenige höchst begehrte Neuheiten oder Seltenheiten – Stichwort<br />

L-Welse - die schwer züchtbar sind oder nur wenige Nachkommen pro Wurf erbringen)<br />

keinesfalls zu Preisen, die auch nur einigermaßen kostendeckend waren/sind. Da hielt halt nur<br />

der ganz harte Kern durch, der Aquaristik/Terraristik wirklich aus Interesse an den<br />

Tieren/Pflanzen seines ganz speziellen Interessengebietes betrieb und nicht lediglich als<br />

Quelle für Nebeneinnahmen (zu dem nicht gerade üppigen Einkommen der DDR) oder als<br />

lebenden Zimmerschmuck oder als durchaus interessanten Zeitvertreib mangels anderer<br />

Möglichkeiten hinter Mauer und Stacheldraht. Nach diesem kurzen, durchaus subjektiven und<br />

keineswegs vollständigen (man könnte ganze Bücher mit den einzelnen Aspekten füllen)<br />

Ausflug in die „Großwetterlage“ ab 1990 aber wieder zurück zum Verein.<br />

Die weitere Geschichte ist vergleichsweise kurz wiedergegeben, eben wegen der „normalen“<br />

Bahnen, in denen jetzt alles lief.<br />

Aber zuvor noch ein letzter Ausflug in die eher politischen Sphären:<br />

In der Wendezeit wurde die (DDR)Zeitschrift „Aquarien Terrarien Monatsschrift für<br />

Vivarienkunde und Zierfischzucht“an einen Verlag in den alten Bun<strong>des</strong>ländern verkauft und<br />

ging in <strong>des</strong>sen Zeitschrift gleicher Thematik auf. <strong>Das</strong> hatte wohl drei Gründe: Einmal war es<br />

für die in gewisser Weise manchmal arroganten und ignoranten Bürger der alten Bun<strong>des</strong>länder<br />

einfach nicht vorstellbar, beziehungsweise war ihnen die Vorstellung völlig zuwider, weil sie<br />

einfach zu keinem ihrer seit <strong>Jahrzehnt</strong>en gehegten Vorurteile passte, dass die ach so böse<br />

kommunistische DDR auch einige gute Seiten hätte haben können, mit denen sich ihre Bürger<br />

durchaus identifizierten, wie eben etwa die Vivarianer mit i h r e r Zeitschrift; andererseits war<br />

es immer gut einen (potentiellen) Konkurrenten vom Markt zu nehmen und drittens – und das<br />

war wohl der Hauptgrund – konnte man den Begehrlichkeiten, die die hohe Abonnentenzahl<br />

von „Aquarien Terrarien“ weckte, nicht wid<strong>erste</strong>hen.<br />

Aber: „Denn <strong>erste</strong>ns kommt es anders und zweitens als man denkt.“ Um den „DDR-<br />

Vivarianern“ die Sache einigermaßen schmackhaft zu machen, druckte man den verkürzten<br />

Namen „Aquarien Terrarien“ wenn auch relativ klein und unauffällig so doch immerhin unter<br />

den riesigen eigenen Namen auf das Titelblatt. Mit Heft 10/1999 verschwand dann dieser<br />

Zusatz sowohl aus dem Titel als auch aus dem Impressum. Damit hatten die Vivarianer der<br />

„Neuen Länder“ „endgültig die DDR verlassen“ und damit auch ein letztes Stück eigener<br />

historischer Identität verloren. <strong>Das</strong> geschah allerdings genauso wenig freiwillig wie 1945 die<br />

erzwungene Aufgabe der Vorkriegsidentität der Vereine in der Sowjetischen Besatzungszone<br />

55


oder die Aufgabe der Eigenständigkeit dieser „enthistorisierten“ Vereine bei ihrer 1949<br />

erfolgten Eingliederung in den „Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands“.<br />

Mit ein wenig, einem langjährigen Bürger eben dieser DDR und begeistertem Leser der AT<br />

vom <strong>erste</strong>n Heft an wohl erlaubter, Schadenfreude war die weitere Entwicklung der (ehemals)<br />

so renommierten Fachzeitschrift der alten BRD zu verfolgen. Die Abonnentenzahl bröckelte<br />

sichtlich und für Zeitschrift und Verlag schmerzlich. Heute erscheint sie praktisch nur noch für<br />

einen vergleichsweise kleinen Abonnentenkreis; aus dem freien Zeitschriftenhandel, etwa dem<br />

Bahnhofshandel, ist sie mangels Lesernachfrage völlig verschwunden. – Und so darf man sich<br />

denken: „Ja ja, so was kommt von so was“. Wie heißt es im Volksmund doch so schön:<br />

„Kleine Sünden bestraft der Liebe Gott sofort, bei größeren dauert es (manchmal) etwas<br />

länger.“<br />

Pardon, aber das musste sein, gehört es doch im weiteren Sinne auch zur Vereinsgeschichte.<br />

Nun also zurück zum Verein selbst.<br />

In einem Rundschreiben <strong>des</strong> Vereinsvorstan<strong>des</strong> vom 12.08.1991 wurde bekannt gegeben, dass<br />

der von der Mitgliederversammlung beschlossene Beitritt zum Verband der Aquarien- und<br />

Terrarienvereine Deutschlands e.V. (VDA) erfolgt ist. Womit der Verein nun zum<br />

VDA-Bezirk 04 gehörte, <strong>des</strong>sen Vorsitzender Dr. DIETER HOHL war. Gleichzeitig wurde der<br />

<strong>erste</strong> Fragebogen zur Gestaltung <strong>des</strong> Vereinslebens im Folgejahr jedem Mitglied zugeleitet.<br />

(Inhalt:<br />

- Personalien <strong>des</strong> Mitglie<strong>des</strong>,<br />

- Vorträge, die das Mitglied halten kann,<br />

- Vorträge, die das Mitglied hören möchte,<br />

- Kurzvorträge, die das Mitglied halten kann,<br />

- Exkursionswünsche,<br />

- Börsenwünsche,<br />

- (weitere gewünschte Aktivitäten.)<br />

Ein Fragebogen, der in modifizierter Form auch heute noch jährlich jedem Mitglied vor der<br />

Jahreshauptversammlung zugeht.<br />

<strong>Das</strong> dritte Rundschreiben (vom 24.08.1992) begann mit der traurigen Nachricht, dass die<br />

langjährige Schatzmeisterin <strong>des</strong> Vereins, RUTH-MARGOT ENDE, wenige Tage zuvor nach<br />

langer schwerer Krankheit im Alter von nur 49 Jahren verstorben war.Im Anschluss an eine<br />

kurze Würdigung der Verstorbenen folgte die Einladung zur Jahreshauptversammlung.<br />

<strong>Zum</strong> 1. Oktober 1992 erschien dann auf Initiative unseres Vorsitzenden MATHIAS PECHAUF<br />

der <strong>erste</strong> „Roßmäßler-Vivarium Rundbrief“. Damit war eine vereinseigene kleine Zeitschrift<br />

ins Leben gerufen, die monatlich (mit einer Doppelausgabe für die veranstaltungsfreien<br />

Monate Juli und August) erscheint. Die Redaktion hatte MATHIAS PECHAUF übernommen.<br />

Der Rundbrief erscheint im A4-Format, sein Umfang ist unterschiedlich und betrug<br />

anfänglich im Allgemeinen 2-6 Seiten. Die Rundbriefe enthalten von Anfang an<br />

- einen Ausblick auf die Veranstaltungen <strong>des</strong> folgenden und<br />

- einen Rückblick auf diejenigen <strong>des</strong> <strong>vergangenen</strong> Monats,<br />

- kurze Berichte von Vereinsmitgliedern zu von ihnen besuchten Tagungen,<br />

anderen Veranstaltungen, durchgeführten Reisen u.ä.<br />

- hinzu kamen bzw. kommen aus gegebenem Anlass bzw. in loser Folge<br />

Mitteilungen <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong>, Suchwünsche und Angebote von Tieren,<br />

Pflanzen, Literatur usw., Aufnahme bzw. Ausscheiden von Mitgliedern sowie<br />

- Glückwünsche für die Geburtstagskinder <strong>des</strong> jeweiligen Monats<br />

Ende 2005 legte unser nunmehriger Ehrenvorsitzende MATHIAS PECHAUF nach 14-jähriger<br />

erfolgreicher, wenn auch nicht immer einfacher Tätigkeit die Redaktion <strong>des</strong> Rundbriefes<br />

nieder. Seit dem 01.01.2006 liegt sie in den Händen von Vereinsfreund JÖRG LEINE. Seither<br />

hat sich die Seitenzahl auf derzeit rund 20 erhöht und seit der Märzausgabe werden auch s/w -<br />

56


Fotos zu ausgewählten Artikeln in den Rundbrief integriert, Zeichnungen waren auch früher<br />

schon enthalten.<br />

Die folgende Darstellung der Vereinsgeschichte ist weitestgehend den Rundbriefen entnommen.<br />

Es werden insbesondere <strong>erste</strong> (bzw. <strong>erste</strong> nachweisbare) Reisen, Tagungsbesuche<br />

und andere Aktivitäten unseres Vereins und seiner Mitglieder, die in der DDR (so) niemals<br />

möglich gewesen wären aufgeführt. Was diese „Aktivitäten“ für die einzelnen Vereinsfreunde<br />

bedeuteten, kann wohl nur jemand nachvollziehen, der selbst in der DDR aufgewachsen ist.<br />

Wirklich in Worte fassen kann man das nicht, weil sich die selbstverständlich damit<br />

verbundenen Emotionen nun mal nicht darstellen lassen. Mögen die folgenden Ausführungen<br />

für unsere Verbandsfreunde aus den „Alten Ländern“ und für folgende Generationen auch<br />

weitgehend unverständlich sein und überflüssig erscheinen, für unseren Verein und seine<br />

Mitglieder waren sie äußerst wichtig. Haben doch, um nur ein Beispiel zur Verdeutlichung<br />

herauszugreifen, die Reisen in die Heimatländer unserer Pfleglinge den Reisenden, aber durch<br />

deren Berichte auch allen anderen Vereinsmitgliedern ganz neue Sichtweisen auf ihre<br />

Pfleglinge und deren Haltung ermöglicht (ein persönlicher Bericht, bei dem man auch<br />

nachfragen kann ist da viel wirksamer, als jeder noch so gute Zeitschriftenartikel).<br />

Am 31.10.1991 nahmen unser Vorsitzender MATHIAS PECHAUF und sein damaliger<br />

Stellvertreter GERALD REIFF in Fulda an einer Schulung <strong>des</strong> VDA teil, in deren Ergebnis sie<br />

als VDA-Beauftragte für den Befähigungsnachweis für Süßwasseraquaristik bzw.<br />

Terrarientiere berufen wurden.<br />

Durch die nun möglichen gesamtdeutschen Aktivitäten konnten wir auch in den<br />

„Arbeitskreisen“ im VDA mitarbeiten bzw. vereinigten sich die „Zentralen Arbeitsgemeinschaften“<br />

der DDR-Aquarianer mit diesen Arbeitskreisen. So war z.B. HANS-JÜRGEN<br />

ENDE nun Mitglied <strong>des</strong> AK BSSW und nahm vom 30.10.-01.11.1992 an <strong>des</strong>sen Jahrestreffen<br />

in Rodach/Bayern teil, was zum <strong>erste</strong>n Bericht über die Teilnahme an einem zentralen<br />

Aquarianertreffen im Rundbrief führte. (Rundbrief 1 Nr. 3, Dezember 1992) Im gleichen<br />

Rundbrief berichtete Dr. HELMUT MÜHLBERG von seiner Teilnahme an einem aquaristischen<br />

Symposium in Bielefeld. Es war seinerzeit die 20. Veranstaltung einer aquaristischen Interessengemeinschaft,<br />

an der Dr. MÜHLBERG zum 3. Male teilnehmen konnte.<br />

Bereits im Rundbrief 1 Nr. 2 1992 waren die <strong>erste</strong>n (Urlaubs)Reisen von Vereinsmitgliedern<br />

in das „westliche Ausland“ verzeichnet, Familie KÖRNER war in den USA und<br />

Dr. MÜHLBERG berichtete in einer „Plauderei über Wasserpflanzen“ zum Vereinsabend am<br />

3.11.1992 über seine Reisen in den Botanischen Garten Kew (London) und nach Vietnam.<br />

Aber natürlich konnten nicht nur wir in die „alten Länder“ reisen, man traf sich auch in den<br />

„neuen Ländern“. So konnten die Vereinsfreunde STEFAN BRENNIG, Dr. J. MÜCKE und Dr. D.<br />

HOHL an einem Treffen <strong>des</strong> AK Großcichliden der DCG in Bad Düben teilnehmen (weder das<br />

<strong>erste</strong> noch das letzte Treffen dieser Art an diesem Ort), worüber <strong>erste</strong>rer im Rundbrief 2(1)<br />

1993 berichtete. Im gleichen Rundbrief berichtete einer unserer auch heute noch aktivsten<br />

Reisenden in Sachen Aquaristik – Hans-Jürgen Ende – über seine Fahrt zu<br />

„Heim-Tier-Pflanze“ in den Berliner Messehallen. Die Schau fand damals noch im Herbst<br />

(18.-22.11.1992) statt.<br />

Schon recht bald nahm unser „Roßmäßler“ Kontakt zum nur zwei Jahre älteren Hamburger<br />

„Roßmäßler“ auf. Zwei Reisen führten unsere Vereinsfreunde zu den Verbandsfreunden nach<br />

Hamburg, bevor wir selbst in Halle vom 02. bis 04.04.1993 das dritte (und bisher letzte, was<br />

aber nicht bedeutet, dass die Kontakte zwischen beiden Vereinen abgerissen wären)<br />

so genannte „Roßmäßlertreffen“ organisierten. An diesem Treffen nahmen 13 Mitglieder <strong>des</strong><br />

„Roßmäßler Verein für Aquarien- und Terrarienfreunde e.V. zu Hamburg von 1904“ teil.<br />

Neben Vorträgen von Mitgliedern beider Vereine wurden die Zoologischen Gärten von Halle<br />

und Leipzig besucht, wobei wissenschaftliche Mitarbeiter der beiden Gärten jeweils die<br />

Führung übernahmen.<br />

57


Auch die <strong>erste</strong>n aquaristischen Auslandsreisen unserer Mitglieder fanden ihren Niederschlag<br />

in den Rundbriefen. Die aller<strong>erste</strong> so nachweisbare führte H.-J. ENDE nach Winterthur<br />

(Schweiz) zu einer Tagung der Internationalen Gesellschaft für Labyrinthfische vom 16. bis<br />

18.04.1993 (Rundbrief 2(5) 1993).<br />

<strong>Das</strong> normale Vereinsleben fand u.a. auch mit dem Bericht im Rundbrief 2(6) 1993 über die<br />

achte Exkursion in die Papitzer Lehmstiche seinen Niederschlag.<br />

Ebenfalls erstmalig konnte im Rundbrief 2(7) 1993 über die Teilnahme von zwei<br />

Vereinsmitgliedern (Dr. DIETER HOHL und HANS-JÜRGEN ENDE) an einem VDA-Kongreß<br />

berichtet werden (07.05.-09.05. in Lahnstein bei Koblenz). Auf diesem Verbandstag wurde<br />

ein neuer Vorstand gewählt, in den auch Dr. DIETER HOHL (als Medienreferent) gewählt<br />

wurde.<br />

Nicht nur der Wende in Deutschland sondern der allgemeinen Entspannung war es wesentlich<br />

zu danken, dass am 13.05.1994 eine Exkursion in das Naturschutzgebiet Brandberge am<br />

Rande von Halle stattfinden konnte (Rundbrief 3(6) 1994), die in den Folgejahren mehrfach<br />

wiederholt wurde. Dieses Naturschutzgebiet war seit dem Kaiserreich gesperrtes Militärgebiet<br />

und wurde zuletzt durch die Armee der Sowjetunion genutzt. Diese Nutzung hinterließ u.a.<br />

tiefe, zumin<strong>des</strong>t zeitweise wassergefüllte, Fahrtrinnen – ideale Laichgebiete für Amphibien,<br />

die sich hier unter „militärischem Schutz“ relativ ungestört entwickeln konnten (Grünfrösche,<br />

Laubfrösche, Teich- und Kammolche, aber auch die Kreuzotter kamen vor). Leider wurde das<br />

Gebiet der Sukzession überlassen.<br />

Rechtsvorschriften begannen unser Hobby einzuschränken. Sicher sind manche für viele<br />

Menschen höchst willkommen, leben sie doch in ständiger Angst, wenn sie wissen, dass ein<br />

Mitbewohner ihres Hauses Schlangen (gleich welcher Art und auch völlig gleichgültig, wie<br />

zuverlässig der Schlangenhalter auch sein mag) oder „Pfeilgiftfrösche“ hält. Jedenfalls erließ<br />

das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Sachsen-Anhalt am<br />

31.09.1993 eine Verordnung über das Halten gefährlicher Tiere. Danach ist in Sachsen –<br />

Anhalt u.a. die nichtgewerbliche Haltung von Giftschlangen einschließlich der Nattern der<br />

Gattungen Dispholidus und Thelotornis, von Giftechsen, von tropischen Giftspinnen und von<br />

giftigen Skorpionen verboten. Ausnahmen sind allerdings möglich. Die nichtgewerbliche<br />

Haltung aller Panzerechsen ist dagegen erlaubt, bedarf aber der Erlaubnis <strong>des</strong> Landkreises<br />

bzw. der kreisfreien Stadt; Riesenschlangen wurden gar nicht erst aufgenommen, giftige<br />

Fische auch nicht. Rundbrief 2(8) 1993) Im gleichen Rundbrief wurde mitgeteilt, dass für<br />

Sachsen-Anhalt ein neues Fischereigesetz gilt, das sich aber erst später auswirken sollte.<br />

Während der Jahreshauptversammlung am 21.09. erwarben alle anwesenden Vereinsmitglieder<br />

in einer schriftlichen Prüfung den Befähigungsnachweis <strong>des</strong> VDA für Terrarienkunde<br />

und/oder für Süßwasseraquaristik (Rundbrief 2(9) 1993).<br />

Am 11.09.1993 fand der Bezirkstag <strong>des</strong> VDA-Bezirkes 04 in Halle-Neustadt statt. Auf<br />

diesem Bezirkstag trat Dr. HOHL, der den Bezirksvorsitz, wie oben berichtet, nach dem Tod<br />

von Dr. REINHOLD BECH übernommen hatte, nicht mehr zur Wiederwahl an. Als neuer<br />

Vorsitzender für den Bezirk wurde unser Vereinsvorsitzende MATTHIAS PECHAUF gewählt<br />

(Rundbrief 2(9) 1993). M. PECHAUF nimmt die Aufgaben <strong>des</strong> Bezirksvorsitzenden bis heute<br />

wahr.<br />

Mit der Wende kam auch ein ständiger Wechsel der Tagungsräume <strong>des</strong> Vereins. Da sich die<br />

Verhältnisse im „Heinrich-und-Thomas-Mann-Club“ durch ungeklärte Eigentums- bzw.<br />

Nutzungsrechte immer mehr verschlechterten, wurden die Vereinsabende ab November 1993<br />

im „Bistro am Variete“ durchgeführt, das die benötigten Räumlichkeiten ohne Saalmiete zur<br />

Verfügung stellte, eine für die geringen Finanzmittel <strong>des</strong> Vereins fast schon existentielle<br />

Voraussetzung. Aber bereits 1994 mußte die Gaststätte wieder zwei Mal gewechselt werden.<br />

58


So ging das dann weiter; mal konnte der Verein längere Zeit in einer Gaststätte bleiben, mal<br />

mußte er schon nach kurzer Zeit eine neue Bleibe suchen. Was waren die Gründe? Nun, die<br />

einen Gaststätten schlossen, andere verlangten Raummiete und wieder andere drängelten<br />

wegen „zu geringer Einnahmen“ durch die nicht sehr trink- und essfreudigen Aquarianer, bis<br />

diese das Lokal wechselten.<br />

Mitglieder unseres Vereins hatten Sri Lanka als Reiseziel entdeckt; am 04.01.1994 hielt Dr.<br />

Körner seinen Vortrag: „Eine Urlaubsreise nach Sri Lanka“ und bereits im Februar sprach<br />

Joachim Wolf über „1500 km durch Sri Lanka“ (Rundbriefe 3(1,2,3) 1994).<br />

Am 17.06. wurde eine neue Tradition im Verein begründet, der <strong>erste</strong> Grillabend fand statt.<br />

(Rundbrief 3(7) 1994) Nun fand ein solcher Abend immer zur Reifezeit der Aprikosen statt,<br />

was insofern eine gewisse Bedeutung hat, als MATTHIAS PECHAUF immer einen<br />

ausgezeichneten Aprikosenkuchen zum Abend beisteuert, eine Tradition, die hier festgehalten<br />

werden soll, weil sie nirgends aufgezeichnet ist und daher schnell in Vergessenheit geraten<br />

kann. Organisiert werden die Grillabende im Wechsel von den Freunden, die über einen<br />

geeigneten Garten verfügten.<br />

Nach über 4 Jahren wurde der Verein am 26.10.1994 endlich in das Vereinsregister<br />

(VR 1253) beim Amtsgericht Halle eingetragen (Rundbrief 3(11) 1994).<br />

Im gleichen Jahr musste der Austritt von gleich 4 Vereinsmitgliedern bekannt gegeben<br />

werden.<br />

Unser Partnerverein „Roßmäßler“ Hamburg wurde 90 Jahre alt. Zur Festveranstaltung am<br />

04.12.1994 fuhren 6 Mitglieder unseres Vereins in die Hansestadt. (Rundbrief 4(1) 1995)<br />

1995 stieß HEINZ-PETER PINK, Leiter <strong>des</strong> Tierparks Petersberg, wieder zum Verein (er war<br />

mit der Übernahme <strong>des</strong> Tierparks Köthen ausgeschieden – s.o.). (Rundbrief 4(2) 1995)<br />

Am 26. Juli 1995 vollendete unser Ehrenmitglied KARL FREYSE sein 90. Lebensjahr. Er<br />

wurde 1943 Vereinsmitglied. Eine kurze Würdigung seines Lebens findet sich im Rundbrief<br />

4(7) 1995.<br />

Ende 1995 erhielt der Verein eine größere Buch- und Zeitschriftenspende, u.a. „eine ganze<br />

Autoladung von DATZ-Jahrgängen“ für die Vereinsbibliothek von Herrn WALTER EBEL aus<br />

Berlin (Rundbrief 5(2) 1996).<br />

Anfang 1996 wirkte sich das oben erwähnte Lan<strong>des</strong>fischereigesetz erstmalig unmittelbar auf<br />

Vereinsmitglieder aus, die im Spätherbst <strong>des</strong> Vorjahres beim Futterfang kontrolliert worden<br />

waren. Vereinsfreund WOLFGANG DITTMAN wurde daraufhin ins Ordnungsamt unserer Stadt<br />

gebeten. Nachfolgend kam es zu einem Gespräch zwischen unserem Verein und dem<br />

Halleschen Angelverein e.V.. Dabei wurde eine Liste von 20 Gewässern <strong>erste</strong>llt, die im<br />

Bereich <strong>des</strong> Halleschen Angelvereins liegen, in denen „mit einem Handnetz von 50 cm<br />

Bügeldurchmesser täglich ein Liter Plankton (Abtropfmenge) gefangen werden“ darf. Dafür<br />

wäre ein Fischereierlaubnisschein zu einem relativ geringen Preis zu erwerben. In Gewässern<br />

bis 0,5 ha Fläche darf ohne Schein gefangen werden. (Rundbrief 5(2) 1996) 6 Mitglieder<br />

erwarben einen solchen Schein.<br />

Seit mehreren Jahren wurde schon in unregelmäßiger Folge an den Vereinsabenden ein „Tier“<br />

bzw. eine „Pflanze <strong>des</strong> Monats“ vorgestellt. Wohl erstmals im Juni 1996 war diese Vorstellung<br />

mit einem kurzen schriftlichen Art-Porträt verbunden. Dr. WOLF-RÜDIGER GROßE<br />

stellte den Axolotl (Ambystoma mexicanum) vor und verteilte dabei an alle Interessierten eine<br />

Zusammenfassung seiner Ausführungen. (Rundbrief 5(7) 1996) Inzwischen gehört so ein<br />

Kurzporträt üblicherweise von 1-3 Seiten fast standardmäßig zur Vorstellung eines<br />

Tieres/einer Pflanze <strong>des</strong> Monats.<br />

Im September berichtete unser Vereinsfreund HANS-JÜRGEN ENDE, unser Sri-Lanka-Experte<br />

erstmalig (gemeinsam mit seinem Berliner Reisegefährten WALTER EBEL) über „Sri Lanka –<br />

59


der Fische wegen“ (Rundbrirf 5(10) 1996). In der Folgezeit flog Freund ENDE fast je<strong>des</strong> Jahr,<br />

begleitet von unterschiedlichen Reispartnern nicht nur aus unserem Verein, auf diese seine<br />

Trauminsel; worüber er in mehreren Vorträgen im Verein und Artikeln in Zeitschriften<br />

berichtete.<br />

Am 09.11.1996 fand im Klub der Volkssolidarität 1990 e.V. die Festveranstaltung zum<br />

90-jährigen Bestehen unseres Vereins (streng genommen: <strong>des</strong> „Roßmäßler“-Teiles der beiden<br />

zwangsvereinigten (s.o.), sich jetzt aber gar nicht mehr trennen wollenden, weil längst<br />

organisch zusammengewachsenen Vereine) statt. Als Ehrengäste konnten u.a. begrüßt<br />

werden: Mitglieder <strong>des</strong> „Roßmäßler“ Hamburg, mit ihrem Vorsitzenden und Präsidenten <strong>des</strong><br />

VDA JOCHEN MATTHIES, der damalige Schatzmeister <strong>des</strong> BNA und Geschäftsführer <strong>des</strong> AK<br />

Wasserpflanzen GERD EGGERS, die Vorsitzenden der 100-jährigen Vereine „Nymphaea“<br />

Leipzig und „Aquaristikfachgruppe“ Cottbus und frühere Mitglieder unseres Vereins wie<br />

HELMUT STALLKNECHT. JOCHEN MATTHIES ehrte unseren Verein für die über 85-jährige<br />

Mitgliedschaft in unserem Dachverband mit der Goldenen Ehrennadel <strong>des</strong> VDA, verbunden<br />

mit einem Buchpräsent und einer Geldprämie. Unsere Vereinsmitglieder HANS-JÜRGEN ENDE<br />

und GERALD REIFF erhielten die Ehrennadel <strong>des</strong> VDA in Silber und ROLF-DIETER KIRST in<br />

Bronze. (Rundbrief 5(11) 1996)<br />

Nachdem die Vereinsbibliothek zunächst bei Hans-Jürgen Ende, dann bei Klaus Städter<br />

untergebracht war, wurde sie am 19.12.1997 zu Gerald Reiff gebracht, wo sei sich auch heute<br />

noch befindet. (Rundbrief 7(1) 1998) G. Reiff hat in der Folgezeit eine neue Bestandsliste<br />

<strong>erste</strong>llt und diese je nach Erfordernis aktualisiert. Die <strong>erste</strong> Bestandsliste wurde im Mai 1998<br />

fertiggestellt. Die Bibliothek umfaßte danach 296 Bände (Bücher und Zeitschriften).<br />

Nach mehreren Jahren der Enthaltsamkeit wollten wir wieder einmal mit einer Aquarien- und<br />

Terrarienpräsentation an die Öffentlichkeit treten. So beteiligten wir uns vom 05. bis 07.03<br />

1999 mit einer „Werbeschau“ an der Halleschen Orchideenschau. Es wurden mehrere<br />

Aquarien und zwei Terrarien präsentiert. Der Erfolg war ermutigend (Rundbrief 8(4) 1999).<br />

So wurde beschlossen (endlich, wie viele meinten) wieder eine eigene Aquarien- und<br />

Terrarienschau zu organisieren. Sie wurde unter dem traditionellen Namen: „Exotica 2000“,<br />

zur traditionellen Zeit (02-10.09.2000) am traditionellen Ort (im Botanischen Garten Halle)<br />

durchgeführt. Neu war, dass es keine reine Vereinsveranstaltung war, sondern eine Ausstellung<br />

<strong>des</strong> VDA-Bezirkes 04. Bedingt u.a. durch schlechtes Wetter und, trotz großer<br />

Bemühungen von Vereinsseite, zu geringes Echo in den Medien war der Besucherstrom eher<br />

enttäuschend. Gewöhnt an mehrere tausend Besucher bei früheren Veranstaltungen dieser Art,<br />

waren die jetzt gezählten rund 1500 Gäste doch arg wenig und so konnten die Ausgaben<br />

durch die erzielten Einnahmen nicht gedeckt werden. Verständlicherweise waren die<br />

Vereinsmitglieder zwar enttäuscht, aber bezüglich einer weiteren „Exotica“ nicht völlig<br />

entmutigt. Bis heute ist eine solche Ausstellung allerdings „Wunschdenken geblieben.<br />

(Rundbrief 9(9 und 11) 2000)<br />

Im Rechenschaftsbericht für das Jahr 2000 wird die Mitgliederzahl <strong>des</strong> Vereins mit 24<br />

angegeben. <strong>Das</strong> klingt zwar noch gar nicht so schlecht, nur gehören diese Mitglieder überwiegend<br />

zu den älteren Jahrgängen (Rundbrief 9(11) 2000). Wirklicher Nachwuchs fehlt.<br />

völlig, woran sich bis heute nichts geändert hat. Ein Verein erlebt in seiner Geschichte halt<br />

nicht nur Höhen sondern auch Tiefen – und wenn es nur bei der Mitgliederentwicklung ist. Es<br />

kann nur besser werden.<br />

Auf dem <strong>Jubiläum</strong>skongress „90 Jahre VDA“ (04.-06.05.2001 in Leinfelden-Echterdingen)<br />

wurde Dr. DIETER HOHL, Pressereferent im VDA, mit dem VDA-Preis 2001 geehrt, womit<br />

60


seine umfangreiche Arbeit bei der Erstellung und Redaktion der Festschrift „90 Jahre VDA“<br />

gewürdigt wurde. (Rundbrief 10(6) 2001)<br />

Nachdem unser Verein seit dem Herbst 2000 mit einer Kontaktadresse auf der Homepage <strong>des</strong><br />

VDA vertreten war, hat er seit dem August 2001 einen eigenen Internetplatz<br />

(www.aquarienverein-rossmaessler-halle.de). Unser stellvertretende Vorsitzende GERNOD<br />

SEELA hatte viel Mühe und Zeit aufgewandt, um diese Seite zu <strong>erste</strong>llen. Damit sind wir<br />

weltweit vertreten und erreichbar, was auch genutzt wird. So wurden in der Zeit vom<br />

21.08.2001 bis zum 19.01.2003 2671 Zugriffe auf unsere Internetseite registriert, von Januar<br />

bis Oktober 2004 waren es schon 9547 Zugriffe und die kamen aus 38 Ländern. (Rundbriefe<br />

10(8) 2001, 12(2) 2003 und 13(10)2004)<br />

Nicht nur der Verein kommt in die Jahre sondern auch seine Mitglieder und so nimmt es nicht<br />

wunder, dass zunehmend „runde Geburtstage“ jeweils verbunden mit einer kurzen Laudatio<br />

im Rundbrief gewürdigt werden: Dr. HELMUT MÜHLBERG wurde am 10.06.2002 70 Jahre alt,<br />

was man nicht vermuten würde, wenn man im gegenüb<strong>erste</strong>ht (Rundbrief 11(6)2002),<br />

JOACHIM WOLF vollendete am 23.08.2002 sein 6. Lebensjahrzehnt ebenso wie HANS-JÜRGEN<br />

ENDE am 07.07. <strong>des</strong> gleichen Jahres (Rundbrief 11(7) 2002), GISELA KÖRNER konnte ihren<br />

60. Geburtstag am 31.01.2003 feiern (Rundbrief 12(1)2003), Dr. DIETER HOHL konnten wir<br />

am 10.01.2004 zu seinem 60. Geburtstag gratulieren (Rundbrief 13(1) 2004) und schließlich<br />

wurde MATHIAS PECHAUF am 05.03. 2005 60 Jahre jung (Rundbrief 14(4)2005).<br />

61


Der „Roßmäßler Verein für Aquarien- und Terrarienfreunde e.V. zu Hamburg von 1904“<br />

feierte Geburtstag – den 100. Am 04,12, fand die Festveranstaltung statt. Drei Mitglieder<br />

unseres Vereins nahmen aufgrund persönlicher Einladungen an dieser Festveranstaltung teil.<br />

Den Festvortrag „100 Jahre Aquaristik“ hielt Dr. DIETER HOHL. (Rundbrief 14(2) 2005)<br />

Seit Mitte 2003 befindet sich unser Verein nun mehr oder weniger in der Vorbereitungsphase<br />

zu seinem eigenen 100-jährigen Jubelfeste. In unseren Rundbriefen erscheinen in lockerer<br />

Folge historische Beiträge aus der Feder von Mathias Pechauf, die sich mehr oder weniger<br />

eng um die Geschichte unseres Vereins ranken. Erwähnt seien, nur beispielhaft: „100 Jahre<br />

organisierte Aquarien- und Terrarienkunde in Halle (Saale) Teil 1: Der <strong>erste</strong> Verein – die<br />

„Daphnia – Halle“ (Rundbrief 12(9) 2003, S. 3-6); „Anfänge vivaristischer Literatur in der<br />

frühen DDR“ (Rundbrief 13(3) 2004, S. 2-5); „ Vor 90 Jahren: Ausstellung <strong>des</strong> Vereins der<br />

Aquarien- und Terrarien-Liebhaber „Roßmäßler“ in Halle an der Saale vom 10.bis 14. April<br />

im Kartellzimmer <strong>des</strong> Volksparks“ (Rundbrief 13(4) 2004, S. 3/4); „Vor 150 Jahren – <strong>Das</strong><br />

<strong>erste</strong> Aquarien-Buch der Welt in England und der <strong>erste</strong> Aquarien-Artikel in Deutschland und<br />

ihre Folgen“ (Rundbrief 13(8) 2004, S. 2-6); „30. März bis 1. April 1878 In Halle (Saale)<br />

werden zum <strong>erste</strong>n Mal im größeren Umfang Aquarien und Terrarien öffentlich präsentiert“<br />

(Rundbrief 13(9) 2004, S. 2-6) und „In den zwanziger Jahren eine gute Adresse für<br />

Aquarienvereine und Zoohändler; Louis Pröschel in Teutschenthal“ (Rundbrief 14(3) 2005, S.<br />

3/4);<br />

Geschlossen werden muss dieser kurze Abriss der jüngeren Geschichte unseres Vereins leider<br />

mit einem traurigen Ereignis: Am 22.12.2004 (vier Tage vor seinem 42. Geburtstag) verstarb<br />

völlig unerwartet unser Vereinsfreund und Guppy-Spezialist LUTZ WEIß. (Rundbrief 14(2)<br />

2005) Er hatte, gemeinsam mit seiner Gattin MARIE-LUISE mit der Guppy-Hochzucht seit<br />

1998 70 Preise erworben, von denen hier nur einige wenige erwähnt werden sollen, weil sie<br />

(wie fast alle anderen) in den Rundbriefen nicht gewürdigt wurden:<br />

- auf der nationalen Guppy-Schau der Deutschen Guppy-Förderation in Berlin<br />

1999 den 1. Preis für seine „Obenschwert grau, Snakeskin Filigran“,<br />

- den 3. Platz in der Kategorie „Trios – Fächerschwanz blond AC“ und den 6.<br />

Platz mit den „Trios – Obenschwert Grau AC“ auf dem World Guppy Contest<br />

2000 in Wien,<br />

- den 1. Platz für seine „Obenschwert grau mehrfarbig“ auf der 28.<br />

Internationalen Guppy-Ausstellung (2000 in Berlin) der Gesellschaft der<br />

Guppyzüchter in Deutschland,<br />

- beim 2. Wertungsdurchgang der 24 Europameisterschaft der Guppyzüchter<br />

2001 in Rotenburg/Wümme stellte er mit seinem „Fächerschwanz grau / AC“<br />

den Standardsieger,<br />

- bei der 7. Guppy Weltmeisterschaft 2002 in Nürnberg belegte er in der<br />

„Gruppe Obenschwert“ den 3. und in der „Gruppe Doppelschwert“ den 6.<br />

Platz<br />

und<br />

- auf der Herbstausstellung 2004 <strong>des</strong> Guppy-Club Deutschland in Mulmshorn<br />

belegte er die <strong>erste</strong>n Plätze in den Gruppen „Leierschwanz grau Moskauer“ und<br />

Fächerschwanz blond mehrfarbig“.<br />

Dazu kommen Preise bei internationalen Wettbewerben in Belgien, Frankreich, den<br />

Niederlanden, Österreich, Polen, Schweden, Slowenien und der Tschechischen Republik.<br />

(Ordner Auszeichnungen)<br />

In Halle hatte er mit Gleichgesinnten (die nicht alle in den beiden Hallenser Aquarienvereinen<br />

organisiert waren, da sei z.T. reine Guppy-Spezialisten waren) einen eigenen Verein, den<br />

„Guppyclub Halle“ gegründet.<br />

64


Am 12.04.2003 erhielt er anläßlich <strong>des</strong> Bezirkstages in Hettstedt die Bronzene Nadel <strong>des</strong><br />

VDA.<br />

Soweit die für mich eruierbaren Fakten und Interpretationen zur Vereinsgeschichte der letzten<br />

60 Jahre. Man möge mir verzeihen, wenn ich das eine oder andere Faktum vergessen oder<br />

absichtlich weggelassen habe weil ich es für weniger wichtig hielt. Ich bin mir auch bewusst,<br />

dass andere Chronisten möglicherweise zu anderen Interpretationen kommen<br />

würden, z.B. weil sie von einer anderen gesellschaftspolitischen Plattform auf die Ereignisse<br />

blicken. An der einen oder anderen Stelle mag es auch zu Fehlinterpretationen gekommen<br />

sein, wofür ich ggf. um Verzeihung bitte. Ich habe jedenfalls nach bestem Wissen und<br />

Gewissen gearbeitet.<br />

Die letzten 15 Jahre sind etwas kurz gekommen, für eine ausführlichere Würdigung reicht,<br />

glaube ich, die seit den Ereignissen vergangene Zeit noch nicht aus. Sie sei der Festschrift<br />

zum 125. oder 150. Jahrestag vorbehalten. Dann mag man auch mit dem größeren Abstand<br />

und der „Weisheit <strong>des</strong> (Zeit)Alters“ die Epoche Sowjetische Besatzungszone – DDR –<br />

Wendezeit neu interpretieren.<br />

Bleibt ganz zum Schluss noch eine angenehme Aufgabe; nämlich das zu tun, was man bei<br />

jedem Jubilar tut, ihm alles Gute für die Zukunft zu wünschen.<br />

So wünsche ich also unserem Verein noch ein recht langes Bestehen zur Freude seiner<br />

Mitglieder.<br />

- Ich wünsche ihm, dass im Zuge eines hoffentlich bald erfolgenden<br />

wirtschaftlichen Aufschwungs in der Region die Mitgliederzahlen wieder<br />

deutlich steigen und dass auch wieder Jugendliche den Weg zum organisierten<br />

Hobby finden.<br />

- Ich wünsche, dass es ihm weiterhin gelingt ein so abwechslungsreiches, teils<br />

unterhaltsames, teils auch lehrreiches Programm gestalten zu können, wozu ja<br />

immer auch auswärtige Vortragende erforderlich sind.<br />

- Ich wünsche ihm, dass es gelingen möge, Sponsoren zu gewinnen, so dass er<br />

auch wieder eine große Aquarien- und Terrarienausstellung organisieren kann.<br />

- Ich wünsche dem Verein insgesamt und seinen einzelnen Mitgliedern, dass<br />

er/sie auch weiterhin wie bisher die Geschichte der Aquaristik und Terraristik<br />

in Deutschland an führender Stelle mit bestimmen usw.<br />

Also<br />

wünscht der Chronist für die letzten 60 Jahre.<br />

Quellen:<br />

Alles Gute für die nächsten 100 Jahre!<br />

- Aquarien Terrarien Monatsschrift für Vivarienkunde und Zierfischzucht33 (11) 1986<br />

- Ausstellungsführer „Exotica 80“<br />

- <strong>Das</strong> Vivarium 1947 Heft 2. Juli Vereinsnachrichten<br />

Zitiert nach: „Roßmäßler-Vivarium 1906“ Verein für Aquarien- und Terrarienfreunde Halle (Saale) e.V.<br />

Vereinschronik 1. Verzeichnis aller nachweisbarer Veranstaltungen von 1945-1996<br />

- Der Vivarienfreund Fachzeitschrift für volkstümliche Naturwissenschaftliche Liebhaberei 1948 Heft 7 S.<br />

103<br />

- Deutsche Aquarien- und Terrarien-Zeitschrift 1 (1) 1948<br />

Aus dem Verbands- und Vereinsleben S. 13<br />

- Deutsche Aquarien- und Terrarien-Zeitschrift 1 (3) 1948<br />

65


Aus dem Verbands- und Vereinsleben S. 47<br />

- Deutsche Aquarien- und Terrarien-Zeitschrift 1 (4) 1948<br />

Aus dem Verbands- und Vereinsleben S. 66<br />

- Deutsche Aquarien- und Terrarien-Zeitschrift 2 (2) 1949<br />

Der Kreis um uns S. 38<br />

- Deutsche Aquarien- und Terrarien-Zeitschrift 2 (2) 1949<br />

Aus dem Verbands- und Vereinsleben S. 43<br />

- Deutsche Aquarien- und Terrarien-Zeitschrift 2 (5) 1949<br />

Aus dem Verbands- und Vereinsleben S. 12/13<br />

- Deutsche Aquarien- und Terrarien-Zeitschrift 3 (2) 1950<br />

Aus dem Verbands- und Vereinsleben S. 14<br />

- Deutsche Aquarien- und Terrarien-Zeitschrift 3 (3) 1950<br />

Aus dem Verbands- und Vereinsleben S. 21<br />

- Deutsche Aquarien- und Terrarien-Zeitschrift 3 (9) 1950<br />

Vereine S. 70<br />

- Einladung zu den Veranstaltungen 1990 Privatarchiv Hans-Jürgen Ende<br />

- HOHL, DIETER 04.01.1990<br />

Stellungnahme zum Entwurf einer „Vereinbarung zum Schutz und Erhalt sowie zur Nutzung der<br />

Binnengewässer“<br />

Archiv <strong>des</strong> BFA<br />

- HOHL, DIETER 03.06.1990<br />

Rundbrief an alle Fachgruppen Aquarien und Terrarien im Bezirk Halle<br />

Archiv <strong>des</strong> BFA<br />

- HOHL, DIETER 16.06.1990<br />

Stellungnahme zur Arbeit <strong>des</strong> Kulturbun<strong>des</strong><br />

Archiv <strong>des</strong> BFA<br />

- HOHL, DIETER 28.07.1990<br />

Brief an Hans Stiller<br />

Archiv <strong>des</strong> BFA<br />

- Informationsblatt 1 der Kreiskommission Vivaristik im Kulturbund der DDR 1983<br />

- Informationsblatt 2 der Kreiskommission Vivaristik im Kulturbund der DDR 1984<br />

- Informationsblatt 3 der Kreiskommission Vivaristik im Kulturbund der DDR 1985<br />

- Informationsblatt 5 der Kreiskommission Vivaristik im Kulturbund der DDR 1988<br />

- Informationsblatt 6 der Kreiskommission Vivaristik im Kulturbund der DDR 1989<br />

- Informationsblatt 7 der Kreiskommission Vivaristik im Kulturbund der DDR 1989<br />

- Mitteilungsblätter <strong>des</strong> Bezirksfachausschusses Aquarien- und Terrarienkunde im Deutschen Kulturbund<br />

Bezirk Halle 1960-1990<br />

- Nachruf in DATZ 1949 Heft 5 S. 13<br />

- Ordner Auszeichnungen Lutz Weiß in der Bibliothek <strong>des</strong> Vereins<br />

- Protokolle der Sitzungen <strong>des</strong> Bezirksfachausschusses Aquarien- und Terrarienkunde im Deutschen<br />

Kulturbund Bezirk Halle 1967-1998<br />

- Protokolle zu Fachgruppenleiterseminaren <strong>des</strong> BFA ab 1967<br />

- Rechenschaftsberichte <strong>des</strong> Bezirksfachausschusses Aquarien- und Terrarienkunde im Deutschen<br />

Kulturbund Bezirk Halle ab 1962<br />

- „Roßmäßler-Vivarium 1906“ Verein für Aquarien- und Terrarienfreunde Halle (Saale) 1906-1996<br />

Festschrift zum 90-jährigen <strong>Jubiläum</strong><br />

- Roßmäßler-Vivarium Rundbrief ab Jahrgang 1 Nr. 1 bis Jahrgang 15 Nr. 4<br />

- Rundschreiben <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> vom 12.08.1991 „Roßmäßler-Vivarium 1906“<br />

Verein für Aquarien- und Terrarienfreunde Halle (Saale)Der Vorstand Privatarchiv Hans-Jürgen Ende<br />

- Rundschreiben <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> vom 24.08.1992 „Roßmäßler-Vivarium 1906“<br />

Verein für Aquarien- und Terrarienfreunde Halle (Saale)Der Vorstand Privatarchiv Hans-Jürgen Ende<br />

- SCHLATTER, R. 2006<br />

Zur 200. Wiederkehr seines Geburtstages Emil Adolf Roßmäßler (1806-1867)<br />

Leipzig, Naturkundemuseum<br />

- Verzeichnis aller nachweisbarer Veranstaltungen<br />

„Roßmäßler-Vivarium 1906“ Verein für Aquarien- und Terrarienfreunde Halle (Saale) e.V.<br />

Vereinschronik 1. Verzeichnis aller nachweisbaren Veranstaltungen von 1945-1996<br />

- Wochenschrift für Aquarien- und Terrarienkunde 42(2) 1948<br />

Beilage Vereinsnachrichten S. 17<br />

- Wochenschrift für Aquarien- und Terrarienkunde 42(3) 1948<br />

Beilage Vereinsnachrichten S. 29<br />

- Wochenschrift für Aquarien- und Terrarienkunde 43(4) 1949<br />

66


Beilage Vereinsnachrichten Vereine der Ostzone S. 34<br />

- Wochenschrift für Aquarien- und Terrarienkunde 43(5) 1949<br />

Beilage Vereinsnachrichten S. 47/48<br />

- Wochenschrift für Aquarien- und Terrarienkunde 43(6) 1949<br />

Beilage Vereinsnachrichten S. 62<br />

- Wochenschrift für Aquarien- und Terrarienkunde 44(1) 1950<br />

Beilage Vereinsnachrichten S. 6<br />

„Vivarium 1911“ Verein für Aquarien- und Terrarienkunde Halle<br />

Wohin ging Prof. Traugott Lehmann am 20. Oktober 1911, nachdem er in der „Dresdner<br />

Bierhalle“ die für ihn kürzeste Sitzung <strong>des</strong> Vereins „Daphnia“ eröffnet, den Austritt von<br />

Herrn Rentier Adelberg und die Kündigung der Pacht <strong>des</strong> Futterteiches durch die Gemeinde<br />

Tornau bekannt-, das in seinem Besitz befindlichen Vereinseigentum zurück- und seinen<br />

Rücktritt von allen Ämtern (und sicher auch seinen Austritt) bekannt gegeben hatte ? Sicher<br />

nicht den Kaulenberg hinauf in Richtung seiner Wohnung in der Goethestraße 37 sondern<br />

wahrscheinlich durch die Spiegelstraße, die Große Ulrichstraße, über Kleinschmieden und<br />

Markt in die Rathausstraße 3, wo in „Bauers Brauereiausschank“ die anderen „Abtrünnigen“<br />

warteten, um zusammen einen neuen Verein für Aquarien- und Terrarienkunde zu gründen.<br />

Am 3. November 1911 hielt der neue Verein seine <strong>erste</strong> Sitzung ab, auf der eine Satzung<br />

beraten und ein Vorstand gewählt wurde, der sich aus folgenden Personen zusammensetzte: 1.<br />

Vorsitzender: Oberlehrer Prof. Lehmann, 2. Vorsitzender: cand. zool. Kniesche, 1. Schriftführer:<br />

Ingenieur Tatzelt, 2. Schriftführer: cand. jur. Nette, Bücherwart: Kaufmann Böttcher,<br />

Kassenwart: Kaufmann Schulz, Sammlungswart: cand. zool. Rosenbaum, Verlosungswart:<br />

Kaufmann Pennemann, Zeitungswart: Tischlermeister Rudolph. Die große Zahl der Vorstandsmitglieder<br />

soll eine selbständige Vorstandsarbeit ermöglichen, die die normalen Vereinsabende<br />

von den geschäftlichen Dingen entlasten soll. Außer den Vorstandsmitgliedern<br />

gehören dem neuen Verein an: der akademische Musiklehrer Benkenstein, der zoologische<br />

Händler Dorendorf, der Mühlenverwalter Eilenberg, der Maler Freund, der Kaufmann<br />

Gondel, der Schlosser Gräpler, der städt. Obergärtner Hartmann, der Direktor Hasee, der<br />

Glasermeister Heinrichshof, der praktische Arzt Dr. Hochheim, der Schlossermeister<br />

Hoffmann, der Kaufmann Hühn, der Bürogehilfe Jung, der cand. med. Kientopf, der cand.<br />

phil. Minke, der Universitätspräparator Neumeister, der Syndikus Dr. Pfahl, der cand. phil.<br />

Probst, der Buchhalter Queitsch, der Kaufmann Schirmer, der Gärtnereibesitzer Schortmann,<br />

der cand. phil. Spöthel, der Kaufmann Stier, der Ingenieur Weise, der Bankbote Zeidler, der<br />

Ingenieur Ziese und der Maschinenschlosser Ziese. Damit waren fast alle aus dem Verein<br />

„Daphnia“ ausgetretenen Mitglieder in diesem neuen Verein zusammengekommen. Der gab<br />

sich den Namen „Vivarium“. Für die Eintragung dieses Namens im Adressbuch war das<br />

offensichtlich zu spät, aber man hatte vorgesorgt und sich schon unter Namen „Neuer Verein<br />

für Aquarien- und Terrarienkunde zu Halle an der Saale“ eintragen lassen, ein Verein, der im<br />

Adressbuch für 1912 allein neben dem „Roßmäßler“ steht.<br />

Trotzdem bleibt an diesem Abend auch noch Zeit für die Erörterung fachlicher Themen. Bei<br />

den verbleibenden Sitzungen <strong>des</strong> Jahres 1911 wird ein umfangreiches Programm veranstaltet,<br />

meist mit 1 bis 2 Vorträgen, dazu noch eine anatomische Demonstration pro Abend, meist<br />

von den angehenden Zoologen veranstaltet, das sorgt für ein hohes fachliches Niveau. Bis<br />

Jahresende treten noch 3 weitere Herren dem Verein bei, so dass der Mitgliederbestand 39<br />

beträgt.<br />

Am 26. Januar 1912 wird die 1. Satzung beschlossen und bei Gericht zusammen mit den<br />

anderen Unterlagen eingereicht und am 25. März 1912 wird der Verein für Aquarien- und<br />

Terrarienkunde „Vivarium“ Halle unter der Nummer 183 in das Vereinsregister eingetragen.<br />

Diese und alle folgenden Eintragungen haben sich im Lan<strong>des</strong>archiv bis zum heutigen Tage<br />

erhalten. Leider fehlt die Vereinsregisterakte, die uns noch mehr Einzelheiten wie bei der<br />

67


„Daphnia“ enthüllen könnte. Leider ist diese offensichtlich in den Wirren <strong>des</strong> Kriegsen<strong>des</strong><br />

1945 verloren gegangen. Nur durch einen Zufall hat sich ein Exemplar der Satzung in den<br />

Akten über den Zoologischen Garten Halle erhalten, die im Stadtarchiv verwahrt werden.<br />

Als eine der <strong>erste</strong>n Entscheidungen <strong>des</strong> jungen Vereins wurde beschlossen, dem Westdeutschen<br />

Verband und damit den sich konstituierenden VDA beizutreten. Im Verlaufe <strong>des</strong><br />

Jahres 1912 traten 11 neue Mitglieder bei und es kam zu 7 Austritten. Unter den neuen<br />

Mitgliedern war auch der Zoologiestudent Carl Bindewald, der bald das Vereinsprogramm<br />

mit Vorträgen zu gestalten half. Außerdem wurde er bei einer Nachwahl hinter Gerhard Nette<br />

zweiter Schriftführer. Außerdem wurde er der Stellvertreter <strong>des</strong> Delegierten Kniesche, beide<br />

wurden zum Verbandskongreß nach Frankfurt a. M. geschickt. Dort machte Günter Kniesche<br />

mit einem Lichtbildervortrag <strong>des</strong> Ingenieurs Tatzelt Furore, die wahrscheinlich sehr guten<br />

Aufnahmen von lebenden Terrarientieren und Fischen zum Teil in Farbe machten die<br />

deutschen Vivarianer auf den hallischen Verein aufmerksam. Überhaupt war das Jahr durch<br />

eine Fülle der verschiedenartigsten Vorträge, Demonstrationen und Exkursionen gekennzeichnet,<br />

wie man dem Bericht auf der Generalversammlung am 17.Januar 1913 entnehmen<br />

kann. Dort wurde ein neuer Vorstand gewählt mit dem 1. Vorsitzenden Dr. Pfahl, 2.<br />

Vorsitzenden Kniesche, 1. Schriftführer Nette, 2. Schriftführer Bindewald, Kassierer<br />

Böttcher, Bücherwart Prof. Lehmann, Verlosungswart Pennemann, Sammlungswart<br />

Rosenbaum, Zeitungswart Ruldoph. Letzterer war ein begeisterter Terrarianer und Feldherpetologe<br />

und hatte in diesem Jahr den Springfrosch, Rana agilis, im Harz nachgewiesen.<br />

Eine ähnliche Bilanz an bemerkenswerten Veranstaltungen auch für das Jahr 1913 können die<br />

Mitglieder <strong>des</strong> „Vivarium“ auf der Generalversammlung 21. Januar1914 ziehen. Nun hatte<br />

der Verein 36 Mitglieder und in 24 Vereinsversammlungen wurden meist Vorträge mit einer<br />

Fülle von Themen geboten. Delegierter <strong>des</strong> Stuttgarter VDA-Kongreß war der frisch gekürte<br />

Dr. Bindewald, der dort in den Vorstand gewählt worden war. Auf dieser Hauptversammlung<br />

wurde ein neuer Vorstand gewählt mit dem 1. Vorsitzenden Dr. Pfahl, 2. Vorsitzender Dr.<br />

Bindewald, 1. Schriftführer Nette, 2. Schriftführer Stöpke, Kassierer Böttcher, Bücherwart<br />

Hühn, Zeitungswart Rudolph, Sammlungswart Schortmann, Ver-losungswart Rosenbaum.<br />

Überhaupt war das Jahr 1914 durch vielfältige Bemühungen und Tätigkeiten <strong>des</strong> Vereines<br />

gekennzeichnet, bis der 1. Weltkrieg am 1. August 1914 ausbrach. Nach dem September 1914<br />

sind, wie bei vielen Vereinen, kaum noch Mitteilungen überliefert. Viele der Vivarianer<br />

werden eingezogen oder melden sich freiwillig. <strong>Das</strong> <strong>erste</strong> Opfer im „Vivarium“ ist Dr.<br />

Bindewald, der am 1. November 1914 fällt. Über sonstige Opfer ist kaum etwas bekannt, nur<br />

bei einigen, die man dann in den 20er nicht mehr erwähnt findet, ist zu vermuten, dass sie im<br />

Weltkrieg gefallen sind. Wie bei den anderen Vereinen auch, bleibt die Eintragung im<br />

Adressbuch bis 1919, beim „Vivarium“ sogar bis 1920 die gleiche, die hier mit eigenem<br />

Futterteich, Bibliothek und Sammlung für weitere Mitglieder wirbt.<br />

Allerdings ist im Vereinsregister vom 5. Mai 1919 zu lesen, dass als 2. Vorsitzender nun Dr.<br />

Kniesche, als 2. Schriftführer Max Schulz sowie Paul Böttcher bestellt worden sind. Dr.<br />

Kniesche, der seinen Kriegsdienst die ganzen vier Jahre bei der Militäreisenbahn abgeleistet<br />

hat, ist vom 1. Juli 1919 zum Direktor <strong>des</strong> Zoologischen Gartens berufen worden und geht<br />

voller Tatkraft auch die Probleme <strong>des</strong> Vereins an. <strong>Das</strong> wird auch von seinen Vereinsfreunden<br />

so gesehen und am 20. April 1920 wird er als neuer 1. Vorsitzender im Vereinsregister<br />

genannt, zusammen mit Paul Böttcher, Gerhard Nette, Walter Rosenbaum und Karl<br />

Schortmann.<br />

1921 wird das 10jährige <strong>Jubiläum</strong> <strong>des</strong> Vereins mit einer großen Festveranstaltung begangen,<br />

ein ganzes Heft der „Blätter“ ist fast nur mit Artikeln und kleinen Beiträgen von Mitgliedern<br />

<strong>des</strong> Vereins „Vivarium-Halle“ gestaltet. Die Vortrags- und Filmveranstaltung findet in der<br />

Aula der Universität, der Festabend im Kurbad Wittekind statt. So kann der Verein sein<br />

Vermögen an Fachkompetenz vor allen Vivarienfreunden Deutschlands darstellen.<br />

68


Am 30. Juni 1921 vermeldet das Vereinsregister den Austausch von Walter Rosenbaum durch<br />

den jungen Doktor der Zoologie Werner Schnakenbeck, der als Assistent im Zoo arbeitet,<br />

aber leider nur eine Gastrolle im Verein und Halle gibt. Eine ähnliche flüchtige Erwähnung<br />

gibt es bei einem Herrn Kaiser, der Schnakenbeck bis 1924 ersetzt. Tagungslokal ist nun die<br />

Gaststätte „Mars-la-Tour“, die mit einem Wandgemälde an eine der Schlachten <strong>des</strong> deutschfranzösischen<br />

Krieges von 1871 erinnert.<br />

Nette (unten Nr.1. von links, Nr.13 Dr. Kniesche, ebenfalls Halle) hat im VDA-Vorstand den<br />

Platz <strong>des</strong> gefallenen Dr. Bindewald eingenommen. Beim plötzlichen Tod <strong>des</strong> Präsidenten<br />

Gruber rückt er für ein Jahr kommissarisch an die Spitze <strong>des</strong> VDA. Er rechnet sich<br />

wahrscheinlich sogar Chancen aus, die Präsidentschaft zu übernehmen. Aber der Verband<br />

entscheidet sich für einen anderen. Nette lenkt nun seine Aktivitäten in die regionale<br />

Organisation <strong>des</strong> VDA. Ergebnis ist die Gründung <strong>des</strong> VDA-Gaus 04 (Saale) 1924 in Köthen,<br />

zu <strong>des</strong>sen Vorsitzenden er gewählt wird. Auch andere Mitglieder <strong>des</strong> „Vivarium“ arbeiten im<br />

Gau-Vorstand mit, so Willy Urban als Schriftführer, Walter Rosenbaum leitet die<br />

Bestimmungsstelle für niedere Tiere, Karl Schortmann eine solche für einheimische Pflanzen<br />

und Karl Zemke eine Zentralstelle für Fundortfeststellung. Alle diese Aktivitäten sind der<br />

Ausdruck eines Beschlusses <strong>des</strong> Vereins, die staatlichen Behörden auf die Schutzwürdigkeit<br />

der heimischen Herpetofauna aufmerksam zu machen und sie zum Erlass gesetzlicher<br />

Schutzbestimmung zu veranlassen. Eine Initiative, der erst durch die <strong>erste</strong>n<br />

Naturschutzgesetze 10 Jahre später entsprochen wird.<br />

<strong>Das</strong> Jahr 1925 bringt neben einer Großanschaffung, einem Epidiaskop der Firma Leitz in<br />

Wetzlar für 493 Mark, ausschließlich aus Spenden und einer in drei Jahren rückzahlbaren<br />

Umlage finanziert, einen großen Einschnitt für den Verein. Am 23. April stirbt Dr. Günter<br />

Kniesche an einer Lungenentzündung, die er sich bei weiteren Ausbauarbeiten <strong>des</strong> neuen<br />

kleinen Aquariums im Zoo zugezogen hatte. <strong>Das</strong> ist ein schwerer Schlag für den Zoo, aber<br />

auch für den Verein und den Verband. Solche Persönlichkeiten lassen sich nicht ohne<br />

weiteres ersetzen. Man kann sich für eine sofortige Neuwahl nicht entschließen, Karl<br />

Schortmann übernimmt den Vorsitz zuerst nur provisorisch, ab 1926 ist er dann im<br />

Vereinsregister eingetragen, gleichzeitig wird Dr. Karl von Landwüst zum Schriftführer und<br />

Geschäftsführer gewählt, wie es dann im Adressbuch bis 1931 eingetragen ist.<br />

Gerhard Nette ist nun nicht mehr im Vereinsvorstand gemeldet, er hat eine andere Aufgabe<br />

übernommen. Ihm ist die Lichtbildstelle <strong>des</strong> VDA übertragen worden. Dieser Aufgabe, der<br />

Zusammenführung von Lichtbildern und Lichtbildserien für die Verbesserung der<br />

Vortragstätigkeit, widmet er nicht nur viel Zeit und Kraft sondern er setzt auch nicht unerhebliche<br />

eigene finanzielle Mittel ein, immer in der Hoffnung, dass der Verband für diese<br />

69


notwendigen Techniken auch das nötige Geld zur Verfügung stellen wird oder aber über eine<br />

Verbandsumlage einbringen wird. Leider ist es wie so oft, alle wollen diese Lichtbildserien<br />

nutzen, aber bezahlen will sie eigentlich kaum einer. <strong>Das</strong> führt auf dem VDA-Kongreß 1928<br />

in Halle (Saale) doch zu starken Turbulenzen, die neben Querelen im Saalegauvorstand dazu<br />

führen, dass sich Gerhard Nette von der organisierten Vivaristik leider ganz zurückzieht.<br />

Damit geht der Entwicklung der Aquarien- und Terrarienkunde in Deutschland eine wichtige<br />

und innovative Persönlichkeit verloren. Mit dem VDA-Kongreß wurde in Halle eine große<br />

Ausstellung vom Gau 04, aber sicher unter besonderer Beteiligung und Einsatz <strong>des</strong><br />

„Vivariums“, in den Gewächshäusern der Stadtgärtnerei am Galgenberg durchgeführt.<br />

1930 wird die Funktion <strong>des</strong> Schriftführers gewechselt, die übernimmt nun Kaufmann Max<br />

Nonweiler. Im gleichen Jahr wird mit dem Zoo eine Übereinkunft über das Aufstellen eines<br />

Schaubeckens im Aquarium getroffen. Mit wechselndem Besatz will der Verein auf sich<br />

aufmerksam machen.<br />

Obwohl keine Begründung gegeben wird, sind sicher Querelen im Saalegau und mit dem<br />

VDA für eine bittere Entscheidung ausschlaggebend. Am 13. Januar 1931 beschließt die<br />

Versammlung den Austritt <strong>des</strong> „Vivarium-Halle“ zum frühest möglichen Zeitpunkt aus dem<br />

Verband. <strong>Das</strong> Vortragsprogramm ist immer noch beeindruckend, wenn es auch nicht<br />

lückenlos überliefert ist und wird außer in den „Blättern“ und der „Wochenschrift“ auch über<br />

mit Schreibmaschine vervielfältigen Vierteljahresprogrammen der Öffentlichkeit bekannt<br />

gemacht. <strong>Das</strong> nun fällige 20jährige <strong>Jubiläum</strong> wird mit einer großen Feier am 24. Oktober<br />

1931 im neuen Vereinslokal, dem „Neumarktschützenhaus“, würdig begangen.<br />

<strong>Das</strong> Jahr 1932 beginnt mit einer bis dahin einmaligen Molchausstellung im Aquarium <strong>des</strong><br />

Zoologischen Gartens. Der Zoologiestudent Wolfgang Herre liefert die wissenschaftliche<br />

Grundlage und einen Teil der ausgestellten Tiere, die übrigen Tiere stammen von anderen<br />

Vereinsfreunden, wie etwa Camillo Wottawa und die graphische Gestaltung und die Idee<br />

stammen von dem stellungslosen Dekorateur Ellenbeck. Der Zoodirektor unterstützt diese<br />

Aktivität ebenfalls. So wird die Sache über die Grenzen unserer Stadt hinaus ein großer<br />

Erfolg. Überhaupt scheinen die Mitglieder <strong>des</strong> Vereins ansonsten von der Weltwirtschaftkrise<br />

weniger hart betroffen zu sein, denn immerhin kann man <strong>des</strong> Öfteren Punschabende, ein<br />

Oktoberfest oder gemütliche Tafelrunden abhalten. Die ausgefallenste Festlichkeit war sicher<br />

am 4. November 1932, als der Wirt und Vereinsmitglied Reißmann zu einem 20gängigen<br />

Fischessen einlädt, wobei die jeweilige Fischart nicht bekannt ist. Er verspricht dem, der die<br />

Fischsorten errät, den Erlass der Kosten, aber keiner kann mehr als eine Fischart erraten.<br />

Im nächsten Jahr gibt es bei den Neuwahlen am 13. Januar 1933 einen völlig veränderten<br />

Vorstand. Der bisherige Vorsitzende Carl Schortmann wird auf Grund seiner Verdienste zum<br />

Ehrenvorsitzenden, der Lyzealoberlehrer Karl Zemke zum neuen 1. Vorsitzenden, zum 2.<br />

Vorsitzenden Herr Jentzsch, zum 1. Schriftführer Oberwachtmeister Erich Krohse, zum 2.<br />

Schriftführer Herr Queitzsch und zum Kassierer Heinrich Diettrich gewählt. Bibliothekar<br />

wird Herr Gerber. Die Satzung wird geändert, dabei die Zahl der einzutragenden Vorstandsmitglieder<br />

verringert und die Wahlperiode auf drei Jahre verlängert, sicher um Kosten zu<br />

sparen. Durch die fehlende Vereinsregisterakte wird das Verfolgen der verschiedenen<br />

Personen und ihre Funktionen im Verein sehr schwierig, weil in das Register nur 3 Personen,<br />

meist ohne ihre Funktion, eingetragen sind. Dagegen werden in den Vereinsberichten meist<br />

mehr Personen genannt, die man dann mit den Akten vergleichen muss. Der Lehrer Zemke ist<br />

zur gleichen Zeit auch noch Vorsitzender der Entomologischen Gesellschaft zu Halle an der<br />

Saale.<br />

Im Jahre 1936, bei der nächsten Wahl, wird von den drei bei Gericht zu meldenden<br />

Vorständen nur der 1. Schriftführer durch den bereits bekannten Max Nonweiler ersetzt. <strong>Das</strong><br />

Vereinsregister verweist auf eine weitere Satzungsänderung im Blatt 92 der<br />

Vereinsregisterakte. Man tagt nun in der Gaststätte „St. Nikolaus“. Es erscheinen nur noch<br />

wenige Vereinsberichte in den folgenden Jahren. Kurz vor Ausbruch <strong>des</strong> 2. Weltkrieges, am<br />

70


20. Mai 1939, wird der neue Vorstand mit Landwirtschaftsrat Johannes Jaeger, Schriftführer<br />

Nonweiler und Kassenwart Helmut Jentzsch eingetragen. Im nun RDA genannten Verband ist<br />

man nun zwangsweise wieder Mitglied. Aber wenn man Mitglied ist, dann auch richtig. Mit<br />

Willy Facklam besetzt man die Funktion <strong>des</strong> Bezirkspressewartes. Man führt trotz der<br />

Kriegszeit noch Heimschauen durch, da Halle und Umgebung noch weitgehendst von den<br />

großen Bombenangriffen verschont geblieben ist. Der Verein „Vivarium-Halle“ übernimmt<br />

im Bezirk 04 eine Führungsrolle, um die übrigen Vereine mitzureißen. Eine Reihe von<br />

Bezirkstagungen findet im Vereinslokal statt und wird öfters mit einer Führung durch den<br />

Zoo und vor allem durch das Aquarium verbunden. Geführt wird vom Vivariumfreund<br />

Köhler, der dort Tierpfleger ist. Diese Führungsrolle <strong>des</strong> Vereins wird am 15. Juni 1941 durch<br />

die Wahl von Johannes Jaeger zum Bezirksvorsitzenden gewürdigt. Auch die übrigen<br />

Funktionen werden durch Vivariumleute besetzt. Nun erscheinen wieder verstärkt Vereins-<br />

und Bezirksberichte in der verbliebenen „Wochenschrift“, die ein buntes Bild von<br />

Veranstaltungen <strong>des</strong> Vereins und <strong>des</strong> Bezirkes liefert, was man durch die Kriegsereignisse in<br />

den Jahren 1942 und 1943 am Rhein, in Berlin oder in Hamburg nicht mehr so finden kann.<br />

Die letzte Eintragung ins Vereinsregister vom 9. Mai 1942 vermeldet noch eine<br />

Satzungsänderung. Erst nach dem Zusammenbruch von 1945 werden sich die<br />

Vivarienfreunde in gänzlich anderer Zusammensetzung wieder versammeln.<br />

Die endgültig letzte Eintragung ins Vereinsregister ist ein Stempelabdruck mit handschriftlichem<br />

Eintrag, der lautet: „Gemäss § 74 Abs. 3 BGB in Verbindung mit der VO über<br />

die Neuregelung <strong>des</strong> Vereinswesen vom 22.5.1946 ist der Vereins aufgelöst. Der Verein ist<br />

erloschen. 10 VR. 183/51 Halle (S.), den 15. Aug. 1949. Unterschrift.<br />

Die drei „kleinen“ Vereine<br />

Der „Hallesche Verein für Aquarien- und Terrarienliebhaber“<br />

In der „Wochenschrift für Aquarien- und Terrarienkunde“ (W) vom 30. März 1909 stand die<br />

<strong>erste</strong> Mitteilung <strong>des</strong> „Halleschen Vereines für Aquarien- und Terrarienfreunde“. Mitgeteilt<br />

wird, dass im Vereinslokal „<strong>Zum</strong> Aquarium“, Herrenstraße 19 jeden <strong>erste</strong>n und dritten<br />

Dienstag im Monat eine Sitzung durchgeführt wird.<br />

Direkt nach dieser Mitteilung gibt der Verein Roßmäßler bekannt, dass er am 17.03. vom<br />

Vereinslokal Herrenstraße 19 zum Lokal „<strong>Zum</strong> Anhaltiner“ im Steinweg 52 umgezogen ist.<br />

Betrachtet man eine Mitteilung <strong>des</strong> „Roßmäßler“ in der „W“ vom 16. März, dass wegen<br />

wichtiger Tagesordnungspunkte am 17.3. das Erscheinen aller Mitglieder unbedingt erforderlich<br />

sei, kann davon ausgegangen werden, dass eine Vereinsspaltung vollzogen wurde.<br />

Erster Vorsitzender <strong>des</strong> neuen Vereines ist ein Robert MUFF, wohnhaft in der Streiber-<br />

straße 10. Regelmäßig werden Vorträge mit „Vorzeigung“ gehalten und man diskutiert über<br />

Artikel in den Fachzeitschriften. Der Verein scheint auch einen größeren Mitgliederzulauf zu<br />

haben. Allein in der Sitzung vom 20. April 1909 werden vier neue Mitglieder aufgenommen,<br />

zwei Herren melden sich an. Vom <strong>erste</strong>n Vorsitzenden wird ein Vereinsbanner gestiftet. Für<br />

unser Verständnis beginnen die Veranstaltungen sehr spät, zwischen ½ 9 Uhr und ½ 10 Uhr<br />

abends. <strong>Das</strong> hat wohl mit der damals länger dauernden täglichen Arbeitszeit zu tun. Im<br />

Sommer ändert der Verein seinen Namen und nennt sich nun „Hallescher Verein für<br />

Aquarien- und Terrarienliebhaber“. Es werden Exkursionen in die hallesche Umgebung und<br />

in den Botanischen Garten durchgeführt. Am 12. September 1909 berichtet man über ein<br />

<strong>erste</strong>s gemütliches Beisammensein veranstaltet, welches allgemeinen Anklang findet.<br />

Am 21. September 1909 verlegt der Verein sein Tagungslokal in „Kohls Restaurant“ in die<br />

Königstr. 4.<br />

Leider ist der Grund <strong>des</strong> Umzuges nicht bekannt. Am gleichen Tag wird beschlossen, dem<br />

„Verein für Naturkunde“ beizutreten. Auch wird der Bestand einer Bibliothek erwähnt.<br />

71


Ständig wird über die Aufnahme neuer Mitglieder berichtet. Erstmals taucht auch der Name<br />

Camillo WOTTAWA als Schriftführer auf. Am 26. Januar 1910 finden Neuwahlen statt. Der<br />

Vorstand ändert sich kaum. Lediglich Dr. KEGEL wird neu zum zweiten Vorsitzenden<br />

gewählt. Dann hören wir erst wieder in der „W“ Nr. 28 vom 12. Juli 1910 etwas vom Verein.<br />

Man ist wieder in das alte Vereinslokal „<strong>Zum</strong> Aquarium“ in die Herrenstraße 19<br />

zurückgezogen und führt die Treffen jetzt aller 14 Tage Mittwochs durch.<br />

Der nächste Eintrag in die Vereinsnachrichten der “W“ erfolgt im Heft 32 vom 9. August<br />

1910. Der Verein hat sich in „Wasserrose (Hallescher) Verein für Aquarien- und<br />

Terrarienfreunde“ umbenannt. Als Vorsitzender ist ein gewisser Dr. phil. KEGEL vermerkt.<br />

Interessant wird es in der Vereinsnachricht im Heft 5 vom 31. Januar 1911. Es findet die<br />

Neuwahl <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> statt. Herr WOTTAWA eröffnet als Vertreter <strong>des</strong> nicht anwesenden<br />

Vorsitzenden Dr. KEGEL die Sitzung. Dr. KEGEL kandidiert nicht wieder. So wurde<br />

Camillo WOTTAWA zum neuen Vorsitzenden gewählt.<br />

Mit dem Sitzungsbericht vom 31. Januar im Heft 9 vom 28. Februar 1911 endet das offizielle<br />

Leben <strong>des</strong> Vereines in der „Wochenschrift“.<br />

Im „Taschenkalender für Aquarienfreunde“ 1912 aus dem Verlag Gustav WENZEL & Sohn,<br />

Braunschweig, taucht er dann noch einmal unter Vorsitz von Albert WALTER, Anhalter<br />

Straße 9c auf, d.h., dass der Verein noch bis etwa Herbst 1911 unter neuem Vorsitzenden<br />

existierte. Ob er sich auflöste oder einem anderen Verein anschloss, ist nicht mehr bekannt.<br />

Die Namen einiger Vereinsmitglieder tauchen aber immer wieder in aquaristischen Artikeln<br />

der diversen Zeitschriften usw. auf, auch bei halleschen Vereinen.<br />

Stammtisch der Naturfreunde<br />

Der Stammtisch der Naturfreunde wird nach bisherigen Erkenntnissen nur in den<br />

„Taschenkalendern für Aquarienfreunde“ 1915 - 1917 erwähnt. Es ist davon auszugehen, dass<br />

er 1914, vielleicht schon eher, bestand und 1917 aufgelöst wurde.<br />

Vereinsvorsitzender war Herr Otto PRINZ, Gr. Gosenstraße 21. Weitere Angaben liegen nicht<br />

vor.<br />

Nitella<br />

Im Heft 6/1926 der „Wochenschrift für Aquarien- und Terrarienkunde“ erfahren wir zum<br />

<strong>erste</strong>n Mal etwas von der Existenz <strong>des</strong> neuen halleschen Aquarienvereines. Vorsitzender ist<br />

Herr E. SCHURIG, Alter Markt 33. Nächste Sitzung Sonnabend, 13. II. abends 8 ½ Uhr im<br />

Restaurant H. Anders, Alter Markt 33. Im nächsten Bericht im Heft 10 vom 9. März 1926<br />

werden wir dann etwas schlauer.<br />

13. I. Heute fand die zweite Sitzung <strong>des</strong> am 16. v. Mts .gegründeten Vereines f. Aqu. – u. Terr.<br />

– Kunde „Nitella“ statt,….. Es wird dann über die Ausarbeitung und Genehmigung der<br />

Satzung und die Wahl <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> berichtet. Am 1. Juni wird berichtet, dass diesmal<br />

wieder alle Mitglieder erschienen waren. Es werden Exkursionen in den Botanischen Garten<br />

und in die Freilandanlagen von Pröschel nach Teutschenthal angekündigt. Am 1. VII. tritt der<br />

Verein dem VDA und dem Gau (04) bei. Am 14. I. 1926 findet die <strong>erste</strong> Generalversammlung<br />

statt. Es waren, wie in den vorherigen Versammlungen, alle Mitglieder<br />

erschienen. Der Vorstand wurde in seinem Amt bestätigt. Diese Sitzung fand zum <strong>erste</strong>n Mal<br />

in dem neuen Vereinszimmer im „Altmärker“ Neue Promenade (Heute Waisenhausring 2)<br />

statt und wurden für jeden <strong>erste</strong>n und dritten Freitag ¼ 9 Uhr angekündigt. Ein Herr Hörold<br />

wurde am 6.II. als Beisitzer in den Gauvorstand gewählt. In der „W“ vom 16. August 1927<br />

lesen wir dann in einer Mitteilung von Gau 4: Der Verein „Nitella“ - Halle hat sich aufgelöst<br />

und scheidet mit Wirkung vom 30.VI. aus dem Verband und Gau aus. Folgerichtig ist auch<br />

nichts mehr über diesen Verein zu erfahren. Im „Taschenkalender für Aquarien- und Terr-<br />

72


arienfreunde“ 1928, welcher ja auf Daten vom Jahresende basiert, erscheint er aber noch. In<br />

der „W“ Nr. 9 vom 28. Februar 1928 finden dann unter den Nachrichten vom Gau 04: Der<br />

Verein „Nitella“ in Halle hat sich wieder aufgetan und seine Aufnahme im Verband und Gau<br />

beantragt.“ Von Vereinsberichten ist aber seit der Meldung über die Auflösung nichts mehr<br />

zu lesen. Im „Taschenkalender“ von 1929 erscheint der Verein allerdings wieder, auch immer<br />

noch unter seinem <strong>erste</strong>n Vorsitzenden E. SCHURIG. Auch im „Taschenkalender“ 1931 wird<br />

er noch nachgewiesen. Damit hat sich ein weiterer Verein im Dunkel der Geschichte verloren.<br />

Die anderen vivaristischen Neugründungen in Halle<br />

Der Aquarienverein Halle Neustadt<br />

Im Jahr 1967 trafen sich fünf engagierte Aquarianer in der Chemiearbeiterstadt Halle-<br />

Neustadt, um über die Gründung einer Aquaristik -Fachgruppe zu diskutieren. Aus dieser<br />

Diskussion entstanden konkrete Schritte und so konnte man in AT 15 (8) 1968, S.286 lesen:<br />

" Am 26.1.1968 trafen sich auf Einladung <strong>des</strong> DKB in Halle/N. acht Aquarienfreunde und<br />

zwei Bun<strong>des</strong>freunde vom BFA Halle zu einer Aussprache mit dem Ergebnis, dass eine AG<br />

Aquarien gegründet wurde.<br />

An1äss1ich der 10. Arbeiterfestspiele organisierten wir eine Ausstellung für 3 Tage, die von<br />

500 Besuchern gesehen wurde. Um noch mehr Freunde zu gewinnen, stellten wir in der<br />

neueröffneten Stadtbibliothek ein Aquarium auf.<br />

Unsere Verbindungen mit der Fachgruppe Halle und dem BFA ist sehr gut, wir bekommen<br />

immer Hilfe und Anleitung. Wir werden uns bemühen, die Arbeit unserer Gruppe zu<br />

verbessern und viele Menschen für unser Hobby zu begeistern.<br />

R. Heil, 409 Halle/N., Block 634/3".<br />

Letztlich enthält diese nüchterne Mitteilung nur einen Satz zu der unter dem Namen<br />

"Aqua" Halle -Neustadt im Deutschen Kulturbund gegründeten Fachgruppe. Deshalb sollte an<br />

dieser Stelle etwas näher auf diese Gründungsversammlung eingegangen werden. Der<br />

Hinweis auf die "Einladung durch den DKB" ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn der<br />

ehrenamtliche Vorsitzende der damaligen Kulturbund-Stadtleitung, der Schriftsteller<br />

Steinmann, eröffnete diese Veranstaltung persönlich und war den ganzen Abend anwesend.<br />

Die zwei Freunde <strong>des</strong> Bezirksfachausschusses für Aquarien- und Terrarienkunde Halle (BFA)<br />

waren der damalige Vorsitzende Hans- Werner Pelz und Dieter Hohl. Im Rahmen der<br />

Diskussion um die Fachgruppengründung sei an eine lustige Episode erinnert, die gleichzeitig<br />

auch die politisch-kulturelle Situation der damalige Zeit beleuchtet. Vor kurzen hatte unter<br />

der Führung der SED in Bitterfeld eine große Kulturkonferenz stattgefunden, in deren Folge<br />

versucht wurde, die Werktätigen in ihrer Freizeit noch stärker zu organisieren und dabei<br />

gleichzeitig im Sinne <strong>des</strong> SED-Kulturverständnisses zu beeinflussen. Schwerpunkt dabei war<br />

der "schreibende Arbeiter" und die ganze Bewegung ging als der "Bitterfelder Weg" in die<br />

DDR-Kulturgeschichte ein. Wissend, dass der Kulturbund-Vorsitzende von Halle-Neustadt<br />

ein Schriftsteller war, postulierte dann im Laufe <strong>des</strong> Abends Hans- Werner Pelz sinngemäß<br />

folgende Zusammenhänge:<br />

"Aquarianer beobachten die Verhaltensweisen ihrer Pfleglinge sehr gut. Diese Beobachtungen<br />

sind aber nur dann sinnvoll, wenn sie auch anderen zugänglich gemacht werden. Deshalb<br />

wird der praktische Aquarianer auch zum "schreibenden Aquarianer" und das ist der<br />

"Bitterfelder Weg der Aquaristik".<br />

Ob Herr Steinmann diese Konstruktion tatsächlich erst genommen hat, kann nicht gesagt<br />

werden. Er enthielt sich dazu weiterer Äußerungen, auch wenn sich einige der anwesenden<br />

Aquarianer das Grinsen nur schwer verbeißen konnten.<br />

73


Die nüchterne Gründungsmitteilung zeigt aber noch etwas anderes. Die Freunde von Halle-<br />

Neustadt hatten die Ratschläge der beiden BFA- Vertreter sehr ernst genommen und begriffen,<br />

dass nur durch intensive Öffentlichkeitsarbeit sinnvoll für die Vivaristik geworben werden<br />

kann. <strong>Das</strong> Ergebnis konnte sich sehen lassen, denn unter ihrem <strong>erste</strong>n Vorsitzender Rainer<br />

Heil entwickelte sich die Fachgruppe recht schnell und hatte bald 20 Mitglieder. <strong>Das</strong> <strong>erste</strong><br />

Tagungslokal war die Gaststätte "Gastronom".<br />

Ebenfalls in obiger Gründungsmitteilung anklingend, verdient die Zusammenarbeit mit dem<br />

BFA-Halle und der entsprechenden Fachgruppe Halle durchaus eine ergänzende Bemerkung.<br />

Einerseits hatte sich in der Aufbauphase Dieter Hohl als BFA- Vertreter sehr intensiv um die<br />

Neustädter Fachgruppe gekümmert, war häufig als Gast anwesend oder hielt diverse<br />

Fachvorträge. Übrigens war das durchaus keine Einbahnstraße, denn gleichzeitig engagierte<br />

sich Rainer Heil auch im BFA Halle. Auf seine Vorarbeit gehen beispielsweise die<br />

Richtlinien für den späteren Referentenkatalog <strong>des</strong> Bezirkes zurück. Andererseits<br />

funktionierte auch der Erfahrungsaustausch zwischen den beiden Fachgruppen Halle und<br />

Halle-Neustadt damals sehr gut und es war selbstverständlich, dass stets einige Freunde bei<br />

besonders interessanten Themen die benachbarte Fachgruppe besuchten.<br />

Inzwischen hatte Hans-Georg Kleiner 1969 die Fachgruppe als Leiter übernommen. Er prägte<br />

das Profil der Neustädter Fachgruppe in den Folgejahren entscheidend. Unverändert wurden<br />

zwar Vorträge gehalten und Exkursionen durchgeführt, einen Schwerpunkt darüber hinaus<br />

setzte er aber auch in gesellige Veranstaltungen und in freundschaftliche Beziehungen zu<br />

anderen Fachgruppen. Hervorzuheben sind die Fachgruppen in Merseburg, Schönebeck,<br />

Staßfurt, Querfurt, Köthen und zur "Nymphaea" in Leipzig. <strong>Das</strong> ist umso bemerkenswerter,<br />

weil es sich dabei nicht nur um Fachgruppen aus dem Bezirk Halle, sondern auch aus den<br />

Bezirken Leipzig und Magdeburg handelte. Im Laufe der Zeit wurde von den Aquarianern<br />

immer mehr Fische gezüchtet, so dass von 1973 -1989 regelmäßig zweimal jährlich<br />

Aquarienfischbörsen veranstaltet werden konnten. Speziell die regelmäßig am 7. Oktober (in<br />

der DDR Staatsfeiertag) durchgeführten Herbstbörsen hatten zwischen 900 und 1200<br />

Besuchern. Sehr bekannt waren die jährlichen Wasserpflanzenv<strong>erste</strong>igerungen.<br />

Ab 1974 konnten zwei Jugendgruppen ins Leben gerufen werden. Die eine fand ihr Domizil<br />

in der "Station Junger Techniker" (1974 -1980), die andere arbeitete an einer Schule in Halle-<br />

Neustadt (1974-1985). Durch all diese Aktivitäten wurden natürlich neue Interessenten<br />

gewonnen, so dass die Fachgruppe fast 50 Mitglieder erreichte. Sicher haben dazu auch die<br />

durchgeführten Ausstellungen beigetragen. So wurde anlässlich der Festwoche zum<br />

10jährigen Bestehen von Halle-Neustadt vom 12.- 21.07.1974 eine Aquarienausstellung<br />

durchgeführt, die von 6800 Interessenten besucht wurde. Eine weitere Ausstellung im<br />

Klubhaus der Chemischen Werke BUNA in Schkopau hatte 1500 Besucher.<br />

Im Laufe der Jahre mussten wegen der verschiedensten Ursachen die Tagungslokale mehrfach<br />

gewechselt werden. 1978 erfolgte der Umzug in die Gaststätte "Heideklause", 1987 zog man<br />

wieder in den "Gastronom" zurück, wo dann bis 1990 getagt wurde.<br />

Hans-Georg Kleiner beschränkte sich nicht nur auf die Tätigkeiten in seiner Fachgruppe, er<br />

trat Mitte 1971 auch die Nachfolge von Rainer Heil im BFA Halle an. Dort engagierte er sich<br />

besonders für die Jugendarbeit, die bereits an anderer Stelle gewürdigt wurde [vergl. VDA<br />

(2001): Festschrift zum 90jährigen <strong>Jubiläum</strong>, Seite 368]. <strong>Das</strong> wäre kaum möglich gewesen,<br />

wenn nicht die guten Erfahrungen mit der eigenen Jugendgruppe Pate gestanden hätten.<br />

Mit der Wende kam dann auch in der Neustädter Fachgruppe, wie fast überall, der Einbruch.<br />

Es blieben sieben Mitglieder übrig. Aus der Fachgruppe wurde ein Verein gegründet und<br />

dieser trat dem VDA bei. Vereinsvorsitzender blieb Hans-Georg Kleiner. Die Treffen wurden<br />

in das Sportlerheim <strong>des</strong> FSV 67 verlegt. Entsprechend den neuen Möglichkeiten konnte sich<br />

jetzt auch die Seewasseraquaristik entwickeln und brachte dem Verein sieben neue<br />

Mitglieder. Ein weiterer Umzug stand 1995 an. Im "Soziokulturellen Zentrum Pusteblume"<br />

74


wurde eine neue Heimstatt gefunden Es werden im Jahr 10 Vorträge von Vereinsmitgliedern<br />

und Gästen gehalten, man beteiligt sich an Tagungen und auch die geselligen Beisammensein<br />

werden weiter gepflegt.<br />

Betriebsarbeitsgemeinschaft „Aquarien – Terrarien“ im VEB Kaffee<br />

Im Juli 1970 gründete sich die Fachgruppe „Aquarien – Terrarien“ im VEB Kaffee.<br />

Vorsitzender wurde Peter Fläschendräger. Nach kurzer Zeit zählte die Arbeitsgemeinschaft<br />

schon 12 Mitglieder. 1971 wurde ihr im Betrieb ein Raum zur Verfügung gestellt, in dem eine<br />

Aquarienanlage aufgestellt werden konnte. Dadurch waren auch regelmäßige Nachzuchten<br />

möglich. Zur Information für alle Betriebsangehörigen gestaltete die Fachgruppe einen<br />

Schaukasten, in dem die Arbeit der Fachgruppenmitglieder dargestellt wurde. Seit 1978<br />

beteiligte sie sich an den Ausstellungen „Exotica“ der Aquarien – und Terrarienfachgruppe<br />

Halle im Botanischen Garten. Mit der Wende 1990 stellte die Fachgruppe notgedrungen ihre<br />

Arbeit ein, da für solche Beschäftigungen in den Betrieben keine Voraussetzungen mehr<br />

vorhanden waren.<br />

Die Fachgruppe „Terrarienkunde – Reptilia“ Halle<br />

Die Fachgruppe „Reptilia“ wurde im Februar 1971 von etwa 10 Terrarianern, einige von<br />

ihnen kamen aus der Fachgruppe „Aquarien – Terrarien“, gegründet. Sie bekam raschen<br />

Zulauf und war altersmäßig eine der jüngsten Gruppen im Bezirk Halle. Ihre Gründung stellte<br />

auch in anderer Hinsicht ein gewisses Novum dar, denn eine reine Terraristikfachgruppe gab<br />

es damals kaum. In Berlin existierte die berühmte „Iguana“ und in Wittenberg wurde kurz<br />

danach (1973) die „Agama“ gegründet. In diese Zeit fiel aber auch der Beginn regelmäßiger<br />

Nachzuchten bei Terrarientieren, die dadurch deren Beschaffung erheblich vereinfachte und<br />

der Terraristik neue Freunde zuführen konnte. Speziell in der neugegründeten „Reptilia“<br />

machte damals eine erfolgreiche Nachzucht von Boa constrictor von sich reden, die natürlich<br />

schnell zum Bekanntheitsgrad dieser Fachgruppe beitrug. Monatlich wurden zwei<br />

Vereinsabende im „Heinrich- und Thomas- Klub“, dem „Haus <strong>des</strong> Lehrers“ bzw. dem<br />

Botanischen Garten durchgeführt. Es wurden Vorträge gehalten, Diskussionsabende<br />

durchgeführt und bald auch Ausstellungen gestaltet. 1981 wurde aus Anlass <strong>des</strong> 10. <strong>Jubiläum</strong>s<br />

eine zweitägige Tagung mit über 100 Gästen durchgeführt. Mehrere Exkursionen von<br />

Mitgliedern der Fachgruppe nach Bulgarien wurden unternommen.<br />

1990 wurde die „Fachgruppe Reptilia Halle“ in „Stadtgruppe der DGHT“ umbenannt und trat<br />

der „Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde“ bei. Höhepunkte der<br />

Arbeit sind weiterhin die Ausstellungen, welche immer noch einen Zulauf an Mitgliedern<br />

bringen, Vereinsfahrten, Grill- und Sommerfeste sowie die gemeinsamen Exkursionen mit<br />

dem „Aquarien- und Terrarienverein“ Halle in die Papitzer Lehmlachen. Mitarbeiter der<br />

Stadtgruppe arbeiten in Leitungsfunktionen anderer DGHT- Untergruppen mit. Vier<br />

Mitglieder dieser Fachgruppe bzw. dieses Vereines verfassten über 40 Artikel und ein<br />

Vereinsmitglied ist Mitautor eines Buches.<br />

75


Die „<strong>erste</strong> Molchausstellung der Welt“<br />

Aus den Lebenserinnerungen von Prof. Dr. Wolfgang Herre (1909-1997)<br />

Der spätere Professor Wolfgang Herre wurde am 3. Mai 1909 als<br />

Sohn <strong>des</strong> Regierungsbausekretärs Richard Karl Herre und seiner<br />

Ehefrau Auguste Ida geb. Taatz in Halle (Saale) geboren. Nach<br />

dem Besuch <strong>des</strong> Realformgymnasiums und der Reifeprüfung<br />

nahm er 1927 an der damaligen Vereinigten Friedrichsuniversität<br />

in Halle ein Studium der Naturwissenschaften auf. Er war<br />

Mitglied in der Studentenverbindung Friedericiana und übernahm<br />

dort bald kleinere, später höhere Funktionen. Nach einem<br />

Semester an der Universität in Graz begann er bei Prof.<br />

Dr.Berthold Klattam im Zoologischen Institut in Halle mit den<br />

Arbeiten an einer Dissertation(5).Untersuchungsobjekt ist der<br />

Kammmolch Triturus cristatus. Während seiner Studienzeit war<br />

er Mitglied im Verein „Vivarium“, ebenso wie im<br />

Naturwissenschaftlichen Verein für Sachsen und Thüringen.<br />

Seine Mutter starb kurz nach seiner Rückkehr aus Graz an einer schweren Krankheit. Nach der<br />

Promotion arbeitete er am Zoologischen Institut und am Geologisch-paläontologischen Institut<br />

teilweise völlig unentgeltlich weiter. Besonders die fossilen Lurche <strong>des</strong> Geiseltales fanden sein, von<br />

Prof. Dr. Weigelt (Direktor <strong>des</strong> Geologisch-paläontologischen Instituts, Gründer <strong>des</strong><br />

Geiseltalmuseums und zeitweise [1936-1942] Rektor der MLU), angeregtes Interesse, die dann 1935<br />

auch zum Thema seiner Habilitationsschrift wurden (15). 1933 arbeitete er als außerplanmäßiger,<br />

1934 als planmäßiger Assistent am Institut für Tierzucht. An diesem Institut war er 1936 als Dozent<br />

für Zoologie und vergleichende Anatomie tätig. 1939 zum Kriegsdienst eingezogen, stellte man ihn<br />

zeitweise für kriegswichtige Forschungen frei und berief ihn 1942 zum außerplanmäßigen Professor.<br />

Bei Kriegsende in Schleswig-Holstein in englische Gefangenschaft geraten, wurde er im Juli 1945<br />

entlassen und danach kommissarischer Direktor <strong>des</strong> durch den Krieg schwer beschädigten Instituts für<br />

Zoologie der Universität Kiel. Ab 1947, bis zu seiner Emeritierung, 1977 war er Ordinarius <strong>des</strong><br />

Instituts für Haustierkunde an der gleichen Universität. Molche haben bis zu seinem Lebensende<br />

immer wieder zu den von ihm bevorzugten Untersuchungsobjekten gehört. Der Mitgliedschaft im<br />

Verein „Vivarium-Halle“ erinnerte er sich hoch erfreut bei einem kurzem Briefwechsel zum<br />

90jährigen <strong>Jubiläum</strong> unseres Vereins im Jahre 1996, als er uns einige Fotos und einen Teil aus seinen<br />

gedruckt vorliegenden Lebenserinnerungen zu unserer freien Verwendung überließ.<br />

(aus HERRE, W. Erinnerungen. Kiel 1990, ab Seite 43 unten. Auf den Seiten davor hat der<br />

Autor über seine Herkunft, seine Kinder- und Schuljahre, sein Abitur, seine Werkstudentenzeit,<br />

den Beginn seines Studiums, seinen Eintritt und seine Tätigkeit innerhalb der Studentenverbindung<br />

Friedericiana, ein Auslandssemester in Graz und den Tod seiner Mutter berichtet)<br />

„Klatt hatte ich über meine Studien in Graz, aber auch über meine Eindrücke berichtet,<br />

meine Zeugnisse vorgelegt und meine Bitte um ein Dissertationsthema wiederholt. Er bot<br />

Themen aus dem Bereich der Insekten, ein weiteres aus dem Bereich vergleichende<br />

Anatomie und ein drittes experimenteller Art bei Wirbeltieren an. Ohne viel Überlegung<br />

entschied ich mich für den experimentellen Bereich. „<strong>Das</strong> habe ich mir doch gleich<br />

gedacht. Daher schickte ich Sie auf Kammmolchjagd in Graz“ Dann legte er mir dar,<br />

dass er bei Teichmolchen Fütterungsversuche mit Muschelfleisch durchgeführt habe, um<br />

Einflüsse dieser Ernährung auf das Darmsystem zu überprüfen. Dabei hätten die<br />

Teichmolche unerwartet breite, mopsartige Köpfe bekommen. Eine Hamburger<br />

Doktorandin, Erna Krohn (30), habe diese Köpfe analysiert und dabei auch bemerkenswerte<br />

Unterschiede bei den Organen der inneren Sekretion gefunden. Besonders<br />

76


die Hypophysen seien verändert. Diese Eigenarten erinnerten an solche bei Haustieren.<br />

Er habe nun begonnen Hypophysen bei Teichmolchen zu exstirpieren, um zu prüfen, ob<br />

sich Veränderungen in den Körperformen einstellen. <strong>Das</strong> Problem <strong>des</strong> Einflusses von<br />

Hormonen auf Körperformen sei in der modernen Zoologie sehr aktuell. Von den<br />

Unterarten <strong>des</strong> Kammmolches falle jene aus den Ostalpen gegenüber der Nominatform<br />

durch besonders breite Köpfe auf. Daher solle ich nun Fütterungsversuche mit Muschelfleisch<br />

bei Larven dieser Unterarten durchführen. Dieser Vorschlag sagte mir sehr zu. Ich<br />

wusste, dass die Erforschung <strong>des</strong> innersekretorischen Apparates der Wirbeltiere in den<br />

beginnenden 20er Jahren einen bemerkenswerten Auftrieb erhalten hatte. Ich begann<br />

mich in das Schrifttum zu vertiefen und meine Grazer Molche liebevoll zu pflegen. Doch<br />

es war Spätherbst geworden. <strong>Das</strong> Fangen von Molchen in der Umgebung von Halle, wo<br />

die Nominatform lebte, die als Vergleichsmaterial wichtig war, blieb erfolglos. Auch die<br />

Grazer Tiere strebten aus dem Wasser. Einige verschwanden, andere fand ich in feuchten<br />

Ecken <strong>des</strong> Aquarienraumes. Also Aquarien mit Glasplatten zudecken. Doch dann ertrank<br />

eines der wenigen Tiere. Ich trug Klatt meine Sorgen vor. Er riet mit dem Kustos <strong>des</strong><br />

Magdeburger Museums für Naturkunde, Dr. Willi Wolterstorff, Fühlung aufzunehmen, er<br />

sei ein international anerkannter Molchforscher. Ich schrieb höflich an Wolterstorff und<br />

bekam postwendend Antwort auf einer Postkarte. Er beantwortete meine Fragen in einer<br />

sehr kritzeligen Schrift zufrieden stellend. Die rasche Auskunft ermutigte zu weiteren<br />

Fragen und es entwickelte sich eine sehr anregende, für mich höchst nützliche, fast<br />

tägliche Korrespondenz. Wolterstorff verwies mich auch an einen sehr erfolgreichen<br />

Molchzüchter in Halle, den Schneidermeister Wottawa. Dieser führte mich in den Verein<br />

„Vivarium“ ein, in dem nicht nur Züchter von Amphibien sondern auch von Fischen und<br />

Reptilien waren. Hier erfuhr ich vielerlei Dinge.<br />

Doch zunächst etwas über Dr. Willi Wolterstorff, der mir ein guter Berater und<br />

väterlicher Freund wurde. Wolterstorff verlor frühzeitig sein Gehör. Mit zähem Fleiß<br />

brachte er es trotzdem zu einem Sonderabitur, studierte in Halle und promovierte mit<br />

einer Arbeit über fossile Frösche. Er wurde schließlich Kustos am Museum in Magdeburg.<br />

Außerdem übernahm er die Schriftleitung der Blätter für Aquarien und Terrarienkunde.<br />

Wohl im Zusammenhang damit begann er eine eifrige Korrespondenz nicht nur mit<br />

in Europa lebenden Aquarien- und Terrarienfreunden, sondern weltweit mit Wissenschaftlern<br />

und Liebhabern. Sein besonderes Interesse galt Molchen. Er brachte eine<br />

ausgezeichnete Sammlung lebender und toter Molche aller Gattungen zusammen,<br />

beobachtete die Biologie seines lebenden Materials, nutzte die Feststellungen für die<br />

Systematik und leitete aus ihnen erfolgreiche Haltungsmethoden ab. <strong>Das</strong> brachte ihm<br />

weltweite Anerkennung ein. Bis in die Kriegszeit habe ich mit ihm engen Kontakt<br />

gehalten. In seinem faustischen Arbeitsraum in Magdeburg besuchte ich ihn, er kam auch<br />

nach Halle zu Besuch. Später konnte ich ihm 1938 die Ehrenmitgliedschaft <strong>des</strong> Naturwissenschaftlichen<br />

Vereins für Sachsen und Thüringen verleihen. Von Wolterstorff erhielt<br />

ich zunächst Hinweise für die Haltung meiner Molche, darüber hinaus hatte er ein<br />

Büchlein herausgebracht. Seine Studie über die Unterarten <strong>des</strong> Kammmolches wurde für<br />

meine Studien eine sehr wichtige Grundlage. Er regte mich zu vergleichender Betrachtung<br />

verschiedener Molcharten an, versorgte mich oder vermittelte mir Material für<br />

anatomische Untersuchungen, so vom Tierhändler Geyer in Regensburg und wies mich<br />

nachdrücklich auf die Bedeutung von Verhaltensbeobachtungen für die Systematik hin.<br />

Meine lebenden Molcharten führte ich mit biologischen Erläuterungen im Verein<br />

„Vivarium“ vor. Nach einer solchen Vorführung sprach mich ein „Vereinsbruder“, Herr<br />

Ellenberg (muss sicher Ellenbeck heißen), an, Er war ein stellenloser Dekorateur und<br />

machte den Vorschlag, mit mir eine „Erste Molchschau der Welt“ im Zoologischen<br />

Garten Halle zu veranstalten. Ich hatte guten Kontakt zum Zoodirektor Professor. Dr.<br />

Fritz Schmidt-Hoensdorf. Ich sollte Texte entwerfen, Ellenberg wollte eindrucksvolle<br />

77


Plakate daraus gestalten. Er versprach sich dadurch eine Chance für eine Arbeitsstelle<br />

und meinte, dass es auch für mich nützlich sein würde, bekannter zu werden. <strong>Das</strong><br />

leuchtete mir ein. Der Zoodirektor begrüßte den Plan und wir gingen an die Arbeit. Der<br />

Raum im hallischen Aquarium war begrenzt. Trotzdem wurde die Schau reizvoll. Der<br />

Zoodirektor eröffnete in Anwesenheit von Wolterstorff diese <strong>erste</strong> Weltschau. Dann gab<br />

ich fachliche Erläuterungen. Nach dem Abschluss unserer Molchschau bekam Herr<br />

Ellenberg eine gute Position, ich rückte als Cand. zool. „ins Licht der Öffentlichkeit“.<br />

<strong>Zum</strong>in<strong>des</strong>t meine Professoren wurden auf mich aufmerksam.<br />

Eines Morgens, als ich in der Schau meine Molche fütterte, bemerkte ich einen interessierten<br />

Herrn, er fiel mir durch ein steifes Bein auf. Er machte sich viele Notizen. Ich<br />

erkundigte mich, ob er genauere Auskünfte wünschte. Er bejahte und fragte sehr viel. Ich<br />

vermochte seinem Wissensdurst gerecht zu werden. Dann stellte er sich als Assistent <strong>des</strong><br />

Leipziger Zoologischen Gartens, Dr. Karl-Max Schneider, vor und machte den Vorschlag,<br />

die Ausstellung im Aquarium <strong>des</strong> Leipziger Zoologischen Gartens vorzuführen. Ich sagte<br />

zu, bat meinen Mitdoktoranden Adolf Kleinschmidt um Mithilfe und wir bauten die Schau<br />

in Leipzig auf. Sie fand auch viel Beachtung. Als wir mit dem Aufbau der Schau gegen<br />

Mittag fertig waren, kam Dr. Schneider und lud uns zum Mittagessen bei sich ein. Wir<br />

beteuerten Schnitten mitzuhaben und dass wir ihn nicht belästigen wollten, dürften,<br />

könnten usw., denn der Assistent Dr. Schneider war in unseren Augen ja ein „großes<br />

Tier“! Lapidar entgegnete Schneider: „Machen Sie doch nicht so’ne Mährte. Heute<br />

Nacht ist bei uns ein tuberkulöser Affe krepiert, da haben wir ein größeres Stück aus dem<br />

Arsch geschnitten als sonst.“ Da sagten wir zu! Seine Haushälterin hatte Fleischklößchen<br />

mit einem Spiegelei darüber bereitet. Es schmeckte uns prächtig. Am Ende der<br />

Molchschau schenkte mir Schneider sein köstliches Buch „ Mit Löwen und Tigern unter<br />

einem Dach“. Ich lese noch heute noch gern darin.<br />

Durch diese <strong>erste</strong> Molchschau wurde ich in den Kreisen der Zooleute bekannt. Später<br />

fühlte ich mich in vielen Zoologischen Gärten heimisch. Übrigens: Als ich nach dem<br />

Kriege mit meiner Frau Prof. Dr. Schneider, nun zum Zoodirektor avanciert, besuchte,<br />

lud er uns ebenfalls zum Mittagessen ein. Als weiterer Gast war der Tierhändler Mohr<br />

aus Augsburg anwesend. Wieder gab es Fleischklößchen mit Spiegelei. Auf meine Frage,<br />

ob wiederum ein tuberkulöser Affe krepiert sei. Zunächst Betroffenheit, ich klärte auf und<br />

es entstand ein fröhliches Gelächter.<br />

Wolterstorff hatte ich die Problemstellung meiner Dissertation mitgeteilt. Da kam die<br />

Anfrage von ihm, ob ich bereit sei, Schädel von Unterarten <strong>des</strong> Alpenmolches Triturus<br />

alpestris zu bearbeiten, weil von diesem eine breitköpfige Unterart aus Jugoslawien neu<br />

bekannt geworden sei und nun auch noch eine breitköpfige Unterart aus Spanien<br />

beschrieben werde. Er könne Material für eine Studie zur Verfügung stellen. Es zeigte<br />

sich, dass die Alpenmolche verschiedener geographischer Herkunft Unterschiede<br />

aufwiesen. Ich verfasste eine Arbeit über die Befunde, gab das Manuskript Klatt, der es im<br />

Zoologischen Anzeiger (04) zur Veröffentlichung brachte. Eine weitere kleine Veröffentlichung<br />

über den Schädel der ostasiatischen Molchart Neurergus crocatus (06)<br />

schloss sich an. Wolterstorff stellte aus seiner Sammlung ein Alkoholexemplar dieser<br />

seltenen Art zur Verfügung. Die umstrittene systematische Stellung der Art ließ sich<br />

klären. Dies ermunterte Wolterstorff zu einer weiteren Anfrage. Er besaß ein einziges<br />

Exemplar <strong>des</strong> ebenfalls ostasiatischen Molches Pachytriton brevipes, deren Einordnung<br />

sehr umstritten war. Ich klärte die Besonderheiten der Schädel dieser Tiere durch<br />

Anwendung von Röntgenstrahlen, damals eine ungewöhnliche Untersuchungsmethode im<br />

Bereich der niederen Wirbeltiere. Diese Studie erschien in der Zeitschrift für Anatomie<br />

und Entwicklungsphysiologie (08), was mich sehr stolz machte.<br />

Doch diese Arbeiten waren Nebenbeschäftigungen. Im Mittelpunkt stand die Dissertation.<br />

Mit Durchsicht <strong>des</strong> Schrifttums und mit der Molchbetreuung hatte ich begonnen. Wenn<br />

78


ich heute die Auszüge aus dem Schrifttum lese, die ich damals anfertigte, erkenne ich<br />

meine Unzulänglichkeit und spüre meine Unsicherheit. Klatt ließ mich, ebenso wie die<br />

anderen Doktoranden „schwimmen“, wir sollten selber unseren Weg finden. Meine<br />

Grazer Carnifex zeigten keine Spur einer Fortpflanzungsbereitschaft. Sie saßen auf<br />

Korkinseln à la Wolterstorff. Doch Anfang März gingen dann die <strong>erste</strong>n dieser Tiere ins<br />

Wasser und bekamen ein Hochzeitskleid. Sie begannen mit den Hochzeitsspielen. Jetzt<br />

wurde es spannend. Am 1. April 1930 fand ich die <strong>erste</strong>n Eier und schrieb dies fröhlich<br />

Miez Giesing. Sie hielt es für einen Aprilscherz. Doch die Zahl der Eier mehrte sich –<br />

aber der größte Teil verschimmelte. Aber es blieb ein ausreichender Rest. Es entstanden<br />

genügend Larven, die nun mit Muschelfleisch zu füttern waren, bissenweise. Daneben<br />

gediehen die normal ernährten Kontrollgruppentiere. Alle Tiere waren in kürzeren<br />

Abständen zu messen und Veränderungen zu protokollieren. Es gab reichlich zu tun. Die<br />

Tiere begannen zu metamorphosieren. Es zeigten sich aber keine Unterschiede in den<br />

Kopfformen der Gruppen, die Muschelfleischtiere hatten nur nicht so intensiv rote Bäuche<br />

wie die Kontrollen. Inzwischen war ich auch auf der Suche nach Kammmolchen, Triturus<br />

cristatus cristatus, in der Nähe von Halle gewesen, etwas behindert durch die Sorge um<br />

meine Mutter. Mit Hilfe von Vivarium-Freunden fand ich eine gute Fundstelle in einem<br />

Tümpel <strong>des</strong> hallischen Galgenberges. Doch die heimischen Tiere züchteten nicht, auch<br />

nicht im nächsten Jahr. Später stellte sich heraus, dass dies eine physiologische Eigenart<br />

dieser Unterart ist. Um weiter zu kommen, fertigte ich Mikrotomschnitte durch die Köpfe<br />

der Jungtiere an. Auch dabei ergaben sich nach eingehenden Analysen keine Unterschiede.<br />

Ich dachte vielfältig nach und kam zu der Überzeugung, dass sich keine Erfolge<br />

im Sinne der Erwartungen von Klatt einstellen würden. So fasste ich Mut und ging zu<br />

Klatt. Er hatte die Beine über die Armlehne seines Sessels gelegt und pulte grüne Erbsen.<br />

In wohldurchdachter Rede und m. E. überzeugend legte ich dar, dass aus der Arbeit<br />

nichts rauskommen könnte. Klatt hörte sich meine Darlegung ruhig an. Zunächst blieb er<br />

wortlos. Schließlich kam als klassischer Ausspruch: „Ja, Herre, wenn Sie halt zu doof<br />

sind für eine Doktorarbeit sind, dann lassen Sie es besser bleiben.“ Ich machte eine<br />

zackige Verbeugung: „Vielen Dank für die erschöpfende Beratung“, und verließ das<br />

Zimmer. Die Tür ließ ich ziemlich laut ins Schloss fallen. In diesem Augenblick war ich<br />

entschlossen, die Arbeit aufzugeben. Doch der Gang, der zum Doktorandenzimmer führte,<br />

war lang. Er bot Zeit zum Nachdenken. In kurzer, aber ausreichender Erwägung kam ich<br />

zu der Einsicht, dass eine Aufgabe mir den Nimbus eines Gescheiterten gäbe, das würde<br />

einige Leute erfreuen. Besser schien mir, nachzudenken, einen neuen Weg, eine andere<br />

Problemstellung zu finden, also musste die Parole sein: Weitermachen!!<br />

Voller Spannung erwarteten mich meine Mitdoktoranden: „Was hat der Alte gesagt?“<br />

„Er gab gut Ratschläge!“ „Welche ?“ „Da muss ich über verschiedene Dinge erst mal<br />

nachdenken, ehe mir alles klar ist.“ Damit war meine Auskunft, nicht unwahr, erschöpft.<br />

Ich dachte einige Zeit nach, in der ich mich auch nichtzoologischen Fragen zuwandte.<br />

Doch darüber später. Ich las noch mal eingehend die Studie von Wolterstorff über die<br />

Besonderheiten der Unterarten <strong>des</strong> Triturus cristatus, also der Kammmolche. Ich schrieb<br />

an Grazer Kollegen und bekam mehr Material, fing einheimische Kammmolche und<br />

besorgte mir über Wiener Molchfreunde die dortige sehr schlanke Unterart in<br />

ausreichender Zahl. Jetzt konnte ich Körperproportionen vermessen, innere Organe<br />

präparieren und verwiegen. Dabei stellte sich heraus, dass die schmalköpfige Donauunterart<br />

verkürzte Gesichtsschädel hatte und für alle Unterarten fand ich auch Besonderheiten<br />

in den inneren Organen. Damit ließ sich eine Doktorarbeit gestalten –<br />

allerdings in anderer Ausrichtung, als es Klatt vorgeschwebt hatte. Es war aber ein<br />

Beitrag zur Artfrage, zu Problemen innerartlicher Variation, zu Dingen, die mich später<br />

eingehender fesseln sollten. Ab und an kam Klatt ins Doktorandenzimmer und fragte auch<br />

mich: „Na wie geht’s?“ „Gut“ „Was machen Sie denn ?“ „Ich betrachte Kammmolche“<br />

79


„Was kommt denn dabei raus?“ „Allerhand“ „Sie wollen mir wohl nichts verraten?“<br />

„Nein, erst wenn ich klare Befunde habe“ „Na denn zu !“ Trotz dieser knappen<br />

Berichterstattung hat Klatt mit mir viel über allgemeine Fragen <strong>des</strong> Artproblems<br />

gesprochen, er hat wohl dabei gespürt in welcher Richtung ich vorankam. Später hat er<br />

mir einmal lachend erzählt, dass ihm mein Verhalten Spaß gemacht habe, da er mit<br />

seinem Doktorvater in Berlin, Prof. Franz Eilhard Schulze, ähnliche Erlebnisse hatte –<br />

und dass ihm nach meinem Bericht auch kein Ausweg eingefallen sei.<br />

In der Doktorandenzeit spielten Diskussionen mit den Mitdoktoranden eine große Rolle.<br />

Adolf Kleinschmidt arbeitete bei Klatt über die Fortpflanzungsorgane von Teichmolchen<br />

(29), Konrad Schaefer über Regenerationsproblemen bei Molchen (32) und Martha Harz<br />

über Fragen der Blutbildung bei diesen Tieren (03). Ilse Rabe war Doktorandin bei Prof.<br />

Brüel und befasste sich mit Zellorganellen bei Insekten, Ruth Figge (01), ebenfalls von<br />

Brüel angeregt, untersuchte Besonderheiten von Meeresmollusken. Rolf Keilbach, bei<br />

Prof. Ludwig Doktorand, untersuchte die Vererbung <strong>des</strong> Rechts/Linksverhaltens bei<br />

Insekten (28). Mia Witt, von Klatt angeregt, befasste sich mit der Musterbildung am<br />

Flügel der Schwammspinner (35). Es war also eine breite Palette. Da wir viel im Institut<br />

arbeiteten, dauerten die Gespräche oft bis in die späten Abendstunden. Wir erörterten<br />

auch neue Arbeiten, moderne weiterführende Gedanken und überspannte Phantasien. Die<br />

Problematik der Artbildung nahm eine besondere Stellung ein, da der Vater von Kleinschmidt,<br />

der Begründe der Formkreislehre war, die damals sehr umstritten, vom Sohn<br />

natürlich nachdrücklich verteidigt wurde. <strong>Das</strong> reizte uns zum Widerspruch gegen die mit<br />

ihr verbundenen Schöpfungsideen, die auch bei führenden Paläontologen dieser Zeit nicht<br />

selten durchklangen. Doch wir wussten, dass der Vater Otto Kleinschmidt, von Beruf<br />

Pastor, über imponieren<strong>des</strong> Material verfügte. So nimmt es nicht wunder, dass seine<br />

Grundgedanken beitrugen, dem biologischen Artbegriff wieder den Weg zu bereiten. In<br />

den oft überspitzten Streitgesprächen habe ich viel gelernt. Daher mühte ich mich später<br />

im Kreise meiner Mitarbeiter, solche Gespräche in Gang zu bringen. Kleine Gesprächskreise<br />

führen meist zu besseren Ergebnissen als große Symposien.<br />

(Seite 49 Mitte: auf den folgenden Seiten beschreibt Prof. Herre den Abschluss seiner<br />

Arbeiten zur Promotion, die Abfassung <strong>des</strong> Manuskripts, die Prüfungen in den verschiedenen<br />

Fächern, die politische Entwicklung in Deutschland, in Halle, an der MLU, in<br />

der Burschenschaft und unter seinen Kommilitonen und den zunehmenden Einfluss der<br />

Nazis nun weiter auf Seite 56, oben)<br />

Nun war ich zunächst <strong>des</strong>ignierter Doktor der Naturwissenschaften, nach Ablieferung der<br />

Pflichtexemplare erhielt ich das endgültige Diplom im Dezember. Doch was nun ?<br />

Stellen an den Zoologischen Instituten waren knapp und die vorhandenen besetzt. An<br />

Museen gab es wohl Arbeit, aber keine Stellen. Nur sehr wenige Zoologische Gärten<br />

hatten Assistentenstellen oder bezahlte Hilfskraftstellen; der Berliner Zoologische Garten<br />

beschäftigte vorwiegend unbezahlte Volontäre. Ich bekam wohlklingende, tröstende<br />

Absagen. Also war es ratsam, sich auf das höhere Lehramt auszurichten. Dazu fehlten mir<br />

noch einige Kurse, die vorgeschrieben waren. Außerdem waren die Aussichten für Lehrer<br />

noch immer sehr ungünstig. Kurz: es war Arbeitslosigkeit in Sicht – ohne eine Arbeitslosenunterstützung!<br />

Klatt riet abzuwarten, auf Glück zu hoffen und zunächst das Angebot<br />

von Weigelt anzunehmen. Ich durfte auf einem „hinteren“ Platz im alten Doktorandenzimmer<br />

verharren und befasste mich mit dem ungewohnten Material. Der Assistent<br />

Wilhelm Ludwig meinte, es sei das Beste diese unscheinbaren, oft krümeligen Knochenreste<br />

durch die Kaffeemühle zu drehen. Aber es gelang, klare Einsichten zu erlangen. Es<br />

handelte sich um die Reste eines olmähnlichen Schwanzlurch (13, 14), <strong>des</strong>sen rezente<br />

Verwandte Höhlenbewohner in Südeuropa sind. Diese Reste waren sehr reichlich vor-<br />

80


handen. In nur einem Exemplar kam ein landlebender Molch vor, <strong>des</strong>sen rezente<br />

Verwandtschaft auf Ostasien begrenzt ist. Die Befunde warfen nicht nur stammesgeschichtliche<br />

und anatomische Fragen auf, sondern auch reizvolle tiergeographische<br />

Probleme. Mit Wolterstorffs Hilfe mühte ich mich um weiteres Material heute lebender<br />

Schwanzlurche, lebendig oder in Alkohol. So erweiterte ich meine Kenntnisse über die<br />

Morphologie und Biologie dieser Tiergruppe. Einige kleinere Veröffentlichungen<br />

entstanden und fanden Anerkennung. Die Befunde an den Geiseltalmolchen baute ich zu<br />

einer Monographie aus, in der neue Vorstellungen über die Stammesgeschichte der<br />

Urodelen begründet wurden. Dabei räumte ich Verhaltensbesonderheiten einen<br />

besonderen Rang ein. <strong>Das</strong> war damals noch ungewöhnlich. Anregungen zu dieser Betrachtungsweise<br />

hatte ich von Wolterstorff und dem Amerikaner Noble erhalten. Klatt und<br />

Weigelt würdigten die Arbeit sehr. Klatt gab den Rat, das Manuskript an seine früheren<br />

Chef Professor Dr. Richard Hesse zu senden, der die Zoologica herausgab. Dies tat ich<br />

auch, Hesse nahm die Arbeit sofort an, aber sie erschien erst nach Jahresfrist (15).<br />

Meine Arbeit begrenzte ich nicht auf das fossile Material, ich experimentierte weiter mit<br />

Molchen. Klatt hatte bei seinen Fütterungsversuchen, die seine Doktorandin Erna Krohn<br />

ausgeweitet hatte, eine Minderentwicklung der Hypophysen festgestellt. Zur Vertiefung<br />

von Vorstellungen über den Einfluss der Hypophyse auf die Körpergestaltung führte er<br />

bei Teichmolchen Hypophysenexstirpationen durch. Die meisten der Tiere blieben dann<br />

Dauerlarven, sie zeigten außerdem Veränderungen der Haut und in der Färbung sowie in<br />

der Entwicklung der Geschlechtsorgane. Seit den alten Experimenten an Axolotln war<br />

bekannt, dass die Zuführung von Schilddrüsenhormonen Metamorphose ausgelöst und<br />

dass die Schilddrüse die Tätigkeit der Hypophyse aktiviert.<br />

Unter den zahlreichen lebenden Urodelen, die ich pflegte, befanden sich auch lungelose<br />

Plethodontier mit ungewöhnlich kurzen Extremitäten. <strong>Das</strong> brachte mich auf den Gedanken,<br />

zu versuchen, ob es durch frühzeitige Zuführung von Hypophysen in Larven<br />

einheimischer Molche möglich sein könne, diese zu einer Metamorphose zu veranlassen,<br />

wenn die Beine noch sehr kurz waren. Da ich gerade eine Reihe geeignet erscheinender<br />

Marmormolchlarven hatte, implantierte ich in sehr junge Entwicklungsstadien Hirnanhangdrüsen<br />

erwachsener Kammmolche (16); die Arten sind sehr nahe miteinander<br />

verwandt. Erwartungsgemäß wurden die Larven schwarz, da sich die Melanophoren<br />

ausbreiteten, aber von Metamorphose keine Spur. Die Tiere bleiben Dauerlarven, sie<br />

bekamen gefleckte Bäuche wie Kammmolche, normale Marmormolche haben ungefleckte<br />

Bäuche, was als Artbesonderheit gilt. Probleme der Artunterschiede kamen ins Blickfeld.<br />

Ein neues Arbeitsgebiet tat sich auf.“<br />

(ab Seite 57 Mitte beschreibt Prof. Herre die Machtübernahme der Nazis, deren Auswirkungen<br />

auf das Leben und vor allem an den Universitäten, sowie seinen eigenen aus<br />

Gründen der Karriere vollzogenen Eintritt in die SA; nun weiter auf Seite 60)<br />

„Anfang 1934 rief mich Klatt zu sich. Er berichtete, daß er einen Ruf nach Hamburg<br />

erhalten habe und diesen annehmen werde. Andeutungsweise hatte sich das schon zuvor<br />

herumgesprochen. Er könne in Hamburg 2 Kustodenstellen besetzen, einer für Insekten,<br />

die andere für niedere Wirbeltiere. Für die Insektenstelle habe er seinen Mitdoktoranden<br />

Herbert Weidner vorgesehen, jene für die niederen Wirbeltiere biete er mir an. Ich war<br />

glücklich. Aber dann kam der Erlaß von der Streichung einer von 2 Stellen. Es war die<br />

Folge <strong>des</strong> Sparerlaßes der Nationalsozialisten für mich persönlich, daß Klatt der<br />

Insektenabteilung den Vorrang geben musste. Doch meine Betroffenheit währte nicht sehr<br />

lange. Ich hatte Glück. Noch vor Ende <strong>des</strong> Sommersemesters 1934 befragte der<br />

Tierzüchter Professor Dr. Gustav Fröhlich meinen Chef Klatt, ob er für ihn einen geeigneten<br />

Zoologen als Assistenten habe. Klatt nannte mich und war froh, daß er mir einen<br />

81


Ersatz bieten konnte. Hoffnungsvoll machte ich mich zu einer Vorstellung im Tierzuchtinstitut<br />

bei Gustav Fröhlich auf. Mir war klar, daß eine wichtige Entscheidung über<br />

meine wissenschaftliche Weiterentwicklung fallen würde.“<br />

Literatur:<br />

01. FIGGE, R. (1934): Die geschlechtsausführenden Wege der Heteropoden. – Z. wiss. Zool. A Vol. 146,<br />

41-76 (gleichzeitig Diss. Naturwiss, Fak. Univ. Halle 1935)<br />

02. GROSSE, W.-R. (1994): Zur Aktivität und Entwicklung <strong>des</strong> Kammmolches, Triturus cristatus<br />

(LAURENTI, 1786). – Abh. Ber. Naturk. Magdeburg Vol.17 (Wolterstorff-Festschrift), 185-192<br />

03. HARZ, M. (1934): Fütterungsversuche an Tritonen. IV. Die Veränderungen der Blutzusammensetzung<br />

infolge Muschelfleischnahrung und Haltung in verschiedenen Salzlösungen. – Zool. Anz. Vol. 107(9/10), -<br />

246 (gleichzeitig Diss. Naturwiss. Fak. Univ. Halle)<br />

04. HERRE, W. (1932): Die Schädel der Unterarten <strong>des</strong> Triturus alpestris LAUR. – Zool. Anz. Vol. 97<br />

(7/8), 211-225; - 05. HERRE, W. (1932a): Vergleichende Untersuchungen an den Unterarten <strong>des</strong> Triturus<br />

cristatus LAUR. – Z. f. Anat. Entw.-Gesch. Vol. 99, 1-62 (gleichzeitig Diss. Naturwiss. Fak. Univ. Halle); -<br />

06. HERRE, W. (1932b): Zur Anatomie von Neurergus crocatus COPE. – Zool. Anz. Vol. 100 (11/12), 317-<br />

326; 07. HERRE, W. (1932c): Die Schwanzlurche und ihre Lebensweise. – Mitt. Zool. Garten Halle Vol. 27<br />

(3), 2-6<br />

08. HERRE, W. (1933): Zur Anatomie und systematischen Stellung von Pachytriton brevipes SAUVAGE.-<br />

Z. Anat. Entw.-Gesch. Vol. 101 (3/4), 611-524<br />

09. HERRE, W. (1933a): Zur Kenntnis der Zeichnung und Färbung <strong>des</strong> Teichmolches. – Zool. Anz. Vol.<br />

104 (7/8), 170-193<br />

10. HERRE, W. (1934): Der Schädel eines ungewöhnlichen Triturus alpestris apuna BONAPARTE. – Zool.<br />

Anz. Vol.106 (1/2). 39-46<br />

11. HERRE, W. (1934a): Phylogenie und Zoogeographie der Salamandridae. – Verh. Dt. Zool. Ges. Vol.<br />

1934, 158-164<br />

12. HERRE, W. (1934b): Die systematische Stellung von Taricha torosa. – Blätt. Aqua.-Terr. Woltersdorff-<br />

Festschrift, 250-252<br />

13. HERRE, W. (1935): Die eocäne Molchfauna <strong>des</strong> Geiseltales. – Die Naturwissensch. Vol.32, 82-85<br />

14. HERRE, W. (1935a): Über Oligosemia spinosa NAVAS, einen fossilen Schwanzlurch aus dem<br />

spanischen Tertiär. – Palaeontol. Z. Vol. 17, 91-105<br />

15. HERRE, W. (1935b): Die Schwanzlurche der mitteleocänen (Oberlutetischen) Braunkohle <strong>des</strong><br />

Geiseltales und die Phylogenie der Urodelen unter Einschlu0 fossiler Formen. – Zoologica (Stuttg.) Vol. 87,<br />

1-85 (gleichzeitig Habilitationsschr. M.-Luther-Univ. Halle-Wittenberg)<br />

16. HERRE, W. (1935c): Hypophysenimplantationen in Mamormolchlarven. – Verh. Dt. Zool. Ges. Vol.<br />

1935, 65-75<br />

17. HERRE, W. (1936): Über Rasse- und Artbildung. Studien an Salamandriden. – Abh. Ber. Mus. Naturk.<br />

Vorgesch. Magdeburg Vol. 6 (3), 193-221<br />

18. HERRE, W. (1937): Die fossilen Urodelen. – Der Biologe Vol. 1, 6-11<br />

19. HERRE, W. (1939): Über Schwanzlurchhaltung. – Zool. Gart. Vol.11, 91-98<br />

20. HERRE, W. (1939a): Studien an asiatischen und nordamerikanischen Salamandriden. – Abh. Ber. Mus.<br />

Naturk. Vorgesch. Magdeburg Vol. 7 (1), 79-98<br />

21. HERRE, W. (1939b): Über die Urodelenreste von Walbeck. – Z. Naturwiss. Halle Vol. 93 (2), 117-120<br />

22. HERRE, W. (1941): Palaeopleurodeles haufii nov gen. spec., ein fossiler Schwanzlurch aus dem Miocän<br />

Süddeutschlands. – Zool. Anz. Vol. 132 (1/2), 1-17<br />

23. HERRE, W. (1949): Über neue fossile Schwanzlurche und ihre Stammesgeschichtliche Bedeutung. –<br />

DATZ Vol.2 (1), 11-13<br />

24. HERRE, W. (1990): Erinnerungen – Eine sehr persönliche Lebensschau für die Familie und gute<br />

Freunde. – Kiel<br />

25. HERRE, W. (1994): Erinnerungen an Dr. Willy Wolterstorff, einen Forscher und Förderer. – Abh. Ber.<br />

Naturk. Magdeburg Vol. 17 (Woltersdorff-Festsch.), 11-13<br />

26. HERRE, W.; RAWIEL, F. (1939): Vergleichende Untersuchungen an Unken. – Zool. Anz. Vol. 125<br />

(11/12), 290-299; - 27. HERRE, W.; RAWIEL, F. (1939a): Implantation zusätzlicher Hypophysen in<br />

Larven verschiedener Molcharten. I. Die Wirkung auf die Geschlechtsorgane. – Arch f.<br />

Entwicklungsmechan. Vol. 139 (1), 86-109<br />

28. KEILBACH, R. (1934): Über asymmetrische Flügellage bei Insekten und ihre Bedeutung zu anderen<br />

Asymmetrien. – Z. f. Morphol. U. Ökol. D. Tiere Vol. 29, (gleichzeitig Diss. Naturwiss. Fak. Univ. Halle)<br />

29. KLEINSCHMIDT, A. (1934); Ein Beitrag zur stufenweisen zeitlichen Entwicklung <strong>des</strong><br />

Urogenitalapparates <strong>des</strong> männlichen Teichmolches (Triton vulgaris L.) bis zur <strong>erste</strong>n Geschlechtsreife. – Z.<br />

f. mikroskop.-anat. Forsch. Vol. 36, 334-277 (gleichzeitig Diss. Naturwiss. Fak. Univ. Halle)<br />

82


30. KROHN, E. (1930): Fütterungsversuche an Tritonen. III. Die Veränderung der Kopfform <strong>des</strong><br />

Teichmolches (M. vulgaris [TAENISTA]) infolge Muschelfleischfütterung. - Z. f. Entwicklungsmech. d.<br />

Tiere Vol. 121, 545-597 (gleichzeitig Diss. Univ. Hamburg)<br />

31. NONNWEILER, M. (1932): Rückblick über die <strong>erste</strong> deutsche Molch-Sonderschau vom Verein<br />

„Vivarium“ E. V. Halle / Saale im Zoolog. Garten. – Blätt. Aqu.-Terr. XLII(), 147-148<br />

32. SCHAEFER, K. (1934) Einfluß der Hypophysenexstirpation und –implantation auf die<br />

Phalangenausbildung der Molchestremitäten. – Virchow’s Arch. Vol. 293 (4), 562-598<br />

33. SCHORTMANN, K.; ZEMKE, K.; HERRE, W. (1941): Amphibien und Reptilien der näheren<br />

Umgebung von Halle. – Z. Naturwiss. Halle Vol. 95, 185-188<br />

34. WARTHMÜLLER, H.; HERRE, W.; WOLTERSTORFF, W. (1932): Erkrankungen an Eiern und<br />

Larven bei Molchen. – Blätt. Aqu.-Terr. Vol. 43 (3/4), 73-77<br />

35. WITT, M. (1933): Untersuchungen über die Zeichnungsmuster der melanistischen Mutante <strong>des</strong><br />

Schwammspinners. – Z. f. Morphol. U. Ökol. D. Tiere Vol. 27, 262-293 (gleichzeitig Diss. Naturwiss. Fak.<br />

Univ. Halle)<br />

36. WOLTERSTORFF, W. (1932): Bemerkungen über die Molchsonderschau <strong>des</strong> Vereins „Vivarium“ in<br />

Halle. – Blätt. Aqu.-Terr. XLII(), 148<br />

37. WOLTERSTORFF, W.; HERRE, W. (1935): Die Gattungen der Wassermolche der Familie<br />

Salamandridae. –Arch. Naturgesch. Leipzig (N. F.) Vol. 4, 217-229<br />

38. WOLTERSTORFF, W.; LANTZ, L. A.; HERRE, W. (1936): Beiträge zur Kenntnis <strong>des</strong><br />

Kaukasussalamanders (Mertensiella caucasica WAGA). – Zool. Anz. Vol. 116,<br />

Verbindungen zwischen dem Zoologischen Garten Halle und vivaristischen Vereinen<br />

Zu den stärksten Anregern und Befürwortern eines zoologischen Gartens in Halle (Saale) an<br />

der Wende zwischen dem 19. und dem 20. Jahrhundert gehörte der Privatdozent Dr .Gustav<br />

Bran<strong>des</strong>, zu dieser Zeit Assistent am Zoologischen Institut, außerdem war er Sekretär der<br />

Naturforschenden Gesellschaft und Redakteur <strong>des</strong> Organs <strong>des</strong> Naturwissenschaftlichen<br />

Vereins für Sachen und Thüringen und der Zeitschrift für Naturwissenschaften. Zusammen<br />

mit einigen anderen Interessenten und einem Zooverein wurde der Zoo Halle in Form einer<br />

Aktiengesellschaft 1901 gegründet. Es ist anzunehmen, dass unter den <strong>erste</strong>n Mitgliedern <strong>des</strong><br />

Vereins „Daphnia“ vielleicht auch der eine oder andere „Zooaktionär“ zu finden war. 1902<br />

übernahm Dr. Bran<strong>des</strong> selbst die Direktion <strong>des</strong> Zoos Halle. Für ihn waren nicht nur die<br />

großen Zootiere wie Löwen, Tiger, Kamele, Strauße oder Elefanten von Interesse, sondern er<br />

hatte auch ein Herz für die wechselwarmen Wirbeltiere und die Wirbellosen. <strong>Das</strong> hat er in<br />

Form von mündlichen und schriftlichen Beiträgen im Naturwissenschaftlichen Verein seit<br />

1890 zur Genüge bewiesen. Hier nur eine unvollständige Aufstellung, der von ihm dort<br />

behandelten Themen:<br />

26.06.1890 über die Schlangen unserer Gegend: Vorlegung lebender Ringelnattern, glatter<br />

Nattern und Kreuzottern Unter den Ringelnattern befand sich auch eine merkwürdige Varietät<br />

mit zwei gelblichen var. bilineata Streifen;<br />

30.10.1890 – „Ueber die Biologie <strong>des</strong> afrikanischen Krokodils“<br />

20.10.1892 – „Ueber Begattungsorgane mit besonderer Rücksicht auf diejenigen der<br />

Reptilien“<br />

1893 - „Die Brutpflege der Fische“<br />

1894 - „Biologisches vom afrikanischen Lungenfisch“<br />

- „Die Immunität der Giftschlangen gegen ihr eigenes Gift“<br />

- „Die Elektrizität <strong>des</strong> Zitterrochens“<br />

1895 - „Lebende Riesensalamander im zool. Institut zu Halle“<br />

- „Ueber die Elektrizität der Rochen“<br />

1896 - „Kiemen- und lungenlose Amphibien“<br />

- „Die Bruträume der Wabenkröte“<br />

1897 - „Die Entwicklung der Aale“<br />

- „Die Brutpflege der schwanzlosen Amphibien“<br />

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- „<strong>Das</strong> Blutgefäßsystem und die Athmung der lungenlosen Salamander<br />

( Pleurodeles waltlii“)<br />

1898 - „Ein neuer Fall von Brutpflege bei Fröschen (Demonstration <strong>des</strong> chilenischen<br />

Frosches, Rhinoderma darwini - ein Männchen mit Jungen !)“<br />

1899 - „Ueber die Brutpflege einiger Batrachier“<br />

1900 - „Der Zehnfleck-Kärpfling) ( Girardinus decemmaculatus, ein lebendig gebärender<br />

Fisch“<br />

- „Farbenwechsel bei Eidechsen“<br />

Es ist <strong>des</strong>halb selbstverständlich, dass zum Plan von Dr. Bran<strong>des</strong> nebenden Neubauten für<br />

den Zoologischen Garten in Halle natürlich ein großes Aquarium gehörte. Leider waren in<br />

seiner Direktorenzeit keine ausreichenden Mittel vorhanden und andere Objekte erst einmal<br />

wichtiger. Allerdings hat sich auch in den folgenden 100 Jahren das Projekt eines<br />

Schauaquariums mit einem eigenen Zweckbau in Halle nicht verwirklichen lassen. Zwar<br />

wurde versucht, in Vitrinen das eine oder andere Terrarientier den Zoobesuchern zu zeigen,<br />

auch ein Freilandterrarium für den Sommer wurde errichtet, aber das waren alles nur<br />

Ersatzlösungen. Deshalb wird der Zoodirektor 1906 sicher ohne große Überredung durch den<br />

Vorstand <strong>des</strong> Vereins „Daphnia“ bereit gewesen sein, der Durchführung einer<br />

Aquarienausstellung innerhalb <strong>des</strong> damaligen Raubtierhauses zuzustimmen. Trotz schlechten<br />

Wetters wurde diese <strong>erste</strong> größere Ausstellung eines Vivarienvereins in Halle ein großer<br />

Erfolg. Der Gedanke, im Raubtierhaus Aquarien zu zeigen, wurde von den Zooleuten<br />

aufgegriffen und in den Folgejahren beibehalten.<br />

Die beste Zusammenarbeit zwischen Zoodirektor und einem Vivarienverein kam zwischen<br />

1920 und 1925 zustande, als Dr. Günter Kniesche Direktor im Zoo und Vorsitzender im<br />

Verein „Vivarium Halle“ in Personalunion war. In dieser Zeit kommt es durch die Initiative<br />

von Kniesche zur Einrichtung eines kleinen Aquariums in einem le<strong>erste</strong>henden Gewächshaus<br />

auf dem Nachbargrundstück <strong>des</strong> Zoos. Der eigene Verein hilft natürlich mit Tat und Spende,<br />

aber auch die anderen beiden Vereine wollen sich in das Projekt einbringen, so dass es bei der<br />

Eröffnung 1924 gar zu Meinungsverschiedenheiten mit den Vereinen „Roßmäßler“ und<br />

„Daphnia“ kommt, wie wir der „Wochenschrift“ entnehmen können. Mit Spenden von Tiermaterial<br />

von allen Vereinen wird das Aquarium auch unter den improvisierten Bedingungen<br />

zum Erfolg. So werden z. B. 1924 u. a. vom „Roßmäßler“ drei Ringelnattern geschenkt, und<br />

ein Herr Löwe von einem völlig unbekannten Aquarienverein „Scalare“ in Halle macht<br />

Fundulus gularis zum Geschenk. Im Frühjahr 1925 endet diese erfolgversprechende Periode,<br />

denn infolge der Überanstrengungen bei weiteren Ausbauarbeiten <strong>des</strong> Aquariums erkrankt Dr.<br />

Kniesche schwer an einer Erkältung Durch die sich anschließende Lungenentzündung<br />

verstirbt er viel zu früh und völlig unerwartet. <strong>Das</strong> war ein schwerer Schlag für den Zoo<br />

Halle, aber auch für den Verein „Vivarium“.<br />

Sein Nachfolger Dr. Hauchecorne ist glücklicherweise auch ein begeisterter Vivarianer und<br />

Feldherpetologe, der dem Aquarium große Aufmerksamkeit schenkt. Er v<strong>erste</strong>ht es auch auf<br />

alle Vereine persönlich zuzugehen und sich so deren weitere Mitarbeit zu sichern. In diesen<br />

Jahren fanden auch einige Vorträge in der Zoogaststätte statt, die u. a. auch von Mitgliedern<br />

<strong>des</strong> Vereins „Vivarium“ als Referenten bestritten wurden. So ist beispielsweise für den 27.<br />

Februar 1927, einem Dienstag um 20 Uhr, ein Vortrag von Gerhard Nette angesetzt, der zum<br />

Thema: „Eidechsen in Freiheit und Gefangenschaft“ spricht.<br />

Der nun spezialisierte Tierpfleger für den Bereich <strong>des</strong> Aquariums Johannes Hermann ist Mitglied<br />

im Verein „Vivarium“, ebenso wie der Obertierpfleger und spätere Inspektor Fritz<br />

Männicke. Außerdem gehört der Zoo Halle dem Verein an, solche gegenseitigen<br />

Mitgliedschaften gehören damals zur Selbstverständlichkeit, wie man aus Akten <strong>des</strong> Zoos im<br />

Stadtarchiv entnehmen kann. Wie wir in den „Blättern“ lesen können, wird 1930 zwischen<br />

dem Verein „Vivarium-Halle“ und dem Zoologischen Garten ein, wir würden heute sagen,<br />

Kooperationsabkommen abgeschlossen. Der Verein stellt im Aquarienhaus ein großes<br />

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Aquarium auf, richtet es selbst ein und besetzt es mit in größeren Abständen wechselnden<br />

Tiermaterial – der <strong>erste</strong> Besatz ist eine größere Gruppe <strong>des</strong> damaligen Königs der<br />

Aquarienfische Pterophyllum scalare. Dafür kann der Verein in der Nähe dieses Schaustücks<br />

für seine Veranstaltungen werben. Davon profitieren beide Partner, denn viele Zoobesucher<br />

werden auf den Verein und seine Tätigkeit aufmerksam und von den anstehenden Vorträgen<br />

unterrichtet, der Zoo hat in seinem Aquarium eine weitere Attraktion ohne eigene Kosten.<br />

Einen besonderen Höhepunkt der Zusammenarbeit stellt die Molchausstellung vom 31.01. bis<br />

15.02 1932 im Aquarium <strong>des</strong> Zoos dar. Sie ging auf eine Idee <strong>des</strong> Dekorateurs Ellenbeck<br />

zurück und stand unter der wissenschaftlichen Leitung <strong>des</strong> Zoologie-Studenten Wolfgang<br />

Herre, der gerade eine Dissertation über Kammmolche am Zoologischen Institut bei Prof.<br />

Klatt anfertigte. Diese Ausstellung war ein großer Erfolg, sowohl für den Zoo als auch den<br />

Verein und wurde im Anschluss auch im Zoo Leipzig gezeigt, von diesem gekauft und als<br />

Dauerausstellung weitergeführt.<br />

Unter dem Zoodirektor Prof. Dr. Fritz Schmidt wurde in den Jahren 1934-1936 das Aquarium<br />

einem völligem Umbau unterzogen, nach dem das Gewächshaus und das dazugehörige<br />

Grundstück von der Stadt erworben worden war. Zwar blieb das Gewächshaus und damit<br />

einige der dadurch bedingten Schwierigkeiten beim Betrieb erhalten, aber für damalige<br />

Verhältnisse wurde es doch auf einen modernen Stand gebracht. Der vordere kalte Teil wurde<br />

von dem hinteren warmen Teil abgegrenzt, ein verdunkelter Besuchergang und ein großes<br />

Terrarium für Alligatoren angelegt und im Keller große Filterbecken aus Beton für die<br />

Aquarienanlagen geschaffen. Die Mehrzahl der Besucher war begeistert, aber es gab auch<br />

gegensätzliche Meinungen von den Praktikern, die den ständigen Blick gewissermaßen hinter<br />

die Kulissen und damit auf die Pfleger und die Pflegearbeiten als besonders interessant<br />

gefunden hätten. In diesen Zeiten war es üblich, dass die Nachzuchttiere im Aquarium an<br />

Interessenten verkauft wurden, wie entsprechenden Annoncen in den Mitteilungen <strong>des</strong><br />

Zoologischen Garten zu entnehmen ist. In diesem „neuen Aquarium“ arbeiteten die beiden<br />

Tierpfleger Erwin Köhler und Hermann Müller, beide seit 1937 bzw. 1941 Mitglieder <strong>des</strong><br />

Vereins „Vivarium-Halle“. Führungen durch das Aquarium gehörten zum Programm einiger<br />

Bezirkszusammenkünfte Ende der 30er und Anfang der 40er Jahre, besonders als der<br />

Landwirtschaftsrat Johannes Jäger zuerst den Vorsitz im „Vivarium“ und später dann auch im<br />

RDA-Bezirk 04 übernommen hatte. Da Halle relativ lange von stärkeren Bombenangriffen<br />

verschont blieb, sind bis 1943 Führungen durch den Zoo (Leitung Dr. Karl Zemke) und<br />

speziell durch das Aquarium (Leitung meist E. Köhler) in der Wochenschrift nachweisbar.<br />

Kurz vor Ende <strong>des</strong> Krieges geriet das Zoogelände in die Scharmützel der anrückenden Front,<br />

bevor es glücklicherweise zur kampflosen Übergabe der Stadt Halle an die amerikanischen<br />

Truppen kam. Von den Kampfhandlungen wurde auch die Verglasung <strong>des</strong> Aquariums<br />

betroffen. Nun brach für den Zoo und das Aquarium eine harte Zeit an. Fehlen<strong>des</strong><br />

Brennmaterial und damit zu niedrige Temperaturen führten z. B. zum Tod <strong>des</strong> letzten<br />

Alligators im <strong>erste</strong>n Nachkriegswinter 1945/46. Die nun Vereinigten Aquarien- und<br />

Terrarienfreunde „Roßmäßler-Vivarium“ halfen durch Spenden, den Tierbestand in den<br />

Folgejahren zu ergänzen und zu verbessern.<br />

Für das <strong>Jubiläum</strong> <strong>des</strong> 50jährigen Bestehens <strong>des</strong> Zoologischen Gartens Halle 1951 hatten sich<br />

die organisierten Vivarienfreunde etwas Besonderes ausgedacht. Sie errichteten ein großes,<br />

von allen vier Seiten einsehbares, Freilandterrarium vor dem eigentlichen Aquarium. Die<br />

Liberaldemokratische Zeitung (LDZ) Nr. 117 Ausgabe Halle vom Sonnabend, dem<br />

28.07.1951, Seite 3 berichtete u. a.: „Die Riesenschlange feiert den Geburtstag mit. -<br />

Erst vor wenigen Monaten haben wir dem hallischen Zoo einen ausführlichen Besuch<br />

abgestattet. ... Oder ist eine Riesenschlange etwa kein Besonderheit von Halle, ein Reptil, das<br />

reichlich 4 Meter misst? Es ist eine nach der netzartigen Musterung auf ihrer braunen Haut<br />

sogenannte Netzschlange, die die hannoversche Tierhandlung Ruhe dem Zoo aus Anlaß<br />

seines 50. Geburtstages zum Geschenk machte. So ein Riesentier will natürlich auch gefüttert<br />

85


sein, und es läßt sich erfahrungsgemäß keineswegs mit Pflanzenkost abspeisen. Die<br />

Riesenschlange ist ein notorischer Fleischfresser und bevorzugt vor allem lebende Tiere.<br />

Deshalb verfügt der Tiergarten über eine ausgedehnte Meerschweinchen- und Rattenzucht. ...<br />

Im Gegensatz zu der Riesenschlange, die meist träge zusammengerollt in einer Ecke ihrer<br />

„Wohnung“ liegt, sind die jungen Aale und die mit ihnen verwandten Schlammbeißer im<br />

Aquarienhaus quicklebendig. Sie sind gleichfalls noch nicht lange in Halle. In einem nebenan<br />

liegenden Aquarium schwimmt ein ausgewachsener Aal herum, der eine ganz respektable<br />

Länge aufweist. <strong>Zum</strong>in<strong>des</strong>t die Aquarienfreunde werden sich für die Zwergwelse<br />

interessieren, die perlmuttartig schimmern und mit ihren langen schwarzen Tastfäden den<br />

Eindruck machen, als trügen sie einen gut gepflegten Schnauzbart. ... Ihnen gegenüber ist in<br />

den letzten Wochen ein Freilandterrarium mit Wasserbecken entstanden, an <strong>des</strong>sen<br />

Errichtung die Arbeitsgemeinschaft „Aquarien- und Terrarienfreunde“ <strong>des</strong> Kulturbun<strong>des</strong><br />

erheblichen Anteil hatte. <strong>Das</strong> Gehege soll dieser Tage mit Lurchen und Kriechtieren<br />

bevölkert werden. ...“<br />

Leider gab es auch zu dieser Zeit schon Mitbürger, die im Zoo durch sinnloses Zerstören von<br />

Einrichtungen und Quälen und Töten von Tieren ihre Spuren hinterließen, wie wir einer<br />

anderen Zeitungsnotiz im gleichen Jahr entnehmen können. Die „Freiheit“ vom Freitag, dem<br />

14.9.1951, S.3 musste leider in ihrem Lokalteil über ein trauriges Ereignis informieren:<br />

„Halle: Schlangenjäger Die Kreuzotter ist giftig, und wenn man ihr begegnet, tut man gut<br />

dran, sich in acht zu nehmen. Die Art und Weise aber, wie am <strong>vergangenen</strong> Sonntag einige<br />

Hallenser (wir wissen nicht, ob es nur Kinder waren oder auch Erwachsene) auf<br />

Schlangenfang gingen und eine Kreuzotter zur Strecke brachten, kann nur Kopfschütteln<br />

hervorrufen. Sie sammelten schwere Steine und warfen nach ihr, bis sie völlig zerdrückt war.<br />

<strong>Das</strong> war <strong>des</strong>halb unnötig, ja eine Gemeinheit, weil sich die Kreuzotter zusammen mit<br />

Eidechsen, Fröschen, Feuersalamandern und anderen Schlangen in einem Freiland-<br />

Terrarium befand, das erst vor kurzem in unserem zoologischen Garten eröffnet wurde.<br />

Werktätige hatten sich große Mühe gegeben, dieses Terrarium anzulegen, da es den<br />

Besuchern ermöglicht, die Tiere noch besser zu beobachten. Sie taten es aber bestimmt nicht<br />

zu dem Zwecke, damit einige gewalttätige Elemente die Tiere besser totschlagen können. An<br />

alle Besucher <strong>des</strong> Zoo ergeht nun die Mahnung, sich nicht nur an den Schätzen unseres<br />

Zoologischen Garten zu erfreuen, sondern auch einmal für Ordnung zu sorgen, um<br />

Schlangenjäger und anderen, die sich in solcher Weise an den Tieren <strong>des</strong> Zoos vergreifen,<br />

gehörig auf die Finger zu Klopfen.“<br />

Auch in den fünfziger und sechziger Jahren unterstützen die Freunde von der Fachgruppe<br />

„Aquarien- und Terrarienfreunde Halle“ das Aquarium im Zoo, nun meist durch<br />

Arbeitseinsätze im Rahmen <strong>des</strong> Nationalen Aufbauwerkes. Leider verkamen diese Einsätze<br />

Anfang der 60er Jahre meist nur noch zu Aufräumarbeiten hinter den Kulissen <strong>des</strong><br />

Aquariums, was die beteiligten Freunde nicht gerade auf Dauer motivierte. Daran konnte auch<br />

die Mitgliedschaft eines Vertreters der Fachgruppe im Zoobeirat nichts ändern. Die<br />

Attraktivität der Anlage und <strong>des</strong> Tierbestan<strong>des</strong> ging zurück, die Zentralfilteranlagen fielen<br />

durch versagende Technik aus und wurden auch nicht wieder aktiviert, als mit<br />

Teilsanierungen versucht wurde, das Äußere <strong>des</strong> Aquarium wieder zu verbessern. Die<br />

Gestaltung und der Tierbestand wurden erst wieder attraktiver und für die Besucher<br />

anziehender, als 1972 Heinz-Peter Pink Reviertierpfleger im Bereich <strong>des</strong> Aquariums wurde.<br />

Als gelernter Graphodrucker fühlte er sich doch von den Tieren und ihrer Haltung mehr<br />

angezogen, so dass er 1969 nach einem kurzen Intermezzo in der PWZ „Einigkeit“ und ihrem<br />

Fachgeschäft „Exot“ eine zweite Ausbildung zum Zootierpfleger und später zum<br />

Zootechniker im Zoo Halle aufnahm. Unter seiner Leitung und durch seinen persönlichen<br />

Einsatz, seine gestalterischen und organisatorischen Fähigkeiten kam es zu einem echten<br />

Aufschwung im äußeren Bild der Anlage und im Tierbestand. Als Mitglied der Fachgruppe<br />

erhielt er von vielen Freunden große Unterstützung etwa durch Tiermaterial, was nicht immer<br />

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im Handel oder nicht in attraktiver Größe zu beschaffen war. In dieser Zeit wurde für die<br />

Terrarienabteilung ein hydraulisch aufklappbares Dach eingebaut. Zu den deutlichsten<br />

Erfolgen gehörten die fast geglückte Nachzucht bei den afrikanischen Dornschwänzen sowie<br />

die Haltung einiger Seewassertiere, darunter ein besonders schönes Aquarium mit Tieren aus<br />

dem Schwarzen Meer mit herrlichen Schleimfischen. Eine weitergehende Entwicklung wurde<br />

durch Spannung zwischen dem Zoodirektor und vielen Tierpflegern, die auf Grund seiner<br />

Leitungsmethoden entstanden, verhindert. <strong>Das</strong> führte 1977 zu einer Kündigungswelle von<br />

einer Reihe von Zoomitarbeitern. Zu diesen gehörte auch Pink, der dann in Köthen und später<br />

am Petersberg mit gleichem Einsatz tätig war.<br />

<strong>Das</strong> Aquarium erlitt einen großen Rückschlag, den der ab 1979 an gleicher Stelle tätige<br />

Biologe Mathias Pechauf trotz großer Unterstützung von der Fachgruppe durch Spenden von<br />

Tiermaterial, Hilfe bei der Futterbeschaffung und Arbeitseinsätzen auf Dauer aber nicht<br />

ausgleichen konnte, da sich auch die finanziellen Bedingungen <strong>des</strong> Zoos und die Schwierigkeiten<br />

bei der Materialbeschaffung in der damaligen DDR verschlechterten. Die baulichen<br />

Mängel und die unzureichende technische Ausrüstung führten vor allem im Winter zu großen<br />

Verlusten. Mit Hilfe von Bun<strong>des</strong>freunden, wie Klaus-Peter Görmann aus dem ZIS Halle,<br />

wurden für eine Reihe von Aquarien große Einzelfilter gebaut. Um erforderliche kleine<br />

Kreiselpumpen zu beschaffen, halfen die Beziehungen zu dem früheren Mitglied Zwerschina<br />

aus dem VEB Schloma und so konnte eine kleine Aquarienanlage hinter den Kulissen<br />

errichtet werden. Alles half aber nichts, als 1982 bei einer technischen Überprüfung der<br />

Elektroanlage die Stillegung aus Arbeitsschutzgründen angeordnet wurde, da keine Mittel für<br />

deren grundlegende Erneuerung vorlagen. Die Fachgruppe half dem Zoo noch, das von<br />

anderen Zoos nicht übernommene Tiermaterial zu veräußern. Damit endete eine über<br />

<strong>Jahrzehnt</strong>e reichende Zusammenarbeit zwischen Vivarienvereinen und Zoologischem Garten<br />

in Halle.<br />

Erst später wurde der vordere Teil <strong>des</strong> Aquariums wieder eröffnet. Träume hatten die<br />

Zoodirektoren trotzdem immer, wie etwa Dr. Wittstruck mit der Vision von einer Kombination<br />

aus Aquarium und Café in der neben dem Aquarium stehenden Villa <strong>des</strong> Nachbargrundstücks,<br />

zu deren Verwirklichung aber die Mittel völlig fehlten.<br />

Sein Nachfolger und jetziger Zoodirektor Andreas Jacob äußerte vor einigen Jahren in einem<br />

Frühstücksinterview einer Wochenendzeitung in Halle die Vision von einem Aquarium in<br />

einem in den Reilsberg getriebenen Stollen. <strong>Das</strong> nun neugeschaffene Krokodilhaus lässt<br />

hoffen, dass es in ferner Zukunft vielleicht ja doch einmal ein richtiges Schauaquarium im<br />

Hallischen Zoo geben wird. Die schrumpfende Stadt und die damit schwindenden Ressourcen<br />

der Stadtverwaltung lassen da nur an einen sehr weit entfernten Zeitraum denken. Dann<br />

werden an Aquaristik interessierte Hallenser nicht mehr 40 Kilometer fahren müssen, um sich<br />

in Leipzig das am nächsten liegende Schauaquarium anzuschauen.<br />

Verbindungen zwischen dem Botanischen Garten Halle und dem<br />

Verein Roßmäßler-Vivarium<br />

Unser Verein, bzw. seine Vorläuferstrukturen, haben stets Kontakte zum Botanischen Garten<br />

der Martin-Luther-Universität unterhalten. Sie sind aber erst nach dem 2. Weltkrieg belegbar.<br />

H. Stallknecht, der als junger Aquarianer dem Verein angehörte, berichtete über damals dort<br />

vorhandene Fische. Ab 1949 wurden in unregelmäßigen Abständen für die Vereinsmitglieder<br />

Gartenführungen veranstaltet, bei denen meist auch Pflanzenwünsche erfüllt werden konnten.<br />

Ab 1965 führte diese unser Vereinsmitglied Dr. H. Mühlberg durch, dem 1957 die<br />

wissenschaftliche Betreuung der Wasserpflanzensammlung, die in einem der Warmhäuser<br />

untergebracht war, vom damaligen Direktor Prof. H. Meusel übertragen wurde. Besonderen<br />

Aufschwung und deutliche Vergrößerung erfuhr die Sammlung durch den, von Garten-<br />

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inspektor J. Röth 1973/74 initiierten Bau eines speziellen Wasserpflanzenhauses zwischen<br />

dem Victoria-Haus und dem Immergrünenhaus. Den dringend notwendig gewordenen und<br />

2003 erfolgten Neubau dieses Hauses unterstützte der Verein mit einer Geldspende.<br />

Für alle nach dem 2. Weltkrieg durchgeführten aquaristisch-terraristischen Ausstellungen <strong>des</strong><br />

Vereines, beginnend 1951 und in zweijährigem Rhythmus von 1974 bis 1986, konnte das<br />

Kalthaus <strong>des</strong> Botanischen Gartens genutzt werden. Wasser und Strom für Heizung, Beleuchtung<br />

und Durchlüftung stellte der Garten stets kostenlos zu Verfugung. Er übernahm<br />

auch die erforderliche Dekoration durch Topfpflanzen. Die Bepflanzung der Ausstellungsaquarien<br />

konnte durch Wasserpflanzen aus dem Garten z. T. vervollständigt und abgerundet<br />

werden.<br />

Nachdem sich ab 1989 die Reisemöglichkeiten verbessert hatten, wurde die Wasserpflanzensammlung<br />

<strong>des</strong> Botanischen Gartens auch durch Vereinsmitglieder erweitert, die, soweit es<br />

möglich war, Pflanzen vom natürlichen Standort mitbrachten, wie z. B. H.-J. Ende und A.<br />

Wolf (Sri Lanka) oder Familie Dr. Körner (Nordamerika).<br />

Verbindungen hallischer Vivarienvereine zum Zoologischen Institut und zu anderen<br />

naturwissenschaftlichen und –kundlichen Vereinen<br />

Verbindungen zwischen verschiedenen Vereinen und Institutionen entstehen ganz natürlich<br />

und unmittelbar durch die Beziehungen der Mitglieder zu anderen Menschen in ihrem<br />

familiären und beruflichen Umfeld. So war es auch beim Verein „Daphnia“, zu <strong>des</strong>sen Mitgliedern<br />

bald Zoologiestudenten (damals meist als stud. bzw. cand. zool. oder stud. phil.<br />

bezeichnet, je nachdem ob das Fach oder die Fakultät als Ansatzpunkt gewählt wird) wie<br />

Minke und Spätlich gehörten.<br />

Auch einige technische Mitarbeiter suchten die Verbindung zu den hallischen Vivarienvereinen.<br />

So war es ein Glücksfall, dass zu den frühen Mitgliedern der „Daphnia“ der Präparator<br />

am Zoologischen Institut der Vereinigten Friedrichs-Universität Halle-Wittenberg,<br />

Neumeister gehörte. Er gab sein Fachwissen in Form von Vorträgen weiter, so z. B. am 3.<br />

April 1906: „Über das Konservieren, Aufstellen und Verschliessen von Flüssigkeits-<br />

Präparaten“. Aber er trug auch mit lebenden Demonstrationsobjekten zur Vielfalt der<br />

Vereinsabende bei. 1911 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern <strong>des</strong> „Vivarium“.<br />

Dann waren da noch die wissenschaftlichen Mitarbeiter, die zur fachlichen Ausgestaltung der<br />

Vereinsarbeit herangezogen werden konnten. Zur Zeit der Vereinsgründungen bestanden da<br />

eigentlich die besten Voraussetzungen, denn der Kurator der zoologischen Sammlungen war<br />

zu dieser Zeit Prof. Dr. Otto Taschenberg. Er promovierte in Leipzig über marine Hohltiere<br />

promoviert und arbeitete bereits in jungen Jahren mehrfach für längerer Zeit an der<br />

Zoologischen Station in Neapel, über die er auch selbst in der hallischen Tagespresse<br />

(25.06.1885 Hallische Zeitung Erste Ausg.) mit großem Bild berichtete. Sein Vater Prof.<br />

Ernst Taschenberg hatte, obwohl von Hause aus Entomologe, sehr ausführlich über die <strong>erste</strong><br />

große Präsentation von Aquarien 1878 auf der Geflügelausstellung an gleicher Stelle<br />

(31.03.1878 Zweite Beilage zu Nr.77) geschrieben. Außerdem hatte der Sohn während seiner<br />

Zeit als Herausgeber der Zeitschrift „Die Natur“ eine eigene Abteilung geschaffen, in der<br />

wöchentlich über Neues aus den großen Schauaquarien, wie etwa in Berlin und im<br />

Zoologischen Garten Hamburg, berichtet wurde. In der Zeit nach der Jahrhundertwende war<br />

er beruflich so eingespannt, dass er in den Vivarienvereinen nicht unmittelbar aktiv wurde.<br />

Aber er hat sicher viel für die Verbreitung unseres Hobbys in Halle und darüber hinaus<br />

beigetragen.<br />

Verbindungen zu anderen Vereinen ergaben sich schon durch den <strong>erste</strong>n bekannten<br />

Vorsitzenden der „Daphnia“, Mittelschullehrer Poenicke, der <strong>des</strong> öfteren im Verein für<br />

Naturkunde referierte, und nicht nur über Kleinkrebse, sondern auch über richtige<br />

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terraristische Themen, so wie etwa die Saalezeitung vom 31.05.1910 (Abendausg. 2. Beibl. zu<br />

Nr. 248) berichtet: „Halle u. Umg.: Verein für Naturkunde: Letzte Sitzung ... Herr Poenicke<br />

sprach über mexikanische Hornechsen, die zu den Leguanen gehören, ein leben<strong>des</strong> Tier<br />

konnte herumgereicht werden, ...“ oder am 21.11.1908 (Morgenausgabe Nr. 547 Seite 3):<br />

„Seminarlehrer Bernau zeigte Skarabäen und 1 Chamäleon, Herr Pönicke machte<br />

Mitteilungen über Flüchtlinge aus Terrarien.“ Er strebte auch eine engere Zusammenarbeit<br />

mit diesem Verein an. So führte der Verein für Naturkunde ganze Sitzungen über die<br />

Aquaristik durch, für die die „Daphnia“ eingerichtete Aquarien im Vereinslokal aufstellte.<br />

Auch zu anderen Einrichtungen der Universität, wie etwa der kleinen Fischzuchtanstalt im<br />

Landwirtschaftlichen Institut, bestanden Beziehungen. Am 24. Februar 1909 erfolgt eine<br />

ausführliche Führung <strong>des</strong> Vereins „Daphnia“ durch den Lektor für Fischzucht Dr. Kluge, der<br />

die Aquarianer über die Vorrichtung zum Erbrüten der künstlich besamten Lachs-, Muränen-,<br />

Bachforellen- und Bachsaiblingseier informiert.<br />

Zu den vor 1910 zum Verein „Daphnia“ stoßenden Zoologiestudenten gehörten u. a. Walter<br />

Rosenbaum, Günter Kniesche und der Jurastudent Gerhard Nette. Erstere sind außerdem<br />

aktive Mitglieder im Naturwissenschaftlichen Verein, im Verein für Naturkunde und in der<br />

Entomologischen Gesellschaft, in denen sie später mit Vorträgen wirksam werden.<br />

Nach Gründung <strong>des</strong> „Vivarium-Halle“ kommt die Bedeutung dieser Studenten noch<br />

deutlicher zum Tragen, sie halten eine ganze Reihe von Vorträgen und wenden auch ihr praktisches<br />

Wissen bei anatomischen Demonstrationen von Fischen, Lurchen und Kriechtieren an.<br />

Der seit 1909 im Amt befindliche Direktor <strong>des</strong> Zoologischen Institutes Prof. Dr. Häcker<br />

unterstützte diese Aktivitäten ganz offensichtlich, wie bei einem Vortrag <strong>des</strong> Elektroingenieurs<br />

Tatzelt über die Haltung und Biologie von vier Chamäleonarten in einer der <strong>erste</strong>n<br />

Sitzungen (1.12.1911) <strong>des</strong> „Vivarium-Halle“ deutlich wird. In der „Wochenschrift“ steht<br />

darüber zu lesen: „Der Direktor <strong>des</strong> hiesigen zoologischen Institutes, Herr Professor Häcker,<br />

hatte die dem neuen Verein in liebenswürdigster Weise zugesagte Unterstützung zunächst<br />

dadurch in die Tat umgesetzt, daß er die prachtvolle Präparatensammlung <strong>des</strong> Institutes dem<br />

Verein für den Vortrag zur Verfügung stellte. So konnte ein tadelloses Skelett von Ch.<br />

vulgaris, ein herrliches Lungenpräparat <strong>des</strong>selben Tieres, aus welch letzterem die gezipfelte<br />

Form der (Blau injizierten) Lungen deutlich sichtbar wurde, ferner Präparate von Ch.<br />

basiliscus. Ch. gracilis, Ch. dilepis, Ch. pumilus, Ch. cristatus, Ch. Owenii und Ch. pardalis<br />

vorgeführt werden. ...“ Diese Unterstützung hielt auch in den nächsten Jahren an. Der<br />

Ingenieur Tatzelt, 1. Schriftführer <strong>des</strong> „Vivarium“ und vorher 2. Vorsitzender der „Daphnia“,<br />

war offensichtlich ein begeisterter Terrarianer, aber auch Aquarianer, denn er hielt die <strong>erste</strong>n<br />

Cichliden.. Seine Interessen gingen aber viel weiter, denn auch im Naturwissenschaftlichen<br />

Verein war er aktives Mitglied und 3. Schriftführer. Dort sprach er u.a. über. seine andere<br />

Leidenschaft, die Tierfotografie. Seine Tiermotive reichten dabei von den eigenen<br />

Terrarientieren, Aquarienfischen bis zu den Insekten. Er zeigte die <strong>erste</strong>n farbigen<br />

Fischaufnahmen in Halle in seinen beiden Vereinen.<br />

Mit dem jungen Doktoranden. Carl Bindewald wird die Verbindung zwischen dem Institut<br />

und den Vereinen noch enger. Nun halten die Studenten Bindewald, Kniesche und Rosenbaum<br />

wechselseitig Vorträge sowohl im „Vivarium“ als auch im Verein für Naturkunde und<br />

im Naturwissenschaftlichen Verein. Auch Führungen durch die Sammlungen finden statt. So<br />

bedankt sich der Verein „Roßmäßler-Halle“ nach einer solchen bei dem führenden Herrn<br />

Kniesche. Am 19. Februar 1914 kam es zu einer gemeinsamen Versammlung <strong>des</strong> Naturwissenschaftlichen<br />

Vereins und <strong>des</strong> „Vivarium“ im „Reichshof“, dem Vereinslokal <strong>des</strong><br />

<strong>erste</strong>ren, dabei hielt Dr. Bindewald seinen für den VDA erarbeiteten Vortrag „Die Daphnien<br />

und ihre Entwicklung“ mit 28 Lichtbildern, welche die Wasserflöhe zum Teil formatfüllend<br />

zeigten. <strong>Das</strong> war einer der <strong>erste</strong>n, wenn nicht überhaupt der <strong>erste</strong>, ausgearbeitete und ausleihbare<br />

Lichtbildervortrag <strong>des</strong> Verban<strong>des</strong>, der bei den Zuhörern beider Vereine großen Anklang<br />

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fand. Auch in Magdeburg, wo der Vortrag vor großem Publikum nach dem Text verlesen und<br />

vorgeführt wurde, fand er begeisterte Aufnahme.<br />

Diese fruchtbare Zusammenarbeit wird durch den 1. Weltkrieg unterbrochen. Unmittelbar<br />

nach dem Krieg gibt es einen neuen „Verbindungsmann“, den Doktorand Werner<br />

Schnakenbeck, der über Farbzellen beim Axolotl promoviert. Er ist zeitweise im Vorstand <strong>des</strong><br />

Vereins „Vivarium“ und bringt eine zusätzliche Verbindung zum Zoo, da er dort 1921/22 als<br />

Assistent bei Dr. Kniesche angestellt ist. Leider kommt die Möglichkeit zur Festanstellung im<br />

Zoo zu spät, da ist er bereits als Assistent an der Biologischen Station auf Helgoland.<br />

Unter Prof. Häcker werden im Zoologischen Institut auch bisher weniger gebräuchliche<br />

Versuchstiere wie Zebrabärblinge zu Untersuchungsobjekten, so etwa durch die Dissertation<br />

von Elisabeth Thumann über die embryonale Entwicklung der Melanophoren 1931.<br />

Enge Beziehungen bestehen zwischen dem „Vivarium“ und der Entomologischen Gesellschaft<br />

über die Doppelmitgliedschaft einzelner Personen, wie Kniesche, Rosenbaum,<br />

Bindewald, Zemke u. a.<br />

Letzterer ist in den 30er Jahren außerdem jahrelang gleichzeitig Vorsitzender in beiden<br />

Vereinen, ja das „Vivarium“ selbst ist in der Mitgliederliste 1939 als Verein Mitglied in<br />

diesem Entomologenverein.<br />

Durch den Nachfolger Häckers, Prof. Dr. Bertholt Klatt, werden einige Umbauten im technischen<br />

Bereich am Zoologischen Institut veranlaßt, so die Errichtung eines Gewächshauses<br />

und einem extra Raum für Aquarien. Die kann der Doktorand Wolfgang Herre für seine<br />

Untersuchungen am Kammmolch nutzen. Als Hallenser findet er den Weg zum Verein<br />

„Vivarium“ etwas kurios, denn über eine Empfehlung seines Doktorvaters an Dr. Wolterstorff<br />

am Magdeburger Museum für Naturkunde trifft er auf <strong>des</strong>sen Vermittlung den<br />

Schneidermeister Wottawa, der seit 1930 im hallischen „Vivarium“ Mitglied ist. Durch diese<br />

Verbindung kommt dann auch die Molchausstellung 1932 im Zoo Halle zustande, wobei gute<br />

Beziehungen von Herre zum Zoodirektor Dr. Fitz Schmidt von Wichtigkeit sind. Später wird<br />

der nun promovierte Herre Vorsitzender <strong>des</strong> Naturwissenschaftlichen Vereins. Anfang der<br />

40er Jahre macht dort ein junger Mann aus einer Schülerarbeitsgemeinschaft mit seinen <strong>erste</strong>n<br />

Arbeiten u. a. über die Mollusken der Rabeninsel die <strong>erste</strong>n wissenschaftlichen Gehversuche<br />

– Gerhard Busch. Er wird als Student und wissenschaftliche Hilfskraft am Zoologischen<br />

Institut die Verbindung zu den Vereinigten Aquarien- und Terrarienfreunden unmittelbar nach<br />

dem 2. Weltkrieg h<strong>erste</strong>llen. Von 1947-49 leitete er einen Mikroskopierkurs für die<br />

Vereinsfreunde, der wöchentlich einmal stattfand. Nur Heizmaterialmangel im Winter und die<br />

damit verbundene Institutsschließung konnte diesen Kursus an seiner Weiterführung hindern.<br />

Später wird Busch, kurz nach dem er den Vorsitz <strong>des</strong> Vereins übernommen hat, seine weitere<br />

berufliche Entwicklung in Magdeburg fortsetzen und der 1. Lan<strong>des</strong>vorsitzende der<br />

Vivarienvereine für Sachsen-Anhalt sein, ehe er an das Pädagogische Institut in Güstrow<br />

wechselt , wo er Biologielehrer auch in der Aquarien- und Terrarienkunde ausbildet. Außerdem<br />

ist er der <strong>erste</strong> Vorsitzende <strong>des</strong> neugegründeten Zentralen Fachausschuß für Aquarien-<br />

Terrarien.<br />

Die Verbindung zwischen Zoologischen Institut und der Fachgruppe im Kulturbund reißt<br />

nicht ab, ist aber auch nicht immer sehr eng. So fahren die Biologiestudenten in den 50er<br />

Jahren noch zum Studium der Mittelmeerfauna nach Neapel an die dortige Zoologische<br />

Station. Die jungen Doktoren Klapperstück und Ebel berichten über diese Aufenthalte bei<br />

Vorträgen vor der Fachgruppe. Auch über andere Themen werden von den beiden Zoologen<br />

Vorträge gehalten. Manchmal ist eine solche Verbindung auch auf andere Weise nützlich, so<br />

wenn z. B. der Fachgruppenleiter Paul Klostermann über Dr. Piechocki, dem Kustos, seine<br />

DATZ ohne Beschlagnahme auf dem Postwege bekommt. Außerdem arbeitet in den fünfziger<br />

Jahren auch ein Übersetzer für Russisch, Karl Freyse, im Institut, der aber mehr für die Zucht<br />

und Aufzucht von Amphibien verantwortlich ist. Der, von Beruf Gartenbautechniker, ist vor<br />

allem für die Krötenbastarde zuständig, die die Arbeitsgruppe von Prof. Hertwig im Institut<br />

90


für experimentelle Zytologie bearbeitet. Er ist ein begeisterter Amphibienzüchter und Feldherpetologe<br />

und war seit 1943 Mitglied im „Vivarium“.<br />

Ab den siebziger Jahren heißt die Verbindung zwischen dem Zoologischen Institut und der<br />

Fachgruppe Aquarien-Terrarienfreunde Halle Dr. Wolf-Rüdiger Große. Im Institut werden<br />

einzelne Vereinsabende zur Anatomie der Fische, zur H<strong>erste</strong>llung von Präparaten oder mit<br />

mikroskopischen Übungen durchgeführt. Auch Führungen finden statt und unsere alljährliche<br />

Frühjahrsexkursion nach Papitz in den Auwald vor Schkeuditz geht auf ihn, auf sein<br />

Exkursionsgebiet schon zu Schulzeiten, zurück.<br />

Dieser kurze Bericht zeigt auf, wie fruchtbar die Zusammenarbeit zwischen Universitätsinstituten<br />

und Vereinen mit naturwissenschaftlicher oder naturkundlicher Ausrichtung sein<br />

kann, und wie richtige vernetzte Verbindungen durch einzelne Menschen mit vielfältigen<br />

Interessen entstehen können. An unseren Nachfolgern wird es liegen, diese Tradition<br />

zwischen dem Zoologischen Institut und dem Verein „Roßmäßler-Vivarium 1906 Halle“<br />

immer wieder zum beiderseitigen Nutzen zu erneuern.<br />

Freilandanlagen Hallescher Aquarien- und Terrarienvereine<br />

Von ihrer Entstehung an gehört die Verbindung der organisierten Vivaristik mit der Tier- und<br />

Pflanzenwelt unserer Heimat zum Grundanliegen der Vivarienvereine. Schon der <strong>erste</strong><br />

Aquarienverein „Aquarium“, gegründet 1882 in Gotha, hatte innerhalb der Stadt ein Gartengrundstück<br />

mit Wasser- und Sumpfanlagen. In diesen wurden einheimische Pflanzen und<br />

Tiere gepflegt und versucht, Pflanzen und Tiere von fremden Standorten zu akklimatisieren.<br />

Interessierte gut situierte Hallenser konnten bereits 1884 diese Anlagen besichtigen, als der<br />

„Naturwissenschaftliche Verein für Sachsen und Thüringen zu Halle“ eine seiner alljährliche<br />

Hauptversammlungen, die mit wechselndem Tagungsort wandernd im Vereinsgebiet stattfanden,<br />

dort am 7. und 8. Juni 1884 abhielt. Auf seiner 2. Sitzung sprach dort z. B. ein<br />

„Custos Oertel über ein fruchttragen<strong>des</strong> Sphagnum acutifolium aus der näheren Umgebung<br />

von Halle“ und der Bericht vermerkt weiter „Der Verein „Aquarium“ zu Gotha besitzt in<br />

seinem Teichaquarium eine Versuchsstation zur Eingewöhnung hier – im Weichbilde der<br />

Stadt – nichtvorkommender mitteleuropäischer Sumpf- und Wasserpflanzen, zur Erhaltung<br />

seltener oder zurückgehender Species, und zur Sammlung der einschlägigen heimischen<br />

Flora. Von den aus verschiedenen Gegenden Deutschlands (Thüringen, Hessen, Franken,<br />

Bremen, den Havelseen, dem Spreewald) und aus Mähren eingeführten Pflanzen erscheinen<br />

viele geeignet, unsere Wasserflora zu bereichern. .... Was der Verein sonst noch zusammen<br />

trug, zeigte das zur Einsicht ausgelegte Pflanzenverzeichnis. Der Verein ist unseres Wissens<br />

der <strong>erste</strong> seiner Art und steht erst im Beginne seiner Wirksamkeit. Zu einer gedeihlichen Fortführung<br />

<strong>des</strong>selben erbittet der Vorsitzende die Mitglieder <strong>des</strong> Naturwissenschaftlichen<br />

Vereins für Thüringen und Sachsen um Zuwendung oder doch Angebote solcher Pflanzenspecies,<br />

welche die Gewässer ihres Vereinsbezirkes besetzen. Ebenso wird freundlichst um<br />

Nachweis von Monographien über Wasserpflanzen ersucht, da der Mangel an einschlägiger<br />

Literatur ganz besonders fühlbar ist.“<br />

Viele der sich nun gründenden Vivarienvereine errichteten auf mehr oder weniger großen<br />

Grundstücken Freilandanlagen, die mehr oder weniger lange betrieben wurden, einige von<br />

ihnen, wenn auch sicher in veränderter Form, bestehen, wie z. B. etwa die Anlage Fulda, noch<br />

heute.<br />

Auch die Vivarianer in Halle standen da nicht abseits, sondern legten in ihren Haus-,<br />

Wirtschafts- oder Kleingärten kleine Teiche, Wasserbehälter oder Freilandterrarien an, um sie<br />

für die Haltung, Vermehrung und Beobachtung von einheimischen aber auch exotischen<br />

Fischen, Lurchen, Kriechtieren und Pflanzen zu nutzen. Es sei nur an die Artikel von<br />

91


Schortmann (Blätter 1913, S.636-638; 1921, S.297-299) und Stöpke (Blätter 1915, S.51-52)<br />

erinnert. Seit den zwanziger Jahren <strong>des</strong> 20. <strong>Jahrhunderts</strong> sind Freilandanlagen bei zwei<br />

Vereinen in Halle nachweisbar.<br />

Der Verein für Aquarien- und Terrarienkunde „Daphnia“ erwarb 1924/1925 den Garten Nr.<br />

140 in der sogenannten Altanlage <strong>des</strong> Kleingartenvereins an der Mansfelder Straße (nach<br />

1945 unter dem Namen „Halle-West“ bekannt bestand sie bis etwa 1967) und baute ihn zu<br />

einer Freilandanlage aus. Über diesen Ausbau liegt ein ausführlicher Bericht durch C.<br />

Wottawa (Wochenschrift 1927, S. 184-186) vor, der auch mit zwei Detailfotos versehen ist,<br />

die einen Gartenteich und einen Ausschnitt aus einem Freilandterrarium zeigen. Probleme<br />

bereiteten neben den Kosten für Einzäunung, Wegebau, Einrichtung und Pacht vor allem das<br />

auch heute nicht unbekannte Mißverhältnis zwischen den versprochenen und den tatsächlich<br />

ausgeführten Arbeiten der Vereinsmitglieder. Die „Gartenpartei“, wie Wottawa die Gruppe<br />

der aktiven Freunde nennt, war offensichtlich nicht sehr groß. Für die Anschaffung eines<br />

ausgedienten Straßenbahnwagens, der als Unterkunft für wärmeliebende Tiere und Pflanzen<br />

genutzt wurde und das Bohren eines eigenen Brunnens mit Pumpe mußten zwei Umlagen<br />

erhoben werden. Diese zusätzlichen Belastungen führten auch zu Mitgliederverlusten. Trotzdem<br />

konnte eine attraktive Freilandanlage errichtet werden, die dann im August 1926 zu einer<br />

<strong>erste</strong>n Werbeveranstaltung genutzt wurde, um den Verein zu repräsentieren, Interessenten für<br />

die Vivaristik zu begeistern und neue Mitglieder zu werben. <strong>Das</strong> scheint auch geklappt zu<br />

haben. Sogar der rührige damalige Zoodirektor Dr. Friedrich Hauchecorne, Nachfolger <strong>des</strong><br />

bekannten Dr. Kniesche, ließ es sich als nachgewiesener Terrarianer nicht nehmen, die<br />

Präsentation selbst in Augenschein zu nehmen. Darüber berichtet er in der Saalezeitung vom<br />

15.08.1926:<br />

Daphnia.<br />

Was ist die Daphnia? Wenn man im Lexikon nachsieht, erfährt man, daß dieses Wort aus der<br />

Zoologie stammt, und da ist festzustellen, daß es sich um ein kleines Krebstierchen unseres<br />

Süßwassers handelt, das gewöhnlich unter dem Namen Wasserfloh geht. Flöhe sind im<br />

Allgemeinen unbeliebte Tiere. Der Wasserfloh dagegen ist ein Wesen von weitgehender<br />

Bedeutung. Man kann sagen, er ist das tägliche Brot <strong>des</strong> Aquarianers. Im Sommer wird er<br />

frisch, im Winter getrocknet genossen, weniger von den Aquarianern selbst, als von ihren<br />

schuppigen Pfleglingen.<br />

Außer dieser Daphnia gibt es in Halle noch eine andere. <strong>Das</strong> ist ein Aquarienverein, sogar<br />

der älteste, der in unserer Stadt gegründet wurde. Der Aquarienverein „Daphnia“ tritt mit<br />

einer kleinen, aber ganz reizend aufgemachten Ausstellung an die Oeffentlichkeit. Draußen<br />

an der Rennbahn, in einem Grundstück der Laubenkolonie ist die Ausstellung zu sehen. Am<br />

nächsten Sonntag ist sie wieder geöffnet. Daß die Besichtigung lohnend ist, beweist schon der<br />

Besuch von 400 Personen am <strong>vergangenen</strong> Sonntag. Es ist nicht die Aussicht, etwas Seltenes<br />

und Besonderes dort vorzufinden, die zu einem Besuch verlocken könnte. Sehenswert ist<br />

unbedingt, was mit ganz einfachen Mitteln und auf bescheidenem Raume eine große und tiefe<br />

Liebe zur Sache erreichen kann.<br />

Im bunten, blühenden Blumengarten sind reizende kleine Freilandaquarien ausgestellt, die<br />

außer verschiedenen Wassertieren auch eine sehr hübsche Auswahl der heimischen Sumpf-<br />

und Wasserpflanzen zeigen. Auch ein schönes kleines Freilandterrarium ist vorbildlich in der<br />

Art, wie aus vorhandenem Altmaterial etwas Zweckmäßiges gebaut werden kann. Ganz<br />

originell ist das „Warmhaus“, ein alter Straßenbahnwagen, der geschmackvoll und praktisch<br />

zur Ausstellung wärmebedürftiger Fische in hübschen kleinen Aquarien verwendet worden<br />

ist. Jeder, der ein Stückchen Natur in sein Heim bringen möchte und lernen will, wie man<br />

das leicht und ohne große Kosten erreichen kann, sei der Besuch dieser Ausstellung<br />

empfohlen. Dr. F. H.<br />

Diesen Artikel meinte Wottawa in seinem Beitrag in der Wochenschrift. Ob er den am<br />

Vortage (14.08.1926) in der „Hallesche Zeitung vergessen hatte? Hier der Artikel:<br />

92


Eine Aquarien-Ausstellung<br />

„Raum ist in der kleinsten Hütte.“ – Ich meine in diesem Falle nicht: „für ein glücklich<br />

liebend Paar“; obgleich das Thema der noch immer herrschenden Wohnungsknappheit<br />

heutzutage viel aktueller wäre, als es zu Schillers Zeiten gewesen ist. Nein, ich will von einer<br />

kleinen Hütte sprechen, die in den Schrebergärten hinter der Rennbahn steht und Hunderte<br />

von Bewohnern in sich birgt, nämlich Fische. Glaskasten steht da neben Glaskasten, in ihnen<br />

flitzt und blitzt und huscht es durch das Wasser und die Wasserpflanzen, Goldfische,<br />

Stichlinge, türkisblaue, winzige Zwerg-Guramis, Aale und unzählige andere einheimische und<br />

ausländische Fische. Blühende Blumen und Schlingpflanzen schmücken den Raum, in dem ein<br />

Schild den Namen <strong>des</strong> Besitzers verkündet: „Daphnia“ Verein für Natur-, Aquarien- und<br />

Terrarienkunde.<br />

Es ist der älteste Verein dieser Art in Halle und verdiente es wohl, daß ihm neue Freunde und<br />

Mitglieder zugeführt würden. Wollen Sie nicht einmal am Sonntag hinausgehen und sich die<br />

Ausstellung ansehen? Der Eintritt ist frei. Weniger kann man wirklich nicht verlangen, und<br />

wieviel Hübsches und Interessantes wird dafür geboten! Zuerst ist man entzückt von der<br />

Blumenfülle auf dem kleinen Grundstück. Und dann entdeckt man drei allerliebste Teiche, auf<br />

und an denen alles wächst, was wir nur an Teichflora kennen, und in dem Frösche, Kröten,<br />

Unken Schlammbeißer u. a. ihr feuchtes <strong>Das</strong>ein führen. Im Terrarium huschen Eidechsen<br />

über „den Felsen“, und aus den hohlen Baumstümpfen kriechen Ringel- und andere Nattern<br />

langsam in die Sonne, noch langsamer sind die Schildkröten – eine buntzusammengewürfelte<br />

Gesellschaft, die sich aber gut verträgt.<br />

Auch vor dem Häuschen stehen die Aquarien; da ist der Bitterling zu sehen, der Kuckuck<br />

unter den Fischen, der seine Eier in Muscheln zum Ausbrüten legt; dafür hängen sich diese<br />

Muscheln im Jugendzustand als Parasiten an die Bitterlinge, um sich dadurch besser zu<br />

verbreiten – man sieht, es heißt eben überall: eine Hand wäscht die andere. Beachtenswert<br />

auch der Chanchito. Er ist ebenso schön wie grausam, man sieht es an seinen blutroten<br />

Augen; er hat neulich Frau und Kinder aufgefressen und es ist ihm gut bekommen. Man sieht,<br />

in einem gesunden Körper wohnt nicht immer ein gesunder Geist - wenigstens mir kommt<br />

diese Auffassung <strong>des</strong> Familienlebens krankhaft vor.<br />

Es gibt wirklich genug zu sehen da draußen, und wer Liebe zur Natur hat, gehe zu seiner<br />

Freude dorthin!<br />

Den Zweck, Werbung neuer Mitglieder, muss die Anlage und ihre kostenlose Zurschaustellung<br />

erfüllt haben, denn immer wieder wurde dieses Instrumentarium eingesetzt. Mit einer<br />

solchen Werbeschau verbindet sich auch die letzte dokumentierte Aktivität der „Daphnia“ im<br />

Juli 1936 als man eine letzte Anstrengung zur Erhaltung <strong>des</strong> Vereins bei einem<br />

Kleingartenkinderfest macht. Wasserpflanzen hatte man von der Firma Mäder aus<br />

Sangerhausen bezogen und alle Aquarien neu bepflanzt und hoffte nun auf großen Zustrom.<br />

Fragen <strong>des</strong> Beauftragten für Freilandanlagen im RDA, W. R. Kunt (Freital in Sachsen) zum<br />

Verein im Verbandsteil der Wochenschrift werden aber in den Jahren 1937 und 1938 nicht<br />

mehr beantwortet.<br />

Juristisch delikat ist nur, dass bei der Beantragung der Löschung <strong>des</strong> Vereins „Daphnia“ aus<br />

dem Vereinsregister 1939 vom kommissarischen Vorsitzenden Traxdorf keinerlei Vermögenswerte<br />

mehr angegeben werden.<br />

Der Verein der Aquarien- und Terrarienliebhaber „Roßmäßler“ erwarb in der sogenannten<br />

Neuanlage der Kleingartensparte „Am Paul Riebeckstift“ zwischen Beesener und Wörmlitzer<br />

Straße den Garten Nr. 113 und errichtete dort seine Freilandanlage, über die ein Foto, als<br />

eines der wenigen frühen Bilddokumende, leider nicht genau datiert, existiert. (siehe unten)<br />

Da posieren einige der Mitglieder mit Familienangehörigen hinter einem größeren Betongartenteich.<br />

93


Wann diese Verpachtung genau erfolgte, ist nicht mehr feststellbar, da fehlen uns die bewußte<br />

VDA- bzw. die RDA-Kartei oder frühere Vereinsaufzeichnungen. Aus dem Vorwort <strong>des</strong><br />

Ausstellungsführers zu <strong>erste</strong>n größeren Ausstellung nach dem 1. Weltkrieg (15.- 17. Mai<br />

1921 in der Johannisschule) vom langjährigen Vorsitzenden Oskar Hildebrandt, der von der<br />

Einrichtung und Gestaltung einer Freilandanlage spricht, kann man schließen, dass diese mit<br />

großer Wahrscheinlichkeit schon vor 1914 errichtet wurde.<br />

Sie überlebte auch den 2. Weltkrieg und die Hungerjahre unmittelbar danach. Noch im <strong>erste</strong>n<br />

Jahrgang der DATZ von 1948 wird in einer Vereinsanzeige der nun „Vereinigten Aquarien-<br />

und Terrarienfreunde in Halle (Saale)“ auf die Freilandanlage und den regelmäßigen dortigen<br />

Mittwochstreffpunkt hingewiesen. Dann verliert sich auch hier die Spur. Es ist anzunehmen,<br />

dass es nach der Eingemeindung <strong>des</strong> Vereins in den Kulturbund als Fachgruppe zu Problemen<br />

bei der Finanzierung durch die eingeschränkte Eigenverantwortung kam, die letztlich zur<br />

Aufgabe auch dieser Freilandanlage führte. Damit ging leider eine mehrere <strong>Jahrzehnt</strong>e<br />

betriebene Anschauungsstätte für die Verbindung von Heimvivaristik; Naturbildung und<br />

Gartennutzung in unserer Vaterstadt Halle (Saale) verloren.<br />

94


Die Vereinslokale der Halleschen Aquarien- und Terrarienvereine<br />

Daphnia - Verein für Aquarien- und Terrarienfreunde<br />

Der <strong>erste</strong> Verein für Aquarien- und Terrarienfreunde in Halle ist die „Daphnia“. Dieser<br />

Verein wurde am 30.10.1902 gegründet.<br />

Hotel Kronprinz auf einer alten Postkarte Lage der Gaststätte „Schwarzer Adler“<br />

Nachweisbar ist, dass der Verein „Daphnia“ von 1902 bis 1903 im Evangelischen Vereinshaus,<br />

dem Hotel Kronprinz, tagte und dort wohl auch gegründet wurde. <strong>Das</strong> Lokal<br />

befand sich in der Kleinen Klaustraße 16. Aber noch im Jahr 1903 wird auch die Gaststätte<br />

„Schwarzer Adler“ in der Großen Steinstraße 24 als Vereinslokal genannt und ebenfalls<br />

1903 ist in den „Wochenschriften für Aquarien- und Terrarienkunde“ auch das „Restaurant<br />

Paradeplatz“ als Vereinslokal zu finden.<br />

Postkarte von ? , welche den damaligen Paradeplatz, heute Friedemann-Bach-Platz, zeigt (links der<br />

Burggraben der Moritzburg).<br />

Von 1903 – 1921 versammelten sich die Vereinsfreunde <strong>des</strong> Vereins „Daphnia“ in den<br />

„Dresdener Bierhallen“ am Kaulenberg 1. Dieses Restaurant änderte später seinen Namen<br />

und wurde danach „Coburger Hofbräu“ genannt.<br />

Im Jahre 1921 wurde der Verein „Daphnia“ in „Hallescher Verein für Aquarien- und<br />

Terrarienfreunde – Daphnia“ umbenannt.<br />

Ab 1921 wurde das Lokal „Ecksteins Gasthaus“, heute „Drei Kaiser“, in der Bergstraße 1<br />

genutzt. Später, ab 1927, musste die Gaststätte gewechselt werden, weil die Räumlichkeiten<br />

in Ecksteins Gasthaus die steigende Mitgliederzahl nicht mehr fassen konnte. Für nicht ganz<br />

zwei Jahre zog der Verein in das „Schweizer Haus“ in der Wörmlitzer Straße, um dann ab<br />

11. 1. 1929 das Bäcker-Innungshaus, das spätere Haus <strong>des</strong> Handwerks, zu nutzen.<br />

Insgesamt kann man feststellen, dass der Verein „Daphnia“ sein Vereinslokal bis 1939 <strong>des</strong><br />

Öfteren wechselte.<br />

95


Kaulenberg 1 heute<br />

links: alte Ansicht <strong>des</strong> Dresdener Bierkellers<br />

Schweizerhaus (altes Bild) Bergstraße 1 heute<br />

Zusammenfassung aller Lokale <strong>des</strong> Vereins „Daphnia“<br />

Nov.1902 - Febr.1903 Ev. Vereinshaus Kl. Klausstr. 16<br />

März 1903 - Okt/Nov.1903 Rest. Schwarzer Adler Gr. Steinstr.24<br />

Okt./Nov. 1903 – Okt. 1905 Restaurant Menzel, Paradeplatz 1<br />

Okt/Nov.1903 -1921 Dresdener Bierhallen Kaulenberg 1, 1912 Umbenennung<br />

in Coburger Hofbräu<br />

Okt. 1921(?) - 11.Febr.1927 Ecksteins Gasthaus Bergstr. 1<br />

Febr.1927- Dez.1928 Schweizer Haus Wörmlitzer Str. 16<br />

Dez. 1928 - 1939 ? Bäcker-Innungshaus Glauchaer Str.<br />

Quelle: Wochenschrift für Aquarien- und Terrarienfreunde, Blätter für Aquarien- und Terrarienfreunde<br />

Jahrgänge 1903, 1921, 1927, 1928, 1929<br />

Roßmäßler – Verein für Aquarien- und Terrarienliebhaber<br />

Im Jahre 1906 gründeten Hallesche Vivarianer den „Aquarien- und Terrarienverein<br />

Roßmäßler“, den Verein, der heute noch besteht. Im Laufe seiner Geschichte wechselte dieser<br />

Verein noch einige Male seinen Namen.<br />

Für die folgende Übersicht nennen wir ihn einfach den „Roßmäßler – Verein“.<br />

Der <strong>erste</strong> Nachweis findet sich ebenfalls in den Wochenschriften. Sinnigerweise wurden die<br />

Vereinsabende in der Gaststätte „<strong>Zum</strong> Aquarium“ in der Herrenstraße 19 durchgeführt.<br />

96


Dieses Gebäude wurde später abgerissen. 1909 zog man dann in das Lokal „<strong>Zum</strong> Anhaltiner“<br />

im Steinweg 52. Bis 1912 tagte der man dort, bis der Verein danach in das Gasthaus<br />

„<strong>Zum</strong> Jagdschloß“ am Moritzzwinger 4 wechselte. Da für die arbeitslosen Aquarianer der<br />

Verzehr in der Gaststätte in den Inflationsjahren 1922/23 nicht mehr zumutbar war, wurde<br />

nach einer anderen Räumlichkeit gesucht. So wurden schließlich die Vereinsabende <strong>des</strong><br />

Roßmäßlervereins in Räumen der Talamtschule abgehalten. Der Verein nannte sich jetzt<br />

„Arbeiterverein“. Noch im Jahr 1923 verlegte der Roßmäßler-Verein seine Vereinsabende in<br />

das Lokal „Zur Solquelle“ in der Oleariusstraße 8, da die Schule jetzt auch Miete,<br />

Stromkosten und Bezahlung für den Hausmeister haben wollte. Schon ein Jahr später zog der<br />

Roßmäßler-Verein erneut um. Von 1924 bis 1929 tagte der Verein in der Gaststätte „<strong>Zum</strong><br />

Markgrafen“ in der Brüderstraße. Der Name <strong>des</strong> Vereins lautete jetzt „Roßmäßler- Vivarium<br />

Naturwissenschaftlicher Arbeiterverein“. Im Jahr 1929 erfolgte eine erneute Umbenennung in<br />

„Roßmäßler - Verein für Aquarien- und Terrarienkunde Halle (Saale) e. V.“ Die Vereinsabende<br />

fanden von 1929 bis 1939 in der Gasstätte „Zur Residenz“ am Robert-Franz-Ring 3<br />

und danach in der Gaststätte „Zur Tanne“ in der Mansfelder Straße statt. Wahrscheinlich war<br />

diese Gaststätte bis zur Einstellung <strong>des</strong> Vereinslebens mit Kriegsende das Vereinslokal.<br />

Genaue Angaben fehlen uns hier.<br />

Hier nun eine Zusammenfassung aller Lokale <strong>des</strong> Vereins<br />

1906 - 1909 Lin<strong>des</strong> Restaurant "<strong>Zum</strong> Aquarium" Herrenstraße 19<br />

1909 - 1912 <strong>Zum</strong> Anhaltiner Steinweg 52<br />

1912 - 1922 <strong>Zum</strong> Jagdschloß Moritzzwinger 4<br />

1922 - 1923 Talamtschule Dreyhauptstraße<br />

1923 - 1924 Solquelle Oleariusstraße 8<br />

1924 - 1929 <strong>Zum</strong> Markgrafen Brüderstraße<br />

1929 - 1934 Zur Residenz Robert-Franz-Ring 3<br />

? 1941 ? Zur Tanne Mansfelder Straße<br />

Lage der Gaststätte „<strong>Zum</strong> Jagdschloß“ Robert-Franz-Ring 3 heute<br />

97


Einladung zum Vereinsabend <strong>des</strong> „Arbeitervereins für……“ von 1927<br />

Hallescher Verein für Aquarien- und Terrarienliebhaber<br />

Ebenfalls im Lokal „<strong>Zum</strong> Aquarium“ in der Herrenstraße 19 hatte sich der „Hallescher Verein<br />

für Aquarien- und Terrarienliebhaber“ etabliert. Es ist anzunehmen, dass sich dieser Verein<br />

aus dem „Roßmäßler“ abspaltete. Der Verein nannte sich ab 1910 „Wasserrose (Hallescher)<br />

Verein für Aquarien- und Terrarienkunde“. Nach einem Wechsel 1910 zu „Kohl´s<br />

Restaurant“ in der Königsstraße zog man aber noch im gleichen Jahr wieder, bis zur Vereinsauflösung<br />

1911, in das „Aquarium“.<br />

Alte Postkarte – Lage der Gaststätte<br />

Einladung zum Vereinsabend am 7. September 1909<br />

im “<strong>Zum</strong> Aquarium<br />

- alte Postkarte -Kohl´s Gaststätte in der ehemaligen Königsstraße 1910<br />

Der „Stammtisch der Naturfreunde“ und der Verein „Nitella“<br />

Zwei weitere kleine Vereine existierten, wenn auch nur kurz, ebenfalls in Halle.<br />

Über den Stammtisch der Naturfreunde können wir keine weiteren Aussagen machen, da uns<br />

hierfür nur eine Quelle zur Verführung steht.Der Verein wird nach bisherigen Erkenntnissen<br />

nur in den Taschenkalendern für Aquarienfreunde 1915 -1917 ohne Angaben von<br />

Vereinslokalen geführt.<br />

Der Verein „Nitella“ wurde am 16. 12.1925 gegründet und hat sich wohl 1931 wieder<br />

aufgelöst. Für diesen Verein konnten wir ermitteln, dass er in den Gaststätten „Restaurant<br />

Anders“ am Alten Markt und „Altmärker“ Neue Promenade 2, heute Theatrale Waisenhausring,<br />

getagt hat.<br />

98


Alte Postkarte - Hier am Alten Markt befand sich die<br />

Gaststätte H. Anders<br />

Rechts: Hinweis auf den „Stammtisch der<br />

Naturfreunde“<br />

aus dem Taschenkalender für Aquarienfreunde von<br />

1917<br />

Vereinigte Aquarien- und Terrarienfreunde „Roßmäßler-Vivarium“<br />

Nach der Neugründung 1945 war der Verein unter den verschiedensten Namen tätig. Alle<br />

Vereinslokale und sonstige Lokalitäten sind in einer folgenden tabellarischen Aufstellung<br />

enthalten.<br />

Bis zur Wende 1990 wurden die Vereinsabende sowohl in Gaststätten als auch im Klubhaus<br />

<strong>des</strong> damaligen Kulturbun<strong>des</strong> abgehalten. Nach der Wende, 1993, ging das ehemalige<br />

„Heinrich und Thomas Mann Haus“ <strong>des</strong> Kulturbun<strong>des</strong> wieder in das Eigentum einer<br />

Burschenschaft zurück. Seit 1993 tagte unser Verein in acht verschieden Lokalen. Wie schon<br />

in den Jahren 1922-1923 waren Mietforderungen der Gaststätteninhaber aber auch<br />

Schließungen der Lokale die Ursache für die häufigen Wechsel. In der Gaststätte „<strong>Zum</strong><br />

Waldkater“ sind wir nun schon seit 2002 Jahre gern gesehen Gäste und wir hoffen, dass das<br />

auch in Zukunft so bleibt.<br />

1947 -<br />

Übersicht für die Vereinslokale ab 1947<br />

Stadtschützenhaus, Frankestraße 1<br />

1949 - 1955 Coburger Hof, Kaulenberg 10<br />

1955 - 1958 Gaststätte Deumer, Glauchaer Straße<br />

Heinrich und Thomas Mann Haus, H.u.Th.<br />

1958 - 1959 Mann-Straße 28<br />

1959 - 1965 <strong>Zum</strong> Glauchaer, Glauchaer Straße<br />

Heinrich und Thomas Mann Haus, H.u.Th.<br />

1965 - 1982 Mann-Straße 28<br />

1982 - 1986 Haus <strong>des</strong> Lehrers, Thälmannplatz<br />

Heinrich und Thomas Mann Haus, H.u.Th.<br />

1986 - 1990 Mann-Straße 28<br />

1990 - 1993<br />

Heinrich und Thomas Mann Haus, H.u.Th.<br />

Mann-Straße 28<br />

1993 - 1994 Bistro am Variete, E.-Kromaierstraße<br />

1994 Gaststätte Südeck, Beesener Straße<br />

1994 - 1995 Alter Zollkeller, Ankerstraße 2<br />

99


1995 - 1999 La Boheme, Martinstraße 12<br />

1999 Alt Halle, Kleine Ulrichstr. 32<br />

1999 - 2002 <strong>Zum</strong> Sargdeckel, A.-Kuckhoff-Straße 39-41<br />

2002 Down Under, Waisenhausring 3<br />

2002 - <strong>Zum</strong> Waldkater, Am Waltkater 1<br />

Der Verein „Vivarium – Verein für Aquarien- und Terrarienfreunde“<br />

Dieser Verein wurde am 20 Oktober 1911 gegründet. Seine Spuren können bis 1940<br />

t zurückverfolgt werden.<br />

Hinweis zur Vereinsgründung und zum Lokal „Bauers<br />

Restaurant“ und Ansicht <strong>des</strong> Lokals auf einer alten<br />

Postkarte<br />

Bis 1921 tagte man in diesem Lokal in der Rathausstraße 3, um dann für etwa zehn Jahr im<br />

„Stadtschützenhaus“ in der Frankestraße 1 die Sitzungen abzuhalten. Von 1931 bis 1932<br />

diente die Gaststätte „Mars-la- Tour“ in der Großen Ulrichstraße als Vereinslokal. 1932<br />

erfolgte der Umzug in das „Neumarktschützenhaus“ am Harz 41. Ab 1940 kann nachgewiesen<br />

werden, dass die Vereinsabende im Restaurant „St. Nikolaus“ in der Großen<br />

Nikoleistraße abgehalten wurden.<br />

Alte Postkarte vom Stadtschützenhaus <strong>Das</strong> Gebäude <strong>des</strong> Neumarktschützenhauses heute<br />

Übersicht über die Vereinslokale <strong>des</strong> Vereins „Vivarium - Verein für Aquarien- und<br />

Terrarienkunde“<br />

1911 - 1921 Bauers Restaurant Rathausstraße 3<br />

1921 - 1931 Stadtschützenhaus Frankestraße 1<br />

1931 - 1932 Mars-la-Tour Gr. Ulrichstraße 10<br />

1932 - 1939 Neumarktschützenhaus Harz 41<br />

1940 - ? Restaurant St. Nikolaus Gr. Nikolaistraße<br />

100


Aquarienverein Halle-Neustadt und Aquaristik-Betriebsfachgruppe im VEB Kaffee<br />

Seit 1968 gibt es den Aquarienverein Halle-Neustadt und von 1970-1990 gab es eine<br />

Betriebsfachgruppe im VEB Kaffee.<br />

Veranstaltungsorte der der beiden Vereine<br />

1968 - 1978 Gaststätte Gastronom<br />

1978 - 1987 Gaststätte Heideklause<br />

1987 - 1990 Gaststätte Gastronom<br />

1990 - 1995 Sportlerheim FSV 67 Am Kinderdorf<br />

1995 -<br />

Soziokulturelles Zentrum Pusteblume Zur<br />

Saaleaue 43<br />

1970 - 1990 VEB Kaffee Raffineriestraße<br />

Quellen: Sammlung Vereinsfreund H.-J. Ende<br />

101


Daphnia - Verein für Aquarien-<br />

und Terrarienfreunde<br />

Gesamtübersicht zu allen Tagungsräumen und Vorsitzenden der Halleschen Aquarien- und Terrarienvereine<br />

Verein Datum Tagungsraum Datum Vereinsvorsitzende<br />

Alter Hallescher Verein für Aquarien-<br />

und Terrarienfreunde<br />

30.11.1902- 1941?<br />

Ev. Vereinshaus / Hotel zum<br />

1902-1903<br />

Kronprinzen<br />

Kl. Klausstraße 16 1902 - 1905 Max Otto<br />

1903 Schwarzer Adler Gr. Steinstraße 24 1905 - 1911 Kurt Poenicke<br />

1911 - 1911 Prof. Traugott Lehmann<br />

1903 - 1905 Rest. Menzel Paradeplatz 1<br />

1905 - 1921 Dresener Bierhalle/Coburger Hof Kaulenberg 1<br />

1921 - 1927 Ecksteins Gasthaus Bergstraße 1 1914 - 1920 Curt Dennhard<br />

1928 - 1939 Bäckerinnungshaus Glauchaer Straße 1920 - 1921 Otto Hesse<br />

1921 - 1924 Kurt Poenicke<br />

1924 - 1927 Camilo Wottawa<br />

1927 - 1939 Richard Liebau<br />

? 1939 - Paul Traxdorf<br />

1906 - 1909 Lin<strong>des</strong> Restaurant "<strong>Zum</strong> Aquarium" Herrenstraße 19 1906 - 1907 Camillo Wottawa<br />

Roßmäßler - Verein für Aquarienund<br />

Terrarienliebhaber 1909 - 1912 <strong>Zum</strong> Anhaltiner Steinweg 52 1907 - 1914 Oskar Hildebrand<br />

Verein für Aquarien- und<br />

Terrarienkunde<br />

1912 - 1922 <strong>Zum</strong> Jagdschloß Moritzzwinger 4 1914 - 1916 Max Eidner<br />

Arbeiterverein für Aquarien- und 1922 - 1923 Talamtschule Dreyhauptstraße 1916 - 1919 Arno Schröder<br />

Terrarienkunde 1923 - 1924 Solquelle Oleariusstraße 8 1919 - 1934 Oskar Hildebrand<br />

Naturwissenschaftlicher Arbeiterverein 1924 - 1929 <strong>Zum</strong> Markgrafen Brüderstraße 1935 - 1938 Paul Klostermann<br />

Verein für Aquarien- und<br />

1929 - 1939 Zur Residenz Robert-Franz-Ring 3 1938 - 1940 Oskar Hildebrand<br />

Terrarienkunde<br />

1906-1945<br />

? 1941 ? Zur Tanne Mansfelder Straße 1909 - 1910<br />

Hallescher Verein für Aquarien- 1909 Lin<strong>des</strong> Restaurant "<strong>Zum</strong> Aquarium" Herrenstraße 19 R. Muff<br />

und Terrarienliebhaber 1909 - 1910 Kohl's Restaurant Königsstraße 1910 - 1911 Dr. Kegel<br />

Wasserrose (Hallescher) Verein für<br />

Aquarien- und<br />

Terrarienkunde09.03.1909 - 1911<br />

1910 - 1911 <strong>Zum</strong> Aquarium Herrenstraße 19 1911 - Camillom Wottawa<br />

102


Vivarium - Verein für Aquarien- und<br />

Terrarienfrunde<br />

20.10.1911- 1945<br />

1911 - 1921 Bauers Restaurant Rathausstraße 3 1911 - 1913 Prof. Traugott Lehmann<br />

1921 - 1931 Stadtschützenhaus Frankestraße 1 1913 - 1920 Dr. Joseph Pfahl<br />

1931 - 1932 Mars-la-Tour Gr. Ulrichstraße 10 1920 - 1925 Dr. Günther Kniesche<br />

1932 - 1939 Neumarktschützenhaus Harz 41 1925 - 1927 Karl Schortmann<br />

1940 - Restaurant St. Nikolaus Gr. Nikolaistraße 1927 - 1931 Dr. Karl v. Landwüst<br />

103<br />

1931 - 1933 Karl Schortmann<br />

1933 - 1935 Karl Zehmke<br />

1935 - 1936 Erich Krohse<br />

1936 - 1939 Heinrich Dittrich<br />

1939 - 1942 Johannes Jäger<br />

Stammtisch der Naturfreunde ? ? ? 1914 - 1917 Otto Prinz<br />

Nitella<br />

1925 - 1926 Restaurant H. Anders Alter Markt 33 1925 - 1931 Emil Schurig<br />

16.12.1925 - 1931 1927 - Gaststätte Altmärker Neue Promenade 2<br />

Vereinigte Aquarien- und<br />

1947 - Stadtschützenhaus Frankestraße 1 1945 - 1948 Kurt Freyer,Wilhelm Facklam<br />

Terrarienfreunde<br />

"Roßmäßler-Vivarium" beim<br />

1949 - 1955 Coburger Hof Kaulenberg 10 1948 - 1949 Gerhard Busch<br />

Volksbildungsamt <strong>des</strong> Magistrates der<br />

Stadt Halle<br />

1955 - 1958 Gaststätte Deumer Glauchaer Straße 1949 - 1968 Paul Klostermann<br />

Arbeitskreis "Aquarien- und<br />

1958 - 1959 Heinrich und Thomas Mann Haus H.u.Th. Mann-Straße 28 1969 - 1970 Joachim Wolf<br />

Terrarienfreunde"<br />

im Kulturbund zur demokratischen<br />

Erneuerung Deutschlands<br />

1959 - 1965 <strong>Zum</strong> Glauchaer<br />

1965 - 1982 Heinrich und Thomas Mann Haus<br />

Glauchaer Straße<br />

H.u.Th. Mann-Straße 28<br />

1971 - 1972<br />

1973 - 1982<br />

Bernd Striesenow<br />

Ulrich Kaden<br />

Fachgruppe für Aquarien- und 1982 - 1986 Haus <strong>des</strong> Lehrers Thälmannplatz 1982 - 1984 Gerald Reiff<br />

Terrarienfreunde im Kulturbund der<br />

DDR<br />

1945-1990<br />

1986 - 1990 Heinrich und Thomas Mann Haus H.u.Th. Mann-Straße 28 1984 - 1990 Mathias Pechauf<br />

"Roßmäßler-Vivarium 1906" 1990 - 1993 Heinrich und Thomas Mann Haus H. u. Th. Mann Straße 28 1990 - 2006 Mathias Pechauf<br />

Verein für Aquarien-und<br />

Terrarienfreunde 1990 -<br />

1993 - 1994 Bistro am Variete<br />

1994 Gaststätte Südeck<br />

E.-Kromaierstraße<br />

Beesener Straße<br />

1994 - 1995 Alter Zollkeller Ankerstraße 2<br />

1995 <strong>Zum</strong> Strammen Max Kl. Ulrichstraße<br />

1995 - 1999 La Boheme Martinstraße 12


Aquarienverein Halle Neustadt<br />

1968-<br />

Aquaristik-Betriebsfachgruppe<br />

im VEB Kaffee<br />

1970-1990<br />

1999 Alt Halle Kl. Ulrichstraße 32<br />

1999 - 2002 <strong>Zum</strong> Sargdeckel A.-Kuckhoff-Straße 39-41<br />

2002 Down Under Waisenhausring 3<br />

2002 - <strong>Zum</strong> Waldkater Am Waldkater 1 2006 Silvio Küster<br />

1968 - 1978 Gaststätte Gastronom 1968 - 1969 Rainer Heil<br />

1978 - 1987 Gaststätte Heideklause 1969 - Hans-Georg Kleiner<br />

1987 - 1990 Gaststätte Gastronom<br />

1990 - 1995 Sportlerheim FSV 67 Am Kinderdorf<br />

1995 -<br />

Soziokulturelles Zentrum<br />

Pusteblume<br />

Zur Saaleaue 43<br />

1971 - 1990 VEB Kaffee Raffineriestraße 1970 -1990 Peter Fläschendräger<br />

104


105


10 repräsentative Vorträge aus 100 Jahren Vereinsgeschichte<br />

Die Vorträge wurden aus alten schriftlichen Unterlagen und Dokumenten entnommen und<br />

teilweise überarbeitet. (die Rechtschreibung der ursprünglichen Vorträge ist zum Teil<br />

beibehalten worden)<br />

Carl Schortmann<br />

Zeitraum 1906-1915<br />

Über dieses Thema referierte Carl (Karl) Schortmann<br />

mehrere Male, u. a. am 9. August und am<br />

20. September 1912<br />

Der Text <strong>des</strong> hier zitierten Vortrages basiert auf<br />

dem gleichnamigen Artikel in den Blättern für<br />

Aquarien- und Terrarienkunde 1913 Vol. XXIV<br />

Nr. XXXIX S. 636-638 von K. Schortmann<br />

(„Vivarium“) Halle a. S. mit einer Originalaufnahme<br />

von G. Tatzelt.<br />

Karl Schortmann besaß eine Gärtnerei in der damaligen<br />

Artilleriestraße (heute Dieselstraße), und<br />

betrieb den väterlichen Betrieb ab 1911 auch als<br />

Zierfischzüchterei und Spezialbetrieb für<br />

Wasserpflanzen, die für Aquarien und Springbrunnen<br />

kultiviert wurden. Er war ein begeisterter<br />

Vivarianer, organisiert fast von der <strong>erste</strong>n<br />

Stunde an und im Vorstand der „Daphnia“ und<br />

dann im „Vivarium“ mit vielen Beiträgen und<br />

Initiativen tätig. Karl Schortmann führte das „Vivarium“ nach dem plötzlichen Tod von<br />

Dr. Kniesche. In den 30er Jahren wurde er Ehrenvorsitzender. 1941 starb Karl Schortmann.<br />

Einige Bücher unserer Bibliothek gehen auf seinen Nachlas zurück und tragen die<br />

Eintragung „Carl-Schortmann-Stiftung“.<br />

Der Elektroingenieur G. Tatzelt war ein aktives Mitglied <strong>des</strong> Naturwissenschaftlichen<br />

Vereins für Sachsen und Thüringen ehe er dann auch Mitglied in der „Daphnia“ und im<br />

„Vivarium“ wurde. Er veröffentlichte eine Reihe von Artikeln zur Aquarientechnik,<br />

besonders zur Durchlüftung.<br />

Außerdem war er einer der Pioniere der Tier- und Pflanzenfotografie und stellte wohl als<br />

<strong>erste</strong>r in Halle selbst fotografierte farbige Aufnahmen von Aquarien und Aquarienfischen<br />

vor. Der Vortrag spiegelt gut die damalige Nutzung von selbst gefertigten Anlagen in<br />

Haus- und Schrebergärten mit den unterschiedlichsten Bepflanzungen und Tierbesatz<br />

wieder, egal ob es sich um einheimische oder exotische Vertreter handelte. Die<br />

Möglichkeit, tropische Fische, Lurche und Kriechtiere zumin<strong>des</strong>t über den Sommer im<br />

Freien zu hältern oder gar nachzuzüchten, ist ja bis in die Jetztzeit immer wieder, meist<br />

zum Segen der Tiere und Pflanzen, aufgegriffen worden.<br />

Mein Freilandaquarium<br />

Als ich im Juni 1910 zufällig einen Posten halbe Mau<strong>erste</strong>ine zur Verfügung hatte, beschloß<br />

ich, meinen längst gehegten Wunsch nach einem Freilandbecken zur Erfüllung zu bringen.<br />

Ich schachtete zu diesem Zwecke eine 8 m lange, 3,5 m breite und 1,2 m tiefe, muldenförmige<br />

Grube aus. Nun wurde die ganze Grube mit einer Schicht flach aufgelegter Mau<strong>erste</strong>ine be-<br />

106


legt, diese gehörig festgestampft und die Fugen mit einer Mischung von 8 Teilen grobem Sand<br />

und einem Teil Zement vergossen. Hierauf kam eine ca. 25 cm hohe Schicht, bestehend aus<br />

fünf Teilen faustgrossen Mau<strong>erste</strong>instücken, zwei Teilen Sand und einem Teil Zement (also<br />

regelrechter Beton, eine Mischung 6:3:1 würde auch genügen). Alles wurde trocken gut<br />

durcheinander gemischt, mässig angefeuchtet und mit einem Holzstempel tüchtig<br />

festgestampft. Hierauf kam nun sofort eine ca. 3 cm starke Schicht, bestehend aus drei Teilen<br />

Sand und einem Teil Zement, die mit einem Brettchen abgerieben wurde. Jetzt wurde die ganze<br />

Grube mit Säcken zugedeckt, die täglich dreimal abgebraust wurden (also mäßig feucht<br />

gehalten). Nach zwei Tagen wurden die Säcke entfernt und die ganze Fläche mit reinem<br />

Zement überpinselt. Nach drei Tagen brachte ich nun den Bodengrund wie folgt ein. Zunächst<br />

eine zirka. 20 cm starke Schicht Abraum aus meinem Garten (dünnes Reisig, Schilf, Stroh,<br />

altes Laub usw.), darauf ca. 15 cm gute Gartenerde und hierauf eine dünne Lage Abortdünger.<br />

Dieser wurde wieder mit einer etwa 10 cm starken Lehmschicht überdeckt, auf diese wieder 15<br />

cm Mistbeeterde und zum Schluss eine 5 cm hohe Sandschicht.<br />

Jede Lage wurde nach dem Aufbringen tüchtig festgetreten, um Lufträume zu vermeiden.<br />

Nun ging ich an die Bepflanzung. An die Querseiten kamen Typha latifolia und T.angustifolia,<br />

Phragmites communis, Acorus calamus, Sparganium ramosum, Equisetum palustre. Die<br />

Längsseiten wurden mit Butomus umbellatus, Iris pseudacorus, Iris Kaempferi, Alisma pl. var.<br />

lanceolatum, Sagittaria sagittifolia, S. Engelmanniana, Saparganium minimum, Ranunculus<br />

lingua, Hippurus vulgaris und Mentha aquatica eingefasst. In die Mitte kamen winterharte<br />

Nymphaeen und zwar: N.aurora, N.caroliniana, N. fulva, N. Laydekeri, N. Marliacea var.<br />

chromatella, N. Robinsoni, N. Seignoureti und N. tuberosa rosea.<br />

Nach beendigter Bepflanzung wurde Wasser eingelassen, welches bereits nach zehn Tagen<br />

vollkommen grün gefärbt war. Eingesetzte Daphnien vermehrten sich ungeheuer, aber klar<br />

wurde das Wasser erst nach einem etwa 14 Tage später erfolgten ausgiebigen Regenguß. Die<br />

eingesetzten Pflanzen entwickelten sich in diesem Sommer nicht besonders, so daß das<br />

Freilandbecken im Herbst noch ziemlich leer aussah. Infolge <strong>des</strong> milden Winters liess ich das<br />

Wasser im Becken stehen und es hat auch den Winter gut überstanden, trotzdem sich<br />

manchmal eine tragfähige Eisdecke gebildet hatte.<br />

Schon im März 1911 fing es aber in meinem Freilanddbecken an, kräftig zu treiben. Im April<br />

begannen 'auch die Nymphaeen mit dem Wachstum und bereits Mitte Mai war die ganze<br />

Wasserfläche mit Nymphaeenblättern bedeckt. Durch die warme Witterung begünstigt,<br />

entwickelte sich eine geradezu tropische Vegetation. Butomus blühte fast unaufhörlich, Iris<br />

pseudacorus und Iris Kaempferi, die verschiedenen Sagittarien, Alisma und Sparganium<br />

brachten zahlreiche Blütenschäfte. Dazu die Blütenpracht der verschiedenfarbigen Nymphaeen,<br />

bei welchen fünf bis acht Blüten an einer einzigen Pflanze nichts Seltenes waren und<br />

die ununterbrochen neue Knospen entwickelten. Zu erwähnen ist noch eine zufällig eingeschleppte<br />

Carex- oder Scirpus-Art (nachträglich bestimmt als Heleocharis, die als Aquarienpflanze<br />

nicht warm genug empfohlen werden kann), die einen Teil <strong>des</strong> Bodengrun<strong>des</strong> mit<br />

einem 10 cm hohen Rasen dicht überwucherte.<br />

An lebenden Tieren beherbergte mein Freilandbecken bis Mitte Mai außer Daphnien und<br />

sonstigem Kleingetier nichts. Ich brachte daher von meinen Tümpeltouren eine Menge<br />

Schnecken aller Art sowie auch. Teich- und Malermuscheln mit. Diese haben sich gut gehalten<br />

und auch entsprechend vermehrt. Von ebenfalls eingesetzten gelben Deckelschnecken und<br />

roten Posthornschnecken lässt sich dies leider nicht behaupten, da sie nach kurzer Zeit spurlos<br />

verschwanden. Als das Wasser Mitte Mai eine Durchnittstemperatur von etwa 18° C erreichte,<br />

glaubte ich auch mit dem Einsetzen von Fischen beginnen zu können. Ich gab also zunächst je<br />

ein Zuchtpaar Haplochilus rubrastigma, Hapl. panchax var., blau und rot, Poecilia spec. und<br />

Barbus conchonius ins Becken. <strong>Zum</strong> Schluss noch als damals recht gewagtes und teures<br />

Experiment drei prachtvolle von Zeller, Magdeburg, erworbene Pantodon Buchholzi. Zunächst<br />

ging alles gut, die Fische wuchsen zusehends, junge Poecilien schwammen fröhlich herum; die<br />

Haplochilen schnappten eifrig nach Fliegen, wobei sie öfter auf Nymphaeenblätter schnellten<br />

107


und dort einige Zeit verweilten, und die Barben jagten blitzschnell durchs Becken. Die grösste<br />

Freude aber machten mir die Pantodons. Tagsüber standen sie allerdings meistens ruhig unter<br />

den Nymphaeenblättern, selten waren sie an der Oberfläche zu sehen und immer im tiefsten<br />

Schatten zu finden. Ganz anders aber in .der Nacht, wenn ich von den Vereinssitzungen<br />

zurückkehrend das Becken mit der Taschenlaterne beobachtete. Dann sah man die sonst so<br />

ruhigen Fische blitzschnell durchs Wasser sausen, dabei oft sich über das Wasser erheben und<br />

1-2 m lange elegante Gleitflüge ausführen.<br />

Die beigefügte Photographie gibt ein gutes Bild<br />

der herrlichen Fische. Es ist eine Momentblitzaufnahme<br />

mit Ernemanns Spiegelreflexkamera.<br />

<strong>Das</strong> stärkere Tier würde man nach den<br />

allgemeinen Regeln doch sicher als ein Weibchen<br />

ansprechen können. Fressen sah ich die Pantodon<br />

nie, doch müssen sie dies in ausgiebigster Weise<br />

getan haben, denn sie hatten binnen kurzem<br />

erheblich an Grösse zugenommen. Nach<br />

Körperform und Farbe glaubte ich bestimmt,<br />

zwei Weibchen und ein Männchen zu besitzen.<br />

Im Geiste sah ich mich schon im Besitze einer Schar junger Pantodon und als erstmaliger<br />

Züchter beneidet, - bis eine einzige kalte Nacht allen Hoffnungen und aller Freude ein jähes<br />

Ende bereitete. Als ich ahnungsvoll am frühen Morgen ans Becken trat, zeigte das<br />

Thermometer nur 10 ° C und bald fand ich auch die Pantodon, die Haplochilus rubrostigma<br />

und die Poecilien als Leichen auf der Oberfläche schwimmen. Die Pantodon liess ich im<br />

hiesigen Zoologischen Institut untersuchen, wobei sich zu meiner Überraschung herausstellte,<br />

dass ich drei Männchen besessen hatte. - Ich nahm an, dass sämtliche anderen Fische ebenfalls<br />

der Kälte zum Opfer gefallen seien und setzte daher Anfang Juli vier Axolotl, zwei weisse<br />

Weibchen und ein weisses und ein schwarzes Männchen ein. Diese Tiere hatten von Januar ab<br />

bis Anfang Mai im Aquarium zirka sechsmal abgelaicht, doch war es mir nicht gelungen, die<br />

Jungtiere über die fünfte Woche hinwegzubringen, trotz Verteilung auf eine ganze Anzahl von<br />

Becken, trotz reichlicher Infusoriennahrung, erhöhter Wärme, Durchlüftung usw. Ich glaubte,<br />

die Laichperiode sei vorüber und wollte den Tieren eine Erholungs-Sommerfrische im<br />

Freilandbecken gönnen. Da ja eine Unmenge kleines Wassergetier, Daphnien, Mückenlarven<br />

usw. das Becken bevölkerten, glaubte ich der Nahrungssorge enthoben zu sein und kümmerte<br />

mich fast gar nicht um meine Axolotl. Wie erstaunte ich aber, als ich Anfang August beim<br />

Wasserrosenpflücken eine Anzahl junger Axolotl erblickte. Bei einer Generalreinigung <strong>des</strong><br />

Beckens (einige Azolla-Pflänzchen hatten sich ungeheuer vermehrt und drohten, den ganzen<br />

Pflanzenwuchs zu ersticken), fand ich dann ca. 80 Stück Jungtiere von ca. 80 mm Länge und<br />

bereits mit allen vier Beinen versehen. Ich setzte die Jungtiere wieder ein und liess fehlerhafter<br />

Weise auch die alten Axolotl im Becken. Diese mögen wohl sehr unter den Jungtieren<br />

aufgeräumt haben, denn als ich im Oktober das Becken abfischte, fand ich nur noch ca. 35<br />

Stück halberwachsene Tiere von ca. 120 bis 140 mm Länge. Ferner fand ich zu meiner Freude<br />

auch von den totgeglaubten Barbus conchonius ca. 50 Exemplare, etwa 30 verschiedene<br />

Haplochilus und einige Poecilien vor. Die Fische hatten sich also ganz erfreulich vermehrt,<br />

trotzdem die Axolotl doch sicher das Ihrige getan haben werden.<br />

Ende November, das Wasser hatte nur noch 4 ° C, entdeckte ich zufällig noch zwei Axolotl,<br />

die erheblich größer waren, als ihre inzwischen im Aquarium untergebrachten Geschwister,<br />

und als schon eine zollstarke Eisdecke das Becken bedeckte, an einer eisfrei gebliebenen<br />

Stel1e noch drei weitere stattliche Exemplare. Diese bewiesene Widerstandsfähigkeit der<br />

Axolotl (Amblystoma mexicanum) gegen niedrige Temperaturen bestätigte auch der Direktor<br />

<strong>des</strong> hiesigen Zoologischen Instituts, Herr Professor Häcker. Es ist anzunehmen, dass diese<br />

Tiere auch in ihrer Heimat <strong>des</strong> Öfteren sehr niedrigen Temperaturen ausgesetzt sind und daß<br />

108


sie wohl vielfach viel zu warm gehalten werden. Jedenfalls dürfte dauernde hohe Wärme nicht<br />

zu empfehlen sein.<br />

Es wäre noch nachzutragen, dass ich mit meinem Freilandbecken auch mit Laubfröschen<br />

Versuche anstellte. Etwa im April warf ich etwa fünf Paar ausgewachsene Laubfrösche ins<br />

Becken, welche sich dort sehr wohl fühlten, prompt ablaichten und jeden Abend ihr<br />

melodisches Konzert ertönen ließen. Nach dem Ablaichen verliessen die alten Frösche das<br />

Becken und wanderten in den Garten aus, wo ich späterer oft fette, wohlgenährte Burschen<br />

wiederfand, die sich trotz der tropischen Hitze <strong>des</strong> Sommers 1911 sehr wohl zu fühlen<br />

schienen. Ende August sassen dann wohl gegen 200 junge Laubfrösche im Schilf, an deren<br />

possierlichem Treiben mein Freund und ich viel Vergnügen hatten. Ebenfalls ins Becken<br />

gesetzte Bombinator igneus riefen abends lebhaft mit ihrer Silberglöckchenstimme, doch<br />

haben sie nicht abgelaicht, wenigstens konnte ich nichts beobachten.<br />

Ferner eingesetzte Ampullaria gigas enwickelten sich im Laufe <strong>des</strong> Sommers zu stattlichen<br />

Exemplaren, zogen sich aber bereits im Oktober mit fest verschlossenem Gehäuse in den<br />

Schlamm zurück.<br />

Ferner sei noch erwähnt, dass sich auch Triton taeniatus (vulgaris) von selbst in Menge<br />

einfand und vermehrte, und ausserdem selbstredend auch eine Fülle von Wasserinsekten,<br />

Libellenlarven, Schreinerkäfer, Ruderwanzen, Taumelkäfer, Wasserläufer usw. usw.<br />

Jedenfalls bietet ein solcher Miniaturteich mit relativ geringen Kosten viele genussreiche,<br />

lehrreiche und interessante Stunden, und jedem, der ein Stückchen Garten sein eigen nennt,<br />

kann die Erstellung eines Freilandbeckens nur warm empfohlen werden.<br />

Zusatz: Schortmanns Mitteilungen bestätigen, dass Pantodon buchholzi tatsächlich auf kurze<br />

Strecken zu „fliegen“ vermag! Dr.Wolt. (Dr. Wolterstorff, der Herausgeber)<br />

Paul Klostermann<br />

Zeitraum 1916-1925<br />

Paul Klostermann (1900-1990) war von Beruf<br />

Mechaniker und fast ausschließlich in den Leunawerken<br />

tätig. Mitglied <strong>des</strong> Vereins „Roßmäßler“ wurde<br />

er 1917. <strong>Das</strong> lag in der Familie, denn schon sein<br />

Vater, Beruf Feuerwehrobermeister, gehörte zu <strong>des</strong>sen<br />

<strong>erste</strong>n aktiven Mitgliedern.<br />

<strong>Das</strong> Interesse an der Natur und an naturwissenschaftlichen<br />

Dingen bei Paul Klostermann war sehr ausgeprägt<br />

und sehr weit gefächert. <strong>Das</strong> reichte von<br />

Aquarien und Terrarien, über die Vogelzucht bis hin<br />

zur Entomologie. Heuschrecken hatten es ihm offenbar<br />

besonders angetan, denn darüber hat <strong>des</strong> Öfteren<br />

referiert, so u. a. in diesem Vortrag im Jahre 1925 und<br />

fast ein Vierteljahrhundert später am 18. August 1949 als <strong>erste</strong>n Vortrag in der frisch<br />

eingemeindeten Fachgruppe <strong>des</strong> Kulturbun<strong>des</strong>. Paul Klostermann gehört zu den<br />

Persönlichkeiten, die den Verein und die spätere Fachgruppe mit großem persönlichen Einsatz<br />

über <strong>Jahrzehnt</strong>e mitgeprägt und am Leben erhalten haben, denn von 1934 an war er in<br />

schwieriger Zeit Vorsitzender und dann Fachgruppenleiter von 1949 bis 1968.<br />

So lange er konnte, hat er seine Fachgruppe unterstützt und sein Wissen und seine Erfahrungen<br />

an die Jüngeren weitergegeben, darunter auch über Insekten und über Heuschrecken. Der<br />

Vortrag zeigt auch, wie weit die Palette der über die Vivaristik hinausreichenden Themen<br />

reichte, die im Arbeiterverein „Roßmäßler“ behandelt wurden.<br />

109


Über Heuschrecken<br />

Unsere Aufgabe im Aquarien- und Terrarien-Verein soll es nicht nur sein, die Pflege von<br />

Aquarien und Terrarien zu behandeln, sondern Naturbelehrung im Allgemeinen zu treiben.<br />

Aus dem großen Reiche der Insekten ist eins der interessantesten Gebiete dasjenige der<br />

Heuschrecken. Die Heuschrecken gehören zu den Geradflüglern (Orthopteren). Ihr Körper<br />

gliedert sich in<br />

drei Teile: 1. Kopf, 2. Brust mit Beinen und Flügeln, 3. Hinterleib. Die Atemlöcher befinden<br />

sich im Hinterleib zu beiden Seiten <strong>des</strong> Körpers. Die Heuschrecken unterscheiden sich von den<br />

anderen Insekten dadurch, daß die Larven, die soeben das Ei verlassen haben, genau so<br />

aussehen, wie die Alten, nur fehlen ihnen die Flügel. Diese entwickeln sich mit jeder Häutung<br />

immer mehr. Im Durchschnitt vollzieht sich letztere vier- bis fünfmal. Ueber das Gehör der<br />

Heuschrecken waren sich die Gelehrten selbst im Unklaren. Da die Heuschrecken zirpende<br />

Töne von sich geben, welche zum Anlocken der Weibchen dienen, muß bei ihnen ein<br />

Gehörorgan vorhanden sein. Man suchte dasselbe im Kopfe der Tiere, doch fand man trotz<br />

mikroskopischer Untersuchung nichts, bis man endlich an den Vorderbeinen über dem Knie ein<br />

kleines Loch fand, welches sich als das Gehörorgan entpuppte. An den Hinterbeinen befindet<br />

sich an den Oberschenkeln der Innenseite die sogenannte Schrillader. Sie ist ungefähr zu<br />

vergleichen mit einem Sägeblatt. Ueber diese streichen sie mit den Flügeln und dadurch<br />

entsteht das Zirpen. Bei manchen Arten befinden sich die Schrilladern auch auf der Oberseite<br />

<strong>des</strong> Unterflügels. Man teilt die Heuschrecken in zwei Gruppen, in Gras- oder Feld- und Laub-<br />

oder Baumheuschrecken ein. Erstere haben nur kurze Fühler, die aber bei den letzteren<br />

min<strong>des</strong>tens die halbe Körperlänge erreichen. Unsere häufigste Art ist die kleine Heuschrecke<br />

(Stenobothrus viridulus). Im Volksmunde werden sie auch Grashüpfer oder Heupferde genannt.<br />

Sie kommen in allen Farbenschattierungen vor. So findet man blutrote, grüne, gelbe und blaue.<br />

Trotzdem sie ziemlich lange Flügel haben, ist ihre Flugfähigkeit nicht bedeutend. Sie benutzen<br />

die Flügel nur beim Springen, um größere Strecken zurückzulegen. Die Grashüpfer bilden ein<br />

ausgezeichnetes Futter für unsere Terrarientiere. Man findet sie auf trocknen Grasflächen. Die<br />

grüne Laubheuschrecke (Locusta viridissima) findet man hauptsächlich in Getreidefeldern.<br />

Nach der Ernte gehen sie auf Bäume. In Baumschulen können sie, wenn sie in größeren<br />

Mengen auftreten, schädlich werden. Auch diese Art ist allgemein bekannt. Eine andere Art,<br />

welche ähnlich aussieht wie die grüne Laubheuschrecke, aber meistens in Gemeinschaft der<br />

kleinen Heuschrecke anzutreffen ist, ist der Warzenbeißer (Decticus verrucivorus). Er<br />

unterscheidet sich durch seinen gedrungenen kurzen Leib von den vorigen. Er soll öfters in<br />

Getreidefeldern und Weinbergen Schaden anrichten.<br />

Große Verheerungen und Hungersnöte hat schon die Wanderheuschrecke verursacht. Sie ist<br />

nicht eine bestimmte Art für sich, sondern in den einzelnen Ländern kommen verschiedene vor.<br />

Diejenige welche öfter schon in Deutschland große Verwüstung angerichtet hat, ist Pachitilus<br />

migratorius. Obgleich die Wanderheuschrecken meistens nur in warmen Ländern in Massen<br />

auftreten, so ist auch Deutschland in den früheren Jahrhunderten von ihnen nicht verschont<br />

geblieben. Von den Massen, in welchen die Tierchen auftreten, kann man sich nur schwer eine<br />

Vorstellung machen. So z. B. hat man in Amerika einen Zug beobachtet, welcher 20 km breit<br />

und 100 km lang war. Wenn so ein Heer heranzieht, wird durch die Menge der Tierchen der<br />

Himmel dunkelt. Alles, was grün ist, wird mit Stumpf und Stiel fressen, zuletzt sogar die Rinde<br />

von den Bäumen. Zu unseren vielen Feinden im Weltkriege zählte in der Türkei auch die<br />

Wanderheuschrecke. In den Jahren 1915 bis 1917 trat sie dort in Massen auf. Es mußten zu<br />

ihrer Bekämpfung 10000 Soldaten abkommandiert werden. In Afrika werden die<br />

Wanderheuschrecken von verschiedenen Volksstämmen gegessen. Forscher, welche dieses<br />

Gericht probiert haben, erklärten, daß die Heuschrecken wie Strohbücklinge oder Garnelen<br />

schmecken. Je<strong>des</strong> Weibchen legt ungefähr 150 Eier, dieselben müssen 9 Monate liegen bis zur<br />

Entwicklung. <strong>Das</strong> Massenauftreten der jungen Tierchen richtet sich nach der Witterung. Wenn<br />

die jungen Larven ausgekrochen sind und es ist schönes mil<strong>des</strong> Wetter, dann können sie sich in<br />

110


kurzer Zeit gut entwickeln. Bei schlechter Witterung gehen sie in Massen zugrunde; daher ist<br />

auch ihr unbestimmtes Auftreten erklärlich. Die Wanderheuschrecken bilden ein gesuchtes<br />

Futter für verschiedene Raubvögel. Auch die Störche, Rosenstar und verschiedene Säugetiere<br />

stellen ihnen nach. (Ein Exemplar wurde in präpariertem Zustande vorgezeigt, es hatte die<br />

stattliche Länge von 15 cm.)<br />

Zu den Fangschrecken gehört die Gottesanbeterin (Mantis religiosa). Wenn sie hauptsächlich<br />

in Südeuropa vorkommt, so ist sie auch in der Schweiz und vereinzelt auch in geschützten<br />

Gegenden in Deutschland anzutreffen, z. B. in Freiburg i. Br. Die Vorderbeine erwecken durch<br />

ihre verschränkte Lage den Anschein, als bete das Tier; jedoch ist das nur ein Trugbild, denn in<br />

den Vorderbeinen besitzt sie die gefährliche Waffe. Dieselben sind an ihrer Innenseite mit<br />

spitzen Stacheln besetzt. Sie ist ein Räuber. Was sie in ihren Fangarmen hat, läßt sie nicht los.<br />

Ihre Nahrung besteht aus größeren Insekten. (Der Versammlung konnte ein Tier in<br />

präpariertem Zustande vorgezeigt werden.)<br />

Die Heimat der Stabheuschrecke (Discippus morosus) ist Indien. Eingeschleppt wurde sie<br />

nach Europa mit Topfpflanzen; sie richtete in Gewächshäusern großen Schaden an ehe man sie<br />

entdeckte. Wie schon ihr Name sagt, gleicht sie einem Stabe oder einem trocknen Stengel,<br />

daher ist sie so schwer zu finden und zu erkennen. Am Tage schlafen die Tiere, während sie<br />

<strong>des</strong> Nachts lebendig werden und Nahrung suchen. Sie bilden sehr interessante Pflegeobjekte.<br />

Bei ihnen sind die Männchen sehr selten, es ist dies auch nicht nötig, da sie sich durch<br />

Jungfernzeugung fortpflanzen. Die Eier sind ungefähr zu vergleichen mit einem Rübenkorn;<br />

sie müssen ein Vierteljahr länger liegen, ehe die Jungen zur Welt kommen. Es ist erstaunlich<br />

welche Größe dieselben in diesem Augenblick schon besitzen; ihre Körperlänge beträgt bei<br />

eben entschlüpften Jungen etwa 13 mm. Während die alten Stabheuschrecken leicht mit<br />

Efeublättern zu ernähren sind, so bereitete die Fütterung der Jungen dem Pfleger schon mehr<br />

Kopfzerbrechen, da dieselben restlos, trotz frischen Efeus, immer wieder eingingen, bis die<br />

Fütterung mit Tra<strong>des</strong>cantia viridis glückte. Manchem wird es neu sein, daß auch in<br />

Deutschland eine Stabheuschreckenart vorkommt; allerdings wird dieselbe nicht so groß wie<br />

die indische, es ist Bacilus rosii. (Die Stabheuschrecke wurde lebend gezeigt.)<br />

<strong>Das</strong> Gegenstück zu der Stabheuschrecke ist das wandelnde Blatt (Phillium siccifolium). Man<br />

kann es an einem Eichenblatte kaum unterscheiden. Einen heiklen Punkt bildet die Fütterung<br />

<strong>des</strong> Tieres bei uns. Da es sich nur von Eichenblättern ernährt, so verursacht seine Haltung im<br />

Winter große Schwierigkeiten, da zu der Zeit kein Laub zu finden ist, wenn man es sich nicht<br />

aus Gärtnereien beschaffen kann. Im Berliner Zoo ist die Züchtung <strong>des</strong> „wandelnden Blattes“<br />

geglückt. (Ein Exemplar wurde in präpariertem Zustande gezeigt.)<br />

Nahe Verwandte unserer Heuschrecken sind die Grillen. Sie gehören auch zu den<br />

Geradflüglern. Eine unserer bekanntesten Arten ist die Hausgrille oder Heimchen (Grillus<br />

domesticus), allerdings ist sie nur dem Namen nach bekannt wegen ihrer nächtlichen<br />

Lebensweise; man bekommt sie wenig zu Gesicht. Da sie die Wärme liebt, hält sie sich<br />

meistens in Bäckereien und großen Küchen auf. Dort verkriechen sich die Grillen in<br />

Mauerlöchern und kommen <strong>des</strong> Nachts hervor, um an Küchenabfällen zu fressen. Bei ihnen<br />

befindet sich die Schrillader auf der Unterseite <strong>des</strong> Oberflügels. Ein Heimchen im Hause<br />

bedeutet Glück in den meisten Gegenden. So hält man z. B. in Spanien die Hausgrillen in<br />

kleinen Käfigen im Zimmer, um sich an ihrem zu erfreuen. (Einige Grillen wurden präpariert<br />

vorgezeigt.)<br />

Wenn die Felder abgeerntet sind, vernimmt man an Sommerabenden, hauptsächlich auf<br />

sandigen Hängen, ein Zirpen, welches meistens von der Feldgrille herrührt. Hebt man in der<br />

Nähe liegende größere Steine auf, so wird man sie entdecken. Auch die Feldgrille führt eine<br />

nächtliche Lebensweise; höchstens kommt sie noch bei Sonnenschein hervor, um sich zu<br />

sonnen. Sie unterscheidet sich vom Heimchen mit ihre bedeutendere Größe und schwärzere<br />

Farbe. Auch nährt sie sich im Gegensatz zur Hausgrille von tierischer Nahrung. Ich habe<br />

gefangen gehaltene Feldgrillen mit halbtoten Fliegen, Mehlwürmern und anderen Insekten<br />

gefüttert. (Der Redner führte die Tiere lebend vor.)<br />

111


Der größte Vertreter unserer einheimischen Grillen ist die Maulwurfsgrille (Gryllotalpa<br />

vulgaris). Wie schon ihr Name sagt, besitzt sie eine Aehnlichkeit mit dem Maulwurf, denn ihre<br />

Vorderbeine sind wie bei diesem schaufelförmig zum Graben eingerichtet. Sie führt meistens<br />

ein unterirdisches Leben und kommt <strong>des</strong> Nachts an die Oberfläche. Trotzdem sich die Alten<br />

sonst ausschließlich von Regenwürmern und anderem ernähren, richtet sie großen Schaden in<br />

Gärten an, denn sämtliche Wurzeln, die ihr beim Graben in den Weg kommen beißt sie<br />

unwiderruflich ab und die Pflanzen gehen daran zugrunde. Zur Aufzucht ihrer Jungen legt sie<br />

eine Brutkammer an in der Größe eines Hühnereies. Die Jungen, die dann aus den Eiern<br />

hervorkommen, leben 2 - 3 Jahre in der Erde, bis sie ausgewachsen sind; sie nähren sich in<br />

dieser Zeit von Wurzeln. (Diese Art wurde als Formalinpräparat vorgezeigt.)<br />

Zeitraum 1916-1925<br />

Max Eitner<br />

Max Eitner war von Beruf Eisendreher mit großem Interesse an der Natur und den<br />

Naturwissenschaften. Davon zeugen die Themen seiner Vorträge, die von den Vulkanen,<br />

allgemeinen Problemen der Biologie bis zu einzelnen Fischfamilien reichten. Damit wollte er<br />

sein selbst erarbeitetes, eigenes Wissen an seine Vereinsfreunde weitergeben. Dazu wurde er<br />

ein Mitglied <strong>des</strong> „Roßmäßler“ von Anfang an. Außerdem wollte er zusammen mit Gleichgesinnten<br />

die Zusammenarbeit und den Zusammenhalt der Arbeitervereine in Deutschland in<br />

einem Verband, genannt „Interessengemeinschaft“, organisieren. Dafür setzte er sich mit<br />

großem Aufwand mehrere Jahre vor 1933 ein. Der vorliegende Vortrag zeugt von seinem<br />

großen Sachwissen, einem sicher sehr intensiven Literaturstudium und von einer guten<br />

Beobachtungsgabe auch für die Feinheiten <strong>des</strong> Verhaltens der Buntbarsche.<br />

Unsere Cich1iden<br />

Ich wählte dieses Thema, weil ich über einen maulbrütenden Cichliden berichten will, <strong>des</strong>sen<br />

Zucht mir zweimal gelungen ist und ich den Laichvorgang eingehend beobachten konnte.<br />

Zunächst einiges über die Pflege und Zucht im Voraus. Wer Cichliden pflegen und züchten<br />

will, muß vor allen Dingen über größere Becken verfügen. Doch ist es auch möglich, die<br />

kleinen Arten in kleineren Becken zu züchten. Man muß eben Art und Größe zu unterscheiden<br />

wissen. In kleineren Becken sind solche Arten zu pf1egen. welche keine Pflanzen herausreißen.<br />

Wühlende Cichliden bedürfen größere Becken und Durchlüftung. Die Arten mit gelappten<br />

Zähnen und vielen Darmwindungen sind Pflanzenfresser, die übrigen Fleischfresser. Hiermit<br />

soll aber nicht gesagt sein, daß Pflanzen fressende Cichliden kein Fleisch fressen. Die Zucht<br />

der Cichliden ist einer der interessantesten. Alle Arten dieser Gattung sind mehr oder weniger<br />

Brutpfleger, welche ihren Laich und die Jungen bis zu einem gewissen Stadium pflegen. Die<br />

Jungen werden geführt, wie wenn die Glucke die Kücken führt. Die interessantesten Arten sind<br />

die maulbrütenden Cichliden, deren kleinster Vertreter Haplochromis strigigena ist. Er wurde<br />

von Dr. C. H. Schoeller im Jahre 1902 aus dem Marjut-See bei Alexandrien in Ägypten<br />

eingeführt. Seine Heimat sind die Gewässer <strong>des</strong> östlichen Afrika von Ägypten bis zum früheren<br />

Deutsch-Ostafrika. Den meisten Liebhabern ist er bekannt, da er wegen der herrlichen<br />

Perlmutterfarben und seiner Kleinheit von 5-7 cm ein ständiges Gastrecht erworben hat. Über<br />

seine Pflege und Zucht ist genügend bekannt. Sein nächster Vetter ist der Haplochromis<br />

moffati. Er wurde 1911 von den Vereinigten Zierfischzüchtereien aus Südost-Afrika eingeführt.<br />

Leider ist dieser Maulbrüter aus den Becken der Liebhaber ganz verschwunden. Die Färbung<br />

ist gewöhnlich oliv, die Brustpartie purpur-rot. An der Afterflosse zeigt das Männchen in der<br />

Spitze denselben ziegelroten Fleck wie Haplochromis strig. Die Zucht ist dieselbe wie bei<br />

letzteren. Ein außerordentlich farbenprächtiger Cichlide ist Hemichromis bimaculatus. Seine<br />

Heimat ist Nord- und Westafrika von Ägypten bis zur Kongomündung, von wo er 1907 von<br />

den Vereinigten Zierfischzüchtereien eingeführt wurde. In der Heimat etwa 15 cm groß<br />

112


werdend, erreicht er im Aquarium nur eine Größe von 7-8 cm. Der Körper ist außer der<br />

Laichzeit unscheinbar graubraun, unterseits gelblich gefärbt, um aber in der Laichzeit in<br />

herrlichstem Glanze zu erstrahlen. Stirn und Rücken sind dunkeloliv und etwas rot angehaucht.<br />

Der übrige Körper, besonders die Unterseite ist leuchtend rot und die Seiten mit 6-7 Reihen<br />

himmelblauer Diamantflecken geziert. Bei etwa 25 bis 27 Grad Cels. schreitet er zur Fortpflanzung<br />

und strahlt hierbei in den sattesten Farben. Sein nächster Verwandter ist<br />

Hemichromis fasciatus, 1905 von Schroot-Hamburg eingeführt. Die Heimat ist Westafrika vom<br />

Senegal bis zum Kongo in brackigen Küstengewässern. In der Heimat bis 25 cm groß, erreicht<br />

er im Aquarium nur 6-10 cm. Da er außerordentlich bissig und ein arger Wühler ist, hat er sich<br />

in den Becken der Liebhaber nicht lange halten können. Die Tilapiaarten, zu welchen ich jetzt<br />

übergehe, sind mir in 9 Arten bekannt. Der zuletzt eingeführte ist Tilapia natalensis? Dieser<br />

wurde im Jahre 1925 von Adolf Dietz-Hamburg. Mitgl. <strong>des</strong> Hamb. Arb.Aqu.- u. Terr.-Vereins,<br />

aus Südost-Afrika eingeführt und dort eigenhändig gefangen. („W.“ 10 u. 29, Jahrg. 26.)<br />

Sportgen. Dietz überließ mir einen Posten dieses maulbrütenden Cichliden als Jungtiere,<br />

welche er selbst züchtete. Leider habe ich seit diesen Veröffentlichungen nichts mehr davon<br />

gehört, so daß ich mich verpflichtet fühle, eingehend [!] über die Pflege, Laichgeschäft und<br />

Aufzucht zu berichten. Dieser Tilapia natalensis? hat mit dem im Stansch aufgeführten keine<br />

Ähnlichkeit. Welcher von beiden ist nun der richtige Natalensis ? Diese Frage zu beantworten,<br />

wird Sache der Wissenschaft sein. Die Besichtigung meines Zucht-paares und der Nachzucht<br />

steht jedem[!] Liebhaber frei und es würde mich freuen, wenn sich recht viele finden, welche<br />

hiervon Gebrauch machten. Da über die Färbung dieser Cichliden in der „W.“ 10 u. 29. Jahrg.<br />

26. genügend geschrieben ist, glaube ich hiervon Abstand nehmen zu können. Tilapia natal.<br />

gehört zu den Pflanzen fressenden Cichliden. Mit Vorliebe vertilgt er gern ein „Bündel Heu“,<br />

wie Fadenalgen, welche ich den Tieren wöchentlich zweimal verabreiche. Sonst besteht die<br />

Nahrung aus großen Daphnien, Regenwürmern, Mückenlarven oder gehacktem Rindfleisch.<br />

Bei dieser Kost wachsen die Tiere schnell heran und haben die meinigen eine Größe von 12 bis<br />

13 cm erreicht. In der Brutzeit sind die Tiere außerordentlich farbenprächtig. Die Lebhaftigkeit<br />

und Wühlarbeit zeigt die Nähe <strong>des</strong> Laichgeschäftes an. Die Temperatur wird auf 27-28 Grad<br />

Cels. erhöht und ein hoch-interessantes Liebesspiel beginnt. <strong>Das</strong> Männchen umwirbt stürmisch<br />

sein Weibchen, was allerdings nicht ohne „zärtliches“ Puffen abgeht. Ist nun die Holde<br />

gefügig, so beginnt der Laichakt. In einer tellergroßen Grube schwimmt das Weibchen im<br />

Kreise, vom Männchen beaufsichtigt, herum, um endlich den Laich abzusetzen. <strong>Das</strong> Männchen<br />

steht darüber, heftig mit den Brustflossen fächelnd, und unter Zuckungen lässt es sein Sperma<br />

über das Gelege ergießen, um dann unter eigenartigen Zuckungen und Fächeln über der Grube<br />

empor-zusteigen. Dieser Vorgang wiederholt sich einige Male. Noch nie hat ein Laichvorgang<br />

auf mich einen so großen Eindruck gemacht als dieser. Nach der Laichablage fächelt dann das<br />

Männchen dem Weibchen fortwährend Luft mit Maul und Kiemen zu. Vorsichtigerweise habe<br />

ich das Männchen am zweiten Tage herausgenommen. Nach 11 Tagen ließ das Weibchen die<br />

Jungen heraus, welche etwa 1 cm groß waren. Erstmalig waren es 52, das zweite Mal 116<br />

Stück. Die Temperatur betrug 27-28 Grad Cels. Die Jungen gehen sofort an Lebendfutter und<br />

wachsen schnell heran, so dass man die Mutter nach min<strong>des</strong>tens 8 Tagen entfernen muss. Sind<br />

auch die Jungen nicht sehr farbenprächtig, so werden wir dafür bei den „Alten“ doppelt<br />

belohnt. Es ist nur zu wünschen, daß sich dieser Maulbrüter in den Becken der Liebhaber recht<br />

fest einbürgert. Der Tilapia zilli wurde 1903 von Dr. Schoeller eingeführt und von Harster-<br />

Speyer zuerst gezüchtet. Die Heimat ist Aegypten. Sie werden 12-15 cm groß. In der Laichzeit<br />

färben sich die Kehle, Brust und Bauch sammetschwarz, die Seiten blutrot und der Rücken<br />

olivgrün. Auch dieser Cichlide gehört zu den pflanzenfressenden Cichliden. Tilapia nilotica<br />

wurde ebenfalls 1903 von Dr. Schoeller eingeführt und von Harster-Speyer nachgezüchtet. Die<br />

Heimat ist Nord- und Westafrika und Westasien. Während er in der Heimat bis 50 cm groß<br />

wird, erreicht er in die [!] Becken nur eine Größe von 15-20 cm. In der Färbung ähnelt er der<br />

vorigen Art und ist ebenfalls ein Pflanzenfresser. Tilapia nilotica ist wie natalensis ein<br />

Maulbrüter. Tilapia tholloni wurde 1912 von Kropac-Hamburg von Westafrika an der<br />

113


Kongomündung eingeführt. Er wird 18 cm groß. Die Grundfarbe ist ein sattes Moosgrün, das<br />

nach dem Bauche in ein leuchten<strong>des</strong> Messinggelb übergeht. Auch er ist Pflanzenfresser und<br />

wie mir bekannt, noch nicht gezüchtet. Tilapia heudeloti ist 1913 von Brüning-Hamburg von<br />

der Nigermündung, Westafrika eingeführt. Er wird ca. 12 cm groß, die Färbung <strong>des</strong> seitlich<br />

zusammengedrückten Körpers ist schlicht blaugrau und von 6 Querbinden durchzogen. Kehle<br />

und Brustflosse sind tiefschwarz. Auch dieser Cichlide ist noch nicht gezüchtet. Tilapia species<br />

wurde 1913 von Siggelkow – Hamburg aus Daressalam Deutsch-Westafrika eingeführt. Die<br />

Grundfarbe ist graublau und mehrere Querbinden ziehen sich durch den Körper. Gezüchtet ist<br />

er noch nicht. Tilapia guineensis, welcher 1908 von den Vereinigten Züchtereien aus<br />

Westafrika eingeführt wurde, weicht in der Form von den übrigen Tilapia-Arten erheblich ab.<br />

Er wird 8-10 cm groß. Die Körperform ist höher, im Rücken gewölbter und an der Stirn steiler<br />

abfallend als bei den übrigen Arten Tilapia-Arten. Über Zucht und Pflege ist nichts bekannt.<br />

Tilapia microcephala wurde 1907 von den Vereinigten Tierfischzüchtereien aus Westafrika<br />

eingeführt. Er wird etwa 8-10 cm groß. Die Färbung ist sehr wechselnd, hellgrau mit<br />

Silberglanz oder ledergelb. Die Querbinden treten intensiv hervor, wie bei den anderen Arten;<br />

auch der typische Tilapiafleck tritt besonders hervor. Über Zucht und Pflege ist nichts bekannt.<br />

Tilapia lepidura wir 10-12 cm groß und ist 1911 von Kropac – Hamburg von der<br />

Kongomündung, Angola, eingeführt. Die Grundfarbe ist bei jungen Tieren silberglänzend, bei<br />

älteren messing- bis goldglänzend. Der Rücken ist olivgrün. Die Brust und vordere Bauchpartie<br />

ist kaminrot. Die Schuppen haben an der Basis einen kaminroten Fleck, so dass der ganze<br />

Körper rotgefleckt erscheint. Die silberglänzenden Kiemendeckel sind ebenfalls rot getüpfelt.<br />

Diese Fische sind sehr friedlich und keine Pflanzenfresser. Leider ist über die Zucht nichts<br />

bekannt. Es ist nur zu wünschen, dass dieser Tilapia lepidura wieder eingeführt würde.<br />

Während ich die Tilapia-Arten breiter behandelt habe, will ich mich über die folgenden<br />

Cichliden etwas kürzer fassen. Pelmatochromis subocellatus wurde 1907 von Schroot –<br />

Hamburg aus Westafrika eingeführt: Größe 7 bis 10 cm. Pelmatochromis taeniatus 1911 von<br />

Brüning – Hamburg von der Nigermündung Westafrika eingeführt. Pelmatochromis arnoldi<br />

1911 von Eimeke – Hamburg aus Westafrika eingeführt. Pelmatochromis guentheri 1913 von<br />

Brüning – Hamburg aus Westafrika eingeführt. Cichlasoma facetum oder Chanchito 1894 von<br />

Nitzsche – Berlin eingeführt. Heimat: Argentinien, Südbrasilien. Cichlasoma nigrofasciatum<br />

1904 von Umlauff – Hamburg von Brasilien eingeführt. Cichlasoma severum (Heros spurius)<br />

1909 von Sigelkow – Hamburg aus dem Amazonenstromgebiet eingeführt. Cichlasoma<br />

festivum (Mesonauta insignis) 1908 von Reichelt – Berlin aus dem Amazonenstromgebiet<br />

eingeführt. Cichlasoma salvini 1903 von Siggelkow [!] – Hamburg aus Zentralamerika<br />

eingeführt. Cichlasoma finestratum 1912 von Wolmer – Hamburg aus Mexiko eingeführt.<br />

Geophagus brasiliensis (oder Perlmutterfisch) 1899 von Matte - Lankwitz aus Brasilien<br />

eingeführt. Acara nassa 1910 von Siggelkow – Hamburg vom Amazonenstromgebiet<br />

eingeführt. Pterophyllum scalare 1911 von Sigelkow [!] – Hamburg vom Amazonenstrom<br />

eingeführt. Crenicichla lepidota 1907 von Matte – Langwitz eingeführt. Die Heimat dieses<br />

hechtartig gestreckten Fisches ist Südamerika, das Stromgebiet <strong>des</strong> Amazonas und La Plata.<br />

Uaru amphicanthoi<strong>des</strong> 1913 von Siggelkow – Hamburg aus dem Amazonenstromgebiet<br />

eingeführt. Körper fast scheibenförmig, Färbung blauschwarz ohne irgendwelche Zeichnung,<br />

Flossenspitzen milchweiß. Apistogramma corumbae. Dieser nur 5 cm große Zwergcichlide<br />

wurde 1906 von Siggelkow – Hamburg eingeführt. Die Heimat ist Brasilien und Argentinien<br />

(La Plata). Die Färbung ist sehr wechselnd. Die Grundfarbe ist gelblichbraun, mit mehreren<br />

Längs- und Querbinden versehen. Auf der unteren Körperhälfte zeigen sich 3-4 Punktreihen. In<br />

der Laichzeit färbt sich besonders das Männchen hellgelb wie ein Kanarienvogel. Er wurde von<br />

einigen Mitgliedern von uns gepflegt und von Sportgen. Deege gezüchtet. Leider ist dieser<br />

herrliche kleine Bursche lange nicht eingeführt worden und aus den Becken der Liebhaber verschwunden.<br />

114


Zeitraum 1936-1945<br />

Willy Faklam / Wilhelm Müller<br />

Willy Facklam wurde 1937 Mitglied <strong>des</strong> „Vivarium“ und<br />

übernahm unter J. Jäger im Gau bzw. Bezirk 04 <strong>des</strong><br />

Reichsbun<strong>des</strong> deutscher Aquarien- und Terrarienvereine<br />

(RDA) die Funktion <strong>des</strong> Pressewarts. Er war ein sehr<br />

engagiertes Mitglied, der sich sehr für die Organisation von<br />

Veranstaltungen wie Vorträge, Börsen und Heimschauen<br />

einsetzte. Heimschauen im Kriege, und das im 3. und 4.<br />

Kriegsjahr, da werden sich Vivarianer im Rhein-Ruhr-Gebiet,<br />

in Hamburg oder in Berlin in den Bombentrümmern doch sehr<br />

gewundert haben. Halle und Umgebung dagegen wurde vom<br />

Bombenkrieg relativ verschont. Aber das zeigt die absurde<br />

Situation von dem Wahnsinn, der Krieg genannt wird,<br />

besonders deutlich auf. Nach dem Zusammenbruch war<br />

Facklam einer der beiden Vorsitzenden im zwangsvereinigten<br />

„Roßmäßler-Vivarium“ bis 1948. Sein früher Tod bei einem<br />

Verkehrsunfall verhinderte leider auch sein weiteres Wirken.<br />

Wilhelm Müller, ein technischer Zeichner, der 1941 Mitglied<br />

im Verein „Vivarium“ wurde, führte ein bereits begonnenes<br />

Vereinsfotoalbum weiter und verwahrte es auch nach 1945. Er<br />

war nach dem Krieg zeit weise Schriftführer. Später spezialisierte<br />

er sich auf bepflanzte Terrarien. Ein Unfall an der<br />

rechten Hand bei „vivaristischen Glasarbeiten“ machte es für<br />

ihn notwendig, sich beim Zeichnen auf die linke Hand umzugewöhnen.<br />

Die beiden Vorträge zeigen Tendenzen auf, die<br />

zum Teil erst viel später nach dem Krieg aufgegriffen wurden.<br />

Hier kann man das schöne Aquarium im Wohnraum in<br />

Grundzügen erkennen. Sicher spielt auch das „Biotopaquarium“<br />

oder das „geographische Aquarium“ eine Rolle.<br />

Wichtig ist aber, dass es den beiden Freunden darum geht,<br />

extra für die speziellen Ansprüche der jeweiligen Fische eingerichtete<br />

Aquarien zu propagieren.<br />

Aquarien zweckentsprechend und schön<br />

115<br />

Willy Faklam<br />

Wilhelm Müller<br />

Es sind im letzten Jahr und noch bis heute eine ganze Anzahl Meinungen über das Thema<br />

„Wider das Gesellschaftsaquarium" geäußert worden; allerdings immer nur andeutungsweise<br />

und mit einer gewissen Vorsicht. Und doch handelt es sich hier um Dinge, die außerordentlich<br />

wichtig und vielleicht sogar von größter Bedeutung für jeden naturliebenden und ernsthaften<br />

Aquarianer sind. Daß das Thema heikel ist, merkt man an der vorsichtigen Formulierung aller<br />

Äußerungen; daß es aber auch wichtig ist, merkt man an den vielen direkten oder indirekten<br />

Hinweisen in unserer "W", die der wirklich aufmerksame Leser allenthalben findet.<br />

Da wird von Barsch- und Labyrinther-Becken gesprochen, dort von der Haltung unserer<br />

Lebendgebärenden in einem dafür zweckentsprechenden Aquarium; hier wieder von der<br />

Schaffung eines neuen Bil<strong>des</strong> und damit Beckens für beispielsweise Barben oder Cichliden.


Man liest von kritischen und auch ketzerischen Betrachtungen über unsere Aquarien im<br />

Allgemeinen usw. usw. Ich habe Zuschriften von vielen Seiten bekommen, aus denen ebenfalls<br />

klar hervorgeht, daß hier etwas zur Debatte steht, was wirklich alle interessiert.<br />

Zunächst einmal soll aber gesagt werden, was denn eigentlich mit dem Gesellschaftsaquarium,<br />

welches verschwinden sollte, gemeint ist. Nun, eben all diejenigen Feld-, Wald- und Wiesen-<br />

Aquarien, die neben einem sinnlosen Durcheinander an Pflanzen ein ebenso sinnloses<br />

Durcheinander an Fischen enthalten. Was damit gemeint ist, dürfte ja klar sein, und daß es so<br />

etwas leider in vielen Fällen gibt, kann wohl ebenfalls nicht bestritten werden. Denn der<br />

Wunsch, all die schönen Pflanzen und Fische zu pflegen ist ja verständlich; unverständlich und<br />

falsch ist es aber, dieses Durcheinander an Schönheiten in einem einzigen so genannten<br />

"Gesellschaftsaquarium" zu. pflegen. <strong>Das</strong> ist zwar zunächst bequem, aber wirkliche Freude und<br />

erholsame Betrachtungsstunden hat man vor solch einem Becken nicht. Es sei denn, es handelt<br />

sich um ein mit Erfahrung und Geschick eingerichtetes Fisch-Gesellschaftsbecken, bei<br />

welchem alle natürlichen und technischen Voraussetzungen erfüllt sind. Aber das wäre ja dann<br />

kein Feld-, Wald- und Wiesen-Aquarium, welches hier in Rede steht. Na, schön, wird man<br />

sagen, bisher stimmt ja alles, aber was schlagen Sie denn nun eigentlich als Änderung und<br />

Verbesserung vor? Ja! Also bitte, betrachten Sie nachstehen<strong>des</strong> als Vorschläge und nicht als<br />

Forderung, denn der Geschmack, der Geldbeutel und der Sinn für Schönheit, Zweckmäßigkeit<br />

und Richtigkeit sind ja bei allen Liebhabern mehr oder weniger verschieden. Darüber hinaus<br />

bietet die bunte Vielgestaltigkeit unserer schönen Liebhaberei ja noch so viele Möglichkeiten,<br />

daß man von genau zu befolgenden Richtlinien kaum sprechen kann. Aber das allgemeine<br />

Feld-, Wald- und Wiesen-Aquarium soll verschwinden und dafür sollten sinnvoll und<br />

geschmackvoll eingerichtete Einzelbecken entstehen, über die auch schon andeutungsweise in<br />

unserer Literatur geschrieben wurde. Daß wir nichts "wirklich" Naturgemäßes schaffen<br />

können, ist allen klar. Aber es ist heute keine Frage mehr, daß mit geräumigen Becken,<br />

gesundem Bodengrund und zweckentsprechenden Pflanzen, mit Durchlüftung, Beleuchtung<br />

und Filterung hervorragend schöne und einwandfreie Einzelbecken aufgestellt werden können.<br />

So z. B. ein Becken möglichst groß, gut durchlüftet und gut gefiltert für Cichliden. Bei diesen<br />

schönen aber robusten Burschen verzichten wir auf Pflanzen. Künstliche Höhlen, große Steine,<br />

Weidenstubben und sauberer, nicht zu feiner Sand geben hier das <strong>erste</strong> Gegenstück zum Feld-,<br />

Wald- und Wiesen-Aquarium. <strong>Das</strong> zweite wäre vielleicht ein Aquarium für unsere schönen und<br />

so vernunftgemäß erscheinenden Labyrinthfische. Hier könnten wir auf Durchlüftung und<br />

Filterung verzichten. Einige Unterwasserpflanzen, vor allem aber Schwimmpflanzen, warmes<br />

und altes Wasser und in diesem Falle kein unnötig großes Becken wäre wieder ein schönes<br />

Gegenstück zum Feld-, Wald- und Wiesen-Aquarium.<br />

Ein Becken mit kräftigen und schönen Unterwasserpflanzen und möglichst mit einer<br />

Mulmschicht richtet man für die immer im Aquarium herumwirtschaftenden Barben ein. Wer<br />

kennt nicht unsere wundervollen Barbenarten, die in solch einem Becken ihre schönsten Farben<br />

zeigen und sich hier ohne Zweifel wohler fühlen als in einem nicht so zweckentsprechend<br />

aufgebauten „Gesellschaftsaquarium“.<br />

Eine schöne und doch ganz anders geartete Ergänzung zu solch einem Barbenbecken ist ein<br />

glasklares und helles, möglichst durchlüftetes und gefiltertes Barschbecken. Mit sauberem,<br />

kieselsteinbelegtem Bodengrund und frischgrünen aufstrebenden Pflanzen bietet es den<br />

richtigen Aufenthalt für unsere meist geruhsamen Pfauenaugen, Diamant-, Scheiben-, Zwerg-<br />

und Sonnenbarsche.<br />

Welch einen herrlichen Anblick bietet ein derartiges Becken, und unsere Barsche benehmen<br />

und zeigen sich so, wie sie das im Feld-, Wald- und Wiesen-Aquarium niemals tun würden.<br />

Nun vielleicht ein Becken für unsere Lebendgebärenden. Wir schaffen zur Abwechslung einen<br />

unterschiedlich hohen Bodengrund und halten die hintere Längshälfte etwa 6 cm hoch und<br />

bepflanzen diese recht dicht. Wir legen gegen den hohen Bodengrund nun einige flache Steine<br />

durch die Längsmitte übereinander und halten vorn, also die vordere Längshälfte <strong>des</strong> Beckens<br />

vielleicht 2 cm hoch. Dieses Aquarium schön warm gehalten und durchlüftet bietet einen<br />

116


Idealaufenthalt für unsere farbenprächtigen und zum Teil leicht züchtbaren Schwertfische,<br />

Mollienisien, Guppys, Platys usw.<br />

Ein Fisch, der in dem heute auch von anderer Seite mit Recht so oft verworfenen Gesellschaftsaquarium<br />

am meisten vernachlässigt wird, ist ausgerechnet der König der Aquarien-<br />

fische, unser Skalare. Er kommt hier sehr oft weder zu seinen richtigen Futtermengen und<br />

Futterarten, noch zu der nun einmal von ihm benötigten Ruhe. Welch stolze Zierde ist dieser<br />

Fisch in einem hohen und geräumigen, gut mit Sagittarien, Vallisnerien, Cryptocorynen,<br />

breitblättrigen Echinodorus usw. bepflanzten nicht Gesellschafts-, sondern „Skalare-Becken“.<br />

Die richtige Temperatur, gut durchlüftet und sauber gehalten, ist solch ein Aquarium die besondere<br />

Freude und der Stolz eines Liebhabers. Auch der Laie wird sich für ein derartiges<br />

Becken sofort begeistern.<br />

Für unsere vielen Salmler- und Danio-Arten richten wir ein mehr langes Aquarium mit<br />

möglichst freier Schwimmbahn ein. Bepflanzung und Bodengrund und all die anderen Fragen<br />

für solch ein Becken sind nicht schwer zu beantworten, und jeder soll da nach eigenem Ermessen<br />

und eigenem Können und Wissen das Richtige finden, wie überhaupt obige Vorschläge<br />

vor allem Anregung sein sollen, die jeder noch ausbauen und verbessern kann.<br />

Es wäre noch manches zu sagen, so z. B. über Fundulen und Welse, über einheimische Fische<br />

und Pflanzen usw.; aber dieser Mühe wird sich hoffentlich einmal ein anderer unterziehen.<br />

Man braucht nicht zu glauben, daß die oben dargelegten Vorschläge nun kostspieliger und<br />

schwieriger sind. Es kann ja alles nach und nach versucht und aufgebaut werden. Wer aber<br />

diese Anregungen befolgt, wird mehr Freude an unserer schönen Liebhaberei haben.<br />

Also trotz allem und trotz <strong>des</strong> Krieges frisch ans Werk!<br />

Wie es sein müßte!<br />

Willy Facklam<br />

(mit 6 Skizzen von Wilhelm Müller)<br />

Mit vollstem Recht sind schon sehr oft die traurigen Feld-, Wald- und Wiesenaquarien und die<br />

ewigen „Gesellschafts“-Becken verurteilt worden. Dabei bietet die bunte Vielgestaltigkeit<br />

unserer Liebhaberei und die Vielzahl der fast kostenlos zu beschaffenden Mittel eine lange<br />

Reihe von Möglichkeiten, hervorragend schöne Schauaquarien zu schaffen. Denn schließlich<br />

wollen wir ja Tag für Tag in unsere Becken hineinschauen und uns täglich daran erfreuen.<br />

Reizvoll ist das aber nur dann, wenn jeder mit Fleiß und Liebe seine Becken so ausgestaltet<br />

und so pflegt, daß er diese Aquarien jedem Fachmann und jedem Laien mit berechtigtem Stolz<br />

und wirklicher Freunde zeigen kann. Dann sind auch seine Schaubecken ein Schmuck und ein<br />

viel bewunderter Anziehungspunkt in unseren Wohnräumen. Ganz von selbst wird nun auch<br />

die eigene Familie mit wachsendem Verständnis all die schönen und eigenartigen Dinge<br />

miterleben.<br />

Die jammervollen und unsauberen Fischkästen und Fischgläser mit sinnlos zusammen gewürfelten<br />

Tieren und Pflanzen müssen endlich zweckentsprechenden und schönen Einzel- oder<br />

Schaubecken Platz machen. Aus diesem Grunde folgen in Wort und Bild einige Vor-schläge<br />

und Anregungen, die hoffentlich recht vielen Reichsbundfreunden und Liebhabern<br />

willkommen sind. Die Skizzen konnten nach Lage der Dinge nur flächenhaft gezeichnet<br />

werden, so daß da, wo immer einige wenige Einzelpflanzen und Steine dargestellt wurden, stets<br />

größere Gruppen zu denken sind; es soll ja auch nur angedeutet werden, wie die Sache gedacht<br />

ist. Bei Becken, deren Hintergrund nicht sehr dicht bepflanzt wird, sollte man die Außenfläche<br />

der Rückscheibe mit einer grünen oder anderen zweckentsprechenden Farbe leicht betupfen.<br />

An verschiedenen Stellen hält man die Tupfung in gebogenen Linien etwas stärker, so daß<br />

gewisse Verzweigungen und Verästelungen entstehen.<br />

Skizze 1 zeigt ein Becken mit normaler Bodengestaltung, die aber grundsätzlich nach hinten<br />

und nach den Seiten etwas ansteigen soll. <strong>Das</strong> Becken ist in schönen Gruppen mitteldicht<br />

bepflanzt und stellt somit ein Aquarium dar, welches mit einer hübschen Sammlung unserer<br />

117


Lebendgebärenden oder ähnlicher Arten besetztet werden könnte. <strong>Das</strong>selbe Becken, aber<br />

weiterhin mit schönen Schwimmpflanzen versehen, eignet sich auch sehr gut für eine<br />

Sammlung unserer herrlichen Labyrinthfische, wie Makropoden, Trichogaster leeri,<br />

Trichogaster sumatranus, Colisa lalia, Colisa labiosa, Kampffische und anderen.<br />

Ein Becken mit kräftigen und schönen Unterwasserpflanzen und möglichst mit einer<br />

Mulmschicht richtet man für die immer im Aquarium herumwirtschaftenden Barben ein. Wer<br />

kennt nicht unsere wundervollen Barbenarten, die in solch einem Becken ihre schönsten Farben<br />

zeigen und sich hier ohne Zweifel wohler fühlen als in einem nicht so zweckentsprechend<br />

aufgebauten "Gesellschaftsaquarium".<br />

In der Skizze 2 ist der Bodengrund der hinteren Längshälfte etwa 8 bis 10 cm hoch gehalten;<br />

vor dieser hohen Bodengrundschicht liegen durch die ganze Längsmitte flache, kleine Steinplatten<br />

mehrfach übereinander. Die vordere Längshälfte hat nur eine Bodengrundfläche von<br />

etwa 2 cm. Nun wird der hohe hintere Teil <strong>des</strong> Beckens recht geschickt und geschmackvoll und<br />

dicht bepflanzt. Vorn ergibt sich dann ein freier Tummelplatz für zusammenpassende<br />

Schwarmfische, seien es Salmler, Barben oder ähnliche Arten.<br />

Bei der Skizze 3 ist der kiesige und saubere Bodengrund vorwiegend flach gehalten und mit<br />

faustgroßen hellen Kieselsteinen ziemlich dicht belegt. Dazwischen stehen diesmal schöne,<br />

hellgrüne Wasserpflanzen. Bevorzugt werden Myrophyllumbüsche und Ludwigienstauden.<br />

Aber auch einige hochstrebende Vallisnerien und Sagittarien dürfen nicht fehlen. <strong>Das</strong> wäre<br />

dann so recht ein Becken für unseren geruhsamen und stolzen Scheiben-, Diamant- und<br />

Pfauenaugenbuntbarsche. Besonders reizvoll, interessant und schön ist dasselbe Aquarium mit<br />

einer Gemeinschaft zusammenpassender Zwergcichliden. Diese „idealen“ Cichliden stören<br />

118


keinen Pflanzenwuchs, wühlen nicht und treiben in den herrlichsten Farben eine Brutpflege,<br />

die jeden Aquarianer und jeden Laien immer wieder von neuem begeistert. Ich kann wirklich<br />

nur immer wieder empfehlen: „Richtet Euch ein derartiges Becken ein und pflegt eine Anzahl<br />

Zwergcichliden, z.B. Nannacara anomala oder die schönen Apistogramma – Arten.<br />

Wir kommen auf das Becken der Skizze 3 noch einmal zurück und lassen jetzt die Kieselsteine<br />

zum größten Teil weg. Wir pflanzen kräftige Valisnerien, Sagittarien, Amazonas-<br />

Schwertpflanzen und einige Cryptocorynen ein. Dieses Aquarium, wenigstens 40 bis 50 cm<br />

hoch, gehört dem König der Aquarienfische, dem majestätischen Scalare. Es soll ihm<br />

möglichst ganz alleine gehören. Vielleicht könnten einige wenige Salmler, beispielsweise der<br />

Trauermantelsalmler, seine Mitbewohner sein.<br />

Skizze 4 stellt ein ausgesprochenes Cichlidenbecken dar. Der Bodengrund besteht aus<br />

gröberem Kies; Weidenwurzeln, größere Steine, künstliche Höhlen und eine geschmack-voll<br />

getupfte oder gemalte Rückwand geben diesem Aquarium eine Schönheit ganz be-sonderer<br />

Art. Eine Bepflanzung fällt bei unseren größeren Cichliden, die herrlich in Form und Farbe und<br />

liebenswert in ihrer Brutpflege sind, natürlich fort.<br />

Die Skizze 5 will Anregung geben zu einem Aquarium für vorwiegend einheimische Fische.<br />

Auf der linken Seite <strong>des</strong> Beckens liegen entsprechend vorbereitete Weidenknüppel waagerecht<br />

übereinander. Davor sind ähnliche Knüppel senkrecht als Pfähle in den Bodengrund gesteckt.<br />

Der dahinterliegende Raum wird mit Sand vollgefüllt und mit in der Hauptsache<br />

kleinbleibenden Pflanzen besetzt. Die rechte Beckenseite erhält normalen flachen Bodengrund,<br />

der mit einigen mittelgroßen Kieselsteinen belegt wird. Die Be-pflanzung erfolgt am besten<br />

gruppenweise und nicht zu dicht. Ein solches Aquarium ist eine schöne Seltenheit, das aber<br />

ohne große Mühe und ohne große Kosten eingerichtet werde kann. Überhaupt ist die<br />

Gestaltung und Einrichtung der hier vorgeschlagenen Schauaquarien keine Frage <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong>,<br />

sondern nur eine Frage <strong>des</strong> Natursinnes, <strong>des</strong> Geschmackes und <strong>des</strong> Fleißes, also alles ideelle<br />

Dinge, die bei jedem ernsthaften Liebhaber selbstverständlich sein sollten.<br />

Skizze 6 ist ein Felsenaquarium für Meerestiere oder Fische, die keine Pflanzen im Becken<br />

dulden. Dieses Aquarium hat teils sandigen, teils steinigen Bodengrund. Die Rückwand und<br />

die beiden Seitenwände sind mit großen, flachen Steinplatten ausgestattet. <strong>Das</strong> Beckeninnere<br />

wird ebenfalls mit Felsbrocken und Felsplatten ausgelegt. Ein derartiges Aquarium hat eine<br />

wundervolle dekorative Wirkung und stellt in jedem Falle etwas ganz besonderes dar. Ich habe<br />

in einem solchen Becken den heute so seltenen Scato-phagua argus und einige Cichliden<br />

gepflegt und an dem Becken besonders abends bei künstlicher Beleuchtung, wenn die<br />

Felsplatten verschiedene Schatten warfen, meine be-sondere Freude gehabt.<br />

Es gibt natürlich noch mancherlei andere Möglichkeiten, Aquarien so zu schaffen, wie sie<br />

wirklich sein sollen. Auch kleine Becken, in einer Reihe aufgestellt, schön sauber gepflegt,<br />

geschmackvoll bepflanzt und dann mit den wundervollen Fundulenarten besetzt, sind eine<br />

herrliche Angelegenheit.<br />

Aus all diesen Darlegungen geht klar und deutlich hervor, daß unsere Liebhaberei ständig<br />

Schönes und ständig Neues bieten kann. Wer beispielsweise in einem Jahr dieses oder jenes<br />

Becken gepflegt hat, kann später im Wechsel sich einmal etwas ganz anderes einrichten.<br />

Welche Freude empfindet der ernsthafte Liebhaber, welcher sich wirklich schöne<br />

Schauaquarien geschaffen hat, wenn er am Tage seine Becken betrachtet oder am Abend ein<br />

Stündchen vor seinen hellerleuchteten Aquarien sitzt. Aber schön eingerichtet, schön bepflanzt<br />

und sauber gepflegt müssen sie selbstverständlich sein.<br />

Es ist klar, dass jeder Reichsbundfreund und jeder Liebhaber all diese Dinge noch anders und<br />

noch schöner gestalten kann. Meine Vorschläge sollen ja in der Hauptsache eine Anregung<br />

sein.<br />

Im Zusammenhang hiermit haben wir in meinem Verein „Vivarium“ innerhalb kurzer Zeit<br />

eine zweite Heimschau abgehalten, welche uns dem Ziel schon sehr nahe gebracht hat. Diese<br />

Schau hat in Halle zu ganz hervorragenden Ergebnissen geführt. Sogar aus-gesprochene<br />

Zuchtanlagen waren im Aufbau, in der Beckengestaltung, in der Besetzung und Bepflanzung<br />

119


von geradezu vorbildlicher Schönheit und Sauberkeit. Die Besichtigung wurde bei sämtlichen<br />

Mitgliedern durchgeführt, und es war nicht gestattet, sich hiervon auszuschließen.<br />

Darüber hinaus wird nach entsprechenden Vorarbeiten und Vorbereitungen im ganzen Bezirk 4<br />

(Saale) eine ähnliche Besichtigung bei allen Mitgliedern vorgenommen. Bei gutem Willen und<br />

wirklich verständnisvoller Mitarbeit wird diese Bezirksheimschau für alle Beteiligten von<br />

großem Nutzen sein.<br />

Ihr anderen Reichsbundfreunde und Liebhaber im ganzen deutschen Vaterland, lasst die Feld-,<br />

Wald- und Wiesenaquarien verschwinden! Richtet euch schöne zweckentsprechende<br />

Schaubecken ein, die euch selbst zur Ehre gereichen und von anderen in ihrer Schönheit und<br />

Eigenart bewundert werden. Schwer ist das wirklich nicht; man muß nur mit Fleiß und Liebe<br />

an die Dinge herangehen.<br />

Zeitraum 1946-1955<br />

Gerhard Busch und Hans-Dieter Abel<br />

Die Haltung und vor allem die Zucht eierlegende Zahnkarpfen gehörten in unserem Verein<br />

gewissermaßen zum Nachweis der züchterischen Fähigkeiten eines Mitglieds. Einige<br />

Mitglieder wie Paul Klostermann gehörten zu den anerkannten Züchtern in der „Fundulen-<br />

Szene“ früherer Jahre.<br />

Gerhard Busch war schon als Gymnasiast in einer Schülerarbeitsgemeinschaft und im<br />

naturwissenschaftlichen Verein in Halle tätig und veröffentlichte Ergebnisse über Mollusken in<br />

den letzten Jahrgängen der Zeitschrift für Naturwissenschaften. Während seines Studiums und<br />

seiner Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft am Zoologischen Institut leitete er dort 1947-<br />

1949 eine wöchentliche mikroskopische Arbeitsgemeinschaft für Vereinsmitglieder. 1949<br />

wurde er Vorsitzender im Verein, 1950 war er von Magdeburg aus Vorsitzender <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> Aquarien-Terrarien im Kulturbund. 1953 wählte man ihn zum <strong>erste</strong>n<br />

Vorsitzenden <strong>des</strong> neu gegründeten Zentralen Fachausschusses für Aquarien-Terrarien in der<br />

DDR. Er war dann am Pädagogischen Institut tätig und bildete Biologielehrer auch mit einer<br />

Speziallehrveranstaltung für Aquaristik aus. Er hielt mehrere Vorträge zu Themen wie<br />

Wasserchemie und Fischzucht, Fischbiotope, zum Einfluß von äußeren Faktoren auf die<br />

Nachzucht und andere z. B. am 28. November 1948, 15. Februar und 19. Juli 1951 und 31. Juli<br />

1952. Der vorliegende Vortrag basiert auf dem Artikel in der DATZ 1953 Vol. 6 Ausgabe 5<br />

Seite 113-116. <strong>Zum</strong> Mitautor H.-D. Abel liegen uns keine Informationen vor<br />

Beobachtungen bei der Haltung und Zucht von Aphyosemion coeruleum (Boulenger)<br />

Im Sommer <strong>vergangenen</strong> Jahres erhielten wir Importnachzuchten von Aphyosemion coetuleum<br />

Blgr. in einer Größe von 4 cm. Sie entwickelten sich innerhalb von ca. 6 Wochen zu einem<br />

männlichen und drei weiblichen Tieren. Nach weiteren 8 Wochen, bei einer Größe von 10 cm<br />

im männlichen Geschlecht, waren sie voll ausgefärbt, die Schwanzflosse <strong>des</strong> Männchens<br />

allerdings nicht vollendet ausgefranst. Sie waren in unserem Fundulengesellschaftsbecken (50<br />

x 28 x 30) aufgewachsen und mit Aphyosemion bivittatum Lönnb., A. australe Rach., A.<br />

calabaricus >E. Ahl, A. multicolor Meink., und einigen Epiplatys-Arten vergesellschaftet. <strong>Das</strong><br />

Aquarium enthielt eine bis 3 cm hohe Schicht gewaschenen Flusssan<strong>des</strong>, der an einigen<br />

vertieften Stellen eine bis 0,5 cm hohe Mulmschicht aufwies. Dadurch war dunkler und<br />

hellerer Boden gegeben. Die Bepflanzung bestand in zum Teil dichtem Vallisneriengestrüpp<br />

auf der einen Seite, während die andere mit einer Cryptocoryne ciliata, einigen wenigen<br />

Acorus gramineus und einem Büschel Myriophyllum spec. ausgestattet war. Als<br />

Schwimmpflanzen fanden Elodea canadensis (freischwimmend) und Riccia fiuitans Verwendung.<br />

<strong>Das</strong> Aquarium befand sich auf einem Gestell mit der Schmalseite zu einem Südfenster<br />

120


und war von einem größeren Becken teilweise verdeckt, so daß die Belichtung als mäßig, wenn<br />

auch ausreichend, zu bezeichnen war. Allerdings fiel durch das hohe Fenster mittags ein wenig<br />

Sonne in den Behälter. <strong>Das</strong> Aquarium war mit Altwasser befüllt, das etwa achtwöchentlich bei<br />

Reinigung zu 1/5 abgezogen und mit frischem weichem Wasser ergänzt wurde. Verdunstetes<br />

wurde durch <strong>des</strong>tilliertes Wasser ersetzt, um eine Anhärtung zu vermeiden. Bei Hinzusetzen<br />

der Coeruleum konnten wir einen Härtegrad von 6° DH messen. Um den nach den Literaturangaben<br />

angeblich notwendigen Seewasserzusatz zuzugeben, setzten wir 50 g Kochsalz zu 50 l<br />

Wasser zu. Versuchsreihen konnten die Notwendigkeit eines Salzzusatzes n i c h t bestätigen<br />

und Haltung sowie Zucht wurden nicht merklich durch NaCl beeinflußt. Während die Fische<br />

zu Anfang im Futter keineswegs wählerisch waren, und neben Wasserflöhen (Daphnia pulex,<br />

besser aber D. magna) besonders rote und weiße Mückenlarven, sehr gern auch Regenwurm,<br />

ja, erstaunlicherweise selbst Trockenfutter zu sich nahmen, änderte sich das Bild bei Eintritt<br />

der Geschlechtsreife. Sie fraßen plötzlich weder Mückenlarven, Wasserflöhe noch Enchyträen<br />

und nahmen nur noch zerhackte Laubregenwürmer an. Solche "Hungerstreiks" wiederholen<br />

sich, konnten aber immer bald abgebrochen werden durch Darbieten von jungen Guppies. Als<br />

wertvolles Futter erkannten wir den Körperinhalt vom Mehlwurm, an dem sich die Tiere<br />

förmlich mästeten. Als diese kritischen Hungertage vorüber waren, setzte eine neue<br />

Wuchsperiode ein, während der das Weibchen stark Laich ansetzte. <strong>Das</strong> Männchen erreichte<br />

jetzt die stattliche Größe von 10 cm und war 12 Wochen alt. In dieser Zeit konnten wir die<br />

<strong>erste</strong>n Laichversuche im Gesellschaftsaquarium notieren. Es erschien uns an der Zeit, die<br />

Geschlechter zu trennen und bei Einzelhaltung gut zu füttern. Die Temperaturen waren<br />

während <strong>des</strong> Wachstums keinesfalls konstant, sondern es kamen z.T. größere Schwankungen<br />

vor, die den Fischen nicht geschadet haben.<br />

Für das <strong>erste</strong> planvolle Ablaichen wurde ein Vollglasbecken von den Maßen 22x17 be-nutzt,<br />

das als Bodengrund abgekochten feingesiebten Sand enthielt, in den diese boden-laichenden<br />

Aphyosemion ihre Eier abzusetzen pflegen. Mittels Kaliumpermanganat steril gemachte und<br />

dann gut gespülte Ranken (2 Stück je 10 cm) von Myriophyllum scrabatum sollten dem<br />

Weibchen eine, wenn auch spärliche V<strong>erste</strong>ckmöglichkeit schaffen und das Zuchtglas nicht zu<br />

nüchtern erscheinen lassen. Die Wasserwerte zeigten 6° DH und 7,0 pH, Temperatur betrug<br />

(schwankend) 20 bis 24° C. Der Laichakt begann .sofort nach Einsetzen der Fische und dauerte<br />

ca. 2½ Stunden. Der Laich verpilzte restlos. Bei diesem, wie bei allen weiteren<br />

Zuchtversuchen verblieben die Eier im Bodengrund und wurden nicht herausgelesen. Wir<br />

versuchten den Mißerfolg zu erklären und glauben die Ursache in dem für die Eier zu schweren<br />

Sand gefunden zu haben. Zur Einrichtung eines Aquariums für Rasbora maculata hatten wir<br />

gerade Torfmull zur Hand. Diesen kochten wir aus und ließen ihn in Wasser 14 Tage<br />

auslaugen, bevor wir ihn in das Laichbecken einbrachten, um ihn als Bodengrund zu benutzen.<br />

<strong>Das</strong> Wasser zeigte bei diesem Versuch nur wenig andere Beschaffenheit.<br />

Die Gesamthärte betrug diesmal 5° DH mit einem pH-Wert von 6,5. Die Wassertemperatur<br />

schwankte zwischen 20 und 24 Grad C. In allen Versuchen zeigte sich, dass der Standort <strong>des</strong><br />

(1) Beckens völlig gleichgültig ist, wenn direkte Sonnenbestrahlung vermieden wird. Nach<br />

dreistündigem Laichen mußten die Tiere getrennt werden, da das Männchen sein Weibchen arg<br />

bedrängte, und dieses bereits Flossenschäden aufwies. Nachdem die Alttiere aus dem<br />

Zuchtglas entfernt waren, wurde das Wasser bis auf 0,5 cm abgesaugt. Etwa verpilzte Eier<br />

wurden aus dem Torfmull n i c h t entfernt. Nach 30 Tagen gaben wir wieder Wasser zu und<br />

füllten damit den Laichbehälter bis zu einem Wasserstand von 6 cm auf. Zur Verwendung<br />

gelangte 10 Wochen altes ungefiltertes, aber äußerst sauberes Regenwasser mit einem<br />

Härtegrad von 6° DH. Um eine Infusorienvermehrung zu erreichen, wurde auf die<br />

Wasseroberfläche Wawil aufgestreut. 24 Stunden später fielen die <strong>erste</strong>n Jungfischchen aus,<br />

von denen alle geschlüpften groß wurden. Während die <strong>erste</strong>n Zuchtergebnisse nur gering<br />

waren, lagen bei allen späteren Versuchen bei gleichem Ansatz die Erfolgsziffern wesentlich<br />

höher, überstiegen bisher aber nicht 132 Stück bei einem Laichvorgang. Den geschlüpften<br />

Jungtieren reichten wir als <strong>erste</strong>s Futter "Mikro", nach 3 bis 4 Tagen bereits feinstgesiebte<br />

121


Cyclops. <strong>Das</strong> Wachstum war immer auffällig schnell, ist allerdings individuell verschieden, so<br />

daß wir mitunter ganz beträchtliche Größenunterschiede feststellen mußten. Im Gegensatz zu<br />

anderen Autoren konnte nicht beobachtet werden, daß die schnellwüchsigen größeren Jungtiere<br />

ihre langsamer wachsenden Geschwister verspeisten oder sonst wie angriffen. <strong>Das</strong>selbe können<br />

wir auch von unseren Zuchttieren sagen, wenn diese gelegentlich im<br />

Fundulengesellschaftsaquarium untergebracht sind, wo sie sich niemals an den kleineren<br />

Haftlaichern ihrer Gattung vergriffen. Allerdings waren unsere Futterverhältnisse immer<br />

besonders günstig und wir legten stets Wert auf unterschiedliches Futter.<br />

<strong>Das</strong> in der Literatur wiederholt geschilderte starke Verpilzen der Aphyosemion-Eier können wir<br />

vom A. coeruleum nicht bestätigen. Früher einmal durchgeführte Reihen-untersuchungen von<br />

Eiern bodenlaichender Fundulen zeigten, daß der Ver-pilzungsdurchschnitt in sauberem<br />

Wasser bei ungefähr 8 % liegt (coeruleum, sjoestedti), während er bei verschiedenen Salmlern<br />

in ähnlich bakterienarmem Wasser immerhin bei 12 und 14 % lag (Gymnocorymbus ternetzi,<br />

Hemigrammus ocellifer). Bei der Zeitigung von Eiern in Torfmull sind die<br />

Verpilzungsmöglichkeiten infolge <strong>des</strong> leicht säurehaltigen Mediums noch geringer.<br />

Soweit die Zuchtdaten. Nun einige biologische Bemerkungen. Die Zucht und Haltung <strong>des</strong> A.<br />

coeruleum ist verhältnismäßig einfach, die Art stellt keine großen Ansprüche. Hohe Härtegrade<br />

werden allerdings nicht vertragen. Nach unseren Erfahrungen zeigen die coeruleum bei<br />

Härtegraden von 1 bis 12° DH völlig normale Reaktionen und schreiten auch zur<br />

Fortpflanzung. Salz- bzw. Seesalzzusatz reizt die physiologischen Funktionen zwar an, ist aber<br />

nicht erforderlich. Dagegen dürfte ein Salzzusatz, der bei regelmäßigem Mulm abziehen durch<br />

Auffüllen mit frischem Wasser wieder verschwindet, günstig sein, besonders in den Zeiten, in<br />

denen gezüchtet wird. Man kommt so den natürlichen Um-weltbedingungen der Art in der<br />

freien Natur ihrer westafrikanischen Heimat nahe, wo das Wasser in der Trockenzeit durch<br />

Verdunstung salzreicher wird. In der Zeit <strong>des</strong> Schlüpfens der Jungen erhöht sich der<br />

Wasserstand infolge langanhaltender Regen, und es setzt die Bildung von Infusorien ein, die<br />

durch Anfressen der Eihüllen zur normalen Geburt beitragen und als <strong>erste</strong>s Futter dienen. Wir<br />

versuchten, all diese Umweltbedingungen wenigsten annähernd nachzuahmen (Zusatz frischen<br />

Regenwassers und Aufstreuen von Trockenfutter). Die Natur ganz in einem Wasserbehälter<br />

einzufangen dürfte wohl nie restlos gelingen. Es muss aber der Wasserzusammensetzung<br />

weitestgehend Beachtung geschenkt werden. Daneben spielen die Belichtungsverhältnisse eine<br />

gewisse Rolle. Unsere Species stammt aus dem Nigerdelta und Kamerun und lebt dort in<br />

ruhigen und stehenden Gewässern, besonders in den „stark verkrauteten Nebenarmen der<br />

Flüsse, auch in Lagunensümpfen und kleinen Wasserlöchern, die zur Trockenzeit fast ganz<br />

austrocknen“(nach H. Meinken). Aus diesen, der Literatur entnommenen Biotopbeschreibungen,<br />

müssen wir auf die Pflege schließen. Wir haben mit brackigem Wasser zu<br />

rechnen, das in die ursprünglich mit Schwarzwasser angefüllten Tümpel eingespült wird. Tritt<br />

die Austrocknung ein, so kommt es naturgemäß zur Salzanreicherung. Aber nicht alle<br />

Coeruleum kommen aus diesen küstennahen Gebieten zu uns, sondern auch tiefer aus dem<br />

Lande her, wo die Salzmenge geringer sein dürfte. Außerdem wird der Salzgehalt der<br />

Wasserlöcher in der küstennahen Zone geringer, wenn in der Regenzeit große Mengen beinahe<br />

<strong>des</strong>tillierten Wassers herniederfallen. Aus dieser Tatsache kann leicht geschlossen werden, daß<br />

Wasser sehr weich sein muss und im Jahresablauf schwankenden Salzgehalt hat. Die durch<br />

Regenfälle einsetzende Verdünnung bedingt eine starke Infusorien-vermehrung und bringt<br />

dadurch die vorher im seichten Wasser oder im feuchten Schlamm lagernden Eier zum<br />

Schlüpfen.<br />

Aus dieser Überlegung heraus verringerten wir den Wasserstand beträchtlich und füllten ihn<br />

nach vier Wochen (ungefähre Zeitigungsdauer) wieder auf. Die günstigsten Halte-temperaturen<br />

sind schwer anzugeben. Als Mittel, das sich als günstig erwies, dürften 21° bis 24° C gelten.<br />

Allerdings werden auch niedrige Temperaturen vertragen, vorübergehend 12° bis 14° C. Nach<br />

exakt angestellten Beobachtungen kann gesagt werden: Alle Aphyosemionarten verlangen zum<br />

Wohlbefinden einen Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht bzw. gelegentliche<br />

122


Temperaturschwankungen. Dies gilt mit Sicherheit für A. coeruleum, spurelli. australe,<br />

bivittatum. multicolor. Merkwürdigerweise zeigte A. calabaricus eine gewisse<br />

Empfindlichkeit, bei Temperaturunterschieden von 6° C zwischen Tag und Nacht. Allerdings<br />

verträgt er Min<strong>des</strong>ttemperaturen von 14° C ohne Schaden. Es wäre verkehrt, diese Fische in<br />

durch Kontaktthermometer und Relais geschaffener gleicher Wärme d a u e r n d zu halten. Dr.<br />

Sachs wies kürzlich in dieser Zeitschrift darauf hin, welch günstigen Einfluss sogar<br />

Temperaturzonen im Aquarium haben können. Selbstverständlich trifft das keineswegs für alle<br />

Fische zu. Tieren aus den tropischen Regenwaldgebieten <strong>des</strong> Amazonas etwa wird man besser<br />

einigermaßen gleichbleibende Temperaturen bieten, auf jeden Fall den Bruten. A. coeruleum<br />

verlangt eher niedrigere als höhere Temperaturen. Ebenso ist das Laichen intensiver nach<br />

langsamer Temperatursteigerung. Die Aph. coeruleum gehören zu den weniger verbreiteten<br />

und schwerer haltbaren Liebhaberfischen. Sie verlangen noch eine möglichst naturnahe<br />

Unterbringung und die richtigen Wasserverhältnisse, wobei dem pH-Wert keine Bedeutung<br />

beizumessen ist. Bei schwachem Licht fühlen sie sich sichtlich wohler; wenngleich<br />

gelegentlicher Sonneneinfall nicht stört, ist dieser für den Laich schädlich, kann ihn sogar<br />

binnen weniger Minuten abtöten. Nie darf im Haltebecken eine Mulmschicht fehlen, und<br />

außerdem muss der Pflanzenbestand zumin<strong>des</strong>t an einigen Stellen <strong>des</strong> Aquariums dicht sein,<br />

um bei paarweiser Haltung dem Weibchen V<strong>erste</strong>ckmöglichkeit zu bieten, da es vom<br />

Männchen zeitlich arg bedrängt wird. Wichtigstes Erfordernis ist eine gute abwechslungsreiche<br />

Nahrung, die hauptsächlich aus Regenwürmern (Laubwürmern), Mückenlarven aller Art,<br />

anderen Insektenlarven, jungen Fischen u.a. bestehen soll. Vor Überfütterung der Tiere sei<br />

nachdrücklich gewarnt, da dadurch der oben erwähnte Hungerstreik eintreten kann. Kommt es<br />

dennoch zur Antipathie gegen eine bestimmte Nahrungsart, muss Nahrungsumstellung<br />

erfolgen.<br />

Bei der Zucht achte man auf größtmögliche Sterilität <strong>des</strong> Beckens und aller zur Ver-wendung<br />

kommenden Einrichtungsgegenstände. Torfmull soll gut ausgelaugt sein. Als Wasser kommt<br />

abgestandenes Regenwasser, das aber nicht zu alt sein soll, zur Ver-wendung. Einige<br />

Schwimmpflanzen sollten nicht fehlen. Die Temperatur betrage am Tage <strong>des</strong> Ansetzens ca. 22°<br />

C. Die vorher einige Tage getrennt gehaltene Ehepartner werden in einem solchen Behälter<br />

spontan zum Ablaichen schreiten. Nach erfolgtem Ablaichen werden die Tiere in das große<br />

Gesellschaftsbecken zurückgesetzt bzw. in ein größeres Halteaquarium, das naturgemäß<br />

eingerichtet sein muss. <strong>Das</strong> Laichwasser wird dann bis auf 1 cm über der die Eier enthaltenden<br />

Torfmullschicht abgesaugt und das Becken dunkel aufgestellt. Nach vier Wochen gibt man<br />

Regenwasser zu und streut zweckmäßiger weise etwas Trockenfutter (Wawil) auf, und man<br />

wird das Ausfallen der Jungfische beobachten können.<br />

Je<strong>des</strong> Lebewesen ist innerhalb eines gewissen Rahmens anpassungsfähig an veränderte<br />

Umweltverhältnisse. Der Aquarienkundler erlebt dieses „Sich anpassen“ an seinen Fischen.<br />

Manchen noch vor einigen Jahren als heikel angesprochene Fischart macht heute keinerlei<br />

Schwierigkeiten mehr. Fischformen, die bereits seit langen Jahren in unseren Becken gezogen<br />

werden, sind als domestizierte Arten anzusehen, die nur noch im Aquarium zu leben<br />

vermögen. Da die Fundulen, besonders Aphyosemion coeruleum , nie überall rechtes<br />

Allgemeingut der Liebhaber geworden sind, gelten sie noch heute als heikel. Sie sind von<br />

Natur aus schwer anpassungsfähig an veränderte Bedingungen im Aquarium und stellen noch<br />

immer artspezifische Anforderungen an ihre Umwelt. Darum sollen diese Zeilen zeigen, wie<br />

der Aquarianer, der schon einige Erfahrungen diese Bedingungen ohne allzu große Mühe<br />

erfüllen kann. Besonders der biologisch interessierte Aquarienfreund wird an diesem<br />

interessanten Pfleglingen und ihren Verwandten wertvolle Beobachtungen anstellen können,<br />

die nicht nur der Liebhaberei, sondern darüber hinaus der Wissenschaft dienlich sind.<br />

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Dr. Helmut Mühlberg<br />

Zeitraum 1956-1966<br />

Als einen der <strong>erste</strong>n Beiträge in der damaligen Fachgruppe<br />

hielt Dr. Helmut Mühlberg am 10. September 1964 diesen<br />

Vortrag. Es war der Anfang einer ganzen Reihe von<br />

Vorträgen, die zum Ziel hatten, das Wissen über botanische<br />

Sachverhalte und die Bedeutung der wissenschaftlichen<br />

Fachbegriffe bei Laien zu verbessern. Nur so<br />

konnten die Aquarien- und Terrarienfreunde in die Lage<br />

versetzt werden, bei der Mitteilung von Beobachtungen<br />

und bei Diskussionen das wissenschaftliche Fachvokabular<br />

richtig und allgemein verständlich einzusetzen.<br />

Viele Vorträge (natürlich zum Teil auch über Fische) und<br />

viele Führungen durch die Wasserpflanzensammlung <strong>des</strong><br />

Botanischen Gartens Halle sind diesem <strong>erste</strong>n gefolgt. <strong>Das</strong><br />

Wissen über die Wasserpflanzen und über ihre<br />

biologischen Grundlagen hat sich bei den Freunden in der<br />

Fachgruppe oder im Verein Dank der Beiträge von Dr. Mühlberg erweitert, oft hat sich dabei<br />

auch der eigene Bestand an Wasserpflanzen verbessert, denn fast immer wurden zum Teil sehr<br />

neue Wasserpflanzen von Dr. Mühlberg weitergegeben.<br />

Deshalb stellt dieser Vortrag sicher eine Zäsur bei der Behandlung der Botanik der Wassergewächse<br />

in der Aquaristik dar.<br />

Zur Biologie der Aquarienpflanzen<br />

Wir wissen schon lange, daß Wasserpflanzen die Lebensbedingungen für unsere Aquarienfische<br />

günstig beeinflussen. Deshalb ist es uns zur Selbstverständlichkeit geworden, unsere<br />

Aquarien mit Pflanzen zu besetzen. Aber seien wir doch einmal ehrlich: Die meisten von uns<br />

machen sich nicht sehr viel Gedanken darüber. Entweder gedeihen die Pflanzen prächtig, dann<br />

zu können ist es gut, oder sie kümmern und gehen ein, dann werden von Zeit zu Zeit ein paar<br />

neue gekauft. Aber uns interessieren ja auch in <strong>erste</strong>r Linie die Fische! Verfasser möchte nun in<br />

den folgenden Zeilen versuchen, den Lesern dieser Zeitschrift die Aquarienpflanzen etwas<br />

näherzubringen. Vielleicht findet dabei der eine oder andere einige Anregungen.<br />

Die Wasserpflanzen sind Gewächse, die unter den im Wasser herrschenden Lebensbedingungen<br />

existieren können. Diese unterscheiden sich erheblich von denen <strong>des</strong> festen<br />

Lan<strong>des</strong>. Die Landpflanzen sind von dem Wasser und den Nährstoffen <strong>des</strong> Bodens abhängig,<br />

die sie mit Hilfe der Wurzeln aufnehmen und durch ein fein verästeltes System von<br />

Leitungsbahnen an die verschiedenen Stellen <strong>des</strong> Pflanzenkörpers transportieren. Die Pflanzen<br />

besitzen Einrichtungen, um sparsam mit dem Wasser umgehen.zu können. So hat die äuß<strong>erste</strong><br />

Zellschicht der Blätter, die Epidermis, eine besondere Auflagerung (Kutikula), die nur wenig<br />

wasserdurchlässig ist. Um den für die Assimilation und Atmung notwendigen Gasaustausch<br />

mit dem inneren Gewebe zu gewährleisten, sind in der Regel auf der Blattunterseite<br />

Spaltöffnungen entwickelt, die sich öffnen und schließen können. Zur weiteren Herabsetzung<br />

der Transpiration können z. B. Haarfilze ausgebildet sein, oder die Spaltöffnungen sind in<br />

Gruben eingesenkt.<br />

Ganz anders liegen die Verhältnisse bei Pflanzen, die vom Wasser umspült werden, in dem<br />

Nährstoffe und Gase gelöst sind. Die angeführten Einrichtungen sind überflüssig, können sogar<br />

für den Ablauf der Lebensfunktion hinderlich sein. So sind Bahnen zum Transport von Wasser<br />

und Nährstoffen nicht in großem Umfang nötig, da diese von jedem Pflanzenteil unmittelbar<br />

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aus der Umgebung aufgenommen werden können. Diese Aufnahme würde aber durch eine gut<br />

ausgebildete Kutikula behindert werden; sie ist bei den Wasserpflanzen auch nur als dünnes<br />

Häutchen vorhanden.<br />

Genau umgekehrt als beim Wasserhaushalt liegen die Verhältnisse bei dem für die<br />

Assimilation nötigen Licht. Während die Landpflanzen dem direkten Licht ausgesetzt sind,<br />

erhalten die Wasserpflanzen diffuses Licht, <strong>des</strong>sen Intensität mit zunehmender Tiefe schnell<br />

abnimmt. Sie brauchen also Einrichtungen, um das wenige Licht gut ausnutzen zu können.<br />

Unterschiedliche Ansprüche werden auch an die Festigkeit der Pflanzen gestellt. Auf dem<br />

festen Land haben die Sproßachsen eine tragende Funktion, weshalb die unteren stets kräftiger<br />

sein müssen als die oberen. Außerdem müssen sie sich durch Biegungsfestigkeit auszeichnen.<br />

Im Wasser übernimmt das Medium die tragende Funktion; alle Sproßachsen können gleich<br />

stark ausgebildet sein. Sie werden mehr auf Zugfestigkeit beansprucht.<br />

Nachdem wir die Lebensbedingungen im Wasser in einigen wesentlichen Punkten betrachtet<br />

haben, wollen wir die Frage nach der Herkunft der Wasserpflanzen beantworten. Wir wissen<br />

mit Sicherheit, daß von den heute lebenden grünen Pflanzen nur die Algen von jeher im Wasser<br />

gelebt haben. Alle anderen, wie Moose, Farne und die Blütenpflanzen, haben sich aus<br />

Landpflanzen entwickelt und erst sekundär an die besonderen Lebensbedingungen im Wasser<br />

angepaßt. Es zeigt sich nämlich, daß ein großer Teil unserer Aquarienpflanzen nicht nur unter<br />

Wasser, sondern auch als Landpflanzen gedeihen können. Solche Übergangsformen sind z. B.<br />

die Cryptocorynen, Hygrophila, Ludwigia, einige Sagittaria-Arten und manche andere. Viele<br />

Aquarianer haben sicher schon beobachtet, daß bei hellem Stand <strong>des</strong> Beckens Ludwigia leicht<br />

aus dem Wasser herauswächst. Es dauert dann auch gar nicht lange, und in den Blattachseln<br />

erscheinen die kleinen unscheinbaren Blüten. Und das trifft für alle diese Übergangsformen zu:<br />

nur über Wasser gelangen sie zur Blütenbildung und entwickeln Samen. Diese Pflanzen<br />

kommen entweder in sehr flachen Wass<strong>erste</strong>llen vor, wo ein Herauswachsen gewährleistet ist,<br />

oder in periodischse Gewässern oder Gewässerzonen, die periodisch austrocknen. Es gibt aber<br />

auch Pflanzen, die fest an das Wasser gebunden sind und als Landpflanzen nicht leben können.<br />

Als Beispiel seien Vallisneria, Elodea und manche Sagittaria-Arten genannt. Aber auch diese<br />

Pflanzen sind zur geschlechtlichen Fortpflanzung an den Luftraum gebunden. Die meisten von<br />

Ihnen haben sicher schon beobachtet, wie Vallisneria spiralis ihre weiblichen Blüten zur<br />

Wasseroberfläche emporsendet. Diese Erscheinung wird als letztes Überbleibsel eines<br />

ehemaligen Landlebens angesehen. Schließlich gibt es aber auch Pflanzen, bei denen sich auch<br />

die Bestäubung unter Wasser vollzieht. <strong>Das</strong> wären z. B. Nixkräuter (Najadaceae), die aber in<br />

den Aquarien selten angetroffen werden.<br />

Zahlreiche Arten, die unter Wasser, ab auch als Landpflanzen leben können, zeichnen sich<br />

durch eine Erscheinung aus, die als Heterophyllie (Verschiedenblättrigkeit) zeichnet wird.<br />

Vielen Aquarianern ist sie unbekannt, da sie ihre Pflanzen nur unter Wasser kennen. So unterscheiden<br />

sich bei manchen Gewächsen die Unterwasserblätter deutlich von den Luftblättern,<br />

wobei sich die einkeimblättrigen Pflanzen anders als die zweikeimblättrigen verhalten. Bei<br />

<strong>erste</strong>ren bilden Arten, die normale, in Stiel, und Spreite gegliederte Luftblätter besitzen, häufig<br />

schmale bandförmige Unterwasserblätter aus. Gute Beispiele dafür treffen wir in der Gattung<br />

Sagittaria an. Aber auch unser einheimischer Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica) zeigt<br />

das gut, wenn er unter Wasser keimt Abb. 1 zeigt solche Jungpflanze, bei der bandförmige<br />

Unterwasserblätter und in Stiel und Spreite gegliederte Schwimm- und Luftblätter zu erkennen<br />

sind.<br />

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Bei den zweikeimblättrigen Pflanzen dagegen die Tendenz zur Aufzipfelung der Blattfläche im<br />

Wasser zu beobachten. Als Beispiel ist in Abb. 2 ein Luft- und ein Unterwasserblatt von<br />

Proserpinaca palustris abgebildet, die eng mit Myriophyllum verwandt ist. <strong>Das</strong> gleiche läßt<br />

sich auch bei vielen anderen Gattungen beobachten. Die Unterschiede können aber auch gering<br />

sein, was in der gleichen Abbildung für Hygrophila polysperma dargestellt ist. Seltener können<br />

auch unter Wasser schon zwei oder mehrere Blattformen auftreten, wie bei Synnema triflorum<br />

oder E. rostratus.<br />

Wir wollen uns nun mit der äußeren Gestalt der Wasserpflanzen beschäftigen (vgl. hierzu Abb.<br />

3).<br />

Alle Typen der Gruppe 1 zeichnen sich dadurch aus, daß die Sproßachsen im Boden oder dicht<br />

darüber sitzen, und deren Glieder gestaucht sind. Dadurch entspringen alle Blätter dicht am<br />

Boden und sind rosettig angeordnet. Bei allen diesen Typen können Ausläufer auftreten. Die<br />

Typen IA und IB zeichnen sich durch eine deutliche Heterophyllie aus, indem sie<br />

unterschiedliche Unterwasser- , Schwimm- und Luftblätter ausbilden. <strong>Zum</strong> Typ IA gehören<br />

großblättrige Sagittaria- und Echinodorus- Arten. Bei manchen dieser Sagittarien bleibt das<br />

Stadium mit den bandförmigen Unterwasserblättern lange erhalten, und sie sind <strong>des</strong>halb schöne<br />

Aquarienpflanzen. Es sei als Beispiel die breitblättrige S. platyphylla genannt. Bei den<br />

Echinodorus-Arten werden meistens schon unter Wasser Blätter gebildet, die in Stiel und<br />

Spreite gegliedert sind, was besonders dekorativ wirkt. Wenn diese Pflanzen jedoch zur<br />

Ausbildung von Luftblättern übergehen, sind sie für unsere Zwecke nicht mehr geeignet. Es<br />

brauchen dabei nicht immer Schwimmblätter dazwischengeschaltet zu sein. Alle diese Arten<br />

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können auch als Sumpfpflanzen kultiviert werden, wie das in den botanischen Gärten zu sehen<br />

ist.<br />

Der Typ IB verkörpert verschiedene Gattungen der Seerosengewächse. Sie spielen ja als<br />

Aquarienpflanzen keine große Rolle, sollen aber der Vollständigkeit halber mit aufgeführt<br />

werden. Diese Pflanzen besitzen in ihrer Jugend zarte Unterwasserblätter mit flächig ausgebildeten<br />

Spreiten. Später treten die charakteristischen Schwimmblätter auf. Luftblätter<br />

werden nicht gebildet, und als Landformen können die Seerosengewächse nicht existieren.<br />

Beim Typ 1 C wird nur noch eine Blattform ausgebildet. Die Blätter sind in Stiel und Spreite<br />

gegliedert. Dieses Verhalten finden wir vor allem bei den Cryptocorynen. Die meisten Arten<br />

dieser Gattung können als Wasser- und Landformen existieren; ohne daß eine deutliche<br />

Heterophyllie wie bei den vorhergehenden Typen vorhanden ist. Es treten nur geringe<br />

Unterschiede in Größe und Form der Blattspreiten auf.<br />

Auch beim Typ 1 D wird nur noch eine Blattform ausgebildet, die aber schmal-bandförmig ist.<br />

Zu diesem Typ gehören die Vallisnerien und einige kleine Arten der Gattung Sagittaria, wie<br />

die in Aquarien weit verbreitete S. subulata. Diese Arten sind extreme Wasserpflanzen, die als<br />

Landformen nicht existieren können.<br />

Bei den Typen der II. Gruppe sind die Glieder der Sproßachse gestreckt. Dadurch sind die<br />

Knoten mit den daran sitzenden Blättern auseinandergerückt. Die Zahl der an den einzelnen<br />

Knoten sitzenden Blätter ist unterschiedlich. Meistens wurzeln die Pflanzen im Boden. Sie<br />

können aber auch an jedem höheren Knoten Wurzeln und aus jeder Blattachsel Seitentriebe<br />

hervorbringen. Deshalb lassen sich diese Arten sehr gut durch Stecklinge vermehren. Auch hier<br />

gibt es eine entsprechende Reihe von Pflanzen, die sowohl auf dem festen Lande als auch im<br />

Wasser leben können, bis zu extremen Wasserpflanzen.<br />

<strong>Zum</strong> Typ IIA gehört eine sehr große Anzahl von Aquarienpflanzen, wie Vertreter der<br />

Gattungen Ludwigia, Limnophila, Hygrophila, Myriophyllum. Die meisten von ihnen gedeihen<br />

auch als Sumpfpflanzen. Ihre Blätter sind vollflächig oder aufgezipfelt. Oft ist deutliche<br />

Heterophyllie vorhanden, sie kann aber auch völlig fehlen. Der Typ IIB wird durch die Gattung<br />

Cabomba vertreten. Sie bildet beim Übergang zum Blühen kleine Schwimmblätter aus. Die<br />

Pflanzen <strong>des</strong> Types IIC sind extreme Wasserpflanzen, die nicht über die Wasseroberfläche<br />

hinauswachsen. Hierher gehört z. B. die Gattung Elodea, die Wasser pest. Die meisten<br />

aufgeführten Arten der II. Gruppe wachsen auch recht gut, wenn sie frei im Wasser<br />

schwimmen und ihre Wurzeln den Bodengrund nicht erreichen. Dadurch zeigen sie<br />

Beziehungen zum Typ IID. Hierher gehören Pflanzen, die stets frei schwimmen und überhaupt<br />

keine Wurzeln mehr ausbilden. <strong>Das</strong> ist bei Wasserschlaucharten (Utricularia) und dein<br />

Hornkraut (Ceratophyllum) der Fall.<br />

Nun bliebe noch die III. Gruppe zu besprechen. Ihre Vertreter haben genau wie die der I.<br />

Gruppe gestauchte Sproßachsen, sitzen aber nicht am Boden, sondern schwimmen dicht unter<br />

der Wasseroberfläche. Ihre Blätter ragen in den Luftraum oder liegen flach auf dem Wasser. Zu<br />

Typ IIIA gehören der Nilsalat (Pistia) und unsere einheimische Krebsschere (Stratio<strong>des</strong>), also<br />

Pflanzen, die für die Aquaristik kaum eine Rolle spielen. Zu IIIB gehören die Froschbißarten<br />

(Hydrocharis, Limnobiurn) oder manche Wasserlinsen (Lemna). Zwischen beiden Typen gibt<br />

es auch Übergänge, wie die Schwimmform <strong>des</strong> Hornfarnes (Ceratopteris), der sowohl<br />

schwimmende als auch aufgerichtete Blätter bildet. Die Wurzeln beider Typen enden frei im<br />

Wasser oder können bei flachem Wasserstand auch in den Boden eindringen. Auch in dieser<br />

Gruppe gibt es eine Parallele zum Typ IID. Die Vertreter <strong>des</strong> Types IIIC bilden nämlich keine<br />

Wurzeln mehr aus, wie etwa der Schwimmfarn Salvinia. Bei ihm handelt es sich bei den<br />

wurzelartigen Gebilden um umgewandelte Blätter. Hierher gehört auch die wurzellose<br />

Wasserlinse (Wolffia arrhiza).<br />

Nach der äußeren Gestalt wollen wir noch einen Blick auf den inneren Bau, die Anatomie, der<br />

Wasserpflanzen werfen. Zunächst wollen wir einmal den Bau der Blätter betrachten und diesen<br />

mit einem normalen Blatt einer Landpflanze vergleichen. In Abb. 4 ist ein Stück eines dünnen<br />

Querschnittes durch ein solches Blatt in sehr starker Vergrößerung dargestellt. Die<br />

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einschichtige Zellreihe, die das Blatt auf der Ober- und Unterseite abschließt, wird Epidermis<br />

genannt. Sie besitzt eine deutliche Kutikula, und auf der Unterseite befinden sich die<br />

Spaltöffnungen. Im Blattinnern können wir das auf der Oberseite befindliche Palisadengewebe<br />

von dem darunter liegenden Schwammgewebe unterscheiden. Für die Unterwasserblätter läßt<br />

sich zunächst ganz allgemein sagen, daß sie stets viel dünner sind als Luftblätter. Dadurch<br />

liegt, auf das Blattinnere bezogen, eine größere Oberfläche vor, wodurch Gasaustausch und<br />

Nährstoff Versorgung aus der Umgebung begünstigt wird. Außerdem kann bei dünnen Blättern<br />

das Licht selbst von tiefegelegenen Zellschichten noch genutzt werden. Auch treffen wir in der<br />

Epidermis der Blätter fast stets Chlorophyllkörner, was bei Luftblättern nie vorkommt. Die<br />

Leitgefäßstränge sind sowohl nach ihrer Zahl als auch in ihrem Bau reduziert. Auf Einzelheiten<br />

kann hier aber nicht eingegangen werden.<br />

Vergleichen wir nun die Querschnitte durch Unterwasserblätter in Abb. 6 mit der Abb. 4. Auf<br />

den <strong>erste</strong>n Blick erkennen wir bei allen die Epidermis. Deren Kutikula ist aber sehr dünn und<br />

Spaltöffnungen fehlen. Im Blattinneren sind aber auffallende Unterschiede vorhanden, Die<br />

deutlichsten Beziehungen zu Abb. 4 zeigt Ludwigia natans (A in Abb. 6). Genau so würde auch<br />

ein Blattquerschnitt bei Hygrophila polysperma aussehen. In der unter der oberen Epidermis<br />

liegenden Zellreihe haben wir noch Anklänge an ein Palisadengewebe. Die Zellen sind aber<br />

nicht mehr so langgestreckt. In den darunterliegenden Zellreihen sind Beziehungen zum<br />

Schwammgewebe vorhanden, aber auch hier liegt eine andere Zellform vor. Überblicken wir<br />

schnell einmal alle Querschnitte, so zeigt sich, daß bei allen eine kubische Zellform anzutreffen<br />

ist, teils kugelig, teils würfelig. Bei B ist ein Schnitt durch die Randpartie von Elodea<br />

canadensis dargestellt Hier liegt eine extreme Reduktion vor, indem nur noch die beiden<br />

Epidermiszellreihen vorhanden sind. Dazwischen liegen einige wenige Lufträume. Die<br />

Festigkeit <strong>des</strong> Blattran<strong>des</strong> wird durch einige Zellreihen erhöht, deren Zellwände stark verdickt<br />

sind. Bei beiden bisher betrachteten Querschnitten können wir eine Ober- und Unterseite leicht<br />

unterscheiden. Bei den beiden folgenden können wir das aber nicht, denn sie sind<br />

gleichgestaltet. Es handelt sich in beiden Fällen um bandförmige Blätter. C ist Vallisneria<br />

spiralis und D Sagittaria subulata. Bei beiden sind große Lufträume vorhanden. Dadurch<br />

besitzen diese Pflanzen eine „innere Atmosphäre“, die im Dienste <strong>des</strong> Gasaustausches steht.<br />

Bei Vallisneria ist unter der Epidermis stets noch eine Zellreihe vorhanden. Bei Sagittaria<br />

subulata sind außer der Epidermis nur noch einschichtige Querverbindungen vorhanden. Nur<br />

am Blattrand, wo ein Gefäßstrang (Nerv) entlangläuft, sehen wir eine größere Zellgruppe. <strong>Zum</strong><br />

Vergleich ist bei E der Querschnitt durch eine Einzelfieder <strong>des</strong> Blattes von Myriophyllum<br />

brasiliense dargestellt. Der Aufbau zeigt Beziehungen zu dem von Ludwigia.<br />

Wenn wir das über die Anatomie der Blätter Gesagte noch einmal überschauen, so zeigt sich,<br />

daß die Arten, die auch auf dem Lande leben können, bei ihren Wasserblättern die deutlichsten<br />

Beziehungen zu Luftblättern besitzen. Die Blätter, der extremen Wasserpflanzen zeigen<br />

dagegen die größten Abänderungen.<br />

Während wir die Blätter etwas ausführlicher betrachtet haben, wollen wir die Sproßachsen und<br />

die Wurzeln nur streifen. Für beide läßt sich sagen, daß die Leitgefäßstränge reduziert sind und<br />

meistens ein System von Luftgängen vorhanden ist. Bei<strong>des</strong> haben wir auch schon bei den<br />

Blättern kennengelernt. Abb. 5A zeigt in schematischer Darstellung einen Sproßquerschnitt<br />

von Elodea canadensis, während in Abb. 5B ein Sektor daraus zellulär dargestellt ist. Wir<br />

erkennen darin die Anordnung der Luftgänge. Während wir bei den Sproßen der Landpflanzen<br />

die Gefäßstränge entweder in einem randlichen Ring angeordnet oder gleichmäßig über den<br />

gesamten Querschnitt zerstreut finden, sind sie hier zu einem zentralen Strang<br />

zusammengefaßt. <strong>Das</strong> ist charakteristisch für viele Wasserpflanzen mit gestreckten Achsen, die<br />

auf Zugfestigkeit beansprucht werden. Bei Wasserpflanzen mit gestauchten Achsen, die wir in<br />

der Gruppe 1 kennenlernten, treten dagegen keine so großen Abweichungen auf. Die Wurzeln<br />

sind um so stärker reduziert, je mehr Nährstoffe durch die Blätter direkt aufgenommen werden.<br />

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Es gibt Familien, die ausschließlich aus Wasser- und Sumpfpflanzen bestehen, wie die<br />

Seerosengewächse oder die Froschbißgewächse. Dagegen ist unsere einheimische Wasserprimel<br />

(Hottonia palustris) die einzige Wasserpflanze in der Familie der Primelgewächse.<br />

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Alfred Zwerschina<br />

Zeitraum 1966-1975<br />

Alfred Zwerschina, Jahrgang 1933, Mitglied in der<br />

Fachgruppe seit etwa 1960, gelernter Bankkaufmann<br />

und nach Besuch der Finanzfachschule<br />

Leiter einer Sparkassenfinale in Erfurt, musste aus<br />

politischen Gründen eine zweite Kariere als<br />

Schlosser beginnen, die ihn über den Vorstand einer<br />

PGH zum Werkleiter <strong>des</strong> VEB Schloma Halle<br />

führte. Obwohl in der Zwischenzeit sein anderes<br />

Hobby „Historische Zinnfiguren“ Schwerpunkt<br />

seiner Freizeitaktivitäten geworden war und er aus<br />

Materialbeschaffungsgründen in die entsprechende<br />

Fachgruppe gewechselt war, unterstützte er die<br />

Aktivitäten zur Anfertigung der Ausstellungs<br />

materialien (1977/78) für unseren Verein<br />

maßgebend. Er hat einige -zigtausend Zinnfiguren<br />

selbst gestaltet und bemalt. Dabei sind mehrere große Schlachtenpanoramen, u. a. etwa der<br />

Schlacht bei Rossbach, entstanden. Noch heute als Rentner ist er Aquarianer, seit Mitte der 90er<br />

Jahre nach Brandenburg verzogen. Die Zucht der Kampffische war eine echte Leidenschaft für<br />

ihn, bei er der alle Möglichkeiten ausschöpfte, um möglichst alles an Literatur, auch die<br />

wissenschaftliche in den Universitätsinstituten, zu nutzen.<br />

Kämpfer aus Südostasien<br />

Die Kampffische und meine Erfahrungen bei der Haltung und Zucht<br />

(rekonstruiert aus den Entwürfen zu einem Vortrag gehalten am 3.7.1973)<br />

Seit vielen Jahren habe ich einen Favoriten unter den Aquarienfischen – das ist der Kampffisch<br />

Betta splendens. Schon als Schuljunge war ich von den farbenprächtigen Kämpfern mit ihren<br />

langen Flossen, die meist in kleinen Gläsern bei den Zoohändlern stehen, fasziniert. Nun halte<br />

und züchte ich selbst seit einigen Jahren diese fantastischen Fische und bemühe mich um gute,<br />

besonders gefärbte und farbenprächtige Fische mit imponierender Beflossung. Deshalb wurde<br />

ich von der Fachgruppenleitung aufgefordert über meine Erfahrungen und Erkenntnisse im<br />

Rahmen eines Vortrages zu berichten. Nach einigem Zögern habe ich mich dann doch dazu<br />

bereit erklärt, über meine Arbeit mit den Kampffischen, den Schwierigkeiten bei der Zucht,<br />

über Misserfolge und Erfolge aber auch über meine Freude dabei zu berichten.<br />

Zunächst einen kleinen Überblick über die Kampffische im Allgemeinen.<br />

Die Gattung Betta gehört mit einer Reihe von anderen Gattungen wie etwa Macropodus,<br />

Trichogaster und Colisa zur Familie der Anabantidae – den Labyrinthischen, die sich durch den<br />

Besitz eines zusätzlichen Atmungsorgan – dem Labyrinthorgan – auszeichnen. Dadurch sind<br />

diese Fische, wie wir ja alle selber beobachten konnten, in der Lage atmosphärische Luft zu<br />

atmen.<br />

Zur Gattung Betta gehören nach letzten Beschreibungen (siehe DATZ) 17 Arten. <strong>Das</strong> sind:<br />

01. Betta macrodon (REGAN 1910)<br />

02. Betta unimaculata (POPTA 1906)<br />

03. Betta fusca (REGAN 1910)<br />

04. Betta akarensis (REGAN)<br />

05. Betta anabatoi<strong>des</strong> (BLEEKER 1850)<br />

06. Betta ocellata (DE BEAUFORT)<br />

07. Betta patoti (WEBER & DE BEAUFORT 1922)<br />

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08. Betta brederi (MYERS 1935)<br />

09. Betta balunga (HERRE)<br />

10. Betta picta (VALENCIENNES 1846)<br />

11. Betta rubra (PERUGIA)<br />

12. Betta fasciata (REGAN)<br />

13. Betta splendens (REGAN)<br />

14. Betta taeniata (REGAN 1910)<br />

15. Betta pugnax (CANTOR)<br />

16. Betta bellica (SAUVAGE 1884)<br />

17. Betta smaragdina (LADIGES)<br />

Letzterer wurde gerade von Prof. Dr. Werner Ladiges als eine dunkelgefärbte und verträgliche<br />

Art neu beschrieben und stellt sicher eine Bereicherung unseres Bestan<strong>des</strong> an Kampffischwildformen<br />

dar, sofern wir ihn bald in unseren Aquarien pflegen und beobachten können.<br />

Die systematische Gliederung der Labyrinthfische ist sicher noch nicht abgeschlossen und bis<br />

zum Abschluss ist es sicher noch ein weiter Weg. Dabei werden wir noch manche<br />

Überraschung erleben können, wenn wir an den Artikel von RICHTER in AT denken, der über<br />

Paarungen von Betta splendens und Macropodus cupanus berichtete.<br />

Betta-Arten halten sich im Aquarium in den oberen und mittleren Wasserschichten auf. Nach<br />

meinen Beobachtungen und meiner Einschätzung sind die Tiere vom Charakter her vital bis<br />

müde. Einige Arten sind bei der Fortpflanzung Schaumnestbauer andere sind Maulbrüter.<br />

Die Heimat der Kampffische liegt in Asien. Sie kommen von Thailand, auf der malaiischen<br />

Halbinsel bis Singapur, in Laos, Burma und in Südvietnam vor. Dort besiedeln sie<br />

verschiedene Biotope von Gebirgsbächen bis zu Sumpfseen. Man findet einzelne Arten in<br />

Reisfeldern, in Überschwemmungsgebieten der Flüsse und sogar in den Fahrspuren der<br />

Büffelwagen.<br />

In ihrer Heimat werden die Kampffische als „pla-kat khmer“ bezeichnet, was soviel wie<br />

Kämpfer aus dem Lande der Khmer oder kambodschanische Kampffische bedeutet. Daraus ist<br />

zu schlußfolgern, daß der Ursprung der Kampffische nicht wie oft genannt Siam sondern<br />

Kambodscha ist. Seit 1850 sollen dort Kampffische gezielt auf gute Kampfeigenschaften in der<br />

Zucht ausgelesen worden sein und seit etwa 1900 sind in Thailand für Kämpfe direkt<br />

gezüchtete Schleierkampffische verwendet worden, um mit ihnen Wettgeschäfte durchzuführen.<br />

Zwar wurden die Kämpfe nicht bis zum bitteren Ende sprich zum Tode eines der<br />

kleinen Kämpfer zugelassen, sondern nach der Erklärung <strong>des</strong> einen zum Sieger abgebrochen.<br />

Aber trotzdem kam es zu mehr oder weniger starken Verletzungen, die mit Schlamm oder<br />

Bananenblattstücken behandelt wurden. Heute sollen derartige Schauveranstaltungen offiziell<br />

verboten sein.<br />

Importiert wurde um 1900 zuerst die Stammform nach Europa und Deutschland. Seit 1926 sind<br />

auch Schleierkampffische eingeführt wurden und Ende der Zwanziger Jahre bot die Hamburger<br />

Exportfirma Wilhelm Eimeke kornblumenblaue Tiere an. Als Herkunftsland wurde<br />

Kambodscha genannt. Da die Schleierform attraktiver ist wurden die kurzflossigen<br />

Kampffische vollkommen verdrängt und sind heute nur noch sehr schwer zu bekommen. Sind<br />

die Wildformen in der DDR überhaupt noch vorhanden? <strong>Das</strong> ist mehr als zweifelhaft. <strong>Das</strong> ist<br />

schade, denn von den kurzflossigen Formen kann man mehrere Paare in einem entsprechend<br />

eingerichteten Aquarium ohne größere Probleme halten. Trotzdem ist in einem solchen<br />

Aquarium immer etwas los. Zwar findet man zurzeit in der halleschen Zoohandlung „Exot“<br />

kurzflossige Tiere, aber diese sind keine Wildformen <strong>des</strong> Kampffisches, denn nach der<br />

Literatur sehen diese ganz anders aus.<br />

Der Gattungsname Betta ist einer Bezeichnung der einheimischen Bevölkerung entlehnt, der<br />

Artname splendens kommt aus der lateinischen Bezeichnung für glänzend.<br />

Zur Haltung eignen sich Aquarien aller Größen. Bei kleineren Behältern muß man nur ein paar<br />

V<strong>erste</strong>ckmöglichkeiten für das Weibchen schaffen. Die Aquarien sollten immer gut bepflanzt<br />

sein. Bei meinem Becken von einem Meter Kantenlänge habe ich drei Männchen zusammen<br />

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halten können. Allerdings geht das nicht ohne Flossenschäden ab. Besonders dann, wenn die<br />

Tier in kleinen Behältern aufgezogen worden sind. In solchen kleinen Becken kann der Kampf<br />

leicht zu To<strong>des</strong>fällen führen, da die Bisse gegen den Nacken und gegen die Flossen geführt<br />

werden.<br />

Bei den Wasserwerten sind Kampffische sehr anpassungsfähig. Härte und pH-Wert spielen<br />

keine besondere Rolle. Die Temperatur hingegen spielt eine entscheidende Rolle. Sie sollte<br />

zwischen 25° bis 30° C liegen, unter 24° C werden die Tiere träge. Werden die Weibchen<br />

einzeln und bei zu niedrigen Temperaturen gehalten, so kann es leicht zu Laichverhärtung<br />

kommen. Werden sie aber warm gehalten, so um die 30° C, dann wird der Laich von den<br />

Weibchen auch ohne Männchen abgestoßen. Schon bei Berührung durch ein Pflanzenblatt kann<br />

es zur Laichabgabe kommen.<br />

Die Kampffische sind Allesfresser. Sparsame Fütterung ist aber angesagt, da sie schnell zur<br />

Verfettung neigen. Zur Vergesellschaftung eignen sich natürlich andere Labyrinthfische wie<br />

etwa Colisa lalia. Allerdings kommt es zum Streit mit allem, was lange Flossen hat.<br />

Dauernden Streit gibt es bei Vergesellschaftung auch mit kleinen Cichliden, der zu einer<br />

starken Verkürzung der Flossen führt. Die vorher attraktiv befloßten Tiere werden eher unscheinbar.<br />

Nun zur Vermehrung. <strong>Das</strong> Betta splendens-Männchen baut ein Schaumnest meist unter einem<br />

Pflanzenblatt. In einem Becken ohne Pflanzen wird das Nest in eine Ecke <strong>des</strong> Beckens gebaut.<br />

In kleinen Becken sollte der Nestbau erst abgewartet werden, bevor das Weibchen dazu gesetzt<br />

wird. Laichreife Weibchen werden an den hellen Querbändern erkannt, denn sonst haben die<br />

Weichen 3 dunkle Längsstreifen. Ist das Schaumnest fertig und das Weibchen im Becken, wird<br />

es durch dauern<strong>des</strong> Anschwimmen <strong>des</strong> Nest zu diesem gelockt. Bei jungen Tieren gehen der<br />

eigentlichen Laichabgabe noch einige Scheinpaarungen voraus. Dabei wird das Weibchen oft<br />

durchs Becken gejagt und es kann zu Beißereien kommen, die mit dem Tod eines der beiden<br />

Tiere, dann aber meist mit dem Tod <strong>des</strong> Weibchens enden können.<br />

Beim Laichvorgang wird das Weibchen vom Männchen mit der Schwanzflosse umschlungen,<br />

in Rückenlage gedreht und dabei erfolgen die Laichabgabe und die Besamung <strong>des</strong> Laiches. Da<br />

die Laichkörner schwerer als Wasser sind, sinken sie auf den Bodengrund. Sie werden vom<br />

Männchen und manchmal auch vom Weibchen mit dem Maul eingesammelt und in das Nest<br />

gespuckt. Es kann vorkommen, dass das Männchen soviel Laich sammelt, dass er bei den<br />

Kiemen wieder herauskommt. Ist der Laichvorrat <strong>des</strong> Weibchens erschöpft, wird es vom<br />

Männchen verjagt und es sollte zu seinem eigenen Schutz aus dem Becken herausgefangen<br />

werden.<br />

<strong>Das</strong> Schaumnest wird nun vom Männchen aufmerksam betreut. Es wird von ihm mit neuen<br />

Luftblasen versorgt und dadurch vergrößert. Dabei werden die Laichkörner immer wieder<br />

umgeschichtet und die herunterfallen müssen eingesammelt und wieder im Nest verstaut<br />

werden.<br />

Nach 28 bis 36 Stunden, das richtet sich nach der Temperatur im Becken, schlüpfen die<br />

Embryonen aus den Eiern und hängen nun als winzige kleine Kommas im Schaumnest und an<br />

Pflanzenblättern. Auch hier werden die nach unten sinkenden vom Männchen wieder<br />

aufgelesen und in das Schaumnest zurück befördert. Nach 1 bis 2 Tagen sind die Jungen dann<br />

soweit entwickelt, daß sie die waagerechte Lage einnehmen und das Nest verlassen. Jetzt kann<br />

auch das Männchen aus dem Becken herausgefangen werden, obwohl es den Jungen nicht<br />

direkt nachstellt. Ich jedenfalls konnte es noch nicht beobachten. Nach ungefähr 5 Tagen haben<br />

die Jungfische den Dottersack aufgezehrt. Den Dottersack erkennt man mit einer Lupe als ein<br />

run<strong>des</strong> glasiges Gebilde in der Mitte <strong>des</strong> Jungfisches.<br />

Jetzt sollte mit der Fütterung der Jungfische begonnen werden. Allerfeinstes Futter, am besten<br />

Rädertierchen, also das sogenannte Staubfutter ist meines Erachtens am besten geeignet.<br />

Weitere Futtermittel sind Eigelb oder Pantoffeltierchen aus Aufgüssen mit Heu, Rübenstücken<br />

oder auch Bananenschale. Mit Rädertierchen werden allerdings die besten Erfolge erreicht.<br />

Eine feinperlige Durchlüftung ist sehr vorteilhaft, denn sie hält das Futter längerer Zeit in der<br />

133


Schwebe und wird daher von den Tieren besser aufgenommen. Wer es kann, sollte die Tiere<br />

auch öfters am Tage füttern. Nach 8 Tagen kann das Futter schon etwas größer werden –<br />

gesiebte Cyclops.<br />

Wichtig ist das Wechseln <strong>des</strong> Wassers. Es trägt zu einem schnelleren Tempo im Wachstum bei.<br />

Darauf gibt es aber später noch etwas sagen. Werden alle diese Faktoren beachtet, brauchen die<br />

Fische auch nicht sortiert werden. Größenunterschiede unter den Jungfischen einer Brut bis hin<br />

zur dreifachen Größe entstehen durch Haltungs- und Fütterungsfehler.<br />

Nach 4 bis 5 Wochen kommt es zur Bildung <strong>des</strong> Labyrinths. Die weitere Ernährung ist nun<br />

problemlos. Nach 6 bis 8 Wochen kann man dann schon ungefähr erkennen, welche Farbe die<br />

Nachkommenschaft hat und mit 6-8 Monaten können die Tiere nun schon für eine weitere<br />

Vermehrung verwendet werden oder besser gesagt sie sind verkaufsreif.<br />

Wie Sie sicher gehört haben, habe ich den Begriff Zucht nicht verwendet und das mit Absicht.<br />

Warum ?? Mit Tieren im Alter von 7 bis 8 Monaten kann man meinem Ermessen nach keine<br />

Zucht betreiben, denn erst mit 10 bis 11 Monaten zeigen die Männchen, was wirklich in ihnen<br />

steckt. Frühestens zu diesem Zeitpunkt kann man das Wachstum der Tiere als abgeschlossen<br />

bezeichnen und das ist bei einer Zucht zu einem besonders ausgeprägten Flossenbehang hin<br />

sehr wichtig. Erst dann kann man erkennen: Bleibt die Farbe? Wie wird die Flossenform?<br />

Haben die roten Tiere schwarzrandige Flossen?<br />

Außerdem gehört heute zur Zucht, daß man sich mit den Vorgängen der Vererbung<br />

auseinandersetzt. Dazu gehört auch einiges Wissen, wie die Farbe unserer Fische zustande<br />

kommt.<br />

Die Farbe unserer Fische wird durch die Ausbildung spezieller Hautzellen bewirkt, den<br />

sogenannten Farbzellen. Bei den Fischen kommen folgende Farbzellen vor:<br />

1. rote Farbzellen genannt Erythrophoren, sie enthalten den Farbstoff Erythropterin<br />

2. schwarze Farbzellen genannt Melanophoren, sie enthalten als Farbstoff die Melanine<br />

3. gelbe Farbzellen genannt Xanthophoren, sie enthalten Karotinoide<br />

4. blaue bzw. grüne Farbzellen genannt Iridocyten, sie enthalten Guanine.<br />

Alle diese Typen von Farbzellen lassen sich auch beim Kampffisch nachweisen. Die<br />

stumpfblauen, blauen und grünen Farben werden durch das Vorhandensein von Iridocyten<br />

hervorgerufen. Bei roten Kampffischen treten vor allem die Erythrophoren unter den<br />

Farbzellen hervor und bei schwarzen Tieren vor allem die Melanophoren. Guaninzellen können<br />

aber auch bei roten und schwarzen Tieren vorhanden sein und diese Tiere zeigen dann eine<br />

besonders leuchtende Farbe.<br />

Die Vererbung der blauen bzw. grünen Körperfärbung wurde von den Biologen Umrath und<br />

Eberhardt untersucht. Sie kamen zum Ergebnis, dass dafür ein einzelnes Gen verantwortlich ist,<br />

das nach den grünen Tieren „viridis“ genannt wurde. Durch Symbole wird es mit „v“ bzw. die<br />

Normalform „V“ bezeichnet. Nach Auswertung von Kreuzungen konnte festgestellt werden,<br />

daß die grünen Tiere reinerbig „vv“ bzw. die stumpfblauen Tiere ebenfalls reinerbig „VV“<br />

sind. Die Verteilung der Iridocyten, die den grünen bzw. blauen Glanz der Fische erzeugen,<br />

wird bei den Kampffischen durch einen weiteren Erbfaktor gesteuert, der von den<br />

Vererbungsforschern „Ri“ bzw. „ri“ genannt wird. Unter dem Einfluss dieses Erbfaktors<br />

kommt es zu türkisfarbenen Tieren, kommt rot hinzu erscheinen die Betta opalinfarben.<br />

Wenn die schwarzen Farbzellen stark zurücktreten, aber noch einzelne Bereiche schwarze bzw.<br />

braune Färbungen zeigen, spricht man von unvollständigen Albinos oder auch Teilalbinos.<br />

Besonders kräftig rote Tiere entstehen, wenn die Anzahl der schwarzen Farbzellen zurücktritt,<br />

die Genetiker sprechen vom Faktor „Melanin reduziert“<br />

Welche praktischen Hinweise kann man aus diesen Angaben entnehmen?<br />

Die Grundfarbe ist rot. Brustflossen sind immer mehr oder weniger rot, außer bei schwarzen<br />

Tieren. Paart man zwei grüne Kampffische so ergibt die Nachkommenschaft immer wieder<br />

grüne Tiere. Werden grüne und stumpfblaue Tiere gekreuzt, so sind die Nachkommen schön<br />

kornblumenblau gefärbt. Diese Tiere sind aber mischerbig und ergeben in der Nachkommenschaft<br />

25 % vv und damit grün, 50 % vV und damit kornblumenblau und 25 % vV und damit<br />

134


stumpfblau. Diese Zahlen der Aufspaltung sind aber theoretisch. In der Praxis kommen dabei<br />

bei der einzelnen Brut oft erhebliche Abweichungen vor.<br />

Verpaart man zwei Albinotiere so sind die Nachkommen alle wieder Albinos. Die Anlage zu<br />

Albino ist aber rezessiv. Wenn also reinerbige Tiere mit Albino gekreuzt werden, so haben die<br />

Nachkommen die Farbe der bunten Elterntiere, Voraussetzung sind aber wirklich reinerbige<br />

Fische.<br />

Schöne rote Tiere erhalten wir, wenn wir einen Albino mit einem roten Kampffisch kreuzen,<br />

der dunkelrot oder braunschwarz ist. Warum ? Durch den Albinofaktor werden die Melanophoren<br />

<strong>des</strong> roten Tieres vermindert und zurück bleibt nur rot in kräftigen Tönen, denn der<br />

Albinofaktor ist rezessiv.<br />

Will man opalinfarbige Tiere erhalten, muß man sich Kampffische suchen, die kräftige<br />

Guaninzellen aufweisen und diese mit Albinos kreuzen.<br />

Schwarze Tier erhält man, wenn man Tiere zur Zucht nimmt bei denen schon im äußeren Bild<br />

also dem Phänotyp die Melanophoren stark in Erscheinung treten.<br />

Langflossige Tiere werden nur durch Auslese und optimale Haltung erzielt. Natürlich nur dann,<br />

wenn auch die Ausgangstiere langflossig waren, da Langflossigkeit dominant über<br />

Kurzflossigkeit ist.<br />

Bei all diesen Angaben kann man auf Anhieb bei einigen Tieren die gewünschten<br />

Eigenschaften antreffen. Eine einheitliche Färbung erreicht man aber nur durch ständige<br />

Auslese und Inzucht über mehrere Generationen. Erst dann lassen sich die Anlagen festigen.<br />

Dabei geht es nicht ohne Schreibereien ab. Die Ergebnisse müssen am besten in einer Kartei<br />

festgehalten werden, <strong>Das</strong> große Farbspektrum der Kampffische verleitet oft die Richtung der<br />

Zucht zu wechseln. Im Zoo in Frankfurt am Main waren vor dem 2. Weltkrieg schwarze<br />

Kampffische mit gelben Punkten vorhanden? Aber man kann auch Kampffische ohne jede<br />

Farbe erzielen sogenannte „Bräute ohne Schleier“ erzielen, wie ich auch aus eigener Erfahrung<br />

weis.<br />

Aus all diesen Angaben kann man ersehen, daß die Zucht doch etwas anderes ist als die<br />

Vermehrung der Kampffische, ohne eine bestimmte Richtung einzuhalten. Freilich, die Tiere<br />

werden schön, wenn alles durcheinander gekreuzt wird, aber die ganze Sache wird erst durch<br />

die Zuchtauswahl für den wirklichen Kampffischliebhaber interessant. Wenn ein bestimmtes<br />

Ziel angesteuert wird, kann man es kaum erwarten, bis die Färbung der <strong>erste</strong>n Jungfische und<br />

damit die Ergebnisse der eigenen züchterischen Tätigkeit sichtbar werden. Dann entscheidet es<br />

sich, ob man dem angestrebten Ziel näher gekommen ist. <strong>Das</strong> ist oft nicht der Fall und ich<br />

selbst war schon ein paar Mal nahe daran, schwach zu werden und wollte vor den sich<br />

ergebenden Schwierigkeiten kapitulieren. Aber die Kampffische ziehen mich dann doch immer<br />

wieder, weiter zu machen.<br />

Den Durchblick durch die vielen Schwierigkeiten und Geheimnisse erhielt ich zum größten<br />

Teil nur durch das Studium von Fachbeiträgen in der Fachliteratur vor allem in unserer<br />

Zeitschrift „Aquarien-Terrarien“. Da ich nicht alle Jahrgänge selber besaß, nutzte ich natürlich<br />

unsere Bibliothek in der Fachgruppe und las in der Stadtbibliothek. Einigen Bun<strong>des</strong>freunden<br />

bin ich für die Unterstützung dankbar, die sie mir gewährten um an Artikel zu kommen, die in<br />

ausländischen Fachzeitschriften erschienen sind. Mein besonderer Dank gilt hier.....(?)<br />

Zu einem besonderen Erlebnis wurde für mich der Besuch der Zweigbibliothek Botanik der<br />

Universtitäts- und Lan<strong>des</strong>bibliothek, denn dort konnte ich ältere Jahrgänge wissenschaftlicher<br />

Fachzeitschriften einsehen. Freundliche Mitarbeiterinnen halfen mir, in den Katalogen die<br />

entsprechenden Fachorgane zu finden. Dort fand ich die Originalarbeiten einiger<br />

Vererbungswissenschaftler, die sich mit der Vererbung der Körperfarben und Flossenformen<br />

beschäftigen. Auf diese Weise konnte ich tiefer in die Materie eindringen und wichtige<br />

Hinweise für die weitere Zuchtarbeit entnehmen. Fotokopien dieser Artikel erleichterten mir<br />

das nicht einfache aber interessante Studium der Vererbungsmechanismen. Ich hoffe, dass ich<br />

diese dann auch im Rahmen dieses Vortrages richtig darstellen und allen Interessenten<br />

vermitteln konnte. Diese Verbindung aus praktischer Zucht mit ihren wissenschaftlichen<br />

135


Grundlagen kann ich allen Aquarienfreunden, die sich mit gezielten Zuchtversuchen<br />

beschäftigen, nur wärmstens weiter empfehlen und ans Herz legen.<br />

Literatur:<br />

ADOLPH, Günter: -(1969) Rauflustige Kampffischweibchen.- AT Vol.16 (3), S. 98<br />

ARMBRUST, Walter: -(1971) Betta taeniata, ein maulbrütender Kampffisch. – DATZ Vol. (8), S. 262<br />

DEMMIG, Hans-Joachim: -(1956) Der Schleierkampffisch – seine Haltung und Zucht.- AT Vol. 3(6), S. 163-164<br />

DiCOCO, Danny: -(1965) Meet the hobbyist – Warren and Libby Young.- Trop. Fish Hobbyist Vol. (July), 5-18<br />

EBERHARDT, Karl: -(1941) Die Vererbung der Farben bei Betta splendens REGAN. - Zeitschr. indukt.<br />

Abstamm. u. Vererbungsl. Vol. 79, S. 548-560; - (1943) Ein Fall von geschlechtskontrollierter Vererbung bei<br />

Betta splendens REGAN. - Zeitschr. indukt. Abstamm. u. Vererbungsl. Vol. 81, S. 72-83; - (1944)<br />

Geschlechtsbestimmung und –differenzierung bei Betta splendens REGAN.- Zeitschr. indukt. Abstamm. u.<br />

Vererbungsl. Vol. 82, S. 363-373<br />

GAAN, Margret: -(1959) Die Thailänder nennen ihn „Pla-Kat“ (aus: Trop. Fish Hobbyist, Übersetzung:H. Frey).-<br />

AT Vol. 6(12), S. 355-356<br />

LADIGES, Werner: -(1972) Betta pugnax (CANTOR).- DATZ Vol. (3), S. 75; - (1972a) Betta splendens<br />

REGAN, der glänzende Kämpfer.- DATZ Vol. (4), S. 112; - (1972b) Die Gattung Betta in Thailand.- DATZ<br />

Vol. (5), S. 155; - (1972c) Betta smaragdina nov. spec. – DATZ Vol. (6), S. 190-191<br />

MEINE, Karl-E.: -(1968) Verhalten von Betta splendens nach der Paarung.- AT Vol. 15 (3), S. 101<br />

MÜLLER, Klaus-Dieter: -(1972) Geschlechtsumkehr bei Betta splendens ?.- AT Vol. 19 (9), S. 314; - -(1972a)<br />

Wodurch wird die Schleierbildung bei Kampffischen gefördert ?.- AT Vol. 19 (9), S. 315<br />

NÈMEC, Miroslav: -(1960) Schwarze Kampffische.- AT Vol. 7 (1), S. 25<br />

NEUMANN, Richard: -(1959) Der Kampffisch. – AT Vol. 6 (12), S. 353-354<br />

PEDERZANI, Hans-Albert: -(1968) Über Farbvererbung bei Kampffischen. – AT Vol. , (12) S. 424<br />

PROESELER, G.: -(1966) Gibt es Zuchtprobleme bei Betta splendens (REGAN 1909) ?.- AT Vol. 13 (6), S. 211-<br />

212<br />

RICHTER, Hans-Joachim: -(1967) Verschiedenheit beim Schaumnestbau der Labyrinthfische.- AT Vol. 14 (9), S.<br />

316; - -(1968) „Fairness“ beim Kampf von Betta splendens.- AT Vol.15 (6), S. 209<br />

ROLOFF, Ernst: (1972) Pflege und Zucht von Betta smaragdina LADIGES 1972.- DATZ Vol. (6), S. 192<br />

SCHÄFER, Herrmann: -(1967) Männchen von Betta splendens als „Amme“.- AT Vol. 14 (6), S. 210<br />

SCHMIDT, Eduard: -(1959) The genetics of Betta breeding.- Trop. Fish Hobbyist Vol. (December), S. 7-24<br />

SCHMIDT, Hans-Rudolf: -(1949) Die Vererbung einiger Merkmale bei Kampffischen.- DATZ Vol. 2, S. 26<br />

SCHRÖDER, Johannes Horst: -(1969) Erblicher Pigmentverlust bei Fischen. – AT Vol. (8), S. 272<br />

UMRATH, Karl: -(1939) Über die Vererbung der Farben und <strong>des</strong> Geschlechts beim Schleierkampffisch, Betta<br />

splendens. – Zeitschr. indukt. Abstamm. u. Vererbungsl. Vol. 77, S. 450-454<br />

ZIMPEL, Horst: -(1967) Interessante Beobachtungen bei Betta splendens – Männchen laicht mit 2 Weibchen im<br />

Wechsel.- AT Vol.14 (9), S. 316<br />

Ulrich Kaden<br />

Zeitraum 1976-1985<br />

Ulrich Kaden, Diplom-Ingenieur für Wasserbau, kam im<br />

Januar 1973 gemeinsam mit seinem Vater in die<br />

Fachgruppe und übernahm sofort die Leitung für zehn<br />

Jahre, bis 1983. Er scharte ein neues junges Leitungskollektiv<br />

um sich, das er verstand, auch die älteren<br />

Freunde für einen Aufschwung unserer Fachgruppe zu<br />

begeistern, was in einer <strong>erste</strong>n Ausstellung 1974 wirksam<br />

wurde. War er zuerst allgemein interessierter Aquarianer,<br />

der dann zum Zwergcichlidenspezialisten tendierte,<br />

wurden bald auch Terrarientiere zu seinen Favoriten.<br />

Besonders die Geckonen hatten es ihm angetan, so dass er<br />

bald aktiv in der AG Echsen mitarbeitete, wo er Dr.<br />

Reinhold Bech kennen lernte, der zu seinem Freund und<br />

Mitstreiter bei Buchprojekten wurde, zu der der<br />

begeisterte Fotograf U. Kaden auch die Bilder lieferte.<br />

136


Über Wüstengeckos hat er mehrfach in der Fachgruppe berichtet, ehe er den hier<br />

dokumentierten Artikel in AT 1981, S. 283-285 veröffentlichte. Der Beitrag vermittelt gut,<br />

wie Angaben aus der Literatur über Biotope und Klima bei der Haltung und Vermehrung<br />

verwendet wurden, ohne dass man die Fundorte selber besuchen konnte.<br />

Der Gebänderte Krallengecko, Coleonyx variegatus<br />

In der deutschsprachigen Terrarienliteratur sind Berichte über die Haltung und Vermehrung<br />

<strong>des</strong> Gebänderten Krallengeckos, Coleonyx variegatus, nicht sehr häufig zu finden, obwohl<br />

dieser Gecko nicht selten in zoologischen Gärten oder bei Liebhabern gepflegt wird. Im<br />

Oktober 1979 erhielt ich fünf C. variegatus, die bei Tucson, Arizona, gefangen wurden. Es<br />

waren ein Weibchen und vier Männchen.<br />

C. variegatus ist ein Lidgecko (bewegliche Lider) und gehört zur Unterfamilie Eublepharinae.<br />

Die Verbreitung erstreckt sich über die südwestlichen USA und das angrenzende Mexiko. Hier<br />

haben sich nach WERMUTH (6) acht Unterarten herausgebildet. Stebbins (4) gibt einige<br />

Unterscheidungsmerkmale an, die auch für Ungeübte zu einer Eingrenzung der möglichen<br />

Unterart anwendbar sind. Für C. v. variegatus wird die Anzahl der Präanalporen mit 7 und<br />

weniger und für C. v. bogerti mit 8 und mehr angegeben. Da ich nur ein Paar von meinen<br />

Tieren behielt, wurden sie nach diesen Gesichtspunkten untersucht. Die Auszählung der<br />

Präanalporen ergab bei beiden Tieren und deren Nachzuchten 8, so dass ich wahrscheinlich C.<br />

v. bogerti pflege. Diese Unterart wurde an Tieren bestimmt, die 10 Meilen südlich von Tucson<br />

gefangen wurden.<br />

Die Körperfarbe ist gelblich und wird von bräunlichen Querbändern unterbrochen, die vom<br />

Rand zur Mitte heller werden. Zwischen den Querbändern können einzelne Punktreihen liegen.<br />

Mit zunehmendem Alter der Tiere lösen sich die dunklen Querbänder besonders an ihren<br />

Rändern auf. Es bilden sich einzelne braune Punkte und Flecken. Im helleren Mittelbereich der<br />

Querbänder können ebenfalls braune Punkte entstehen. Der Schwanz ist gleichfalls mit<br />

Bändern und Punktreihen überzogen. Schwanzunterseite und Bauch sind hellgelblich<br />

durchgehend gefärbt. Der Kopf ist mit dunkelbraunen Flecken überzogen. Im Hinterkopf ist<br />

ein hellgelbes Nackenband angeordnet, das von schmalen braunen Querbändern begrenzt wird.<br />

<strong>Das</strong> Nackenband wird mit zunehmendem Alter der Tiere dunkler und tritt dann nicht mehr so<br />

deutlich hervor. Die Begrenzungsbänder lösen sich ebenfalls in einzelne Flecken auf. Farblich<br />

und in der Größe unterscheiden sich die Geschlechter kaum, allerdings gibt es ein sehr gutes<br />

Unterscheidungsmerkmal: Die Männchen besitzen an der Schwanzwurzel beidseitig einen<br />

Sporn (bis etwa 1 mm groß). Bei den Weibchen ist dieser Sporn nur gering entwickelt oder<br />

nicht vorhanden. Die Tiere werden bis 12 cm lang.<br />

Der Lebensraum dieses Geckos sind Halbwüsten. Dort lebt er unter Steinen oder in Höhlen.<br />

Aktiv ist er während der Dämmerungs- und Nachtzeit. Entsprechend diesen Angaben ist auch<br />

das Terrarium einzurichten. Meine Tiere kamen in ein Terrarium mit einer Grundfläche von 18<br />

cm x 24 cm. Als Bodengrund wurde Sand mit kiesigen Bestandteilen verwendet. Die lehmigen<br />

Anteile wurden herausgewaschen. Auf den Bodengrund wurden Rindenstücke als<br />

V<strong>erste</strong>ckplätze gelegt. Beleuchtet wird das Terrarium mit einer 15-W-Glühlampe etwa 10 cm<br />

über dem Boden. Es steht auf der Holzverkleidung eines Aquariums, so daß eine zusätzliche<br />

Heizung <strong>des</strong> Bodens durch <strong>des</strong>sen Abwärme erfolgt. Die Lufttemperatur beträgt am Morgen 20<br />

'C, am Abend 32 C. Die Temperatur der Sandschicht schwankt wie die Lufttemperatur.<br />

Wichtig für eine erfolgreiche Haltung dieser Geckos erscheint mir der Feuchtegehalt <strong>des</strong><br />

Bodens. Der Boden sollte teilweise feucht gehalten werden. Auch das Besprühen alle 2 bis 3<br />

Tage hat sich bei mir als vorteilhaft erwiesen. Ein gefüllter Trinknapf sollte allerdings<br />

vorhanden sein, Nach dem Besprühen am Abend lecken die Geckos die Tropfen auf dem Sand<br />

und an den Rindenstücken auf. Eine eigenartige Wasseraufnahme konnte ich bei einem<br />

137


männlichen Tier beobachten. <strong>Das</strong> Tier berührte mit dem Unterkiefer die Wasseroberfläche und<br />

schaufelte förmlich mit nach unten eingerollter Zungenspitze das Wasser in den Mund.<br />

Dem Trinkwasser ist alle 2 bis 3 Wochen ein wasserlösliches Multivitaminpräparat (z. B.<br />

Ursovit) beizugeben. Meine Tiere kommen erst gegen 20 Uhr aus ihren V<strong>erste</strong>cken und<br />

kriechen im Terrarium umher. Sie laufen dann halb aufgerichtet. Werden die Geckos gestört,<br />

richten sie sich auf allen Beinen auf, machen einen Buckel und bewegen den Schwanz<br />

"nervös" hin und her. Beim Fang mit der Hand geben die Tiere leise quietschende Laute von<br />

sich. Auch beim Fang von Futtertieren wird der Schwanz bewegt. Im Winterhalbjahr sind sie<br />

tagelang nicht zu sehen. In dieser Zeit wird wenig Futter aufgenommen. Als Futter erhalten<br />

meine Tiere halbwüchsige Grillen, Larven der Wachsmotte und Wachsmotten, denen ein<br />

Flügel beschnitten wurde, damit sie nicht mehr fliegen können. Auch frischgehäutete Larven<br />

<strong>des</strong> Mehlkäfers werden gefressen. Mit dieser Futterart sollte man aber vorsichtig sein, da<br />

hierbei die Gefahr der Verfettung besteht, besonders dann, wenn mehrere Tage hindurch nichts<br />

anderes angeboten wird. Hungern lassen ist dann besser.<br />

Im Sommer kann mit Wiesenplankton und Heuschrecken gefüttert werden. Ich füttere die<br />

Geckos gegen Abend. Die Futtertiere werden vor den Eingang der V<strong>erste</strong>cke der Geckos<br />

gelegt. Meistens kriechen sie dort hinein und werden gefressen. Im Gegensatz zu Phelsumen<br />

konnte ich bei meinen C. vatiegatus keine aktive Kalkaufnahme beobachten. Um den Tieren<br />

Kalk zuzuführen, werden die Futtertiere einmal in der Woche vor der Verfütterung in Kalk<br />

gewälzt und dann verfüttert. Als Kalk verwende ich Calcipot oder zerriebene Sepiaschale.<br />

Im April 1980 bemerkte ich eine starke Leibeszunahme bei dem Weibchen. Eines Tages im<br />

Mai war das Tier wieder schlank. Beim Nachsuchen im Sand konnten zwei schon leicht<br />

zusammengefallene Eier von länglicher Form gefunden werden. Im Gegensatz zu anderen<br />

Geckoarten sind bei C. variegatus die Eier weichschalig. Die Eier wurden in einen Inkubator<br />

auf Torf gelegt, Und mit Wasser besprüht. Nach 24 Stunden waren sie wieder straff gespannt.<br />

Der Inkubator besteht aus einem Aquarium, in das ein durchlöcherter Einsatz, mit Torf gefüllt,<br />

eingehängt wird. Am Boden <strong>des</strong> Inkubators befindet sich Sand, der sehr nass gehalten wird,<br />

<strong>Das</strong> Ganze wird mit einer Glasplatte abgedeckt, die nicht dicht abschließt. Der Inkubator ist in<br />

einem Schrankteil untergebracht, der die Vorschallgeräte für Leuchtstofflampen meiner<br />

Aquarien-Terrarien-Anlage enthält. Dadurch entsteht eine Temperaturschwankung zwischen<br />

Tag und Nacht (22° bis 30° C).<br />

Aus dem <strong>erste</strong>n Gelege schlüpfte nach 58 Tagen ein Jungtier mit einer Gesamtlänge von 5,7<br />

cm. Im zweiten Ei, das einen Tag später geöffnet wurde, war ein vollentwickeltes Tier, das<br />

aber bereits tot war. Die Jungtiere sind wesentlich kontraststärker gefärbt als Alttiere. Die<br />

Querbänder sind deutlich abgesetzt und kaffeebraun. <strong>Das</strong> helle Nackenband ist gut zu sehen.<br />

<strong>Das</strong> Jungtier wurde in einer Kühlschrankdose untergebracht, die seitlich und oben mit<br />

Lüftungslöchern versehen ist. Als Bodengrund wurde feiner Sand verwendet. Ein Bruchstück<br />

einer Kokosnussschale diente als V<strong>erste</strong>ck, ein Deckel einer Filmdose als Trinknapf. Die<br />

Jungtiere fressen kleine Grillen, Larven der Wachsmotte und <strong>des</strong> Getrei<strong>des</strong>chimmelkäfers.<br />

Kalk und Vitaminzuführung erfolgt wie bei den Alttieren. Bei dieser Pflege erreichen die<br />

Jungtiere innerhalb eines halben Jahres eine Größe von etwa 9 cm. In der Färbung ähneln sie<br />

dann immer mehr den Alttieren.<br />

Insgesamt brachte das Weibchen bis November 1980 fünf Gelege mit jeweils zwei Eiern in<br />

Abständen von 1 bis 2 Monaten. Daraus schlüpften vier Tiere. Vier Embryonen starben<br />

frühzeitig oder kurz vor dem Schlupf im Ei ab. Die letzten zwei Eier (Gelege Nr. 5) waren<br />

unbefruchtet. Aufgrund dieser geringen Zeitigungsrate wurde für das Gelege Nr. 3 eine andere<br />

Zeitigungsmethode versucht. Die Eier wurden in Sphagnum gelegt und damit zugedeckt. Hier<br />

sterben die Embryonen sehr früh ab, was am Zusammenfallen der Eier festzustellen war.<br />

Deshalb wurde wieder auf die vorhergehende Methode zurückgegriffen. Die Jungtiere aus den<br />

Gelegen Nr. 6 und 7 erzielte ich von einem Weibchen, das ich zusätzlich im September 1980<br />

erhielt.<br />

138


Im Gegensatz zur Zeitigung der Eier gestaltete sich die Aufzucht der Jungtiere einfach. Die<br />

Jungtiere werden bis zu einer Größe von 7 cm in den beschriebenen Kühlschrankdosen einzeln<br />

oder zu zweit aufgezogen. Sie wachsen sehr zügig heran. Später werden sie in ein größeres<br />

Terrarium überführt. In einem Alter von 10 Monaten sind die nachgezogenen C. variegatus<br />

geschlechtsreif.“<br />

Literatur:<br />

1. Köstle, W. (1972): <strong>Das</strong> Vivarium, Echsen im Terrarium. - Stuttgart<br />

2. Klingelhöffer, W. (1957) Terrarienkunde, 3. Teil, Echsen. - Stuttgart<br />

3. Nietzke, G. (1972) Die Terrarientiere. Band 2. - Stuttgart<br />

4. Stebbins, R. C. (1966): A Field Guide to Western Reptiles and Amphibians. Besten<br />

5. Szidat, H. (1966): Bemerkungen und Hinweise zur Pflege <strong>des</strong> Gebänderten Krallengeckos, Coleonyx<br />

variegatus variegatus. - AT, S. 388-389<br />

6. Wermuth, H. (1965): <strong>Das</strong> Tierreich, Liste der rezenten Amphibien und Reptilien. Gekkonidae, Pygopodidae<br />

und Xantusiidae. Lieferung 80. - Berlin<br />

Dr. D. Hohl<br />

Zeitraum 1986 -1995<br />

Seit dem elterlichen Umzug 1961 nach Halle<br />

war Dr. Dieter Hohl Mitglied in der<br />

Fachgruppe in Halle. Schon bald nahm er aktiv<br />

am Fachgruppenleben mit Vorträgen, Diskussionsbeiträgen<br />

und auf Exkursionen teil. Schon<br />

früh übernahm er Funktionen im Bezirksfachausschuss<br />

und darüber hinaus. Er wurde<br />

Bezirksvorsitzender und Mitglied <strong>des</strong> Zentralen<br />

Fachausschusses, später auch den Zentralen<br />

Kommission. Viele Fachbeiträge in AT<br />

zeugen von seinen vielfältigen Interessen, die<br />

in seiner Mitarbeit im Redaktionsbeirat<br />

mündeten. Sein Spezialgebiet waren immer die<br />

Cichliden und besonders die Gattung<br />

Aequidens, die er im Aquarium auch mit der<br />

Kamera beobachtete. Deshalb war es für ihn<br />

sicher ein besonderes Erlebnis nach der politischen Wende in Venezuela nach Ae.<br />

chimantanus zu suchen, ihn zu finden und mit nach Hause in seine Aquarien zu bringen.<br />

Sein Vortrag steht für die neuen Möglichkeiten, die sich den Vivarianern im Osten<br />

Deutschlands nach 1990 boten und diese nutzten.<br />

Als Vivarianer in Venezuela – Von der Mangrove zu den Tepuis<br />

Im Januar 1994 erfüllte sich für mich ein Lebenstraum. Die mit der Wiedervereinigung unseres<br />

Vaterlan<strong>des</strong> erkämpfte Freiheit ermöglichte es, nun endlich einmal in die Heimatgebiete<br />

unserer Aquarienfische reisen und diese vor Ort beobachten zu können. Dabei ging es mir<br />

vordergründig weniger um den Import neuer oder seltener Arten als vielmehr um das Studium<br />

der ökologischen Verhältnisse vor Ort, also im Sinne von WERNER LADIGES um den „Fisch<br />

in der Landschaft“. So traf sich eine Gruppe aus sieben Aquarianern auf den Flugplätzen von<br />

Düsseldorf bzw. Amsterdam, um für drei Wochen dieser Faszination zu erliegen.<br />

Nach zweiwöchentlichem Fischfang im Klar- und Weißwasser der venezolanischen Llanos<br />

139


sollte die dritte Reisewoche vor allem der Erkundung der Schwarzwasserbiotope <strong>des</strong><br />

tropischen Regenwal<strong>des</strong> im Bereich der großen Tafelberge, der Tepuis, gelten. Vorher erfolgte<br />

noch ein Abstecher in die Mangrove an der karibischen Küste im Nationalpark Morrocoy, der<br />

vor allem dem dortigen Vogelreichtum galt. Der Fang von Austrofundulus limnaeus var.<br />

myersi in einen brackwasserhaltigen Resttümpel in Küstennähe war eher Zufall, wir haben die<br />

Tiere auch nicht mitgebracht.<br />

Vom Aeropuerto „Simon Bolivar“, dem an der Küste liegenden Flugplatz von Caracas, flogen<br />

wir gen Süden. Unter uns die Weiten der Llanos, dann das beeindruckende Band <strong>des</strong> Orinoco,<br />

der gewaltige Guri-Stausee <strong>des</strong> Rio Caroni. Nach etwa 1½ Flugstunden waren die Llanos<br />

allmählich in den für diese Region typischen Tieflandregenwald übergegangen, einer der<br />

größten Tafelberge, der Auyan-Tepui mit seinen 1000 m hohen senkrechten Wänden lag unter<br />

uns. Ein etwas abenteuerlicher Landeanflug auf ein noch abenteuerlicheres Rollfeld und wir<br />

standen am Ziel unserer Wünsche, im Nationalpark von Canaima, der mit ca. 3 Mio. ha<br />

immerhin die Größe Nordrhein-Westfalens erreicht. Die Unterbringung war rasch erledigt,<br />

denn in einer baubudenähnlichen Baracke mit einem betonierten Bett ohne weitere<br />

Einrichtungsgegenstände gab es keine weiteren Probleme. Dafür war das ganze preiswert und<br />

kostete nur einen Bruchteil der komfortablen Unterbringung im Camp der staatlichen<br />

Fluggesellschaft, in dem die Pauschaltouristen zur Ader gelassen werden. Wir wollten ja auch<br />

nur Fische fangen und Natur erleben! Gerade Natur erleben – der Nationalpark von Canaima<br />

garantiert mit seinen beeindruckenden Tafelbergen, dichten Urwäldern, imposanten<br />

Wasserfällen und Stromschnellen, weißen Sandbänken an den Gleithängen der Urwaldflüsse,<br />

vor allem aber mit seiner Flora und Fauna ein Erlebnis der Superlative!<br />

In der Woche unseres Aufenthaltes waren wir sowohl mit dem Boot, dem Jeep als einmal auch<br />

mit einem Buschflieger unterwegs und konnten im Wesentlichen in den beiden zum<br />

Einzugsgebiet <strong>des</strong> Rio Caroni zählenden Flüssen Rio Cucurital und Rio Carrao fangen. Es<br />

handelte sich um colafarbene Gewässer mit einem mehr oder weniger hohen Schwarzwasseranteil,<br />

wie Wasseranalysen mit pH-Werten zwischen 4,6 und<br />

6,5 bei Leitfähigkeiten zwischen 11 und 117 μS/cm bestätigten. Im Vordergrund stand<br />

natürlich Fang und Beobachtung von Fischen, die im lebensfeindlichen Schwarz-wassermilieu<br />

nicht allzu artenreich zu erwarten waren. Dennoch, wir wurden weder vom Artenreichtum,<br />

noch vom Individuenreichtum enttäuscht. Vor allem interessierte mich die Frage, wovon sich<br />

in so saurem Wasser ohne entsprechen<strong>des</strong> Plankton die Jungfische ernähren. Die Antwort war<br />

so verblüffend wie einfach und zählt für mich zu den wichtigsten Erkenntnissen dieser Reise:<br />

von Blütenstaub. Überall, wo in Buchten durch die Wasserbewegung Blütenstaub auf der<br />

Wasseroberfläche zusammen geschoben war, wimmelte es von Jungfischen. Und auf eine<br />

zweite Frage fand ich Antwort: Wovon ernähren sich im nahezu nährstofffreien Wasser und im<br />

sterilen Quarzsand wachsende Wasserpflanzen? Neben den festsitzenden Rhyncholacis<br />

penicillata (Podostemaceae) fand ich doch immerhin Nymphoi<strong>des</strong> humboldtiana und eine<br />

Nadelsimse. Des Rätsels Lösung bestand im Wühlen im Bodengrund, der nämlich nur<br />

oberflächlich aus Quarzsand bestand und eine dünne Humusschicht aus verrottetem Laub<br />

abdeckte.<br />

Nun aber zu den Fischen. Grundsätzlich dominierten hier die Buntbarsche und Salmler,<br />

obwohl wir in einem Rinnsal in der Nähe <strong>des</strong> Indianerdorfes Kavac mit Rivulus lyricauda bzw.<br />

im Rio Cucurital mit dem Schmerlenwels Trichomycterus spec. auch Vertreter anderer<br />

Familien fangen konnten. Bei unserer fischereilichen Stipppvisite im Rio Cucurital gingen uns<br />

neben völlig unbekannten Arten einige wunderschöne Salmler im Netz , wie Moenkhausia<br />

oligilepis, Anostomus anostomus, Leporinus friderici und eine nicht näher identifizierte<br />

Hemiodopsis-Art. Im flacheren Wasser – der Blick durch die Oberfläche verzerrt natürlich die<br />

Dimension – waren herrliche Buntbarsche mit einer gelbbraunen Körperfärbung und einem<br />

Seitenfleck erkennbar. Sollte das der sagenhafte Aequidens chimantanus sein, der bisher weder<br />

lebend fotografiert, noch jemals im Aquarium gehalten wurde? Natürlich wurde alles daran<br />

gesetzt, diese Fische zu fangen. Einer näheren Betrachtung der Tiere im Plastbeutel folgte aber<br />

140


dann die Enttäuschen: Es waren keine Aequidens, sondern es handelte sich um eine – wenn<br />

auch bis dato aquaristisch unbekannte – Guianacara-Art.<br />

Fast täglich hatten wir Gelegenheit, an unterschiedlichen Stellen oberhalb und unterhalb der<br />

Wasserfälle im Rio Carrao zu fangen. Dieser Fluss führt einen erheblich höheren<br />

Schwarzwasseranteil als der Rio Cucurital. Hier wurden auch die niedrigsten pH-Werte und<br />

geringsten Leitfähigkeiten gemessen. Die Fangergebnisse an Salmlern lassen sich wie folgt<br />

zusammenfassen: Gilbertolus alatus, Curimata spilura, Axelrodia riesei, Hemigrammus<br />

bleheri und Nannostomus unifasciatus ocellatus. Darüber hinaus zappelten diverse, silberne<br />

Salmler im Netz, die niemand von uns näher bestimmen konnte. Spannender waren -<br />

zumin<strong>des</strong>t für mich – die gefangenen Buntbarsche. Eine Crenicichla-Art war in ihrer<br />

jugendlichen Größe von knapp 10 cm noch nicht näher identifizierbar. Interessanter waren da<br />

schon kleinere Buntbarsche mit einer typischen Schachbrettzeichnung, die auf den <strong>erste</strong>n Blick<br />

der Zwergcichlidengattung Discrossus (früher Crenicara) zuzuordnen waren. Nur – und das<br />

war rätselhaft – durfte es hier solche Fische entsprechend der damaligen<br />

Verbreitungskenntnisse gar nicht geben. Wieder eine Erkenntnis dieser Reise: <strong>Das</strong><br />

Verbreitungsgebiet von Discrossus filamentosus ist wesentlich größer! Spätere Reisen anderer<br />

Aquarianer bestätigten das. Die dritte gefangene Cichlidenart war nun für mich die tatsächliche<br />

Sensation: Bei einem etwa sechs cm langer Buntbarsch handelte es sich nun eindeutig um<br />

Aequidens chimantanus. Im Fotoaquarium, bäuchlings am Ufer <strong>des</strong> Rio Carrao liegend,<br />

entstand so das <strong>erste</strong> Farbfoto der Welt eines lebenden A. chimantanus. Ich hatte mir von<br />

Anfang an vorgenommen, keine Fische nach Deutschland mitzunehmen, falls es mir nicht<br />

gelingen sollte, A. chimantanus zu fangen. Insofern hatte ich auch die reichhaltige<br />

Fangausbeute der <strong>erste</strong>n zwei Wochen nur „cool“ betrachtet, jetzt war ich natürlich „heiß“.<br />

Leider war das gefangene Exemplar für den Transport schon zu groß und außerdem – was<br />

nützt ein Einzeltier. Also schweren Herzens zurück in die Freiheit, so, wie es im Laufe der<br />

nächsten Tage weiteren Einzelfängen erging. Zwei Tage vor unserer Heimreise dann die<br />

Entdeckung! Am unteren Ende der Lagune von Canaima hatte unser „Expeditionsleiter“<br />

GERD EGGERS in einem riesigen Gewirr aus Felsblöcken aller Größen in der Uferzone ein<br />

pflegen<strong>des</strong> Paar A. chimantanus inmitten eines Jungfischschwarmes entdeckt. Die etwa 15 mm<br />

großen Jungfische besaßen die ideale Transportgröße, allerdings war ihr Fang inmitten dieser<br />

Geröllzone fast ein utopisches Unterfangen. <strong>Das</strong> war nur mit kleinen Aquarienkeschern durch<br />

mehrere Personen bei unendlicher Geduld möglich, da die Fische bei jeder Störung unter<br />

einem Felsbrocken ab- und an anderer Stelle wieder auftauchten. Dennoch konnten wir mit<br />

entsprechender Ausdauer irgendwann 16 Jungfische eintüten. Diese wurden aufgeteilt, acht<br />

Stück traten den Weg nach Halle an, die anderen acht nach Köln.<br />

Der Transport meiner so heiß begehrten Jungfische erfolgte problemlos in Plastflaschen von 5<br />

cm Durchmesser und 11 cm Höhe mit verjüngtem Flaschenhals (Inhalt 0,25 l), in denen in<br />

Canaima Trinkwasser verkauft wurde. Bei einem Wasserstand von 2 cm transportierte ich pro<br />

Flasche zwei Fische. Die Flaschen wurden ohne weitere Vorkehrungen in der Fototasche<br />

transportiert und die Fische überstanden die mit allen Zwischenpausen zweieinhalb Tage<br />

währende Rückreise von Canaima über Caracas, Amsterdam, Düsseldorf bis nach Halle<br />

hervorragend.<br />

Zu Hause wurden die Fische erst einmal in eine Mischung von Leitungswasser und<br />

<strong>des</strong>tilliertem Wasser = 1 : 1 gesetzt. In den nächsten Tagen erfolgte dann die schrittweise<br />

Angleichung. Zur besseren Kontrolle waren die Tiere zuerst in einem 100 l Becken ohne<br />

Bodengrund und Einrichtungsgegenstände untergebracht. <strong>Das</strong> führte jedoch schon bald zu<br />

Streitigkeiten und <strong>erste</strong>n eingerissenen Flossen. Also versuchte ich in Anlehnung an den<br />

Fundort, das Aquarium mit Sandstein in eine analoge Felswüste umzugestalten. Damit war ab<br />

sofort Frieden im Aquarium - auch mit zunehmendem Wachstum - andererseits wurden die<br />

Fische zunehmend scheu.<br />

Dieses Verhalten änderte sich jedoch mit dem Umsetzen in ein größeres Aquarium mit einer<br />

Grundfläche von 145 x 50 cm. Die ehemalige Scheu war sehr schnell gewichen und ich konnte<br />

141


meine inzwischen auf etwa 12 cm gewachsenen und noch immer sehr friedlichen A.<br />

chimantanus in Ruhe beobachten. Noch hatte sich kein Paar abgesondert, jedoch war ein <strong>erste</strong>s<br />

Imponierverhalten zu registrieren. Dieses ging mit einer Umfärbung einher, wie ich sie bislang<br />

noch bei keiner Aequidens-Art beobachtet hatte. Schlagartig färbte sich der Kopf oberhalb der<br />

Schnauze und der Hartstrahlenbereich der Dorsale fast schwarz, während - wie schon im<br />

Biotop beobachtet - der Weichstrahlenbereich rötlich wird. Ein faszinierender Anblick!<br />

Bis dahin hatte auch die Ernährung keine Probleme bereitet, die Tiere erwiesen sich als<br />

Allesfresser. Plötzlich stellten sie jedoch jegliche Nahrungsaufnahme ein, als der pH-Wertes<br />

im Trinkwasser durch das Versorgungsunternehmen ohne Vorwarnung auf 8,0 angehoben<br />

wurde. Nach pH-Senkung auf 6,0 nahmen die Tiere wieder ihre alten Ernährungsgewohnheiten<br />

an. Der pH-Wert <strong>des</strong> Wassers besitzt bei der Haltung von A. chimantanus eine<br />

wesentlich größere Bedeutung als die mineralische Zusammensetzung, solange weiches bis<br />

mittelhartes Wasser verfügbar ist.<br />

Unverändert, obwohl nun schon etwa 16 cm groß, waren die Buntbarsche ausgesprochen<br />

friedlich und sekundäre Geschlechtsunterschiede nicht zu entdecken. Selbst gelegentliche<br />

Maulzerrphasen verliefen keineswegs so intensiv, wie das von anderen Cichliden dieser Größe<br />

geläufig ist. Ebenso friedlich verhielten sich die Fische auch gegenüber Wasser-pflanzen.<br />

Irgendwann hatte ich von einem anderen Aquarium einige Stängel Heteranthera zosterifolia<br />

übrig und steckte diese kurzerhand in das Cichliden-Aquarium. Der Erfolg war unerwartet, es<br />

wurde von den Fischen keine Pflanze abgebissen bzw. herausgerissen. Bald war das Aquarium<br />

so mit Pflanzen zugewachsen, dass die Fische kaum noch Bewegungsspielraum besaßen und<br />

ich wieder Schwimmraum schaffen musste. Ein großer Buntbarsch für das bepflanzte<br />

Aquarium – auch das ist eine neue Erkenntnis!<br />

Im Alter von etwa fünf Jahren war plötzlich ein etwas häufigeres Maulzerren zu beob-achten<br />

und hin und wieder, allerdings scheinbar mehr zufällig, wurde ein flacher Stein im Becken<br />

geputzt. Noch immer waren keine sekundären Geschlechtsmerkmale zu erkennen. <strong>Das</strong> änderte<br />

sich plötzlich am nächsten Tag, als ein Paar mit dem Ablaichen begann. Auf einmal hatte ich<br />

völlig anders gefärbte Fische im Becken. Beide Geschlechter, mehr jedoch noch das Weibchen,<br />

glänzten plötzlich golden auf den Flanken. Die im Kommentkampf beschriebene schwarze<br />

Färbung beschränkte sich nur noch auf die obere Kopfhälfte, während die<br />

Flossenzwischenhäute der Dorsale beim Männchen eher lachsfarben leuchteten. Beim<br />

Weibchen waren diese hingegen schwärzlich angehaucht.<br />

Aequidens chimantanus ist ein substratlaichender Offenbrüter der Elternfamilie. <strong>Das</strong> war nicht<br />

nur aus den fehlenden sekundären Geschlechtsmerkmalen zu erwarten. Die Partner-gleichheit<br />

außerhalb der Brutpflege ist so groß, dass es mir auch danach nicht gelang, mein Paar unter<br />

den anderen Beckeninsassen zu erkennen. Selbst während <strong>des</strong> Ablaichens und der Brutpflege<br />

wurden die anderen Tiere zwar zurückgedrängt, bei den vorhandenen V<strong>erste</strong>ckmöglichkeiten<br />

im Becken jedoch nie ernsthaft verfolgt oder gar attackiert.<br />

In einer Größe von knapp 20 cm zeigten die Fische sehr deutliche Alterserscheinungen. <strong>Das</strong><br />

war der Grund, diese abzutöten und durch Konservieren in Formalin zu erhalten. Es lässt sich<br />

dadurch das mögliche Alter dieser Art mit etwa acht Jahren angeben. Aquaristisch wird<br />

Aequidens chimantanus nie eine Bedeutung gewinnen, das haben leider selbst schönere Arten<br />

nicht geschafft. <strong>Das</strong> Besondere lag einfach darin, eine aquaristisch bis dahin unbekannte Art im<br />

Biotop entdeckt, gefangen sowie im Aquarium gehalten, beobachtet und fotografiert zu haben.<br />

142


143


Hans-Jürgen Ende<br />

Zeitraum 1996-2005<br />

Hans-Jürgen Ende, heute Lokführer im Ruhestand,<br />

kam mit seiner unvergessenen Frau Ruth-<br />

Margot E. nach der Ausstellung von 1974 in<br />

unsere damalige Fachgruppe. Bald gehörten<br />

beide zu den aktivsten Mitgliedern, übernahmen<br />

auch Verantwortung in der Leitung und bei der<br />

Organisation der folgenden Ausstellungen. Am<br />

Anfang allgemein interessiert, spezialisierte er<br />

sich auf Barben und schloss sich der ZAG<br />

Barben-Salmler-Welse an, um auch dort aktiv<br />

mitzuarbeiten. Sri Lanka war das Land seiner<br />

Träume, so dass es eigentlich folgerichtig war,<br />

das er nach der Wende von 1989 und den sich<br />

nun bietenden Reisemöglichkeiten früher oder später darin ging, seinen Wunsch einer Reise<br />

in sein Traumland wahr zu machen. Nach dem beeindruckenden <strong>erste</strong>n Besuch folgten eine<br />

Reihe weiterer Reisen und es entwickelte sich eine Passion für diesen Inselstaat, seine Kultur<br />

und seine Natur und nicht zuletzt auch zu den Menschen vor Ort. Dabei hat er sich als<br />

wissenschaftlicher Laie um die Beobachtung der kleinen dort heimischen Fische verdient<br />

gemacht.<br />

Der Vortrag zeigt auf, welche Möglichkeiten sich für den interessierten Vivarienfreund heute<br />

bieten, um die Pflege seiner Tiere und Pflanzen durch Beobachtungen in deren<br />

Heimatgebieten zu optimieren und so zu einem umfassenderen Verständnis der natürlichen<br />

Zusammenhänge zu kommen.<br />

Biotope und Fische Sri Lankas<br />

In den Heften drei bis zwölf 1985 sowie Heft eins 1986 von „Die Aquarien- und Terrarien-<br />

Zeitschrift“ (DATZ) erschien von Arend van den NIEUWENHUIZEN eine Artikelserie unter<br />

dem Titel „Sri Lanka - Aquaristische Perle im Indischen Ozean“. Die Berichte über die<br />

verschiedenen Reisen über diese Insel, den Fang von Fischen, Biotopuntersuchungen sowie<br />

auch weitere Einzelartikel über Fische aus diesem Bereich haben mich so begeistert, dass ich<br />

von dieser Insel nicht mehr los kam.<br />

Im unserem Verein war ich der <strong>erste</strong>, der sich mit dieser Region ernsthaft befasste, jedoch gab<br />

es einige Mitglieder, welche viel eher als ich dort waren.<br />

Sri Lanka liegt an der Südostspitze <strong>des</strong> Subkontinentes Indien. Dieses tropische Land wird in<br />

drei Klimazonen unterteilt. <strong>Das</strong> sind: die Feuchtzone, welche den südwestlichen Teil Sri<br />

Lankas beherrscht, wo auch die bekannten Urlaubsorte liegen. Die Trockenzone beherrscht den<br />

größten Teil der Insel im Norden und Osten. Im Übergang der beiden Bereiche befindet sich<br />

eine Zwischenzone. Geographisch werden drei Höhenzonen unterschieden, die Küstenebene,<br />

die mittlere Höhenstufe und das zentrale Bergland. Der höchste Berg der Insel ist mit 2572 m<br />

der Pidurutagala. Der allgemein bekannte heilige Berg, der Adams Peak, ist dagegen nur 2224<br />

m hoch. Regenzeiten sind auf der Westseite der Insel von Mai bis September, auf der Ostseite<br />

von Dezember bis Februar. Durch die allgemeine Klimaverschiebung kommt es aber auch<br />

schon zu Regenausfällen, bzw. in der Trockenzeit zu starken Regenfällen.<br />

1994 besuchte ich wieder einmal die Regionalgruppe Berlin <strong>des</strong> VDA-Arbeitskreises Barben –<br />

Salmler – Schmerlen - Welse (BSSW). Dort bekam ich den Hinweis, dass ein Mitglied dieser<br />

144


Gruppe Anfang 1995 nach Sri Lanka fliegt und ich da doch mitreisen könnte. Gesagt,<br />

verhandelt, um Urlaub gebeten und ich war dabei.<br />

Welch ein Erlebnis, als ich in Negombo das Flugzeug verließ, die Sonne, die Temperaturen,<br />

aber auch der Transfer von über drei Stunden zum Hotel. Dabei bekam ich natürlich auch<br />

gleich die <strong>erste</strong>n Eindrücke von Land und Leuten. Ein Ort geht in den anderen über, Chaos auf<br />

den Straßen, zumin<strong>des</strong>t für mich unbeleckten Mitteleuropäer. Der ungewohnte Linksverkehr,<br />

Fahrzeuge durch- und fast übereinander, dazwischen Radfahrer und Fußgänger. Dann fielen<br />

die verschiedensten Tempel, Dagobas, Moscheen und Kirchen auf. Etwa 72% der Bevölkerung<br />

sind Buddhisten, 17 % Hindus, 6% Moslems und 5% Christen. Ca. 12 Millionen Menschen<br />

wohnen auf einer Fläche von 65 610 km², einem Areal von Bayern oder Irland.<br />

Soweit meine <strong>erste</strong>n, unvergesslichen Eindrücke vom Land. Inzwischen durfte ich neun Mal in<br />

das Land reisen, zu den verschiedensten Biotopen fahren, die Fischfauna untersuchen und die<br />

unterschiedlichsten Beobachtungen anstellen. Dabei war es für mich besonders beeindruckend<br />

und erfreulich, dass ich gemeinsam mit Gerhard OTT neue Fundorte für Lepidocephalichthys<br />

jonklaasi, der Jonklaasschmerle und eine Glasgrundel, Gobiopterus sp, nachweisen konnte.<br />

Aber auch die alltäglichen Beobachtungen sind sehr interessant. Betrachtet man die Biotope<br />

und vergleicht sie mit unseren Aquarien, sieht man, was die menschliche Vorstellung und<br />

Ästhetik schafft. Wasserpflanzen habe ich sehr wenig gefunden. In drei Flüssen sah ich<br />

Aponogeton crispus, A. rigidifolius und A. jacobsenii. An einem beschatteten Bach fand ich<br />

Lagenandra praetermissa, eher eine Sumpfpflanze. Alle anderen Bäche und Flüsse waren<br />

pflanzenfrei, lediglich überhängende Ufervegetation, Holz und Steine waren zu sehen.<br />

Allerdings stand ich auch einmal im Dorfmüll, weil mir das Jagdfieber den Blick für alles<br />

andere trübte. Auch das Futterangebot ist nicht sehr groß. Sieht man in unseren Teichen und<br />

Bächen Cyclops, Daphnien oder Tubifex, findet man solche Futterarten dort nicht. Gelegentlich<br />

fällt ein Moskito an oder seine Larven können gefressen werden und das auch nur in stehenden<br />

Gewässern. Eher wird Detrius aufgenommen. Aber auch Käfer, Wassermilben,<br />

Muschelkrebschen, Ruderfüße, Rädertierchen, Algen und Reste höherer Pflanzen werden<br />

stehen in geringen Mengen als Futter zur Verfügung. Vergleicht man das mit unserem<br />

Futterangebot, sieht man, dass wir unsere Fische total überfüttern. Dazu kommt noch, dass mit<br />

dem Kunstfutter nicht unbedingt natürliche Futterstoffe aufgenommen werden, Ballaststoffe<br />

fehlen fast gänzlich. Daraus ergibt sich für mich, dass ich meine Fische sparsam füttere und<br />

zwei bis drei Mal in der Woche Hungertage verordne. Jungtiere sind davon natürlich<br />

ausgenommen. Wenn ich auch der Meinung bin, dass die Fische im Biotop, besonders Barben,<br />

ständig ablaichen, so ist die Hauptlaichzeit doch mit Beginn der Regenzeit. Dann finden die<br />

Eier und Jungfische Schutz in den Gräsern und Pflanzen <strong>des</strong> Überschwemmungsgebietes und<br />

sie finden dort auch ausreichend Nahrung.<br />

Die Wasserwerte sind im Land natürlich sehr unterschiedlich. In den meisten reinen Süß -<br />

gewässern lässt sich eine Härte nicht nachweisen. Der höchste von mir ermittelte Wert betrug<br />

11,5° dGH auf der Nordhälfte der Insel in der Höhe von Polunaruwa. Der wesentlich öfters<br />

gemessene Leitwert schwankte zwischen 10 und 930 µs, wobei die am meiste gemessenen<br />

Werte zwischen 20 und 60 µs lagen. An einer heißen Quelle (Hot Springs) wurden allerdings<br />

3200 s gemessen. Dort schwammen bei ca. 40° C Reisfische, Oryzias sp. Die pH-Werte<br />

schwankten von 5,4-8,6, wobei sich diese täglich ändern können. Auch die Wassertemperaturen<br />

sind Schwankungen unterworfen. In freiliegenden Gewässern ist diese natürlich<br />

höher wie in beschatteten und in allen Fällen von der Lufttemperatur (zwischen 26°C und<br />

52,8°C, normal 28°C-35°C) abhängig. So haben wir in waldbeschatteten Bächen zwischen<br />

23,6°C und 28,3°C gemessen und in frei liegenden Gewässern zwischen 22°C und 36,6°C,<br />

auch abhängig von der Höhenlage.<br />

In fast allen untersuchten Gewässern konnte ich Fische in größerer oder kleinerer Anzahl<br />

finden. Eine große Inviudiendichte konnte ich nirgends feststellen. Nur ein Mal, auf der Rückfahrt<br />

von Zentralgebirge, geriet ich an einen Fluss, der vor Fischen wimmelte. Dort fing ich<br />

drei Devario malabaricus, Malabarbärblinge. Auf eines dieser Tiere kamen aber etwa 100<br />

145


Guppys. In diesem Fluss werden wohl in absehbarer Zeit keine einheimischen Fische mehr<br />

vorkommen. Ansonsten findet man in der Regel von einigen Arten mehrere Vertreter. Die<br />

Zusammensetzung schwankt aber ständig. Die Ergebnisse sind natürlich von der Art der<br />

Fangmittel ab. Den besten Überblick ergibt das Abfischen mittels Elektroausrüstung. Die steht<br />

aber den wenigsten Leuten zur Verfügung und dürfte für unsere kleinen Aquarienfische auch<br />

nicht besonders lebensbegünstigend sein. Da ich seit meiner <strong>erste</strong>n Reise mit einem Handnetz,<br />

60 x 40 cm, fange, habe ich immer die gleichen Vorbedingungen. In dem von mir am besten<br />

untersuchten Bach, dem Kottawa Oya, fing ich vom <strong>erste</strong>n Jahr an. Die Aufzeichnungen<br />

ergaben, dass ich bisher 21 Arten von Fischen nachweisen konnte. <strong>Das</strong> war aber von Jahr zu<br />

Jahr unterschiedlich. Es variierte von acht bis vierzehn verschiedenen Arten, wobei einige<br />

ständig vorhanden waren, andere aber nur ein oder zwei Mal.<br />

Der Indische Steinbeißer, Lepidocephalichthys thermalis, ist sehr weit verbreitet. Man findet<br />

ihn in Reisfeldern und Bächen bis in etwa 500 m Höhe vor. Da sich diese Fische im Sand<br />

eingraben, werden sie oft übersehen. Weiterhin sehr verbreitet ist Rasbora daniconius, der<br />

Schlankbärbling. Die bekanntesten Fische von Sri Lanka sind wohl Puntius nigrofasciatus, die<br />

Purpurkopfbarbe und P. tittaya, die Bitterlingsbarbe. Beide sind nicht sehr häufig, aber als<br />

Aquarienfische durch Nachzuchten gesichert. Sie dürfen allerdings nur noch mit Genehmigung<br />

ausgeführt werden, wie auch einige andere Arten. Von der Purpurkopfbarbe konnte ich<br />

gemeinsam mit unserem ehemaligen Vereinsmitglied Achim WOLF eine Farbform, P.<br />

nigrofasciatus „red tail“, nachweisen. Auch die blaue Farbform von P. tittaya, der<br />

Bitterlingsbarbe, fand ich auf der Reise mit ihm. Durch die blaue Farbform bekommt der Name<br />

Bitterlingsbarbe ja erst einen Sinn. Vorher hatte ich nur rot bis braun gefärbte Tiere im Netz,<br />

wie sie auch im Handel erhältlich sind. Weit verbreitet sind die unterschiedlichsten Arten von<br />

Channa. Da ich mit meinem Netz nur Jungfische fangen kann, sind diese kaum zu<br />

unterscheiden. Am sich<strong>erste</strong>n erkannt man noch Channa orientalis durch die fehlenden<br />

Bauchflossen. Alle anderen habe ich prinzipiell mit Channa sp. angesprochen. Insgesamt gibt<br />

es in Sri Lanka nach PETHIYAGODA (1991) über 90 Arten von Süß- und<br />

Brackwasserfischen. Davon sind nach einem Buch von MADURANGA (2003), welches ich<br />

inzwischen erwerben konnte, 33 Arten endemisch. Darunter sind einige Grundeln, nämlich<br />

Schismatagobius deraniyagalai, Sicyopus jonklaasi, die Lippenstiftgrundel, Sicyopterus halei,<br />

und Stiphodon martenstyni, eine Leuchtgobius , der Ceylonmakropode, Belontia signata, der<br />

Marmorspitzschwanzmakropode Malpulutta kretseri, die Ceylonbarbe Puntius cumingii, die<br />

Purpurkopfbarbe P. nigrofasciatus, P. bandula, die kaum bekannte Bandulabarbe, die<br />

Bitterlingsbarbe P. tittaya, Devario pathirana, der Gefleckte Bärbling, die Ceylonsaugbarbe<br />

Garra ceylonensis, der Perlmuttbärbling Rasboroi<strong>des</strong> vaterifloris, drei der vier Schmerlen,<br />

nämlich Schistura notostigma, die Orangefleck – Bachschmerle, Acanthocobitis urophthalmus,<br />

die Augenfleck – Ceylonschmerle und Lepidocephalichthys jonklaasi, die Jonklaas – Schmerle,<br />

eine Welsart, Clarias batrachis, der Grüne Streifenhechtling Aplocheilus dayi, Werners<br />

Streifenhechtling Apl. werneri und ein Channa, Ch. orientalis. Ein großer Teil dieser<br />

endemischen Arten ist ausfuhrverboten, bzw. darf nur mit staatlicher Genehmigung ausgeführt<br />

werden. Da sind wir Aquarianer natürlich aufgerufen, diese Fische durch Nachzucht zu<br />

erhalten.<br />

Zu den in Sri Lanka vorkommenden nicht endemischen Arten gehören unter anderem die<br />

Schwarzfleckbarbe Puntius filamentosus, die Zweifleckbarbe P. ticto, die Streifenbarbe P.<br />

vittatus, der Schlankbärbling Rasbora daniconius, Devario malabaricus, der Malabarbärbling,<br />

der Indische Steinbeißer Lepidocephalichthys thermalis, der Indische Streifenwels Mystus<br />

vittatus, der Doppelfleck – Glaswels Ompok bimaculatus, der Speichenwels Wallago attu, der<br />

Kiemensackwels Heteropneustes fossilis, der Indische Buntbarsch Etroplus maculatus und der<br />

Indische Streifenbuntbarsch Etroplus suratensis.<br />

Wenn man all das oben gesagte berücksichtigt, muss man zu dem Schluss kommen, dass<br />

unsere Aquarien eigentlich durch die Bepflanzung völlig falsch eingerichtet und mit Fischen<br />

total übersetzt sind. Weiterhin überfüttern wir unsere Tiere völlig. Für Fische aus<br />

146


Fliesgewässern machen wir andererseits viel zu wenig Wasserwechsel. Da unsere Fische aber<br />

sehr anpassungsfähig sind, verkraften sie viele unserer Fehler. Und mit der „total falschen<br />

Bepflanzung“ schaffen wir wiederum unseren Augen einen Ruhepunkt und den Fischen ein<br />

willkommenes Rückzugsgebiet.<br />

Literatur:<br />

Nieuwenhuizen, Arend van den: (1985): Sri Lanka Aquaristische Perle im Indischen Ozean Teil 1-10. - DATZ<br />

38: 109-112, 156-159, 199-203, 253-255, 304-308, 351-356, 423-426, 449-453, 495-499, 539-542<br />

Nieuwenhuizen, Arend van den: (1986): Sri Lanka Aquaristische Perle im Indischen Ozen Teil 11. - DATZ 39: 7-<br />

11<br />

Maduranga, H.-G.-S.: (2003): (Endemische Fische Sri Lankas) (In Singalesisch)<br />

Pethiyagoda, Rohan; (1991): Freshwater fishes of Sri Lanka. - Wildlife Heritage Trust of Sri Lanka, Colombo, Sri<br />

Lanka<br />

Verdienstvolle Vivarianer in oder aus Halle<br />

Bemerkungen zu der untenstehenden Liste<br />

In der Liste sind Personen aufgeführt, die für die Entwicklung der Aquarien- und<br />

Terrarienkunde in Halle und darüber hinaus eine Rolle gespielt haben. Dabei kann der Eine nur<br />

eine kurze, aber entscheidende Rolle bei der Organisation gespielt haben, der Andere hat<br />

bescheiden über <strong>Jahrzehnt</strong>e seinen Beitrag für das geordnete Vereinsleben geleistet und für<br />

manchen war Halle der Ausgangspunkt einer Karriere in unserm Hobby. Jede Aufstellung oder<br />

Aufzählung von Personen und Persönlichkeiten, die für die Entwicklung der organisierten<br />

Vivaristik in unserer Stadt Halle (Saale) eine Bedeutung gehabt haben, kann nur durch das<br />

Wissen <strong>des</strong> oder der Bearbeiter über diese Personen zustande kommen. Weiterhin wurde auf<br />

das „kollektive Gedächtnis“ in Form von schriftlichen Mitteilungen in Zeitungen, Zeitschriften,<br />

Büchern und Dokumenten zurückgegriffen. Bei dem letzteren spielt die mehr oder weniger<br />

zufällige Erhaltung in Bibliotheken und Archiven eine Rolle, beim Gedächtnis die Bedeutung<br />

einzelner Personen für den Bearbeiter oder wie sie sich ihre Persönlichkeiten und ihr Handeln<br />

in seine Erinnerung eingegraben haben. Es kommen also Zufälligkeit und Subjektivität ins<br />

Spiel, so sehr sich auch der oder die Bearbeiter um Objektivität und Gerechtigkeit bemühen<br />

werden. So wird der an der Erstellung der Liste nichtbeteiligte Leser sicher die eine oder<br />

andere Person auf dieser vermissen oder finden, dass man den einen oder anderen genannten<br />

Vertreter besser durch einen anderen ersetzen sollte. Auch was dem einen oder anderen an<br />

Eigenschaften oder Verdiensten zugeschrieben wird, ist sicher diskussionswürdig, denn jeder<br />

Betrachter wird von seinem Standpunkt aus und seinen Beziehungen zu den genannten<br />

Personen vieles anders sehen.<br />

So wird eine solche Liste immer unvollständig und unvollkommen sein. Aus der Fülle von<br />

Personen, die für die Vivaristik in Halle eine mehr oder weniger große Rolle gespielt haben,<br />

ohne in der Liste genannt worden zu sein, sei noch an folgende Personen erinnert: Siegfried<br />

Burkhardt, Paul Deege, Axel Fläschendräger, Peter Fläschendräger, Karl Forchner, Max Gebe,<br />

Helmut Gerber, Klaus-Dieter Gießler, Lothar Haak, Jochen Häring, Hobusch, Paul Hofmann,<br />

Ludwig Kaden, Reinhard Kamieth, Heinz Kling, Eberhard Lange, Peter Loelke, Ernst Möbius,<br />

Heinz Müller, Herbert Müller, Pötzschke, Klaus Schleef, Fritz Schmidt, Friedrich Stolle.<br />

(diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollzähligkeit)<br />

Es werden viele Personen ungenannt und damit ungewürdigt bleiben, die ihren Anteil an der<br />

Organisation von Veranstaltungen hatten, die die Bibliotheken und die leider verschwundenen<br />

Sammlungen durch Spenden bereicherten und die aus nicht mehr nachzuvollziehenden<br />

Gründen unbekannt geblieben sind. Ohne alle diese genannten und ungenannten Vivarianer<br />

hätten unser Verein und die organisierte Vivaristik in Halle nicht100 Jahre überdauert. Dafür<br />

sei ihnen an dieser Stelle gedacht und gedankt.<br />

147


verwendete Abkürzungen:<br />

DH: Daphnia-Halle 1902-1939<br />

RH: Roßmäßler-Halle 1906-1944<br />

VH: Vivarium-Halle 1911-1944<br />

RV: Roßmäßler-Vivarium-Halle 1945-1949 u. ab 1990<br />

KB: Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands, später der DDR<br />

FG: Fachgruppe Aquarien-Terrarienfreunde Halle im KB 1949-1990<br />

BFA: Bezirksfachausschuss Aquarien-Terrarien Halle im KB<br />

ZFA: Zentraler Fachausschuss Aquarien-Terrarien im KB<br />

VDA: Verband Deutscher Aquarien- und Terrarienvereine<br />

Bech, Dr. Reinold: (1935-1988), Mitglied d. Jugendgruppe im RV, später FG-Leiter in<br />

Aschersleben u. Bitterfeld, Vorsitzender BFA Halle, Leiter ZAG Eierlegende Zahnkarpfen<br />

danach Echsen, bekannter Züchter von Killis, Fröschen und Echsen, Fachbuchautor<br />

Bindewald, Dr. Carl: (1883-1914) Zoologe, 2. Vorsitzender im VH, 1913 in den VDA-<br />

Vorstand gewählt<br />

Busch, Gerhard: (geb. 1920), Zoologe, Mitgl. im Naturw. Verein, Vorsitzender 1948/49 <strong>des</strong><br />

RV, Lan<strong>des</strong>vorsitzender der Aquarien-Terrarienfreunde in S-A 1950-52, <strong>erste</strong>r Vorsitzender<br />

<strong>des</strong> ZFA Aquarien-Terrarien, wissensch. Mitarbeiter an der Pädagog. Hochschule Güstrow<br />

Dahl, August: Institutsgärtner am landw. Institut, Schriftführer DH<br />

Dennhardt, Curt: Lehrer, Vorsitzender DH 1914-1926<br />

Dittmann, Wolfgang: (geb. 1946) Facharbeiter für Drehautomaten, Mitglied der FG seit 1974,<br />

stellv. FG-Leiter, verantwortlich für die Konzeptionen von Ausstellung besonders 1984, 1986,<br />

1989 u. 2000<br />

Eitner, Max: Eisendreher, Mitglied <strong>des</strong> R, Vorsitzender <strong>des</strong> R im 1. Weltkrieg, zeitweise<br />

Vorsitzender der Interessengemeinschaft d. Arbeiter-Aquarien-Terrarienvereine, vielseitig<br />

naturwissenschaftlich interessiert<br />

Ellenbeck, A.: Dekorateur, 1932 Ausstellungsleiter der Molchschau im Zoo Halle (u. Zoo<br />

Leipzig)<br />

Ende, Hans-Jürgen: (geb. 1942), Lokführer, Mitglied FG seit 1974, Leitungsmitglied in FG u.<br />

ZAG BSW<br />

Ende, Ruth-Margot: (1943-1992) Friseurin, Friseuse; Mitglied seit 1974, Kassiererin u.<br />

Schatzmeisterin, leitete eine Schularbeitsgemeinschaft<br />

Facklam, Willy: (gest. 1948); Kaufmann; Blücherstr. 9; Eintritt in VH 1937, Pressewart im<br />

RDA Bez. 04; stellv. Vorsitzender <strong>des</strong> RV 1945-1948;<br />

Freyer, Kurt: Mitgl. <strong>des</strong> R, Vorsitzender 1945-48 <strong>des</strong> RV<br />

Freyse, Karl: (1905-2000); Gartenbautechniker; Diplomlandwirt; Eintritt in VH: 1943;<br />

Mitglied <strong>des</strong> BFA Halle; anerkannter Amphibienzüchter;<br />

Große, Dr. Wolf-Rüdiger: (geb. 1947), Zoologe, Vorsitzender Kreiskommission Vivaristik<br />

Halle, Fachbuchautor<br />

Herre, Prof. Dr. Wolfgang: (1909-1997); Zoologe, Promotion 1932; Assistent am<br />

Tierzuchtinstitut, Habilitation 1935, Dozent für Zoologie u. vergleichende Anatomie 1936,<br />

Präsident <strong>des</strong> Naturwissenschaftl. Vereins für Sachsen u. Thüringen, außerplanm. Professur<br />

1942, 1945-1947 komm. Direktor am Zoologischen Institut der Univ. Kiel, 1947-1977 Direktor<br />

<strong>des</strong> Institutes für Haustierkunde der Univ. Kiel; Eintritt in VH 1932<br />

Hildebrandt, Oskar: Druckmaschinenmeister, Vorsitzender RH 1907-1933<br />

Hohl, Dr. Dieter: (geb. 1944) Chemiker, Mitglied FG seit 1961, Vorsitzender BFA Halle;<br />

Mitglied ZFA Aquarien-Terrarien, Mitglied Zentrale Kommission Vivaristik; Redaktionsbeirat<br />

AT, Vorsitzender VDA-Bezirk 04 1990-1993, Redaktionsbeirat DATZ, Leiter VDA-Archiv,<br />

Träger <strong>des</strong> VDA-Preises 2001<br />

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Jaeger, Prof. Johannes: Landwirtschaftsrat, Vorsitzender VH 1939-1944, Vorsitzender Bezirk<br />

04 1941-1944, 1950 Direktor Institut f. Geflügelzucht Merbitz<br />

Kaden, Ulrich: (1950-1990), Dipl.-Ing. für Wasserbau, FG-Leiter 1973-1982, stell. Leiter<br />

ZAG-Echsen<br />

Klostermann, Paul: (1900-1990) Mechaniker, Mitglied <strong>des</strong> RH seit 1917, Vorsitzende RV<br />

1934-1944, FG-Leiter 1949-1968, bekannter Killizüchter, isolierte einen besonders<br />

farbenprächtigen kleinbleibenden Stamm der Prachtbarbe<br />

Kniesche, Dr. Günther: (1883-1925); Mitbegründer <strong>des</strong> VH, Zoologe; Promotion 1914;<br />

Direktoralassistent im Zoo Leipzig 1913-1919, Direktor <strong>des</strong> Zoo Halle 1919-1925;<br />

Vorsitzender VH 1920-1925; 2. Vorsitzender <strong>des</strong> VDA-Gaus 04; Auskunftsstelle für<br />

Terrarientiere im Gau<br />

Körner, Gisela: Schatzmeisterin im RV von 1992 - 2006<br />

Landwüst, Dr. med. Carl von: (geb. 1903); Schriftführer, Geschäftsführer <strong>des</strong> VH 1927-1929<br />

Lehmann, Prof. Traugott: Oberlyzeallehrer. Vorsitzender d. DH 1910-1911, Gründungsmitgl.<br />

VH, 1. Vorsitzender VH 1911-1913<br />

Liebau, Richard: Postschaffner, Vorsitzender DH 1927-1937, Vorsitzender Gau 04 1929-1932<br />

Martin, Heinrich: Vorsitzender DH 1911-1913<br />

Mühlberg, Dr. Helmut: (geb. 1932), Botaniker, Leiter Wasserpflanzensammlung <strong>des</strong> Botan.<br />

Garten Halle, Mitglied FG seit 1964; <strong>erste</strong>r Leiter ZAG Wasserpflanzen, Fachbuchautor<br />

Müller, Wilhelm: techn. Zeichner, Mitglied im VH seit 1941, Schriftführer, bewahrte das<br />

Fotoalbum <strong>des</strong> VH auf<br />

Nette, Gerhard: Justizangestellter; Merseburgerstr. 161; Mitbegründer VH 1911, kommissar.<br />

Vorsitzender <strong>des</strong> VDA 1921; Leiter der Lichtbildstelle <strong>des</strong> VDA 1925-1928; Vorsitzender <strong>des</strong><br />

VDA-Gaus 4 von 1924-1928<br />

Nonweiler, Max: Kaufmann, Schriftführer VH 1931-1944<br />

Otto, Max: wahrscheinlich <strong>erste</strong>r Vorsitzender DH 1902-1904<br />

Pechauf, Mathias: Studium der Biologie, Tierpfleger im Aquarium <strong>des</strong> Zoo Halle,<br />

Angestellter in einer Zoofachhandlung, Fachgruppenleiter bzw. Vereinsvorsitzender im RV<br />

von 1985 – 2006, Vorsitzender <strong>des</strong> VDA – Bezirkes 04 (Saale) seit 1993. Goldene Ehrennadel<br />

<strong>des</strong> VDA 2002<br />

Pfahl, Dr. Josef: Syndikus eines Bankhauses; Franckestr. 5 I, Vorsitzender VH 1914-1920<br />

Pink, Heinz-Peter: (geb. 1947) Gravodrucker, Agraringenieur, FG-Leitung 1973-1977,<br />

Tierpfleger im Aquarium Zoo Halle, Leiter Heimattierpark Köthen, später Petersberg<br />

Poenicke, Kurt: Mittelschullehrer, Vorsitzender der DH von 1904-1910, Herausgeber der<br />

Blätter von Januar bis Juli 1908, Spezialist für Kleinkrebse,<br />

Queitsch, Richard: Getreidehändler; Reilstr. 38; Mitbegründer VH 1911<br />

Reiff, Gerald: (geb. 1956) Ingenieur, FG-Leiter 1983-1984, Leiter der Jugendgruppe 1975-<br />

1980<br />

Rosenbaum, Walter: Zoologe, Privatgelehrter, Zwingerstr. 13, Mitbegründer VH 1911, Leiter<br />

Bestimmungsstelle für Wirbellose im Saale-Gau, Schriftleiter in Entomologischer Gesellschaft<br />

Schnakenbeck, Dr. Walter: Zoologe, Vorstandsmitglied VH 1921/22<br />

Schortmann, Carl: (-1941), Gärtnermeister mit Spezialisierung auf Wasser- u. Sumpfpflanzen<br />

zeitweise auch Zierfischzüchterei, Vorstandsmitgl. in DH, Mitbegründer VH 1911,<br />

Vorsitzender von 1925-1933<br />

Seela, Gernot: (geb. 1939) Gymnasiallehrer, Mitgl. FG ab 1987, vorher FG-Leiter in<br />

Hoyerswerda, stell. Vorsitzender seit 1990<br />

Stallknecht, Hellmut: (1935-2003), Lehrer, Mitglied der Jugendgruppe, Mitglied bis 1956<br />

dann Cottbus, Mitarbeiter in VEB Zoologica, Redakteur AT 1980 bis 1990, bekannter Züchter<br />

und Fachbuchautor<br />

Striesenow, Jürgen: Dachdeckermeister, FG-Leiter 1970-1971<br />

Strohschein, Walter: Tischler, stellv. FG-Leiter 1949-1968<br />

Tatzelt, Georg: Elektroingenieur, Mitbegr. u. 1. Schriftführer VH, Mitgl. im Naturwiss.<br />

149


Verein, Tierfotograf, Haltung von Chamäleons vor 1914, machte <strong>erste</strong> Farbfotografien von<br />

Fischen in Halle<br />

Traxdorf, Paul: Elektromeister; Vorsitzender der DH von 1938-1939 , Eintritt in VH 1941<br />

Wolf, Joachim: (geb. 1942) Dipl.-Landwirt, FG-Leiter 1969-1970, Mitbegründer FG<br />

„Reptilia“, Vorsitzender ZFA Terraristik, bekannter Züchter von Schlangen<br />

Wottawa, Camillo: Herrenmaßschneidermeister, Mitbegründer <strong>des</strong> RH, <strong>erste</strong>r Vorsitzender<br />

1906-1907, 1909 Vorsitzender in der „Wasserose“, Stellv. Vorsitzender der DH 1913-1927,<br />

Eintritt in VH 1930, bekannter Molchzüchter<br />

Zemke, Karl: Lyzeal-Oberlehrer; Kaiserstr. 12; Eintritt in VH: 1914, Vorsitzender 1933-1939,<br />

Vorsitzender der Entomologischen Gesellschaft,<br />

150<br />

Stand: 31.12.2005


151<br />

VV


Vivaristische Publikationen hallescher Autoren<br />

Vorbemerkungen:<br />

Nachfolgende Zusammenstellung umfasst die Publikationen von in Halle tätigen Aquarianern und<br />

Terrarianern in der allgemein zugänglichen Liebhaber-Fachliteratur. Darüber hinaus wurde auf die<br />

Erfassung von Beiträgen in Tageszeitungen, Illustrierten, Vereinsmitteilungsblättern usw. bewusst<br />

verzichtet. Wissenschaftliche Publikationen, die durch die berufliche Tätigkeit <strong>des</strong> Einzelnen entstanden<br />

und nicht Produkt der unmittelbaren Tätigkeit als Liebhaber sind, wurden ebenfalls nicht berücksichtigt.<br />

Dennoch kann diese umfangreiche Zusammenstellung keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben.<br />

Die vivaristischen Fachzeitschriften haben insbesondere in den letzten zwei <strong>Jahrzehnt</strong>en drastisch<br />

zugenommen und inzwischen publizieren Aquarianer und Terrarianer aus Halle weltweit. Die Verfasser<br />

haben zwar hunderte von Zeitschriftenbänden gesichtet, gehen aber zwangsweise davon aus, auch diese<br />

oder jene Publikation übersehen zu haben.<br />

ADAMI, MAX (1921): Limia ornata. Blätter XXXII (19) 1921:300<br />

ADAMI, MAX (1921): Haplochromis strigigena. Blätter XXXII (19) 1921:301-302<br />

ADAMI, MAX (1921): Xiphophorus Helleri. Blätter XXXII (19) 1921:302<br />

ADAMI, MAX (1921): Zählebigkeit der Makropoden. Blätter XXXII (19) 1921:302<br />

ADAMI, MAX (1922): Geophagus acuticeps. Blätter XXXIII (17) 1922:293-294<br />

BAUCHSPIES, W. (1925): Vier Wochen in Büsum. Beil. zur Wochenschrift: Mon.-schrift für Seeaquarien und Meereskunde 2/1925:5<br />

BAUCHSPIES, W. (1926): Von Einsiedlern und Strandkrabben. Beil. zur Wochenschrift: Mon.-schrift für Seeaquarien und Meereskunde<br />

2/1926:7<br />

BAUMGARTEN, LUDWIG und HEINZ-PETER PINK (1975): Besonderheiten im Aquarium <strong>des</strong> Zoo Halle. Ein Fisch im Schlafrock.<br />

AT XXII (10) 1975:346-348<br />

BAUMGARTEN, LUDWIG und HEINZ-PETER PINK (1976): Besonderheiten aus dem Aquarium <strong>des</strong> Zoo Halle. Eiablage beim<br />

Afrikanischen Dornschwanz – Uromastyx acanthinurus. AT XXIII (9) 1976:303-305<br />

BIERSTEDT, GERHARD (1987): Kreuzung zwischen Colisa-Arten. AT XXXIV (3) 1987:101<br />

BÖHME, FRANK (1976): Apistogramma borelli, der Indianerbuntbarsch. AT XXIII (1) 1976:27<br />

BRANDT, HERBERT (1921): Vergiftungserschei-nungen bei Aquarienfischen durch anorganische Substanzen. Blätter XXXII (19)<br />

1921:292-297<br />

BRANDT, VOLKER (1986): Meine Erfahrungen bei der Zucht <strong>des</strong> Diskusbuntbarsches. AT XXXIII (11) 1986:392<br />

BRENNIG, STEFAN und FRANK SCHNEIDEWIND (1988): Impressionen aus Bulgarien. AT XXXV (3) 1988:98-101, XXXV (4)<br />

1988:135-136<br />

BRENNIG, STEFAN und FRANK SCHNEIDEWIND (1988): Schmetterlinge im Aquarium – Cypri-<br />

chromis leptosoma (Boulenger 1898). AT XXXV (8) 1988:267-269<br />

BRENNIG, STEFAN und FRANK SCHNEIDEWIND (1990): Homosexualität bei Fischen? DATZ XLIII (8) 1990:458-461<br />

BRENNIG, STEFAN (1992): Temperament pur – Astatotilapia nubila . das Aquarium, Heft 279:27-29<br />

BRENNIG, STEFAN (1995): Zur Kenntnis von Astatotilapia nubila (Boulenger, 1906). Jahresbericht der Deutschen<br />

Cichlidengesellschaft, Region Berlin, 1995:2-8<br />

BRINER, E. (1911): Heizungsanlage eines Wasserpflanzen-Bassins im Freien. Wochenschrift VIII (4):48-49<br />

BÜTTNER, HANS (1925): Autogen geschweißte Aquariengestelle. Wochenschrift XXII (6) 1925:104<br />

BURGHARDT, UDO (1984): Massenbefall mit Capillaria bei Symphysodon aequifasciata axelrodi – kein unbekanntes Problem. AM d.<br />

ZAG Cichliden 2-3/84:8-9<br />

BURGHARDT, UDO (1984): Ungewöhnliche Aufzucht zweier Jungfischschwärme von Symphysodon aequifasciata axelrodi. AM d.<br />

ZAG Cichliden 4/84:5-6<br />

BUSCH, GERHARD (1948): Die Gruppe Panchax. DATZ I (3) 1948:31-32<br />

BUSCH, GERHARD (1948): Platypoecilus maculatus Gthr. Der Vivarienfreund I (8) 1948:109-110<br />

BUSCH, GERHARD (1949): Abnormaler Laichvorgang bei Betta im Aquarium. DATZ II (7) 1949:130<br />

BUSCH, GERHARD (1949): Einige Beobachtungen bei der Fütterung unserer Aquarienfische. DATZ II (11) 1949:189-190<br />

BUSCH, GERHARD (1950): Die Ichthyophthiriasis, eine gefährliche Fischkrankheit. Wochenschrift XLIV (7) 1950:208-210<br />

152


BUSCH, GERHARD (1950): Der Axolotl (Siredon mexicanum). DATZ III (9) 1950:141-142<br />

BUSEKE, DIRK (1982): Die Schlangen der südbulgarischen Schwarzmeerküste. Sauria, 4 (2) 1982:5-9<br />

BUSEKE, DIRK (1983): Schön, aber giftig - Trimeresurus albolabris Gray, 1842. Sauria 5 (1) 1983:11-12<br />

BUSEKE, DIRK (1984): Zur Haltung von Trimeresurus purpureomaculatus, GRAY 1832. elaphe 6 (4) 1984:63<br />

„Daphnia” Halle (1908): Ein “knurrender” Scheibenbarsch. Blätter XIX (49) 1908:715-716<br />

„Daphnia” Halle (1908): Ist Leucochloridium paradoxum selten? Blätter XIX (49) 1908:716<br />

„Daphnia” Halle (1909): Ein nestbauen<strong>des</strong> Polyacanthus-Weibchen. Blätter XX (21) 1909:331<br />

„Daphnia” Halle (1909): Beisst die Kreuzotter fest? Blätter XX (21) 1909:331<br />

„Daphnia” Halle (1920): Naturschutz und Aquarienvereine. Blätter XXXI (4) 1920:55-56<br />

„Daphnia” Halle (1920): Alter der Fische. Wochenschrift XVII (22) 1920:351<br />

DITTMANN, WOLFGANG (1986): Meine Erfahrungen mit Iriatherina werneri. AT XXXIII (11) 1986:377<br />

DITTMANN, WOLFGANG und ULRICH KADEN (1986): Gekko gecko und Gekko monarchus im Terrarium beobachtet. AT XXXIII<br />

(11) 1986:387-389<br />

DITTMANN, WOLFGANG (1987): Pseudepiplatys annulatus – ein Juwel im Artbecken. AT XXXIV (3) 1987:86-88<br />

DITTMAN, WOLFGANG (1996): Sind Wüstenfische Spaltenlaicher? In: Festschrift zum 90-jährigen <strong>Jubiläum</strong> <strong>des</strong> Vereins<br />

„Roßmäßler-Vivarium” Halle. S. 25<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1982): Meine Erfahrung mit Tropheus moorii (Brabant). AT XXIX (8) 1982:260<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1984): Lamprologus ocellatus, der „Eigenheimbesitzer”. AT XXXI (8) 1984:263<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1986): Barbus bimaculatus – die Zweifleckbarbe aus Sri Lanka. AT XXXIII (11) 1986:374-375<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1987): Stellungnahme zum Rechenschaftsbericht, speziell zum Import von Sphaerichthys osphromenoi<strong>des</strong>. AM<br />

d. ZAG Labyrinthfische 3/89:19-20<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1988): Stellungnahme zum Import von Sphaerichthys osphromenoi<strong>des</strong>. Der Makropode X (8) 1988:127-128<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1989): Einige Bemerkungen zur Färbung unserer Fische. AM d. ZAG Barben, Salmler, Welse 415-416<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1990): Hat Neolamprologus brichardi einen angeborenen Pflegetrieb? AT XXXVII (12) 1990:463-464<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1990): Liegt es an der Tubifex-Fütterung? AM d. ZAG Barben, Salmler, Welse 448<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1990): Literaturschau. AM d. ZAG Barben, Salmler, Welse 449<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1990): Mein Sri Lanka-Aquarium. AM d. ZAG Barben, Salmler, Welse 456-459<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1990): Über einige neu- oder wieder eingeführte größer werdende Fische für unsere Aquarien. AM d. ZAG<br />

Barben, Salmler, Welse 460-462<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1990): Artenkarteiblatt Barbus titteya. Beilage zum AM d. ZAG Barben, Salmler, Welse<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1990): Artenkarteiblatt Rasbora maculata. Beilage zum AM d. ZAG Barben, Salmler, Welse<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1990): Artenkarteiblatt Gyrinocheilus aymonieri. Beilage zum AM d. ZAG Barben, Salmler, Welse<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1992): Rasbora maculata – eine glückliche Nachzucht. BSSW-Report 4 (1) 1992:4-5<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1992): Brachydanio albolineatus (Blyth, 1860), der Schillerbärbling. BSSW-Report 4 (2) 1992:56-58<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1992): Einiges über neue kleinbleibende Fische und alte Bekannte in den neuen Bun<strong>des</strong>ländern. BSSW-Report<br />

4 (3) 1992:61-67<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1992): Immer noch keine Klärung: Woher kommt Brachydanio frankei, der Leopardbärbling. BSSW-Report 4<br />

(4) 1992:108-109<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1993): Der Venusfisch ist wieder da. BSSW-Report 5 (2) 1993:40-41<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1993): Auch das sind Welse. BSSW-Report 5 (4) 1993:96-100<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1993): Unverhofft ist oft am Schönsten. Der Makropode XV (3/4) 1993:29<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1994): Betr.: Der Makropode 11/12/1993. Editorial (Leserbrief). Der Makropode XVI (1/2) 1994:19<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1994): Danio duhove. Akvarium Terarium 37 (6) 1994:27<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1994): Razbora trpaslici. Akvarium Terarium 37 (6) 1994:27<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1994): Geschlechterverschiebung bei Barbus nigrofasciatus. BSSW-Report 6 (1) 1994:25-27<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1994): Miß- und andere Erfolge. BSSW-Report 6 (4) 1994:16-17<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1995): Auch das sind Welse. ATinfo, Off. Organ <strong>des</strong> Oberösterr. Verban<strong>des</strong> f. Vivaristik u. Ökologie XIII (1)<br />

1995:12-13<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1995): Sri Lanka – ein Traum wurde wahr! Aquaristik aktuell 3 (3) 1995:20-22<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1995): Wenn einer eine Tagung macht. BSSW-Report 7 (2) 1995:12-15<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1995): Sri Lanka – ein Tagebuch. BSSW-Report 7 (4) 1995:10-16<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1996): Die O<strong>des</strong>sabarbe. <strong>Jubiläum</strong>sheft zum 100-jährigen Bestehens <strong>des</strong> Vereins “Lotos” e. V. in Cottbus<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1996): Die vier kleinen Schmerlen Sri Lankas. In: Festschrift zum 90-jährigen <strong>Jubiläum</strong> <strong>des</strong> Vereins<br />

“Roßmäßler-Vivarium” Halle. S. 21-23<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1996): Barbus nigrofasciatus – die Purpurkopfbarbe. In: Festschrift zum 90-jährigen <strong>Jubiläum</strong> <strong>des</strong> Vereins<br />

“Roßmäßler-Vivarium” Halle. S. 48-50<br />

153


ENDE, HANS-JÜRGEN (1997): Und wieder Sri Lanka. 1. Aquaristik aktuell 5 (4) 1997:22-25, 2. Aquaristik aktuell 5 (5) 1997:14-16<br />

ENDE, Hans-Jürgen (1997): Rasbora vateri floris und Rasbora vittatus, zwei Fische aus Sri Lanka. BSSW-Report 9 (1) 1997:17-19<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1998): Rasbora vaterifloris und Rasbora vittatus, zwei Fische aus Sri Lanka. ATinfo, Off. Organ <strong>des</strong><br />

Oberösterr. Verban<strong>des</strong> f. Vivaristik u. Ökologie XVI (5) 1998:64<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (1999): Schutz der Meeresschildkröten in Sri Lanka. das Aquarium, Heft 358:50-53<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2000): Grundeln von Sri Lanka. das Aquarium, Heft 375:23-26<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2000): Pseudosphromenus cupanus – der “schwarze” Spitzschwanzmakropode. Der Makropode XX (11/12)<br />

2000:136137<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2000): Zur Geschichte der O<strong>des</strong>sa-Barbe. Aquarium heute VIII (2) 2000:531-533<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2000): La storia die “Barbi di O<strong>des</strong>sa”. Aquarium oggi VII (3) 2000:27-29<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2000): “Bibliothek für Aquarien- und Terrarienkunde” zu ZAL 2/2. Zeitschr. aquarist. Lit. (ZAL) 3 (1) 2000:7;<br />

3 (2) 2000:32<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2001): Glück und Pech mit dem Indischen Steinbeißer Lepidocephalichthys thermalis. BSSW REPORT 13 (2)<br />

2001:19-21<br />

ARNDT, HOLM, ENDE, BIRGIT und HANS-JÜRGEN ENDE (2001): Die Labyrinthfische Sri Lankas 1. das Aquarium, Heft 385:8-11;<br />

2. das Aquarium, Heft 386:17-23<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2001): Bibliothek der Aquarien- und Terrarienkunde. Zeitschr. aquarist. Lit. (ZAL) 4 (1) 2001:12-13<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2001): Drei Cypriniden aus Sri Lanka. <strong>Jubiläum</strong>sheft zum 105-jährigen Bestehen <strong>des</strong> Vereins “Lotos” e. V. in<br />

Cottbus, S. 12-15<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2001): Wendts Wasserkelch, Cryptocoryne wendtii in Hydrokultur. das Aquarium, Heft 390:31<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2002): Puntius conchonius (HAMILTON, 1822), die Prachtbarbe. BSSW REPORT 14 (1) 2002:20-23<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2002): Drei Cypriniden aus Sri Lanka. ATinfo, Off. Organ <strong>des</strong> Oberösterr. Verban<strong>des</strong> f. Vivaristik u. Ökologie<br />

XX (2) 2002:22<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2002): Fische unterm Bierglas. das Aquarium, Heft 394:18-19<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2002): Nochmals: Fische unterm Bierglas. das Aquarium, Heft 395:8<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2002): Freude an . . . Zeitschr. aquarist. Lit. (ZAL) 4 (2) 2002:31<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2002): Ergänzung zu: <strong>Das</strong> gute Heimtierbuch. Zeitschr. aquarist. Lit. (ZAL) 4 (2) 2002:33<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2002): Merkblätter-Sammelmappe. Die tropischen Zierfische. Ein Sammelwerk für den Aquarienfreund.<br />

Zeitschr. aquarist. Lit. (ZAL) 5 (1) 2002:7-8<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2002): Pflanzen Schnecken Futter. Eine Auswahl für den Aquarienfreund. Zeitschr. aquarist. Lit. (ZAL) 5 (1)<br />

2002:9<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2002): Puntius conchonius (HAMILTON, 1822) – Die Prachtbarbe. ATinfo, Off. Organ <strong>des</strong> Oberösterr.<br />

Verban<strong>des</strong> f. Vivaristik u. Ökologie XX (12) 2002:160-161<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2002): Merkblättersammlung Fischkrankheiten. Zeitschr. aquarist. Lit. (ZAL) 5 (2) 2002:34<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2002): Lepidocephalichthys jonklaasi. Zur Geschichte eines Fun<strong>des</strong>. BSSW-REPORT 15 (2) 2002:11-15<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2002): Die Bandula-Barbe Puntius bandula. Aquaristik-Fachmagazin 34 (166) 2002:15-17<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2003): Lepidocephalichthys jonklaasi. Zur Geschichte eines Fun<strong>des</strong>. ATinfo, Off. Organ <strong>des</strong> Oberösterr.<br />

Verban<strong>des</strong> f. Vivaristik u. Ökologie XXI (2) 2003:19-20<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN und HOLM ARNDT (2003): Veranstaltungsnachlese: Die Aquarienfisch-Ausstellung und Kampffisch-<br />

Bewertungsschau 2003 in Hradec Krtalove, Tschechien, vom 15. bis 23. Febr. das Aquarium, Heft 403:75-76<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2003): Alles ticto oder was? BSSW-REPORT 15 (1) 2003:24-26<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2003): Zu Paul Keller: Der Zimmergarten. Zeitschr. f. aquarist. Lit. (ZAL) 6 (1) 2003:4<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2003): Vereins- und Bezirkszeitschriften. Zeitschr. f. aquarist. Lit. (ZAL) 6 (1) 2003:15-18<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2003): Zu „Die Miniaturbibliothek: kein leichter Fall“ in ZAL 2/1998. Zeitschr. f. aquarist. Lit. (ZAL) 6 (2)<br />

2003:28<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2003): Kalender, Taschenkalender und Jahrbücher. Zeitschr. f. aquarist. Lit. (ZAL) 6 (2) 2003:29-31<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2003): Ein Besuch im Zoologischen Garten von Colombo. das Aquarium, Heft 412:67-69<br />

ENDE, HANS-Jürgen (2003): Sri Lanka, dürsten<strong>des</strong> Land. BSSW-Report 16 (2) 2003:16-21<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2003): Ein Bach in Sri Lanka. BETTA NEWS, Organ <strong>des</strong> EAC und AK Labyrinthfische im VDA, 11 (4)<br />

2003:2-3<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN und HOLM ARNDT (2004): „Und wieder ist es September. . .“. VDA-aktuell 10 (2) 2004:66<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN und HOLM ARNDT (2004): Veranstaltungsnachlese: Die V. Internationale Aquarienausstellung in Ostrava,<br />

Tschechische Republik. das Aquarium, Heft 418:74-75<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2004): Ctenops nobilis – der Spitzkopfgurami, eine Momentaufnahme. Der Makropode 36 (9/10) 2004:202-204<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2004): Ctenops nobilis – der Spitzkopfgurami, eine Momentaufnahme. atinfo, Österreichs Monatsmagazin für<br />

Vivarienkunde, Umwelt und Naturschutz 22 (12) 2004:164<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2004): Vyročni setkáni AK BSSW v Třeboni dne 25.9.2005. Akvarium žive 3 (6) 2004:56<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN und GERHARD OTT (2004): A new locality record Lepidocephalichthys jonklaasi (DERANIYAGALA, 1956).<br />

(Teleostei: Cypriformes, Cobitoidea, Cobitidae). Zeitschrift für Fischkunde 7 (1) 2004:55-60<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2005): Mřenky ze Sri Lanky. Akvarium živě 4 (5) 2005:54-57<br />

154


ENDE, HANS-JÜRGEN (2005): Sri Lanka: Der Kottawa-Bach im Südwesten der Insel. das Aquarium, Heft 427:34-37<br />

ENDE, HANS-Jürgen (2005): Alles ticto oder was? Atinfo Österreichs Monatsmagazin für Vivarienkunde, Umwelt- und Naturschutz 23<br />

(2) 2005:33<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2005): Alles ticto oder was? DDA, Nov. 2005, S. 4-5<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2005): Vier verwandte Barben von Sri Lanka. BSSW-Report 17 (1) 2005:9-13<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2005): Horadandia atukorali. Eine champagnerfarbene Barbe von Sri Lanka. das Aquarium Heft 234:8-10<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2005): Pojídač betelu. Parmička purpurová. Akva tera fórum 1 (7) 2005:20-21<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN und GERHARD OTT (2005): Schutzgesetze für Fische der Insel Sri Lanka. BSSW Report, 17 (4) 2005-12-13<br />

ENDE, HANS-JÜRGEN (2005): Verlags-Verzeichnis. Literatur für Aquarien-, Terrarien- und Vogelliebhaber. Zeitschr. f. aquarist. Lit.<br />

(ZAL) 7 (2) 2005:34<br />

ENDE, RUTH-MARGOT (1984): Meine Mißerfolge mit Pseudobetta taeniata. AM d. ZAG Labyrinthfische 1/84:6<br />

ENDE, RUTH-MARGOT (1985): Meine Mißerfolge mit (Pseudo-?) Betta taeniata. Der Makropode VII (3) 1985:54<br />

ENDE, RUTH-MARGOT (1986): Ein neuer Name, kein neuer Fisch – Colisa sota. AT XXXIII (11) 1986:376<br />

ENDE, RUTH-MARGOT und HANS-JÜRGEN ENDE (1988): Aquarienfische aus Sri Lanka. AT XXXV (10) 1988:338-342, XXXV<br />

(11) 1988: 374-378<br />

ENDE, RUTH-MARGOT (1988): Wieder im Bestand unserer ZAG – Der Kammschwanzmakropode – Belontia signata. AM d. ZAG<br />

Labyrinthfische 3/88:23-24<br />

ENDE, RUTH-MARGOT (1989): Friedliche Betta splendens. AM d. ZAG Labyrinthfische 3/89:26-27<br />

ENDE, RUTH-MARGOT (1989): Nachtrag zum Artikel über Belontia signata. AM d. ZAG Labyrinthfische 4/89:27-28<br />

ENDE, RUTH-MARGOT (1989): Artenkarteiblatt: Colisa sota. Beilage zum AM d. ZAG Labyrinthfische<br />

ENDE, RUTH-MARGOT (1996): Labyrinthfische der Gattung Sandelia CASTELNAU, 1861. In: Festschrift zum 90-jährigen <strong>Jubiläum</strong><br />

<strong>des</strong> Vereins “Roßmäßler-Vivarium” Halle. S. 19-20<br />

EITNER, MAX (1920): Unsere Liebhaberei im Bezirk Halle a. d. Saale. Wochenschrift XVII (21) 1920:334<br />

EITNER, MAX (1925): Interessante Naturerscheinungen. Wochenschrift XXII (18) 1925:323-324<br />

EITNER, MAX (1927): Salamandrina perspicillata. Beil. zur Wochenschrift: Lacerta 8/1927:35-36<br />

EMMERICH, ALFRED (1943): Pflege und Zucht von Apistogramma pertense. Wochenschrift XL (3) 1943:53-54<br />

FACKLAM, WILLY (1940): Eine Heimschau im Kriegsjahr 1940. Wochenschrift XXXVII (42) 1940:419-420<br />

FACKLAM, WILLY (1941): Vom Guppy zum Argus. Wochenschrift XXXVIII (4) 1941:37-39<br />

FACKLAM, WILLY (1941): Noch einmal: Wider das Gesellschaftsaquarium. Wochenschrift XXXVIII (44) 1941:432-433<br />

FACKLAM, WILLY (1942): Aquarien zweckentsprechend und schön. Wochenschrift IXL (5) 1942:111<br />

FACKLAM, WILLY (1942): Die Aquarianer und die anderen. Wochenschrift IXL (11) 1942:261-262<br />

FACKLAM, WILLY (1944): Eine Heimschau im fünften Kriegsjahr. Wochenschrift XLI (1) 1944:20<br />

FACKLAM, WILLY (1944): Wie es sein müßte. Wochenschrift XLI (2) 1944:31-32<br />

FLÄSCHENDRÄGER, AXEL (1985): Amphigonia retardata bei Hemidactylus frenatus DUMERIL & BIBRON, 1836. elaphe 7 (3)<br />

1985:44-45<br />

FLÄSCHENDRÄGER, AXEL (1986): Zur Haltung und Nachzucht von kleineren Anolisarten. elaphe 8 (2) 1986:21-25<br />

FLÄSCHENDRÄGER, AXEL (1988): Die Unterarten von Anolis roquet (LACÉPÈDE, 1788). elaphe 10 (1) 1988:4-6<br />

FLÄSCHENDRÄGER, AXEL (1988): Anolis bartschi (COCHRAN, 1928) – Bemerkungen zu Haltung, Verhalten und Nachzucht.<br />

herpetofauna 10 (55) 1988:26-29<br />

FLÄSCHENDRÄGER, AXEL (1988): Anolis luciae Garman, 1887, im Terrarium. elaphe X (4) 1988:71-72<br />

FLÄSCHENDRÄGER, AXEL (1990): Anolis bahorucoensis bahorucoensis NOBLE & HASSLER, 1933 – ein bemerkenswerter<br />

Saumfinger aus der Dominikanischen Republik. herpetofauna 12 (64):6-10<br />

FLÄSCHENDRÄGER, AXEL (1990): Erfahrungen bei der Haltung und Vermehrung kleinerer Anolis-Arten. elaphe 12 (2) 1990:21-23<br />

FLÄSCHENDRÄGER, AXEL (1992): Zur Kenntnis <strong>des</strong> mittelamerikanischen Wasseranolis – Anolis oxylophus COPE, 1875.<br />

herpetofauna 14 (77) 1992:27-32<br />

FLÄSCHENDRÄGER, AXEL (1992): Probleme bei der Haltung und Nachzucht festländischer Anolis-Arten. Iguana 5 (2) 1992:21-24<br />

FLÄSCHENDRÄGER, AXEL (1993): Erfahrungen bei der Haltung und Nachzucht von Anolis-Arten über mehrere Generationen. Iguana<br />

6 (1) 1993:18-20<br />

FLÄSCHENDRÄGER, AXEL und L. C. M. WIJFFELS (1996): Anolis. In Biotop und Terrarium. Münster (NT-Verlag), 207 S.<br />

FLÄSCHENDRÄGER, AXEL (1998): Beobachtungen an drei Grasanolis-Arten im Biotop sowie Bemerkungen zu Haltung und<br />

Fortpflanzung im Terrarium. herpetofauna 20 (113) 1998:19-28<br />

VENCES, M., FRANZEN, M., FLÄSCHENDRÄGER, AXEL, SCHMITT, R. und J. REGÖS (1998): Beobachtungen zur Herpetofauna<br />

von Nicaragua: Kommentierte Artenliste der Reptilien. Salamadra 34 (1) 1998:17-42<br />

FLÄSCHENDRÄGER, AXEL (1999): Erste Nachzuchtergebnisse bei Anolis reconditus UNTERWOOD & WILLIAMS, 1959.<br />

herpetofauna 21 (118) 1999:5-10<br />

155


FLÄSCHENDRÄGER, AXEL (1999): Erstnachweis von Hemidactylus mabouia (MOREAU DE JONNES, 1818) für Jamaica.<br />

herpetofauna 21 (1231) 1999:18<br />

FLÄSCHENDRÄGER, AXEL (2000): Zur Biologie, Haltung und Nachzucht von Anolis (Synonym: Chamaelinorops) barbouri<br />

(SCHMIDT, 1919). herpetofauna 22 (128) 2000:5-10<br />

FLÄSCHENDRÄGER, AXEL (2001): Was sind Anolis und wo leben sie? Reptilia, Münster, 6 (1) 2001:16-21<br />

FLÄSCHENDRÄGER, AXEL (2001): Anolis blanquillanus und Anolis onca – zwei interessante Saumfinger von den Inseln vor<br />

Venezuela. Reptilia, Münster, 6 (1) 2001:44-48<br />

FLÄSCHENDRÄGER, AXEL (2001): In Erinnerung an LEO C. M. WIJFFELS (1931-2000). Reptilia, Münster, 6 (1) 2001:49<br />

FLÄSCHENDRÄGER, AXEL (2001): Erfahrungen bei der Haltung und Zucht der Gattung Anolis.<br />

3. VDA Terraristik-Symposium, Berlin: 32-39<br />

FLÄSCHENDRÄGER, AXEL (2001): Anolis, ¿qué son y donde viven? Reptilia, Barcelona, (28) 2001:16-22.<br />

FLÄSCHENDRÄGER, AXEL (2001): Anolis blanquillanus y Anolis onca, dos interesantes Anolis de las islas de Venezuela. Reptilia,<br />

Barcelona, (28) 2001: 23-27.<br />

FLÄSCHENDRÄGER, AXEL (2001): Anolis – What are anoles and where do they live. Reptilia, Barcelona, (15) 2001: 16-22<br />

FLÄSCHENDRÄGER, AXEL (2001): Anolis blanquillanus and Anolis onca – Two interesting anoles of the islands off Venezuela.<br />

Reptilia, Barcelona, (15) 2001: 23-27.<br />

FLÄSCHENDRÄGER, AXEL (2002): Beobachtungen an Anolis-Arten in der Cordillera de Guaniguanico, Provinz Pinar del Río, West-<br />

Kuba.- herpetofauna, 24 (138):2002 5-18<br />

FLÄSCHENDRÄGER, AXEL (2002): Rat & Tat: Anolis oculatus winstoni. Reptilia, Münster, 7 (6) 2002:85<br />

FLÄSCHENDRÄGER, AXEL (2004): Rat & Tat: Anolis bahorucoensis. Reptilia, Münster, 9 (1) 2003:78<br />

FLÄSCHENDRÄGER, AXEL (2004): Beobachtungen an Anolis-Arten in der Dominikanischen Republik, sowie <strong>erste</strong><br />

Nachzuchtergebnisse bei Anolis aliniger MERTENS, 1939, einer bromelienbewohnenden Saumfingerart. herpetofauna<br />

FLIESS, MARTINA und GERDA HOHL (1976): Aquaristik im Kindergarten. AT XXIII (10) 1976:336-337<br />

FLIESS, RÜDIGER (1985): Wie ich Terrarianer wurde – Haltungs- und Zuchterfahrungen bei Phelsuma madagascariensis. AT XXXII<br />

(8) 1985:277-282; AT XXXII (9)1085:317-318<br />

FREITAG, WOLFGANG (1983): Meine Erfahrungen bei der Haltung der Riesensmaragdeidechse Lacerta trilineata. elaphe 1/1983:10-<br />

11<br />

FREITAG, WOLFGANG (1983): Meine Erfahrungen mit Platysaurus guttatus. elaphe 3/1983:37-38<br />

FREITAG, WOLFGANG (1984): Erfolgreiche Nachzucht beim Zaunleguan Sceloporus occidentalis. elaphe 1/1984:5<br />

FREYSSE, KARL (1962): Wodurch können schwarze Axolotl weiß werden? AT IX (8) 1962:248<br />

FREYSSE, KARL (1962): Einige Beobachtungen an gefangenen Seenadeln und Schlangennadeln. AT IX (12) 1962:380-381<br />

FREYSSE, KARL (1966): Ergänzung zu: “Wodurch können schwarze Axolotl weiß werden?” AT XIII (11) 1966:388<br />

FREYSSE, KARL (1982): Erfolgreiche Zucht von Pipa carvalhoi. AT XXIX (11) 1982:391-392<br />

FRÜHAUF, KLAUS (1956): Geschlechtsunterschiede bei Apistogramma ramrezi Myers und Harry. AT III (12) 1956:383<br />

FRÜHAUF, KLAUS (1961): Wachsen Jungfische unter Feindbedrohung besser? AT VIII (2) 1961:65<br />

FRÜHAUF, KLAUS (1961): Etwas über Pantodon buchholzi, den Schmetterlingsfisch. AT VIII (10) 1961:296-297<br />

FRÜHAUF, KLAUS (1965): Artzugehörigkeit der Rotfeuerfisch-Importen. AT XII (12) 1965:427<br />

FRÜHAUF, KLAUS (1971): Dienstreise ans Mittelmeer. AT XVIII (10) 1971:350-351<br />

GIESSLER, KLAUS-DIETER (1962): Die Zucht von Kardinalfischen. AT IX (5) 1962:155-156<br />

GRIESBACH, KLAUS (1976): Nachzucht von Apistogramma weisei (?). AM d. ZAG Cichliden 3/76<br />

+<br />

GRIESBACH, KLAUS (1977): Gedanken zur Brutpflege bei Zwergbuntbarschen. AT XXIV (4) 1977:117<br />

GRIESBACH, KLAUS (1978): Nochmals Crenicara filamentosa. AM d. ZAG Cichliden 3/78:11-12<br />

GRIESBACH, KLAUS (1983): Rückblick auf Höhepunkte unserer Arbeit im Jahr 1982. AM d. ZAG Cichliden 1/83:2-3<br />

GRIESBACH, KLAUS (1984): Tagungsbericht der UG Zwergcichliden. AM d. ZAG Cichliden 1/84:6-7<br />

GRIESBACH, KLAUS (1984): Tagungsbericht der UG Zwergcichliden. AM d. ZAG Cichliden 4/84:4<br />

GRIESBACH, KLAUS (1986): Erfahrungen mit Corydoras trilineatus – dem Leopard-Panzerwels. AT XXXIII (11) 1986:372-373<br />

GRIMM, HANS (1949): Ein neuer Schwangerschaftsnachweis unter Verwendung eines Frosches. DATZ II (7) 1949:129-130<br />

GRIMM, JENS (1982): Nachzucht bei der nordafrikanischen Dornschwanzagame, Uromastyx acanthinurus Bell. AT XXIX (2) 1982:64-<br />

69<br />

GRIMM, JENS (1986): Afrikanische Dornschwanzagamen, Uromastyx acanthinurus – langjährige Erfahrung bei Haltung und Nachzucht.<br />

AT XXXIII (11) 1986:384-386, 389<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1969): Die Verbreitung von Lurchen und Kriechtieren im nördlichen Leipziger Auwaldgebiet. AT XVI<br />

(11) 1969:382-383<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1974): Überwinterung einheimischer Laubfrösche. AT 21 (5) 1974:173<br />

156


GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1977): Krötenbastarde. AT 24 (5) 1977:153<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1977): Der große Krallenfrosch, Xenopus laevis (Daud.). AM der ZAG Terrarienkunde 4/1977:10-13<br />

GROSSE, WOLF-DIETER (1979): Futtertierzuchten – Pflege und Zucht von Fliegen. elaphe 2/1979:19-22<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1979): Futtertierzuchten – Pflege und Zucht von Heuschrecken, Grillen und Stabschrecken. elaphe,<br />

3/1979:31-34<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1979): Schnellentwicklung bei der Knoblauchkröte. elaphe 4/1979:46<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1980): Futtertiere – Schaben. elaphe 1/1980:13-15<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1980): Futtertiere – Käfer. elaphe 2/1980:25-27<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1980): Futtertiere – Würmer und Krebse. elaphe 4/1980:60-63<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER und N. GROSSER (1981): Futtertierzuchten – Schmetterlinge. elaphe 1/1981:11-13<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1981): Futtertierzuchten. Gesellschaftszuchten – eine ökonomische Variante. elaphe 2/1982:29-30<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER und D. WEINERT (1981): Futtertierzuchten – Mäuse und Ratten. elaphe 3/1981:44-46<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER und ROLF GATTERMANN (1981): Futtertierzuchten. Goldhamster (Mesocrictus auratus<br />

WATERHOUSE 1893). elaphe 4/1981:61-63<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER und ROLF GATTERMANN (1982): Futtertierzuchten. Die Mongolische Wüstenrennmaus (Meriones<br />

unguiculatus MILNE-EDWARDS 1867). elaphe 1/1982:11-13<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1982): Aquatile Amphibien. Pflege und Zucht <strong>des</strong> Axolotl. elaphe 2/1982:24-28<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER und ROLF GATTERMANN (1982): Futtertierzuchten. <strong>Das</strong> Kaninchen (Oryctolagus cuniculus f.<br />

domestica). elaphe 3/1982:47-48<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER und KARL MEISSNER (1982): Futtertiere. Ohrwürmer und Steinläufer. elaphe 4/1982:59-60<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1983): Olme, Molche, Salamander. Neumann-Verlag Leipzig Radebeul<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1983): Aquatile Amphibien. Die kleine Wabenkröte. elaphe 1/1983:11-13<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1983): Ergänzung zu Futterzuchten. Reismehlkäfer (Tribolium). elaphe 1/1983:15<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1983): Aquatile Amphibien. Der Große Krallenfrosch. elaphe 2/1983:26-29<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1983): Aquatile Amphibien. Gigantismus oder Neotonie. elaphe 3/1983:40-43<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1983): Futtertierzuchten – <strong>Das</strong> Meerschweinchen. elaphe 3/1983:12-13<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER und JOACHIM HAMMERMEISTER (1984): Aquatile Amphibien. Der Chinesische Riesensalamander.<br />

elaphe 1/84:10-12<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1984): Aquatile Amphibien. Die Pflege und Zucht <strong>des</strong> Spanischen Rippenmolches. elaphe 3/1984:50-51<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER und ANNE STUBBE (1984): Die Mongolische Steppenwühlmaus (Microtus brandti). elaphe 3/1984:52-<br />

54<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER und ANNE STUBBE (1985): Die mongolische Bergwühlmaus (Alticola argentatus). elaphe 1/1985:11-12<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1985): Aquatile Amphibien. Der Europäische Grottenolm (Proteus anguinus). elaphe 2/1985:25-27<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1986): Abschlußbericht zur Arbeit der AG Futtertierzucht der ZAG “Lurche”. elaphe 1/1986:1-4<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER und ANNE STUBBE (1986): Zur Biologie der Asiatischen Wüstenkröte, Bufo raddei, STRAUEN 1876.<br />

elaphe 1/1986:12-14<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1986): Aquatile Amphibien. Zwergkrallenfrösche im Aquarium. elaphe 3/1986:50-51<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1987): Biologie und Lebensweise der Asiatischen Wüstenkröte, Bufo raddai, Strauen 1876. AT XXXIV<br />

(4) 1987:135-136<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER und MANFRED LAUBNER (1988): Der Chinesische Tüpfelmolch, Cynops cyanurus. AT XXXV (7)<br />

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GROSSE, WOLF-RÜDIGER und MANFRED LAUBNER (1988): Aquatile Amphibien. Der Chinesische Tüpfelmolch, Cynops<br />

cyanurus. elaphe X (4) 1988: 72-74<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER und BEATE TRÄGER (1989): Die Goldfliege – ein ideales Futtertier. elaphe XI (1) 1989:12-13<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1989): Haltung und Vermehrung <strong>des</strong> Großen Krallenfrosches (Xenopus laevis Daud.). elaphe XI (2)<br />

1989:29-31; elaphe XI (3) 1989:49-53<br />

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GROSSE, WOLF-RÜDIGER und U. KOEPERNICK (1992): Erfahrungen bei der aquatischen Haltung und Aufzucht von Molchen.<br />

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GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1993): Wabenkröten im Aquarium. elaphe N. F. 1 (2) 1993:18-21<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1993): Lebensweise und Entwicklung <strong>des</strong> Spanischen Rippenmolches (Pleurodeles waltl). elaphe N. F. 1<br />

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GROSSE, WOLF-RÜDIGER und R. GÜNTHER (1996): Alpen-Kammolch – Triturus carnifex (Laurenti, 1768). In: Günther, R. (Hrsg.):<br />

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GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1996): Möglichkleiten zur Umsetzung <strong>des</strong> Artenhilfsprogrammes Kammolch (Triturus cristatus). elaphe<br />

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GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1996): Übersicht der Amphibien- und Reptilienbeobachtungen anläßlich der Frühjahrsexkursionen in das<br />

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MEYER, F. und WOLF-RÜDIGER GROSSE (1997):<br />

Nachweis von Albinismus bei Rana kl. Esculenta L. (Amphibia: Ranidae). Salamandra 33 (1)1997:75-78<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1998): <strong>Zum</strong> Vorkommen <strong>des</strong> Grottenolmes in Sachsen-Anhalt. elaphe N. F. 6 (2) 1998:94<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1998): Fotographische Individualerkennung bei Amphibien – eine Alternative zum Transponder? elaphe<br />

N. F. 6 (2) 1998:95-96<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1998): Wanderungen der Juvenes und Rufe <strong>des</strong> Laubfrosches (Hyla arborea L.) (Anura: Hylidae) im<br />

Herbst. Salamadra 34 (4) 1998:309-322<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (1999): Laich und adulde Erdkröten als Beuteobjekte. Salamandra 35 (2) 1999:123-124<br />

GROSSE, WOLF-DIETER (1999): Altersbestimmung bei mitteleuropäischen Amphibien mittels Skeletochronologie am Beispiel der<br />

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STEINICKE, H., ULBRICH, K., HENLE, K. und WOLF-RÜDIGER GROSSE (2000): Eine neue Methode zur fotografischen<br />

Individualidentifikation mitteleuropäischer Halsbandeidechsen (Lacertidae). Salamandra 36 (2) 2000:81-88<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (2001): Körpergröße und –gewicht juveniler Laubfrösche, Hyla arborea (Linnaeus, 1758), in Sachsen im<br />

Herbst. Salamandra 37 2001:71-72<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (2001): Überwintern Erdkröten (Bufo bufo) in einem Gartenteich.<br />

elaphe N. F. 9 (2):2001:60<br />

GROSSE, WOLF-RÜDIGER (2003): Kreuzkröten (Bufo calamita) als Beuteobjekte. Amphibia 2/2002:30-31<br />

SCHMIDT, C., UNTERSEHER, M. und WOLF-RÜDIGER GROSSE (2003): Hoch hinaus - Sitzwarten beim Laubfrosch (Hyla arborea<br />

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HAUPT, H. (1906): Bemerkungen zu Zellers Tagebuchnotizen über Acentropus niveus. Wochenschrift III (30) 1906:355-356<br />

HAUPT, H. (1906): Ein Beitrag zur Metamorphose der Libellen. Wochenschrift III (32) 1906:382-384<br />

HAUPT, H. (1906): Fischsterben bei Gewitter. Wochenschrift III (42) 1906:504-505<br />

HAUPT, H. (1906): Kleine Mitteilungen. Wochenschrift III (43) 1906:517-518<br />

HAUPT, H. (1906): Ein neues Aquariumtier. Wochenschrift III (49) 1906:596-597<br />

HAUPT, H. (1907): Wie versorgen sich Raupe und Puppe <strong>des</strong> Wasserschmetterlings (Acentropus niveus) mit Atemluft. Wochenschrift IV<br />

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HAUPT, H. (1907): Was mich eine Hydrophilus- (Hydrous-) Larve lehrte. Wochenschrift IV (26) 1907:326-328<br />

HAUPT, H. (1907): Zur Biologie <strong>des</strong> Gelbran<strong>des</strong> (Dytiscus). Wochenschrift IV (34) 1907:430-431, IV (35) 1907:441-442<br />

HAUPT, H. (1908): Die Variation <strong>des</strong> Herings oder: Der Hering im Kampf ums <strong>Das</strong>ein. Wochenschrift V (10) 1908:121-122<br />

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HAUPT, H. (1908): Ein merkwürdiger Schmarotzer. Wochenschrift V (42) 1908:566-567<br />

HEBERER, L. (1919): Panagaeus crux major L. (Großkreuz-Scheuläufer). Blätter XXX (12) 1919:179<br />

HEMME, Peter (1984): Meine Beobachtung beim Steinbeißer. AT XXXI (1) 1984:8<br />

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HERRE, WOLF (1934): Die systematische Stellung von Taricha torosa Eschholtz. Blätter XXXV (13) 1934:250-252<br />

HERRE, WOLF, WARTHEMÜLLER, HANS und WILLY WOLTERSTORFF (1935): Erkrankungen an Eiern und Larven von Molchen.<br />

Blätter XXXXIII (5) 1935:73-77<br />

HERRMANN, J. (1929): Beobachtungen über die Fortpflanzung der Blauzunge (Tiliqua scincoi<strong>des</strong>). Blätter XXXX (7) 1929:115-116<br />

HERRMANN, J. (1931): Sind Limia nigrofasciata und Limia arnoldi verschiedene Arten? Blätter XXXXII (8) 1931:119-120<br />

HOFMANN, HARALD (1984): Beobachtungen bei der Fortpflanzung von Julidochromis regani Poll 1942. AT XXXI (8) 1984:263<br />

158


HOFFMANN, DIETER (1989): „Peptilia 89“. AT XXXVI (11) 1989:389<br />

HOHL, GERDA u. MARTINA FLIESS (1976): Aquaristik im Kindergarten. AT XXIII (10) 1976:336-337<br />

HOHL, GERDA u. DIETER HOHL (1983): Boiensdorf 1983: Wir berichten vom 2. Referentenseminar <strong>des</strong> Zentralen Fachausschusses<br />

für Aquaristik. AT XXX (11) 1983:368-369<br />

HOHL, GERDA u. DIETER HOHL (1983): Aquarien und Kinder. 1. Auflage 1983. Urania-Verlag Leipzig, Jena, Berlin<br />

HOHL, GERDA (1984): Einige Bemerkungen zum vorangegangenen Artikel aus der Sicht der Ehefrau. AT XXXI (12) 1984:412<br />

HOHL, GERDA (1986): Ferienkurs Aquaristik im Pionierhaus Halle. AT XXXIII (11) 1986:393<br />

HOHL, GERDA (1987): Briefe junger Aquarianer. AT XXXIV (3) 1987:100-101<br />

HOHL, GERDA u. DIETER HOHL (1987): Aquarien und Kinder. 2. Auflage 1987. Urania-Verlag Leipzig, Jena, Berlin<br />

HOHL, GERDA u. DIETER HOHL (1989): Aquarien und Kinder. 3. Auflage 1989. Urania-Verlag Leipzig, Jena, Berlin<br />

HOHL, DIETER (1966): Tips für junge Aquarianer. AT XIII (10) 1966:334-335<br />

HOHL, DIETER (1966): Eine neue Methode zur Wasserhärtebestimmung. AT XIII (10) 1966:339-341<br />

HOHL, DIETER (1967): Ein praktischer Futtertrichter. AT XIV (4) 1967:132-133<br />

HOHL, DIETER (1968): Beobachtungen zum Verhalten von Pelmatochromis thomasi. AT XV (7) 1986:232-234<br />

HOHL, DIETER (1968): Ein Lehrgang in Bad Saarow. AT XV (8) 1968:254<br />

HOHL, DIETER (1968): Beobachtungen bei der Zucht von Aequidens itanyi. AT XV (8) 1968:276<br />

HOHL, DIETER (1968): Wann laichen unsere Cichliden? AT XV (8) 1968:276-277<br />

HOHL, DIETER (1968): Lamprologus congolensis - Gedanken zu einer Neuheit. AT XV (9) 1968:298-299<br />

HOHL, DIETER (1969): Verbesserung der Leitungstätigkeit. AT XVI (9) 1969:290<br />

HOHL, DIETER (1969): Vorläufige Mitteilung: Amblydoras hancocki in der DDR. AT XVI (9) 1969:314<br />

HOHL, DIETER (1969): Neun Wochen im Maul! AT XVI (11) 1969:387<br />

HOHL, DIETER (1969): Vorläufige Mitteilung: Eine neue Aequidens-Art in der DDR. AT XVI (11) 1969:387<br />

HOHL, DIETER (1970): Neue Lamprologus-Arten. AT XVII (11) 1970:386<br />

HOHL, DIETER (1970): Neue Killifische aus der Heimat Winnetous. AT XVII (11) 1970:388-389<br />

HOHL, DIETER (1970): Gibt es neue Probleme bei Pelmatochromis subocellatus Günther 1871? AT XVII (12) 1970:420-421<br />

HOHL, DIETER (1972): Antonius Arnfried (1971): <strong>Das</strong> Acanthaster-Problem im Pazifik (Echinodermata). AT XIX (12) 1972:429-430<br />

HOHL, DIETER (1972): Schon alle Probleme gelöst? AM d. ZAG Eierleg. Zahnkarpfen 1/72<br />

HOHL, DIETER (1973): Aquarienchemie – ein Wundermittel? AT XX (9) 1973:314-315<br />

HOHL, DIETER (1974): Einige Ergänzungen zu Rivulus urophthalmus Günther 1866. AM d. ZAG Eierleg. Zahnkarpfen 3/74<br />

HOHL, DIETER (1974): Einige Bemerkungen zu den Literaturangaben in der Artenkartei unserer ZAG. AM d. ZAG Eierleg.<br />

Zahnkarpfen 4/74<br />

HOHL, DIETER (1975): Blaualgenbekämpfung – ganz einfach! AT XXII (2) 1975:49-50; XXII (3) 1975:86-87; XXII (4) 1975:117<br />

HOHL, DIETER (1975): Ein Lebendgebärender mit Problemen? Priapella intermedia Alvarez, 1952. AT XXII (6) 1975:188-189; XXII<br />

(7) 1975:222-223<br />

HOHL, DIETER (1975): Zur Organisation und Durchführung von Fachgruppenleiter-Seminaren im Bezirk Halle. AT XXII (8) 1975:276<br />

HOHL, DIETER (1975): Ein Raumteiler. AT XXII (9) 1975:310-311<br />

HOHL, DIETER (1975): Zur Fischgiftigkeit von Quecksilberverbindungen. AT XXII (9) 1975:313<br />

HOHL, DIETER (1975): Lichtscheu und abenteuerlich: Der Kopfstrich-Dornwels. AT XXII (10) 1975:340-342<br />

HOHL, DIETER (1975): Gedanken zur Diskussion. AM d. ZAG Eierleg. Zahnkarpfen 2/75<br />

HOHL, DIETER (1975): Zwei selten gepflegte Welse: Pimelodella gracilis (Cuv. & Val., 1840) und Synodontis nigrita Cuv. & Val., 1840<br />

(?). AT XXII (12) 1975:403-407<br />

HOHL, DIETER (1976): Uhlmann, D. (1975): Hydrobiologie – Ein Grundriß für Ingenieure und Naturwissenschaftler. AT XXIII (1)<br />

1976:23<br />

HOHL, DIETER (1976): Eigenartiges Ablaichverhalten von Apistogramma borelli. AT XXIII (1) 1975:26<br />

HOHL, DIETER (1976): Stellungnahme zu: Ein Tip zur wirksamen Veränderung <strong>des</strong> pH-Wertes in unseren Aquarien. AT XXIII (5/6)<br />

1976:168-169<br />

HOHL, DIETER (1976): Ein empfehlenswerter Cichlide? Cichlasoma octofasciatum Regan, 1903, der Schwarzgebänderte Buntbarsch.<br />

AT XXIII (10) 1976:334-335; XXIII (11) 1976:378-379; XXIII (12) 1976:412-414<br />

HOHL, DIETER (1976): <strong>Zum</strong> Schwarmverhalten von Priapella intermedia. AT XXIII (10) 1976:350-351<br />

HOHL, DIETER (1976): Im Reich der Regenbogenfische. AM d. ZAG Eierleg. Zahnkarpfen 1/76<br />

HOHL, DIETER (1976): Ährenfisch-Informationen. AM d. ZAG Eierleg. Zahnkarpfen 4/76:1-3<br />

HOHL, DIETER (1976): Zur Vermehrung von Echinodorus aschersonianus. AM d. ZAG Wasserpflanzen 4/76<br />

HOHL, DIETER (1977): Die Kläranlage am Aquarium. AT XXIV (1) 1977:10-11<br />

HOHL, DIETER u. HEINZ SCHÖNE (1977): <strong>Das</strong> Redoxpotential. AT XXIV (3) 1977:86-88; XXIV (4) 1977:120-121; XXIV (5)<br />

1977:158-160<br />

HOHL, DIETER (1977): Stellungnahme zu: Biologisch filtern oder nicht? AT XXIV (8) 1977:260-261<br />

HOHL, DIETER (1977): Dr. rer. nat. Hermann Meinken †. AM d. ZAG Eierleg. Zahnkarpfen 1/77:5-6<br />

HOHL, DIETER (1978): <strong>Das</strong> Reich der Regenbogenfische. AT XXV (1) 1978:15-16<br />

159


HOHL, DIETER (1978): Zur Vermehrung von Echinodorus aschersonianus. AT XXV (2) 1978:44<br />

HOHL, DIETER (1978): Hartes und weiches Wasser: Bestimmung der Wasserhärte, Enthärtungsverfahren. AT XXV (2) 1978:49<br />

HOHL, DIETER (1978): Aquarienchemie. 1. Auflage 1978. Urania-Verlag Leipzig, Jena, Berlin<br />

HOHL, DIETER (1978): Biotopbeobachtungen an Pseudomugil signifer. AM d. ZAG Eierleg. Zahnkarpfen 2/78<br />

HOHL, DIETER (1979): Gedanken zur Diskussion: Einrichtung von Großcichliden-Aquarien. AT XXVI (4) 1979:122-123<br />

HOHL, DIETER (1979): <strong>Das</strong> aquaristische Wasserlabor. AT XXVI (5) 1979:155<br />

HOHL, DIETER (1979): Biotopbeobachtungen an Pseudomugil signifer. AT XXVI (5) 1979:157<br />

HOHL, DIETER (1979): Einmal keine Neuheit: Roloffia geryi (Lambert, 1958). AT XXVI (12) 1979:420-421<br />

HOHL, DIETER (1979): Aquarienchemie. 2. Auflage 1979. Urania-Verlag Leipzig, Jena, Berlin<br />

HOHL, DIETER (1980): Gedanken zu einem Schild. AT XXVII (5) 1980:154-155<br />

HOHL, DIETER u. PAUL RUHMANN (1980): Erstmalig in unseren Aquarien: Gymnogeophagus rhabdotus (Hensel, 1870). AT XXVII<br />

(9) 1980:299-301<br />

HOHL, DIETER (1980): Aponogeton crispus aus Ceylon. AM d. ZAG Wasserpflanzen 2-3/80<br />

HOHL, DIETER (1980): Einige Bemerkungen zur Wasserstoffperoxid-Diskussion. AM d. ZAG Wasserpflanzen 4/80<br />

HOHL, DIETER (1980): Nun also doch: Die australischen Regenbogenfische gehören zur Gattung Melanotaenia. AM d. ZAG Eierleg.<br />

Zahnkarpfen 4/80:11-12<br />

HOHL, DIETER (1981): Erneut importiert: Poecilia vivipara Bloch und Schneider, 1801. AT XXVIII (5) 1981:164-167<br />

HOHL, DIETER (1981): Ein liebenswerter Buntbarsch aus Costa Rica – Cichlasoma sajica Bussing, 1974. AT XXVIII (10) 1981:339-<br />

341<br />

HOHL, DIETER (1981): Cryptocoryne thwaitesii Schott 1857. AT XXVIII (11) 1981:382-383<br />

HOHL, DIETER (1982): Wir trafen uns in Boiensdorf. Eine Nachlese zum Referentenseminar <strong>des</strong> Zentralen Fachausschusses für<br />

Aquaristik. AT XXIX (1) 1982:24-26<br />

HOHL, DIETER (1982): Ein Wochenende und 30 Aquarianer – BFA-Seminar <strong>des</strong> ZFA Aquaristik in Bad Saarow. AT XXIX (7)<br />

1982:220-221<br />

HOHL, DIETER (1983): Die Gattung Aequidens Eigenmann & Bray, 1894 – eine aquaristische Bestandsanalyse. AT XXX (1) 1983:15-<br />

19<br />

HOHL, DIETER (1983): Eine Woche mit 124 jungen Aquarianern. <strong>Das</strong> 1. Zentrale Spezialistenlager <strong>des</strong> ZFA. AT XXX (4):112-116<br />

HOHL, DIETER (1983): Stellungnahme zu “Die Wasserqualität im Aquarium” von W. Beck. AT XXX (8) 1983:263<br />

HOHL, DIETER (1983): Hans-Albert Pederzani zum 60. Geburtstag. AT XXX (9) 1983:307<br />

HOHL, DIETER (1983): Der Orangesaum-buntbarsch – eine attraktive Aequidens-Art. AT XXX (9) 1983:307-309<br />

HOHL, DIETER (1983): Karl-Heinz Lübeck 60 Jahre. AT XXX (12) 1983:421-422<br />

HOHL, DIETER (1983): Gavunek maly – Klenot z vychodny Australie. Akvárium-Terárium 26 (6) 1983<br />

HOHL, DIETER (1984): Bussing, W. A. (1976): Geographic Distribution of the San Juan Ichthyofauna of Central America with Remarks<br />

on ist Origin and Ecology. AT XXXI (9) 1984:298<br />

HOHL, DIETER (1984): Ergänzende Beobachtungen zum Revierverhalten von Julidochromis marlieri. AT XXXI (9) 1984:304-305<br />

HOHL, DIETER (1984): <strong>Das</strong> Aquarium im Wohnraum. Hinweise zur Gestaltung. AT XXXI (10) 1984:357<br />

HOHL, DIETER (1984): 11. Zentrale Tagung. AT XXXI (11) 1984:392-393<br />

HOHL, DIETER (1984): AT Umschau. AT XXXI (12) 1984:402-403<br />

HOHL, DIETER (1984): Wildekamp, Ruud (1982): Prachtkärpflinge. AT XXXI (12) 1984:405<br />

HOHL, DIETER (1984): Es muß nicht gerade der Amazonas sein . . . AT XXXI (12) 1984:409-411<br />

HOHL, DIETER (1984): Notwendige Ergänzungen und Berichtigungen. AM d. ZAG Eierleg. Zahnkarpfen 1/84:5-6<br />

HOHL, DIETER (1985): Paul Klostermann 85 Jahre. AT XXXII (2) 1985:69<br />

HOHL, DIETER (1985): Zur Variabilität von Aequidens spec. “Rotsaum”. AT XXXII (3) 1985:93<br />

HOHL, DIETER (1985): Ideale Wasserpflanzen – Anubias-Arten im Aquarium. AT XXXII (3) 1985:96-99<br />

HOHL, DIETER (1985): Symposium für junge Aquarianer. AT XXXII (3) 1985:105<br />

HOHL, DIETER und HELMUT STALLKNECHT (1985): Vorstehende Bemerkungen veranlassen uns zu einer grundsätzlichen<br />

Stellungnahme. AT XXXII (4) 1985:117<br />

HOHL, DIETER (1985): Ergänzung zum Beitrag “Variabilität von Aequidens spec. ‚Rotsaum‘” (AT 1985, S. 93). AT XXXII (5)<br />

1985:153<br />

HOHL, DIETER (1985): Pistia stratiotes – die Muschelblume im Aquarium. AT XXXII (6) 1985:202-203<br />

HOHL, DIETER (1985): Cichlasoma dimerus (Heckel, 1840) – ein Buntbarsch mit Rätseln. AT XXXII (10) 1985:337-340<br />

HOHL, DIETER (1985): Ein seltener Buntbarsch – Astatotilapia spec. aus Tansania. AT XXXII (11) 1985:376 und 396<br />

HOHL, DIETER (1986): <strong>Zum</strong> Beitrag von Michael Imm: Antwort der Redaktion. AT XXXIII (1) 1986:30<br />

HOHL, DIETER (1986): II. Symposium für junge Aquarianer der Bezirke Halle und Leipzig. AT XXXIII (1) 1986:32<br />

HOHL, DIETER (1986): Eine attraktive Bereicherung <strong>des</strong> Cichlidenaquariums: der Sapayo-Buntbarsch, Aequidens sapayensis (Regan,<br />

1903). AT XXXIII (2) 1986:37 +44-46<br />

HOHL, DIETER (1986): Erstimport der Muschelblume, Pistia stratiotes. AT XXXIII (2) 1986:65<br />

HOHL, DIETER (1986): Die Fischbestimmungs-stelle <strong>des</strong> ZFA Aquaristik. AT XXXIII (2) 1986:68<br />

HOHL, DIETER (1986): Cichlasoma bartoni (Bean, 1982) – eine mexikanische Rarität. AT XXXIII (7) 1986:225-229 + 252<br />

HOHL, DIETER (1986): 80 Jahre organisierte Aquaristik in Halle. AT XXXIII (11) 1986:364-365<br />

160


HOHL, DIETER (1986): Die Wasserpflanzen <strong>des</strong> mittleren Theiß-Gebietes. AQUA PLANTA XI (3) 1986:115-118<br />

HOHL, DIETER (1986): Die Gattung Aequidens – eine vorläufige Übersicht. AM d. ZAG Cichliden 1/86:5-8<br />

HOHL, DIETER (1987): Seminare <strong>des</strong> ZFA Aquaristik – Weiterbildung und Anleitung. AT XXXIV (1) 1987:4-7<br />

HOHL, DIETER (1987): Wissen wir schon alles über den Schwarzwurzelfarn, Microsorium pteropus? AT XXXIV (6) 1987:203-205<br />

HOHL, DIETER (1987): Einige Ergänzungen zum Fetzenfisch, Phycodurus eques. AT XXXIV (8) 1987:271<br />

HOHL, DIETER (1987): Tropische Wasserpflanzen und Fische in ungarischen Thermalgewässern. AT XXXIV (9) 1987:306-308 + 324<br />

HOHL, DIETER (1987): Aequidens sapayensis – Offenbrüter? – Höhlenbrüter? AM d. ZAG Cichliden 2/3-87:4<br />

HOHL, DIETER (1988): Cichlasoma hartwegi Taylor und Miller, 1980 – Traum und Alptraum. AT XXXV (1) 1988:14-17 +36<br />

HOHL, DIETER (1988): Cichlasoma salvini: Rätsel und Widersprüche. AT XXXV (5) 145 + 150-153<br />

HOHL, DIETER (1988): Zur Systematik der Buntbarsche Amerikas – eine aktuelle Übersicht. AT XXXV (9) 1988:316-317; XXXV (11)<br />

1988:379-382; XXXV (12) 1988:411-412<br />

HOHL, DIETER (1988): Pterolebias-Arten: Außenseiter der Aquaristik. AM d. ZAG Eierleg. Zahnkarpfen 3-4/88<br />

HOHL, DIETER (1988): Ein Kleinod aus Ostaustralien, Pseudomugil signifer. Sonderheft “Regenbogenfische der Zentralen Kommission<br />

Vivaristik 1988:9-14<br />

HOHL, DIETER (1988): Cichliden im Schrifttum. DCG-Info XIX (12) 1988:225-232<br />

HOHL, DIETER (1989): Cichliden von A – Z. Cichlasoma dimerus (Heckel, 1840). DCG-Info XX (2) 1989<br />

HOHL, DIETER (1989): Ethologisch ungewöhnlich: Sarotherodon melanotheron RÜPPELL, 1852. DCG-Info XX (19 1989:1-9<br />

HOHL, DIETER (1989): Cichliden von A – Z. Aequidens metae EIGENMANN, 1922. DCG-Info XX (2) 1989<br />

HOHL, DIETER (1989): Cichliden von A – Z. Sarotherodon melanotheron RÜPPELL, 1852. DCG-Info XX (2) 1989<br />

HOHL, DIETER (1989): Anfrage an die Redaktion: Antwort (zur Systematik der “Haplochromis”). AT XXXVI (1) 1989:32<br />

HOHL, DIETER (1989): Ein friedlicher Buntbarsch – Aequidens metae Eigenmann, 1922. AT XXXVI (2) 1989:37 + 42<br />

HOHL, DIETER (1989): Neue Arbeiten über Cichliden. AT XXXVI (2) 1989:66-67; XXXVI (3) 1989:102; XXXVI (6) 1989:211-212;<br />

XXXVI (10) 1989:354<br />

HOHL, DIETER (1989): Maulbrutpflegende Buntbarsche – ethologisch vielseitig und interessant. AT XXXVI (3) 1989:80-83 + 108<br />

HOHL, DIETER (1989): Der “Tiger” im Aquarium: “Cichlasoma” motaguense (Günther, 1869). AT XXXVI (5) 1989:145 + 150-153<br />

HOHL, DIETER (1989): Zur natürlichen Verbreitung <strong>des</strong> Feuermaulbuntbarsches, Thorichthys meeki Brind, 1918. AT XXXVI (6)<br />

1989:191-193<br />

HOHL, DIETER (1989): Wasserqualität im Aquarium – Möglichkeiten und Notwendigkeit ihrer Beeinflussung aus der Sicht eines<br />

Aquarianers. AT XXXVI (7) 1989:232-234<br />

HOHL, DIETER (1989): Der Streifenbuntbarsch – wer kennt ihn noch? AT XXXVI (8) 1989:262-265<br />

HOHL, DIETER; IVAN KROUSKÝ u. JINDRICH NOVÁK (1989): Cichlasoma motaguense. Akvarium Terarium 32 (2)1989:2-4<br />

HOHL, DIETER (1989): Neue Cynolebias-Arten. AM d. ZAG Eierleg. Zahnkarpfen 2/89<br />

HOHL, DIETER (1989): Eine neue Pterolebias-Art: Pterolebias phasanius Costa, 1988. AM d. ZAG Eierleg. Zahnkarpfen 2/89<br />

HOHL, DIETER (1989): Cichlidenliteratur: Aquarien Terrarien? AM d. ZAG Cichliden 1/89:6-8; 2/89:2-3<br />

HOHL, DIETER (1989): Neue Taxa bei Meeresfischen. AM d. ZAG Meeresaquaristik 3/89<br />

HOHL, DIETER (1989): Derijst, Eddy (1989): Katalog der Regenbogenfische. AT XXXVI (11) 1989:389<br />

HOHL, DIETER (1989): Neue Aphyosemion-Arten. AM d. ZAG Eierleg. Zahnkarpfen 3/89<br />

HOHL, DIETER (1990): 100 Jahre Aquarien- und Terrarienzeitschriften. AT XXXVII (1) 1990:4-5<br />

HOHL, DIETER (1990): Neue Arbeiten über Cichliden. AT XXXVII (4) 1990:124-126; XXXVII (5) 1990:154-155; XXXVII (9)<br />

1990:318-319<br />

HOHL, DIETER (1990): <strong>Zum</strong> Beitrag “Wasserqualität im Aquarium – Erfahrungen mit mehreren Arten tropischer Zierfische (AT 2/S.<br />

65). AT XXXVI (6) 1990): 126<br />

HOHL, DIETER (1990): Fast ein Zwergbuntbarsch: Thorichthys ellioti MEEK, 1904. AT XXXVII (6) 1990:181 + 186-189<br />

HOHL, DIETER (1990): MEYER, ROLF (1989): BI-Lexikon Aquarienfische. AT XXXVII (6) 1990:210-211<br />

HOHL, DIETER (1990): Der <strong>erste</strong> Buntbarsch in der Aquaristik. Der Chanchito. DATZ, XLIII (8) 1990:500-504<br />

HOHL, DIETER (1990): Fachgerechter Natur- und Artenschutz – auch das Anliegen der Aquaristik! DATZ, XLIII (8) 1990:504<br />

HOHL, DIETER (1990): Ein neuer Mexikaner: Thorichthys socolofi. DATZ, XLIII (10) 1990:591-593; AT XXXVII (10) 1990:325 +<br />

328-332<br />

LOTHAR ZENNER und DIETER HOHL (1990): Apistogramma. Farbenprächtige Zwergbuntbarsche.<br />

1. Auflage 1990. Urania-Verlag Leipzig, Jena, Berlin<br />

HOHL, DIETER (1991): Vor 100 Jahren fand die <strong>erste</strong> große Aquarien- und Terrarienausstellung statt. . . DATZ, XLIV (2) 1991:110-<br />

112<br />

HOHL, DIETER (1992): Offene Informations-veranstaltung <strong>des</strong> BNA in Delitzsch. DATZ XLV (1) 1992:61-62<br />

HOHL, DIETER (1993): Jürgen Grobe (Interview). DATZ XLVI (5) 1993:316-317<br />

HOHL, DIETER (1993): VDA-Kongreß in Lahnstein vom 7. bis 9. Mai. DATZ XLVI (7), Vereinsteil, S. 4<br />

HOHL, DIETER (1993): Thorichthys ellioti MEEK, 1904. Naesten en dvaergcichlide. Akvariebladet XXV (2)1993:48-54<br />

HOHL, DIETER (1993): En fredelig cichlide Aequidens metae EIGENMANN, 1922. Akvariebladet XXV (9)1993:355-358<br />

HOHL, DIETER (1993): Angemerkt: “Wasser bleibt bezahlbar”. BSSW-Report V (4) 1993:136-137<br />

161


HOHL, DIETER (1994): Aquarienchemie. 1. Auflage 1994. Urania-Verlagsgesellschaft mbH, Leipzig<br />

HOHL, DIETER (1994): “Tigeren” i akvariet -“Cichlasoma” motaguense (GUENTHER, 1869). Akvariebladet XXVI (1) 1994:5-11<br />

HOHL, DIETER (1994): Vor 100 Jahren. DATZ XLVII (2) 1994:118-122<br />

HOHL, DIETER (1994): Der Sachkundenachweis – Progressiver Ansatz auf dem Weg zur artgerechten Tierhaltung. das Aquarium Heft<br />

301:46<br />

HOHL, DIETER (1994): Vivaristik im Verein – noch zeitgemäß? Festschrift zum 90-jährigen <strong>Jubiläum</strong> <strong>des</strong> “Roßmäßler”-Hamburg, S.<br />

23-27<br />

HOHL, DIETER (1995): Als Aquarianer nach Venezuela. Teil 1: Im Weiß- und Klarwasser der Llanos. Jahresbericht der Deutschen<br />

Cichlidengesellschaft, Region Berlin, 1994:7<br />

HOHL, DIETER (1995): Vor 100 Jahren. DATZ XLVIII (5) 1995:329-333<br />

HOHL, DIETER (1995): Die Wasserpflanzen <strong>des</strong> mittleren Theiß-Gebietes – ein Nachtrag. AQUA-PLANTA XX (2)1995:57-59<br />

HOHL, DIETER (1995): Gedanken zur artgerechten Haltung von Vivarientieren. AQUARIUM HEUTE XIII (3)1995:116-117;<br />

AQUARIUM OGGI II (4)1995:4-5<br />

HOHL, DIETER (1995): VDA-Bun<strong>des</strong>kongreß 1995 in Borken – eine Nachlese. DATZ XLVIII (8), Vereinsteil, S. 1-2<br />

HOHL, DIETER (1995): Tierschutz und Aquarium. BNA-aktuell 2/95:48-49<br />

HOHL, DIETER (1995): Dr. Hanns-Joachim Franke t. DATZ XLVIII (10) 1995:616-617<br />

HOHL, DIETER (1995): “VDA-aktuell” sprach mit dem Präsidenten <strong>des</strong> BNA, Herrn Josef-Walter Kirchberg. VDA-aktuell 4/95:3-9<br />

HOHL, DIETER (1995): Nachruf auf Dr. Hanns-Joachim Franke. VDA-aktuell 4/95:23<br />

HOHL, DIETER (1995): Molche und Salamander. Urania Ratgeber Terrarium. Von Wolf-Rüdiger Große. DATZ XLVIII (10) 1995:676-<br />

677<br />

HOHL, DIETER (1996): Zierfisch- und Wassserpflanzenbörsen. VDA-aktuell 1/96:24-25<br />

HOHL, DIETER (1996): Ein Verband stellt sich vor. . . BNA-aktuell 3-4/96:11-12<br />

HOHL, DIETER (1996): 90 Jahre “Roßmäßler-Vivarium 1906” – 30 Jahre persönliche Eindrücke.<br />

In: Festschrift zum 90-jährigen <strong>Jubiläum</strong> <strong>des</strong> Vereins “Roßmäßler-Vivarium” Halle, S. 6-9<br />

HOHL, DIETER (1996): Erstmalig in unseren Aquarien – Aequidens chimantanus INGER, 1956. In: Festschrift zum 90-jährigen<br />

<strong>Jubiläum</strong> <strong>des</strong> Vereins “Roßmäßler-Vivarium” Halle, S. 32-36<br />

HOHL, DIETER (1997): Heinz Sadday wird 75. VDA-aktuell 2/97:25<br />

HOHL, DIETER (1997): Goslar 1997 - Eindrücke vom VDA-Bun<strong>des</strong>kongreß (9. bis 11. Mai 1997). VDA-aktuell 3/97:5-7<br />

HOHL, DIETER (1997): Hans Barth – Dr. Helmut Mühlberg 65 Jahre. AQUA-PLANTA XXII (3)1997:118-119<br />

HOHL, DIETER (1997): Artenschutz kennt keine Grenzen. BNA-aktuell 4/97:19-23<br />

HOHL, DIETER (1998): 1. Norddeutsches Züchtertreffen. DATZ LI (8) 1998:483<br />

HOHL, DIETER (1998): Ludwigshafen ’98 – Eindrücke vom VDA-Kongreß. DATZ LI (11) 1998:744-745<br />

HOHL, DIETER (1998): Cichlidky rodu Julidochromis se zvlástnim zretelem k Julidochromis marlieri. Akvarium Terarium 41<br />

(6)1998:2-4; 41 (8)1998:16-18<br />

HOHL, DIETER (1998): Nové taxony u Cichlid. Akvarium Terarium 41 (7)1998:12-13; 41(9)1998:13-14<br />

HOHL, DIETER (1998): Der Streifenbuntbarsch. Wer kennt ihn noch? ATinfo, Off. Organ <strong>des</strong> Oberösterr. Verban<strong>des</strong> f. Vivaristik u.<br />

Ökologie XVI (3) 1998:36<br />

HOHL, DIETER (1998): Fritz Müller *13.1.1928 t 1.12.1997 und Walter Steinkopf * 1.8.1915 t 27.9.1997. DATZ LI (9)1998,<br />

Vereinsteil, S. 8-10<br />

HOHL, DIETER (1999): Jugendpreis “Forschung für Aquaristik und Terraristik”. Endauswahl läuft auf Hochtouren. DATZ LII (5)<br />

1999:8<br />

HOHL, DIETER (1999): Akara modrá názvoslovný problém. Akvarium Terarium 42 (3)1999:2-6<br />

HOHL, DIETER (1999): Eindrücke vom VDA-Verbandstag und Bun<strong>des</strong>kongreß 1999 in Günzburg “Mit der Jugend ins neue<br />

Jahrtausend”. DATZ LII (8) 1999:64-65<br />

HOHL, DIETER (2001): Salz ist nicht gleich Salz. Info. AG Rivulus 1/2001<br />

HOHL, DIETER (2001): Tierhaltung und Artenschutz – Neue Perspektiven. Gemeinsame Kreisnaturschutzkonferenz <strong>des</strong> Landkreises<br />

Quedlinburg und <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> für fachgerechten Natur- und Artenschutz am 20. Januar 2001. BNA-aktuell 1/2001:13-20<br />

HOHL, DIETER (2001): Von den vivaristischen Anfängen bis zur VDA-Gründung. In: Festschrift zum 90jährigen VDA-<strong>Jubiläum</strong>, S. 13-<br />

72<br />

HOHL, DIETER (2001): Ein Verband bestimmt die Entwicklung – Die Zeit von 1911 bis 1933. In: Festschrift zum 90jährigen VDA-<br />

<strong>Jubiläum</strong>, S. 73-121<br />

HOHL, DIETER (2001): Zur Geschichte der Vivaristik in der DDR. In: Festschrift zum 90jährigen VDA-<strong>Jubiläum</strong>, S. 311-379<br />

HOHL, DIETER u. JÜRGEN GROBE (2001): Die Präsidenten <strong>des</strong> VDA. In: Festschrift zum 90jährigen VDA-<strong>Jubiläum</strong>, S. 388<br />

EBERHARD ALBRECHT u. HOHL, DIETER (2001): Die Gau- und Bezirksvorsitzenden <strong>des</strong> VDA. In: Festschrift zum 90jährigen<br />

VDA-<strong>Jubiläum</strong>, S. 389-406<br />

HOHL, DIETER (2001): Daten und Vortragsthemen der Zentralen Tagungen für Aquarien- und Terrarienkunde der DDR. In: Festschrift<br />

zum 90jährigen VDA-<strong>Jubiläum</strong>, S. 425-430<br />

HOHL, DIETER (2001): 90 Jahre Verband deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA). BNA-aktuell 2/2001:3-5<br />

HOHL, DIETER (2001): Ergänzung zur “Wenzel-Bibliothek”. Zeitschr. f. aquarist. Lit. (ZAL) 4 (1) 2001:7-8<br />

162


HOHL, DIETER (2002): Wir trauern um Prof. Dr. Heinz Bremer (geboren am 5. Januar 1931, verstorben am 21. Oktober 2001). VDAaktuell<br />

1/2002:16-17<br />

HOHL, DIETER (2002): Nachruf: Heinz Bremer (5.1.1931 – 31.10.2001). DATZ LV (1) 2002:73<br />

HOHL, DIETER (2002): Poprvé v Akvaristice Aequidens chimantanus INGER, 1956. Akvarium Terarium 45 (4) 2002:4-11<br />

HOHL, DIETER (2002): Erstmalig in der Aquaristik: Aequidens chimantanus INGER, 1956. VDA-aktuell 3/2002:32-38<br />

HOHL, DIETER (2003): Erstmalig in der Aquaristik: Aequidens chimantanus INGER, 1956. ATinfo, Off. Organ <strong>des</strong> Oberösterr.<br />

Verban<strong>des</strong> f. Vivaristik u. Ökologie XXI (5) 2003:77-79<br />

HOHL, DIETER (2003): Der Aquarienfisch- und Naturfreund – eine seltene vivaristische Fachzeitschrift”. Zeitschr. f. aquarist. Lit.<br />

(ZAL) 6 (1) 2003:2-3<br />

HOHL, DIETER (2003): Die fremdländischen Zierfische in Wort und Bild. Zeitschr. f. aquarist. Lit. (ZAL) 6 (1) 2003:7-10<br />

HOHL, DIETER (2003): Die vivaristische Ratgeberreihe <strong>des</strong> URANIA-Verlages. Zeitschr. f. aquarist. Lit. (ZAL) 6 (1) 2003:11-14<br />

HOHL, DIETER (2003): Aquarienchemie. In: Der grosse Aquarienführer. Tosa Verlag, Wien. 2003<br />

HOHL, DIETER (2004): Neue Erkenntnisse aus einem alten Dokument. VDA-aktuell 1/2004:22-23<br />

HOHL, DIETER (2004): Schwangerschaftstest mit dem Bitterling. DATZ 57 (5) 2004:73<br />

HOHL, DIETER (2005): Umsetzung EG-Zoo-Richtlinie in Sachsen-Anhalt. VDA-aktuell 2/2005:6<br />

HOHL, DIETER (2005): 100 Jahre Aquariengeschichte. VDA-aktuell 2/2005:12-15; 3/2005: 25-27<br />

HOHL; DIETER (2005): Yarina Cocha a její ryby. Akva tera fórum 1 (2) 2005:42-47; 1 (4) 2005:34-41; 1 (6) 2005:32-39<br />

HOHL, DIETER (2005): Joachim D. Matthies: 60. Aktiver Präsident. VDA-aktuell 4/2005:40<br />

HOHL, DIETER (2005): Málo známa Reussia rotundifolia. Akva tera fórum 1 (11) 2005:22-23<br />

HOHL, DIETER (2005): Zajímavé chování sklípkanů rodu Avicularia. Akva tera fórum 1 (12) 2005:6<br />

HOHL, DIETER (2005): Taschenkalender für Aquarien- und Terrarienfreunde. Zeitschr. f. aquarist. Lit. (ZAL) 7 (2) 2005:31-32<br />

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HONIGMANN, H. L. (1917): Aus der Kriegsmappe <strong>des</strong> Herausgebers. Blätter XXVIII (10) 1917:157, XXVIII (12) 1917:191, XXVIII<br />

(15):237-238<br />

HONIGMANN, H. L. (1918): Aus der Kriegsmappe <strong>des</strong> Herausgebers. Blätter XXIX (1) 1918:15, XXIX (19) 1918:231<br />

HONIGMANN, H. L. (1919): Kammerer, Paul. <strong>Das</strong> Gesetz der Serie. Blätter XXX (15) 1919:226<br />

HONIGMANN, H. L. (1921): Die deutschen Euphyllopden. Blätter XXXII (20) 1921:305-311<br />

HONIGMANN, H. L. (1921): Kammerer, Paul: Allgemeine Biologie. Blätter, XXXII (21) 1921:332-333<br />

HONIGMANN, H. L. (1923): Smolian, Kurt. Merkbuch der Binnenfischerei. Blätter XXXIV (1) 1923:23<br />

HONIGMANN, H. L. (1923): Böhmig, L. Die Zelle (Morphologie und Vermehrung). Blätter XXXIV (1) 1923:23<br />

HONIGMANN, H. L. (1923): Lehmann, E. Experimentelle Abstammungs- und Vererbungslehre. Blätter XXXIV (1) 1923:23<br />

HONIGMANN, H. L. (1923): Ehringhaus, A. <strong>Das</strong> Mikroskop, seine wissenschaftlichen Grundlagen und seine Anwendung. Blätter<br />

XXXIV (1) 1923:23<br />

JÄGER, JOHANNES (1955): Der Zoo im Zimmer – Amphibien und Reptilien – Eine Anleitung für junge Terrarienfreunde. URANIA-<br />

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JENTZSCH, H. (1941): Haltung und Pflege von Seepferdchen im Liebhaberbecken. Wochenschrift XXXVIII (26) 1941:258-259<br />

KADEN, ULRICH (1975): Paul Klostermann 75 Jahre. AT XXII (3) 1975:95<br />

KADEN, ULRICH (1981): Der Gebänderte Krallengecko, Coleonyx variegatus. AT XXVIII (8) 1981:283-285<br />

KADEN, ULRICH und WOLFGANG DITTMANN (1986): Gekko gecko und Gekko monarchus im Terrarium beobachtet. AT XXXIII<br />

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KADEN, ULRICH und REINHOLD BECH (1990): Vermehrung von Terrarientieren. Echsen. Urania-Verlag Leipzig – Jena - Berlin<br />

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KLOSTERMANN, PAUL (1960): Einige Worte über die Gattung Rivulus. AT VII (8) 1960:232<br />

KLUGE (1909): Zur Krebsfrage. Wochenschr. VI (5) 1909:56-58<br />

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KÖRNER, GISELA (1996): Ein Gedenken an Ruth-Margot ENDE. In: Festschrift zum 90-jährigen <strong>Jubiläum</strong> <strong>des</strong> Vereins “Roßmäßler-<br />

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KÖRNER, GISELA (1990): Treffen aktiver Bun<strong>des</strong>freundinnen und der Ehefrauen von Mitgliedern der Fachgruppe Aquarien-Terrarien<br />

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KÖRNER, HANS-JÜRGEN (1978): Ist die moosgrüne Sumatrabarbe eine Mutante? AM d. ZAG Barben, Salmler, Welse 26-29<br />

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163


KÖRNER, HANS-JÜRGEN (1981): Erfahrungen bei der Haltung und Zucht <strong>des</strong> Goldbindenziersalmlers, Nannostomus harrisoni. AT<br />

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KÖRNER, HANS-JÜRGEN (1986): Erfolge und Mißerfolge bei der Erhaltung kleiner Rasbora-Arten. AT XXXIII (11) 1986:370-371<br />

KÖRNER, HANS-JÜRGEN (2003): Beobachtungen zur Färbung von Axelrodia riesei. BSSW-Report 15 (2) 2003:24-26<br />

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KÜMMEL, ALBERT (1921): Meine elektrische Aquarienheizung. Blätter XXXII (4) 1921:54-56<br />

KÜMMEL, ALBERT (1922): Vom Wasser. Blätter XXXIII (1) 1922:5-11, XXXIII (3) 1922:42-44, XXXIII (5) 1922:72-75<br />

KURZ, RAINER (1986): Fütterung von Großcichliden im Winter. AT XXXIII (11) 1986:392<br />

LADISCH, HEINRICH und HANS-WILHELM ZESCHMAR (1971): Insektizide als Ursache von Fischvergiftungen. AT XVIII (2)<br />

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LANGE, ERICH (1921): Röntgen-Aufnahmen von Aquarienfischen. Blätter XXXII (19) 1921:289-292<br />

LANGE, ERICH (1921): Über südamerikanische Schlangengifte und Ähnliches. Blätter XXXII (23) 1921:353-359, XXXII (24)<br />

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LETSCH, WOLFGANG (1985): Hinweise zur genauen Bestimmung der Epicrates-chenchria-Unterarten. elaphe 1/1985:4<br />

LETSCH, WOLFGANG (1985): Einige Beobachtungen bei der Jugendentwicklung von Boaedon olivaceus. elaphe 2/1985:21-22<br />

LETSCH, WOLFGANG (1985): Resümee der Ausstellung “Reptilia 85” in Halle. elaphe 4/1985:78<br />

LETSCH, WOLFGANG (1986): Haltung und Vermehrung von Epicrates angulifer (Cocteau und Bibron 1840). elaphe 3/1986:41-44<br />

LETSCH, WOLFGANG (1986): Ergänzung zu: Haltung und Vermehrung von Epicrates angulifer in “elaphe” 3/86. elaphe 4/1986:74<br />

LETSCH, WOLFGANG (1988): Systematisch-tiergeographischer Überblick über die Gattung Epicrates (Schlankboas). elaphe X (4)<br />

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MAUF, WALTER (1943): Zuchterfolge mit Salmlern. Wochenschrift XL (2) 1943:25-26<br />

MAUF, WALTER (1943): Briefliche Mitteilung an den Herausgeber. Wochenschrift XL (4) 1943:93<br />

MERKWITZ (1913): Vereinssatzungen betreffend. Wochenschrift X (13) 1913:215<br />

MERKWITZ (1913): Myletes maculatus (Kner). Wochenschrift X (18) 1913:306-307<br />

MERKWITZ (1913): <strong>Das</strong> nördliche Verbreitungsgebiet <strong>des</strong> Springfrosches Rana agilis (Thomas). Blätter XXIV (22) 1913:354-356<br />

MINKE, C. H. (1910): Fressleistungen grosser Froschlurche. Blätter XXI (48) 1910:781-782<br />

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MÜCKE, JOCHEN (1990): Aequidens metae, EIGENMANN, 1922 – Portrait eines südamerikanischen Großcichliden. AM d. ZAG<br />

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MÜHLBERG, HELMUT (1961): Zur Biologie der Aquarienpflanzen. AT VIII (12) 1961:357-362<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1962): Einige Bemerkungen über Cryptocorynen. AT IX (9) 1962:262-263<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1962): Eine Bemerkung zu dem Artikel “Der neue Froschlöffel”. AT IX (9) 1962:263<br />

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MÜHLBERG, HELMUT (1966): Wasserpflanzenfreunde trafen sich in Brno (CSSR). AT XIII (9) 1966:316<br />

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MÜHLBERG, HELMUT (1966): Nomenklatorisches. AT XIII (12) 1966:422-423<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1967): Lang- und Kurztagwirkung bei Echinodorusarten. AT XIV (6) 1967:207<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1967): Gymnocoronis spilanthoi<strong>des</strong> DC., eine neue brauchbare Aquarienpflanze. AT XIV (9) 1967:318<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1968): Die Namen unserer Echinodorus-Arten. AT XV (3) 1968:102<br />

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MÜHLBERG, HELMUT (1970): Über die Rotfärbung beim Platy, Xiphophorus maculatus. AT XVII (5) 1970:165<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1970): Die Aponogeton-Arten Australiens. AT XVII (6) 1970:204<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1970): Baldellia ranunculoi<strong>des</strong>. AT XVII (12) 1970:424<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1970): Stellungnahme zu vorstehendem Beitrag (“Eine schöne Seerose”). AT XVII (12) 1970:424<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1970 - ): Aquarien- und Paludarienpflanzen. In: STERBA, G. Aquarienkunde, Bd. 2; 5.- 8. Aufl. Leipzig,<br />

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MÜHLBERG, HELMUT (1971): Symnema triflorum (Roxburgh ex Ness O. Kuntze). Indische Sternpflanze. AT XVIII (3) 1971:74<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1971): Ludwigia repens x palustris – Bastard-Ludwigie. AT XIII (4) 1971:131<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1971): Salvinia natans (Linné) Allioni Gemeiner Schwimmfarn. AT XVIII (5) 1971:146<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1971): Myriophyllum ussuriense (Regel) Maximowicz Japanisches Tausendblatt. AT XVIII (6) 1971:201<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1971/1986): Echinodorus latifolius (SEUBERT) RATAJ. Breitblättrige Amazonaspflanze. AT XVIII (7)<br />

1971:218; AT XXXIII (1) 1986:2<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1971): Nuphar lutea (Linné) Smith. Gelbe Teichrose. AT XVIII (8) 1971:272<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1971): Sagittaria subulata (Linné) Buchenau. Fluten<strong>des</strong> oder Schwimmen<strong>des</strong> Pfeilkraut. AT XVIII (9)<br />

1971:290<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1971/1986): Rotala rotundifolia (Roxburgh) Koehne, Rundblättrige Rotala. AT XVIII (11) 1971:362; AT<br />

XXXIII (12) 1986:398<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1971/1986): Peplis diandra De Candolle. Amerikanischer Sumpfquendel. AT XVIII (12) 1971: 398; AT<br />

XXXIII (9) 1986:290<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1971): Die asiatischen Aponogeton-Arten. AT XVIII (12):422<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1972): Echinodorus aschersonianus Graebner. Aschersons Amazonaspflanze. AT XIX (1) 1972:2<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1972/1987): Heteranthera zosteraefolia Martius, Seegrasblättriges Trugkölbchen. AT XIX (2) 1972:38; AT<br />

XXXIV (5) 1987:146<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1972/1988): Wassernadel. Hydrotriche hottoniiflora Zuccarini. AT XIX (3) 1972:74; AT XXXV (7) 1988:218<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1972/1990): Hygrophila polysperma (Roxburgh) T. Anderson. Indischer Wasserfreund. AT XIX (4) 1972:110;<br />

AT XXXVII (6):182<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1972/1980): Cabomba caroliniana A. Gray – Karolina-Haarnixe. AT XIX (5) 1972:146; AT XXVII (8)<br />

1980:254<br />

165


MÜHLBERG, HELMUT (1972): Ceratopteris thalictroi<strong>des</strong> (Linné) Brongniart, der Hornfarn. AT XIX (6) 1972:182<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1972): Echinodorus berteroi (Sprengel) Fassett, Transparente Amazonaspflanze. AT XIX (7) 1972:218<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1972/1980): Limnophila sessiliflora Blume. Blütenstielloser Sumpffreund. AT XIX (8) 1972:254; AT XXVII<br />

(1) 1980:2<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1972): Egeria densa Planchon – Dichtblättrige Wasserpest. AT XIX (9) 1972:290<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1972): Wer unterscheidet Ludwigien? AT XIX (9) 1972:299-301, XIX (10) 1972:334-337<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1972/1987): Ceratopteris thalictroi<strong>des</strong> (Linné) Brongniart. Hornfarn, Filigranfarn. AT XIX (11) 1972:362; AT<br />

XXXIV (3) 1987:74<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1972): Aponogeton echinatus Roxburgh. Stachelfrüchtige Wasserähre. AT XIX (12) 1972:398<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1972): Wer pflegt Cabomba aquatica? AM d. ZAG Wasserpflanzen 1/72:2<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1972): See- oder Wasserrose? AM d. ZAG Wasserpflanzen 3/72:2-3<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1972): Lagarosiphon madagascariensis ist weiblich. AM d. ZAG Wasserpflanzen 4/72:4-5<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1973): Echinodorus tenellus (Martius) Buchenau. Zwerg-Amazonaspflanze. AT XX (2) 1973:38<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1973): Lagarosiphon madagascariensis Caspari. Madagassische Wasserpest. AT XX (3) 1973:74<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1973): Cryptocoryne nevillii Trimen ex Hooker filius. Nevills Wasserkelch. AT XX (4) 1973:110<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1973/1988): Aponogeton distachyon Linné filius. Zweireihige Wasserähre. AT XX (5) 1973:146; AT XXXV<br />

(9) 1988:290<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1973): Nomaphila stricta (Vahl) Nees. Steifer Wasserfreund. AT XX (6) 1973:182<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1973): Bacopa amplexicaulis (Pursh) Wettstein. Großes Fettblatt. AT XX (7) 1973:218<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1973): Cryptocoryne willissii Engler ex Baum. Willis Wasserkelch. AT XX (8) 1973:254<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1973/1988): Bolbitis heudelotii (Bory ex Fèe) Alston. Heudelots Wasserfarn. AT XX (10) 1973:326; AT<br />

XXXV (8) 1988:254<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1973): Vallisneria americana Michaux. Amerikanische Vallisnerie. AT XX (11) 1973:362<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1973/1990): Crassula helmsii (T. Kirk) Cockayne. Nadelkraut. AT XX (12) 1973:398; AT XXXVII (9):290<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1973): Wo ist Ludwigia palustris beheimatet? AM d. ZAG Wasserpflanzen 3/73:3<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1974): Potamogeton gayi A. Bennett. Gays Laichkraut. AT XXI (1) 1974:2<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1974/1987): Sagittaria graminea Michaux. Grasblättriges Pfeilkraut. AT XXI (2) 1974:38; AT XXXIV (6)<br />

1987:182<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1974/1989): Phyllanthus fluitans Bentham. Schwimmende Wolfsmilch. AT XXI (3) 1974:74; AT XXXVI (5)<br />

1989:146<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1974): Aponogeton madagascariensis (Mirbel) van Bruggen, Gitterpflanze. AT XXI (4) 1974:110<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1974): Azolla caroliniana Willdenow. Karolinischer Algenfarn. AT XXI (5) 1974:146<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1974/1990): Eichhornia diversifolia (Vahl) Urban. Verschiedenblättrige Eichhornie. AT XXI (6) 1974:182;<br />

AT XXXVII (8) 1990:254<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1974): Heteranthera dubia (Jacquin) Mac Millan. Zweifelhaftes Trugkölbchen. AT XXI (7) 1974:218<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1974/1982/1990): Houttuynia cordata Thunberg. Eidechsenschwanz. AT XXI (8) 1974:254; AT XXIX (3)<br />

1982:74; AT XXXVII (3) 1990:74<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1974/1981): Echinodorus horemanii Rataj. Horemans Amazonaspflanze. AT XXI (9) 1974:290; AT XXVIII<br />

(3) 1981:74<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1974): Cryptocoryne wendtii de Wit. Wendts Wasserkelch. AT XXI (10) 1974:326<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1974/1989): Limnobium laevigatum (Humboldt et Bonplant ex Willdenow) Heine. Südamerikanischer<br />

Froschbiß. AT XXI (11) –1974:362; AT XXXVI (7) 1989:218<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1974): Pistia stratiotes Linné – Muschelblume. AT XXI (12) 1974:398<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1975/1982/1986): Alternanthera reineckii J. H. Briguet. Kleines Papageienblatt. AT XXII (1) 1975:2; XXIX<br />

(7) 1982:218; AT XXXIII (5) 1986:146<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1975/1981/1983): Ludwigia repens Forster, Kriechende Ludwigie. AT XXII (2) 1975:38; AT XXVIII (11)<br />

1981:362; AT XXX (7) 1983:218<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1975): Wer pflegt Cabomba aquatica? AT XXII (2) 1975:67<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1975/1987): Micranthemum micranthemoi<strong>des</strong> (Nuttall) Wettstein, Amerikanisches Perlkraut. AT XXII (3)<br />

1975:74; AT XXXIV (9) 1987:290<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1975): Lemna minor Linné. Kleine Wasserlinse. AT XXII (4) 1975:110<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1975/1988): Trapa natans Linné. Wassernuß. AT XXII (5) 1975:146; AT XXXV (12) 1988:398<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1975/1986): Echinodorus opacus Rataj. Dunkle Amazonaspflanze. AT XXII (6) 1975:182; AT XXXIII (2)<br />

1986:38<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1975): Lobelia cardinalis Linné. Scharlachrote Lobelie. AT XXII (7) 1975:218<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1975): Ein neues Wasserpflanzenhaus im Botanischen Garten Halle. AT XXII (7) 1975:236-237<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1975/1982): Hydrocotyle leucocephala Cham. et Schlecht. Weißköpfiger Wassernabel. AT XXII (8)<br />

1975:254; AT XXIX (12) 1982:398<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1975): OTTELIA – Gattung mit Zukunft. AT XXII (8) 1975:261-263<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1975): Nymphaea spec. Gefleckte Seerose. AT XXII (9) 1975:290<br />

166


MÜHLBERG, HELMUT (1975): Nymphaea alba Linné. Weiße Seerose. AT XXII (10) 1975:326<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1975/1981/1989): Cryp-tocoryne ciliata (Retz.) Fischer et Wydler. Gewimperter Wasserkelch. AT XXII (12)<br />

1975:398; AT XXVIII (7) 1981):218; AT XXXVI (9) 1989:290<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1975): Bemerkungen über Bärenklaugewächse (Acanthaceae). AM d. ZAG Wasserpflanzen 2/75:5-6<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1975): Amerikanische Sumpfkresse. AM d. ZAG Wasserpflanzen 3/75:2<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1975): Wie muß die Grundnessel heißen? AM d. ZAG Wasserpflanzen 4/75:3<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1976/1987): Cryptocoryne spiralis (Retz.) Fisch. ex Wydler. Spiraliger Wasserkelch. AT XXIII (1) 1976:2;<br />

AT XXXIV (12) 1987:398<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1976): Limnophila aquatica (Roxb.) Alston. Wasser-Sumpffreund. AT XXIII (2) 1976:38<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1976/1987): Aponogeton crispus Thunberg. Krause Wasserähre. AT XXIII (3) 1976:74; AT XXXIV (4)<br />

1987:110<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1976): Anubias lanceolata N. E. Brown. Lanzettspeerblatt. AT XXIII (4) 1976:110<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1976): Acorus gramineus Solander. Graskalmus. AT XXIII (5/6) 1976:146<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1976/1986): Samolus valerandi Linné. Salzbunge. AT XXIII (7) 1976:218; AT XXXIII (6) 1986:182<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1976): Echinodorus austroamericanus Rataj. Veränderliche Amazonaspflanze. AT XXIII (8) 1976:254<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1976): Ottelia alismoi<strong>des</strong> (Linné) Persoon. Froschlöffelähnliche Ottelie. AT XXIII (9) 1976:290<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1976): Cryptocoryne costata Gagnepain. Gerippter Wasserkelch. AT XXIII (10) 1976:326<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1976/1988): Echinodorus amazonicus Rataj. Schwert-Amazonaspflanze. AT XXIII (11) 1976:362; AT XXXV<br />

(1) 1988:2<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1976/1990): Rorippa aquatica (Eaton) Palmer. Seesumpfkresse. AT XXIII (12) 1976:398 ; AT XXXVII (5)<br />

1990:146<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1976): Ondinea purpurea Hartog – ein neues Seerosengewächs. AT XXIII (5/6) 1976:200<br />

MÜHLBERG, HELMUT (1977): Vermehrung der Aquarienpflanzen. 1. Aufl., Urania-Verlag, Leipzig, Jena, Berlin.<br />

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NETTE, GERHARD (1922): V.D.A. An die verehrl. Verbandsvereine! Blätter XXXIII (3) 1922:45<br />

NETTE, GERHARD (1922): V.D.A. An die verehrlichen Verbandsvereine! Blätter XXXIII (6) 1922:91-92<br />

NETTE, GERHARD (1922): V.D.A. An die verehrlichen Verbandsvereine! Blätter XXXIII (8) 1922:124-125<br />

NETTE, GERHARD (1922): An die verehrlichen Verbandsvereine! Blätter XXXIII (13) 1922:215-216<br />

NETTE, GERHARD (1925): Ausstellungsberichte. Zeitz, “Wass<strong>erste</strong>rn”. Wochenschrift XXII (38) 1925:643-644<br />

NEUMEISTER (1906): <strong>Das</strong> Konservieren, Aufstellen und Verschliessen von Flüssigkeitspräparaten. Wochenschrift III (34) 1906:404-<br />

406<br />

NIEMYT, FRANZ (1984): Algen, Algen, Algen . . . AT XXXI (11) 1984:368-369<br />

NITZSCHE, REINER (1986): Beobachtungen bei der Pflege von Steatocranus casuarius. AT XXXIII (1) 1986:18-19<br />

NONWEILER, MAX (1932): Rückblick über die <strong>erste</strong> Molch-Sonderschau vom Verein „Vivarium“ E.V., Halle/Saale im Zoolog. Garten.<br />

Blätter XXXXIII (11):147-148<br />

LEHMANN, TR. (1910): Albert‘sches Nährsalz als Polypen-Vertilgungsmittel. Wochenschrift VII (38) 1910:527<br />

OHME, KARL (1925): Ausstellungsberichte. Leipzig, “Azolla”. Wochenschrift XXII (34) 1925:585<br />

OPITZ, GERHARD (1920): Flaschen- und Tropfdurchlüftung. Wochenschrift XVII (3) 1920:41<br />

PECHAUF, MATHIAS (1974): Eine neue Cichliden-Gattung und Bemerkungen zum gegenwärtigen Stand der Gattung Pelmatochromis.<br />

AT XXI (9) 1974:319<br />

PECHAUF, MATHIAS (1975): Eine kurze Übersicht über die Gattung Tilapia Smith, 1840. AT XXII (5) 1975:170-171<br />

PECHAUF, MATHIAS (1975): Zwei neue Nanochromis-Arten aus Westafrika. AT XXII (7) 1975:246-247<br />

PECHAUF, MATHIAS (1975): <strong>Zum</strong> Arbeitsplan der UG Maulbrütende Cichliden Punkt 4 dieser Aufruf zur Erfassung von Bastarden bei<br />

Malawi-Cichliden. AM d. ZAG Cichliden 1/75<br />

PECHAUF, MATHIAS (1975): Eine neue, monotypische Cichlidengattung der „Mbuna“-Gruppe für den Malawi-See. AM d. ZAG<br />

Cichliden 2/75<br />

170


PECHAUF, MATHIAS (1976): Einige Bemerkungen zum Beitrag <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>freun<strong>des</strong> Hübner/Dresden in AM 3/75 über: Unsere<br />

Pelvicachromis-Arten. AM d. ZAG Cichliden 2/76<br />

PECHAUF, MATHIAS (1976): Eine interessante Untersuchung über die Chromosomensätze der Gattung Fundulus. AT XXIII (1)<br />

1976:28-29<br />

PECHAUF, MATHIAS (1976): Multiple Geschlechtschromosomen bei Eierlegenden Zahnkarpfen und eine neue Gattung in Mexiko. AT<br />

XXIII (3) 1976:100-101<br />

PECHAUF, MATHIAS (1976): Einige Bemerkungen zum Artikel “Ein Corydoras aus Surinam”, AT 7/1974. AT XXIII (9) 1976:318-319<br />

PECHAUF, MATHIAS (1976): Eine neue Nanochromis-Art aus Gabun und einige Bemerkungen zur Gattung. AT XXIII (10) 1976:352-<br />

353<br />

PECHAUF, MATHIAS (1977): Einige Bemerkungen zu Cichlasoma citrinellum. AT XXIV (1) 1977:14-17<br />

PECHAUF, MATHIAS (1977): Weitere Hinweise zu Tilapia (Sarotherodon) leucosticta Trewavas, 1933. AT XXIV (5) 1977:173-175<br />

PECHAUF, MATHIAS (1977): <strong>Zum</strong> “Problem” Acaropsis nassa oder Cichlasoma trimaculatum. AT XXIV (6) 1977:196-197<br />

PECHAUF, MATHIAS (1977): Einige neue Taxa bei den Cichliden. AM d. ZAG Cichliden 3/77<br />

PECHAUF, MATHIAS (1980): Zu Ökologie und Verhalten <strong>des</strong> Regenbogencichliden – Herotilapia multispinosa (Günther 1869). AT<br />

XXVII (12) 1980:414-417<br />

PECHAUF, MATHIAS (1980): Eine kurze Übersicht über die Gattung Telmatochromis Boulenger, 1898. AM d. ZAG Cichliden 1-<br />

2/1980:13-16<br />

PECHAUF, MATHIAS (1986): Bruträuber unter den Maulbrütern – die paedophagen Cichliden Ostafrikas. AT XXXIII (11) 1986:378-<br />

381<br />

PECHAUF, MATHIAS (1996): 1906 – 1996. 90 Jahre “Roßmäßler – Vivarium” in Halle (Saale). In: Festschrift zum 90-jährigen<br />

<strong>Jubiläum</strong> <strong>des</strong> Vereins “Roßmäßler-Vivarium” Halle. S. 3-5<br />

PECHAUF, MATHIAS (1996): Paul KLOSTERMANN, ein Leben für die organisierte Aquaristik in Halle (Saale). In: Festschrift zum<br />

90-jährigen <strong>Jubiläum</strong> <strong>des</strong> Vereins “Roßmäßler-Vivarium” Halle. S. 15-17<br />

PECHAUF, MATHIAS (1996): Eine kurze Geschichte zu einer nicht erschienenen Bibliographie über Verhaltensforschung bei<br />

Killifischen. In: Festschrift zum 90-jährigen <strong>Jubiläum</strong> <strong>des</strong> Vereins “Roßmäßler-Vivarium” Halle. S. 26-31<br />

PECHAUF, MATHIAS (2004): Anfänge vivaristischer Literatur in der früheren DDR. Zeitschr. f. aquarist. Lit. (ZAL) 7 (1) 2004:10-13<br />

PECHAUF, MATHIAS (2004): Vor 175 Jahren wurde Pierre Carbonnier geboren. Der Makropode 26 (11/12) 2004:238-241<br />

PETZSCH, HANS (1955): Versuchte Zwangsfütterung eines Python reticulatus Schneider mit Fischen. AT II (5) 1955:153-155<br />

PETZSCH, HANS (1960): Zur Riesenschaben- und Heimchen-Diskussion. AT VII (7) 1960:221<br />

PINK, HEINZ-PETER und LUDWIG BAUMGARTEN (1975): Besonderheiten im Aquarium <strong>des</strong> Zoo Halle. Ein Fisch im Schlafrock.<br />

AT XXII (10) 1975:346-348<br />

PINK, HEINZ-PETER und LUDWIG BAUMGAR-TEN (1976): Besonderheiten aus dem Aquarium-Terrarium <strong>des</strong> Zoo Halle.<br />

Eiablage beim Afrikanischen Dornschwanz – Uromastyx acanthinurus. AT XXIII (9) 1976:303-305<br />

POENICKE, KURT (1905): Die Corethra-Larve. Blätter XVI (43) 1905:428-430, XVI (44) 1905:433-438, XVI (46):458<br />

KÖHLER, WALTER, POENICKE, KURT und E. SCUPIN (1906): Die niederen Kruster und ihre Bedeutung für den Haushalt der<br />

Gewässer. Blätter XVII (21) 1906:208-209, XVII (22) 1906:218-220, XVII (23) 1906:229-230, XVII (24) 1906:238-240, XVII (25)<br />

1906:247-250, XVII (35) 1906:350-351, XVII (36) 1906:360-361<br />

POENICKE, KURT (1907): Unsere heimischen Süßwasserfische. Blätter XVIII (13) 1907:130-131<br />

POENICKE, KURT und Walter Köhler (1908): An unsere verehrten Leser, Mitarbeiter und Korrespondenten! Blätter XIX (1) 1908:9-10<br />

POENICKE, KURT (1908): Erstes Preisausschreiben 1908 <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> der Aquarien- und Terrarienfreunde. Blätter XIX (2) 1908:13-14;<br />

XIX (3) 1908:34; XIX (14) 1908:172<br />

POENICKE, KURT (1908): Zur gütigen Beachtung! Blätter XIX (3) 1908:35<br />

POENICKE, KURT (1908): Weitere Bun<strong>des</strong>nachrichten. Blätter XIX (4) 1908:47-48<br />

POENICKE, KURT (1908): Die letzte Neuheit. Blätter XIX (23) 1908:286-287<br />

POENICKE, KURT (1908): Polyacanthus cupanus var.; Cynolebias belotti Steind.. Blätter XIX (24):303<br />

POENICKE, KURT (1908): <strong>Das</strong> Glas-Aquarium “Thermocon”. Blätter XIX (25) 1908:318<br />

POENICKE, KURT (1909): Kopulationen und Geburten bei Paludinen. Blätter XX (31) 1909:490-492<br />

PRECKEL, FRANZ (1921): Einrichtung von Zuchtbecken für Danio rerio. Blätter XXXII (19) 1921:301<br />

PROCHNOW, UWE (1989): “Pseudotropheus regan” in einem hallischen Zoogeschäft. AT XXXVI (7) 1989:243<br />

PROCHNOW, UWE (1996): Erlebnisse mit Satanoperca jurupari (HECKEL, 1840). In: Festschrift zum 90-jährigen <strong>Jubiläum</strong> <strong>des</strong><br />

Vereins “Roßmäßler-Vivarium” Halle. S. 45-48<br />

RADSCH, REINHOLD (1911): Mein Werdegang als Aquarianer. Wochenschrift VIII (28) 1911:408-410<br />

RADSCH, REINHOLD (1912): Etwas für Anfänger in der Aquarienkunde. Wochenschrift IX (10) 1912:138-139<br />

RADSCH, REINHOLD (1912): Girardinus januarius gescheckt. Wochenschrift IX (17) 1912:239-240<br />

RADSCH, REINHOLD (1912): Selbsttätiger Schlammentferner. Wochenschrift IX (17) 1912:240<br />

RADSCH, REINHOLD (1912): Aus meiner Liebhaberei. Wochenschrift IX (19) 1912:270-271<br />

RADSCH, REINHOLD (1912): Elternliebe im Reiche der Tiere. Wochenschrift IX (21) 1912:298-299<br />

171


RADSCH, REINHOLD (1912): Die armen Tiere! Wochenschrift IX (22) 1912:310-311<br />

RADSCH, REINHOLD (1912): Zucht von Teichmolchen in der Gefangenschaft. Wochenschrift IX (26) 1912:370<br />

RADSCH, REINHOLD (1912): Tubifex rivulorum L. Wochenschrift IX (28) 1912:400<br />

RADSCH, REINHOLD (1912): Die Hydra. Wochenschrift IX (30) 1912:431-432<br />

RADSCH, REINHOLD (1912): Die Stabwanze (Ranatra linearis L.). Wochenschrift IX (31) 1912: 446<br />

RADSCH, REINHOLD (1912): Ichthyophthiriasis. Wochenschrift IX (32) 1912:461-462<br />

RADSCH, REINHOLD (1912): Notonecta glauca L., der gemeine Rückenschwimmer. Wochenschrift IX (34) 1912:497-498<br />

RADSCH, REINHOLD (1912): Wassermilben. Wochenschrift IX (48) 1912:731-732<br />

RADSCH, REINHOLD (1913): <strong>Das</strong> Aquarium in den Grusonschen Gewächshäusern zu Magdeburg. Wochenschrift X (5) 1913:69<br />

RASCHKE, ANDREAS (2002): Teichfilter. DATZ 55 (5) 2002, Beilage Aquar.-Praxis, S. 4-5<br />

RASCHKE, ANDREAS (2002): Filter für große Teiche. DATZ 55 (7) 2002, Beilage Aquar.-Praxis, S. 13-15<br />

RASCHKE, ANDREAS (2002): Der Regenbogenbuntbarsch. DATZ 55 (9) 2002, Beilage Aquar.-Praxis, S. 4-6<br />

RASCHKE, ANDREAS (2002): Der Gartenteich im Winter. DATZ 55 (11) 2002, Beilage Aquar.-Praxis, S. 6-7<br />

RASCHKE, ANDREAS (2003): Der Gartenteich im Frühjahr. DATZ 56 (3) 2003, Beilage Aquar.-Praxis, S. 5-6<br />

RASCHKE, ANDREAS (2004): Test: Teichschlammsauger. DATZ 57 (3) 2004, Beilage Aquar.-Praxis, S. 6-7<br />

RASCHKE, ANDREAS (2004): Der Gartenteich im Herbst. DATZ 57 (10) 2004, Beilage Aquar.-Praxis, S. 2-3<br />

RASCHKE, ANDREAS (2005): Rezension: Kosmos-Handbuch Gartenteiche. DATZ 58 (10)<br />

2005 : 63<br />

RASCHKE, GRIT (2005): Apistogramma baenschi. DATZ 58 (1) 2005, Beilage Aquar.-Praxis, S. 2-3<br />

REIFF, GERALD (1987): Faltengeckos – Haltung und Vermehrung von Ptychozoon lionotum. AT XXXIV (3) 1987:98-99<br />

REIFF, GERALD (1996): Schildkröten der Gattung Mauremys – Ideale Bewohner eines Freilandterrariums. In: Festschrift zum 90jährigen<br />

<strong>Jubiläum</strong> <strong>des</strong> Vereins “Roßmäßler-Vivarium” Halle. S. 26-31<br />

REIFF, GERALD (1996): Menschen helfen Schildkröten – wenn auch unbewußt. In: Festschrift zum 90-jährigen <strong>Jubiläum</strong> <strong>des</strong> Vereins<br />

“Roßmäßler-Vivarium” Halle. S. 50<br />

RIEMANN, FRITZ (1909): Die Stabwanze (Ranatra linearis) im Aquarium. Blätter XX (13) 1909:203-205<br />

RÖSKE, GERHARD (1967): Salmlerzucht und Morgensonne? AT XIV (1) 1967:29<br />

RÖSKE, GERHARD (1967): Zufallszucht beim Sichelsalmler. AT XIV (1) 1967:29<br />

ROSENBAUM, WALTER (1913): Die Entwicklung der Knochenfische im Ei. Blätter XXIV (12) 1913:181-183<br />

ROSENBAUM, WALTER (1913): Ueber Cyclops als Futter. Blätter XXIV (18) 1913:278-279<br />

ROSENBAUM, WALTER (1917): Kriechtierfunde im Osten – Zur Fremdwörterfrage. Blätter XXVIII (6) 1917:95-96<br />

ROSENBAUM, WALTER (1917): Aus der Kriegsmappe <strong>des</strong> Herausgebers. Blätter XXVIII (12) 1917:190<br />

ROSENBAUM, WALTER (1917): Albinotische Tritonen bei Halle a. S. Blätter XXVIII (16) 1917:252<br />

ROSENBAUM, WALTER (1917): Über das Früchtefressen von Fischen. Blätter XXVIII (23) 1917:355<br />

ROSENBAUM, WALTER (1918): Etwas von den Libellenlarven. Blätter XXIX (4) 1918:44<br />

ROSENBAUM, WALTER (1919): Vom Westrand der Argonnen. Blätter XXX (1) 1919:13<br />

ROSENBAUM, WALTER (1932): Die Wasseratmung. Blätter XXXXIII (2) 1932:21-26; XXXXIII (11) 1932:181-183<br />

RUDOLPH Jr., ALBERT (1912): Der Springfrosch (Rana agilis) im Südharz. Blätter XXIII (29) 1912:466<br />

RUDOLPH, ALBERT (1921): Der Springfrosch (Rana agilis) im Südharz. Blätter XXXII (19) 1921:299<br />

RUHMANN, PAUL und DIETER HOHL (1980): Erstmalig in unseren Aquarien: Gymnogeophagus rhabdotus (Hensel, 1870). AT<br />

XXVII (9) 1980:299-301<br />

SCHADE, HEINZ (1921): Bericht unserer Jugendabteilung. Blätter XXXII (19) 1921:304<br />

SCHÄDLER, MARTIN (1984): Zur Zucht von Gefleckten Schwielenwelsen. AT XXXI (8) 1984:263<br />

SCHMIDT, FRITZ (1932): Die Bekämpfung der Blutmilbe). Blätter XXXXIII (10) 1932:169-170<br />

SCHMIDTKE, PETER (1984): Wie ich zum “Züchter” wurde oder Tips zum Erfolgserlebnis für den Anfänger. AT XXXI (7) 1984:226<br />

SCHMIDTKE, PETER (1987): Vivaristik und Wohnraum – Aquarien in der Neubauwohnung. AT XXXIV (3) 1987:103<br />

SCHORTMANN, KARL (1913): Mein Freiland-aquarium. Blätter XXIV (39) 1913:636-638<br />

SCHORTMANN, KARL (1917): Aus der Kriegsmappe <strong>des</strong> Herausgebers. Blätter XXVIII (10) 1917:157, XXVIII (13) 1917:206,<br />

XXVIII (19): 301<br />

SCHORTMANN, KARL (1921): Meine Freilandanlage. Blätter XXXII (19) 1921:297-299<br />

SCHORTMANN, KARL (1921): Wanderungen der europäischen Sumpfschildkröte. Blätter XXXII (19) 1921:299<br />

SCHORTMANN, KARL (1921): Kreuzottern im Mokrehnaer Moor. Blätter XXXII (19) 1921:299<br />

172


SCHORTMANN, KARL (1921): Heleocharis acicularis als Pflanze für Zuchtbecken. Blätter XXXII (19) 1921:299-300<br />

SCHORTMANN, KARL (1921): Bacopa spec. Blätter XXXII (19) 1921:300<br />

SCHORTMANN, KARL (1921): Zucht von Fundulus gularis und Haplochilus von Cap Lopez. –Blätter XXXII (19) 1921:300<br />

SCHORTMANN, KARL (1921): Neuer Aquariumkitt. Blätter XXXII (19) 1921:300<br />

SCHORTMANN, KARL (1921): Terrarienpflanzen. Blätter XXXII (19) 1921:300<br />

SCHORTMANN, KARL (1921): Beobachtungen an Reptilien. Blätter XXXII (19) 1921:301<br />

SCHREIBER, H: (1950): Etwas über die Rotbauchunke Bombina bombina (LINNÉ). Wochenschrift XLIV (8) 1950:249-251<br />

SCHÜLER, JÜRGEN (1987): Haltung und Zucht von Boaedon inornatus. AT XXXIV (6) 1987:210-211<br />

SCHULTE, HERMANN (1933): Ein neuer Temperaturregler. Wochenschrift XXX (19): 1933:294-295<br />

SEELA, GERNOT (1996): Der afrikanische Langflossensalmler (Brycinus longipinnis). In: Festschrift zum 90-jährigen <strong>Jubiläum</strong> <strong>des</strong><br />

Vereins “Roßmäßler-Vivarium” Halle. S. 24-25<br />

STAHL, (1936): Die Hausapotheke <strong>des</strong> Aquarianers. Nachrichtenblatt f. A.- u. T.-vereine, S. 143<br />

STEPHAN, JOACHIM (1987): Der Natal-Buntbarsch, Sarotherodon mossambicus. AT XXXIV (3) 1987:101<br />

STICKEL, H.-D. (1981): Eidechsen als Milbenvertilger. elaphe 3/1981:46<br />

STOEPKE, RICHARD (1915): Getrocknete Daphnien. Wochenschrift XII (32)1915:374<br />

STOEPKE, RICHARD (1915): Meine Freilandbecken. Blätter XXVI (4) 1915:51-52<br />

STUBBE, ANNE und WOLF-RÜDIGER GROSSE (1984): Die Mongolische Steppenwühlmaus (Microtus brandti). elaphe 3/1984:52-<br />

54<br />

STUBBE, ANNE und WOLF-RÜDIGER GROSSE (1985): Die mongolische Bergwühlmaus (Alticola argentatus). elaphe 1/1985:11-12<br />

STUBBE, ANNE und WOLF-RÜDIGER GROSSE (1986): Zur Biologie der Asiatischen Wüstenkröte, Bufo raddei, STRAUEN 1876.<br />

elaphe 1/1986:12-14<br />

SUTTKUS, MARIANNE (1980): Heilungserfolg einer vollkommen abgestoßenen Bauchdecke bei Lacerta strigata. elaphe 4/1980: 63-64<br />

TATZELT, GEORG (1910): <strong>Zum</strong> Artikel ‚Ein neuer Durchlüftungsapparat‘ von E. Nieselt in Nr. 29 der “W”. Wochenschrift VII (3)<br />

1910:44<br />

TATZELT, GEORG (1910): Aquaristische, heiztechnische und physikalische Grundsätze zur Beurteilung und Konstruktion von<br />

Aquarienheizungen. Wochenschrift VII (34) 1910:474-476, VII (36) 1910:500-503, VII (40) 1910:556-557, VII (42) 1910:586-588, VII<br />

(48) 1910:674-676, VII (49) 1910:689-690, VII (50) 1910:701-704, VII (52) 1910:731-732<br />

TATZELT, GEORG (1911): Durchlüftung mittels komprimierter Luft.<br />

Wochenschrift VIII (1) 1911:10, VIII (6) 1911:78<br />

TATZELT, GEORG (1911): Ein Beitrag zur Heizfrage. Wochenschrift VIII (9) 1911:122<br />

TATZELT, GEORG (1911): Springbrunnen für Freilandbecken. Wochenschrift VIII (11) 1911:152-154 (einschl. Abb. S. 155)<br />

TATZELT, GEORG (1911): Theorie der Durchlüfter mit Druckwasserantrieb. Wochenschrift VIII (13) 1911:185-188<br />

TATZELD, GEORG (1912): Chamaeleon pumilus. Blätter XXIII (1) 1912:3-5<br />

TATZELT, GEORG (1912): Gecko verticillatus Laur.,ein ideales Terrarientier. Blätter XXIII (18) 1912:288-290<br />

TATZELT, GEORG (1912): Phelsuma laticauda. Blätter XXIII (27) 1912:433-434<br />

TATZELT, GEORG (1913): Ein Beitrag zur Biologie von Chamaeleon dilepis. Blätter XXIV (5) 1913:68-70; Blätter XXIV (6) 1913:83-<br />

84<br />

TATZELT, GEORG (1916): Bemerkungen zu: “Eine einfache Filteranlage für dauernden Wasserzufluß in Seeaquarien”. Blätter XXVII<br />

(17) 1916:253-254<br />

TATZELT, GEORG (1916): Entwurf einer einfachen Terrarien-Konstruktion aus quadratischen Holzleisten. Blätter XXVII (22)<br />

1916:331-333<br />

TÄNZER, ERNST (1920): Vom Olm. Wochenschrift XVII (7) 1920:108-109<br />

TÄNZER, ERNST (1922): Anopheles in Deutschland. Blätter XXXIII (17) 1922:311-312<br />

TOBIAS, WOLFGANG (1973): Schwarzmeertiere im Aquarium. AT XX (5) 1973:159-161<br />

TOBIAS, WOLFGANG (1974): Fang und Transport von Meerestieren. AT XXI (8) 1974:260-263<br />

TOBIAS, WOLFGANG (1978): Wo fange ich meine Ostseetiere? AT XXV (2) 1978:63-65, XXV (3) 1978:100-104<br />

TOBIAS, WOLFGANG (1978): Brunnenbauer. AT XXV (7) 1978:246-248<br />

TOBIAS, WOLFGANG (1979): Plaste in der Aquaristik. AT XXVI (2) 1978:46-48<br />

TOBIAS, WOLFGANG (1986): Zur Fortpflanzungsbiologie der Meerestiere. AT XXXIII (11) 1986:381-383<br />

TRÄGER, BEATE und WOLF-RÜDIGER GROSSE (1989): Die Goldfliege – ein ideales Futtertier. elaphe XI (1) 1988:12-13<br />

173


WAGNER, DETLEF (1986): Tiere in der Pflanzenvitrine? Über die Haltung und Zucht von Anolis. AT XXXIII (11) 1986:390-391<br />

WALTHER, FRIEDRICH (1909): Meine Futteranlage. Wochenschrift VI (20) 1909:270-272<br />

WALTHER, HARALD (1961): Entwicklungsdauer beim Zwergdrachenflosser. AT VIII (3) 1961:92<br />

WASZER, KLAUS (1975): Nachzucht von Glattnattern. AT XXII (1) 1975:30<br />

WASZER, KLAUS (1987): Haltung und Nachzucht von Lampropeltis getulus. AT XXXIV (6) 1987:211<br />

WOLF, JOACHIM (1984): Arbeitsplan 1984. elaphe 1/1984:16-16<br />

WOLF, JOACHIM (1985): Erfolgreiche Vermehrung von Epicrates chenchria (Linnaeus 1758). elaphe 1/1985:1-3<br />

WOLF, JOACHIM (1985): Zentraler Fachausschuß Terraristik – Arbeitsplan 1985. elaphe 1/1985:15-16<br />

WOLF, JOACHIM und DIETER SCHMIDT (1985): Nachzucht einer selten gepflegten Kletternatter – Elaphe climacophora (Boie,<br />

1826). elaphe 3/1985:41-43<br />

WOLF, JOACHIM (1986): Arbeitsplan 1986. elaphe 1/1986:16-17<br />

WOLF, JOACHIM (1986): III. Zentrale Tagung Terraristik. Aus dem Bericht <strong>des</strong> Vorsitzenden <strong>des</strong> ZFA Terraristik. AT XXXIII (2)<br />

1986:40-41<br />

WOLF, SIEGLINDE (1975): Die Ehefrau <strong>des</strong> Terrarianers. Ein Beitrag zum Jahr der Frau. AT XXII (9) 1975:312<br />

WOTTAWA, CAMILLO (1922): Macropodus viridi-auratus x Macr. opercularis. Blättere XXXIII (17) 1922:298-299<br />

WOTTAWA, CAMILLO (1923): Louis Pröschel‘s Zierfischzüchterei in Teutschenthal. Blätter XXXIV (5) 1923:116-117<br />

WOTTAWA, CAMILLO (1923): <strong>Zum</strong> Vorkommen <strong>des</strong> Steinbeißers (Cobitis taenia). Blätter XXXIV (7) 1923:180<br />

WOTTAWA, CAMILLO (1924): Aponogeton distachyus, die zweiährige Wasserähre. Blätter XXXV (2) 1924:35-36<br />

WOTTAWA, CAMILLO (1927): Die Freilandanlage im Schrebergarten. Wochenschrift XXIV (12) 1927:184-186<br />

WOTTAWA, CAMILLO (1927): Von der Zwergbarbe (Barbus phutunio). Blätter XXXVIII (1) 1927:1-2<br />

WOTTAWA, CAMILLO (1927): Etwas über Aquarienkunde aus England und das Aquarium zu London. Blätter XXXVIII (23)<br />

1927:462-464<br />

WOTTAWA, CAMILLO (1931): Über Diemictylus viri<strong>des</strong>cens und die Varietät aus Columbia-Missouri. Blätter XXXXII (11) 1931:170-<br />

171<br />

WOTTAWA, CAMILLO (1940): Frühe und normale Geschlechtsreife bei Molchen. Wochenschrift XXXVII (21) 1940:210-211<br />

WOTTAWA, CAMILLO (1941): Umgang mit Wasserpflanzen. Wochenschrift XXXVIII (48) 1941:469-470<br />

WOTTAWA, CAMILLO (1950): Verschiedene Züchtungsergebnisse bei Platypoecilus maculatus. DATZ III (3) 1950:34-35<br />

WOTTAWA, CAMILLO (1950): Echinodorus tenellus (Mart.) Buchenau, und Alisma natans Buchenau, zwei bemerkenswerte<br />

Froschlöffelgewächse. DATZ III (8) 1950:117-118<br />

WOTTAWA, CAMILLO (1950): Zur Erhaltung <strong>des</strong> Rivulus harti. DATZ III (12) 1950:182-183<br />

WOTTAWA, CAMILLO (1951): Nachtrag (zum Artikel von W. Müller). DATZ IV (10) 1951:273<br />

174


In eigener Sache<br />

Über zwei Jahre bereiteten wir unser <strong>Jubiläum</strong> und damit auch diese Festschrift vor. Über den Inhalt<br />

dieser Festschrift wurde beraten, recherchiert, untersucht und gestritten. Leider haben sich einge<br />

Freunde nicht an dieser Arbeit beteiligt, teils, weil sie aus beruflichen Gründen dazu keine Zeit<br />

erübrigen konnten, andererseits wurde eine Mitarbeit aber auch abgelehnt.<br />

In dieser Zeit ist unser Verein, was die Mitgliederzahl betrifft, zusammengeschrumpft. Einige<br />

Vereinsfreunde haben ihren Wohnsitz wechseln müssen, andere sind, aus welchen Gründen auch immer,<br />

aus unserem Verein ausgetreten. <strong>Das</strong> ist insofern bedauerlich, da es sich um Mitglieder mit langjährigem<br />

Erfahrungsschatz auf dem Gebiet der Vivaristik handelte. Trotzdem ist unsere <strong>Jubiläum</strong>sschrift<br />

rechtzeitig abgeschlossen worden.<br />

Den Löwenanteil der Untersuchungen hat unser Ehrenvorsitzender Mathias Pechauf geleistet.<br />

Die Menge der Informationen musste vom Redakteur begrenzt werden, trotzdem sind es über 160<br />

Seiten geworden. Bei der Auswahl der Beiträge und beim Korrekturlesen hat Vereinsfreund Hans-<br />

Jürgen Ende viel Zeit investiert. Probleme gab es mit der im Laufe eines <strong>Jahrhunderts</strong> öfter<br />

wechselnden Rechtschreibung. So schreibt man z. B. einmal “hallisch“, dann wieder „hallesch“. Wir<br />

wollten die Beiträge möglichst authentisch in diese Festschrift übernehmen. Sollten sich bei der<br />

Überarbeitung trotzdem Fehler eingeschlichen haben, so bitten wir den Leser, uns das zu verzeihen.<br />

So liegt nun das <strong>Jubiläum</strong>sheft vor, welches die Geschichte unseres Vereins und die der anderen<br />

vivaristischen Vereine der Stadt Halle über ein ganzes Jahrhundert demonstriert.<br />

Herzlichen Dank an alle, die dabei mitgeholfen haben.<br />

Gernod Seela<br />

175


Festschrift - Inhalt<br />

<strong>Zum</strong> 100jährigen <strong>Jubiläum</strong> <strong>des</strong> Vereins für Aquarien- und Terrarienfreunde<br />

„Roßmäßler-Vivarium 1906 Halle (Saale) e. V.“<br />

Herausgeber : Verein für Aquarien- und Terrarienfreunde „Roßmäßler-Vivarium 1906 Halle (Saale) e. V.“<br />

Redaktion, Gestaltung und Satz: Gernod Seela<br />

Inhalt:<br />

• Joachim D. Matthies: 100 Jahre Roßmäßler-Vivarium Halle<br />

• Ingrid Häußler: Grußwort zum 100jährigen <strong>Jubiläum</strong> <strong>des</strong> Roßmäßlervereins<br />

• Mathias Pechauf<strong>Zum</strong> 200. Geburtstag vom Emil Adolf Roßmäßler und seine Beziehungen zu Halle(Saale)<br />

• Hans-Jürgen Ende, Mathias Pechauf, Gernod Seela: Übersicht über die halleschen Vivarienvereine<br />

• Dr. Dieter Hohl: Unser Ehrenvorsitzender Mathias Pechauf<br />

Mathias Pechauf: Die Entwicklung der Vivarienkunde in Halle vor der Gründung der <strong>erste</strong>n<br />

hallischen Aquarien- und Terrarienvereine<br />

Mathias Pechauf:Der <strong>erste</strong> hallesche Verein für Aquarien- und Terrarienkunde – die „Daphnia“<br />

• Mathias Pechauf: Der Verein „Roßmäßler-Halle“<br />

• Jörg Leine: Unser Verein – 1945 bis heute<br />

• Mathias Pechauf: „Vivarium 1911“ Verein für Aquarien- und Terrarienkunde Halle<br />

• Hans-Jürgen Ende Die drei „kleinen“ Vereine<br />

• Hans-Jürgen Ende, Dr. Dieter Hohl: Die anderen vivaristischen Neugründungen in Halle<br />

• Mathias Pechauf: Die <strong>erste</strong> Molchausstellung der Welt – aus den Lebenserinnerungen von Prof. Dr. W. Herre<br />

• Mathias Pechauf: Verbindungen zwischen dem Zoologischen Garten Halle und vivaristischen Vereinen<br />

• Dr. Helmut Mühlberg: Verbindungen zwischen dem Botanischen Garten Halle und dem Verein Roßmäßler-<br />

Vivarium<br />

• Mathias Pechauf: Verbindungen hallischer Vivarienvereine zum Zoologischen Institut und zu anderen<br />

naturwissenschaftlichen und naturkundlichen Vereinen<br />

• Mathias Pechauf: Freilandanlagen Hallescher Aquarien- und Terrarienvereine<br />

Hans-Jürgen Ende, Gernod Seela:Die Vereinslokale der Halleschen Aquarien- und Terrarienvereine<br />

• Gernod Seela, Hans-Jürgen Ende: Gesamtübersicht der Vereinslokale und Vorsitzenden der Halleschen Aquarien- und<br />

Terrarienvereine<br />

• Repräsentative Vorträge aus 100 Jahren Vereinsgeschichte – Beiträge 1 bis 5, 7, 8 bearbeitet von Mathias Pechauf und<br />

Wolfram Weiwad<br />

1. Carl Schortmann: Mein Freilandaquarium<br />

2. Paul Klostermann: Über Heuschrecken<br />

3. Max Eitner: Unsere Cichliden<br />

4. Willy Faklam, Wilhelm Müller: Aquarien, zweckentsprechend und schön -Wie es sein müsste<br />

5. Gerhard Busch und Hans-Dieter Abel: Beobachtungen bei der Haltung und Zucht von Aphyosemion coeruleum<br />

(Boulenger)<br />

6. Dr. Helmut Mühlberg: Zur Biologie der Aquarienpflanzen<br />

7. Alfred Zwerschina: Kämpfer aus Südostasien - Die Kampffische und meine Erfahrungen bei der Haltung und<br />

Zucht<br />

8. Ulrich Kaden: Der Gebänderte Krallengecko, Coleonyx variegatus<br />

9. Dr. Dieter Hohl: Als Vivarianer in Venezuela – Von der Mangrove zu den Tepuis<br />

10. Hans-Jürgen Ende: Fische und Biotope Sri Lankas<br />

• Hans-Jürgen Ende, Mathias Pechauf: Verdienstvolle Vivarianer in oder aus Halle<br />

• Dr. Dieter Hohl, Hans-Jürgen Ende: Vivaristische Publikationen hallescher Autoren<br />

• In eigener Sache<br />

176


Für die Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung bedanken wir uns bei<br />

folgenden Sponsoren:<br />

• Friedrich Vorwerk GmbH<br />

• ZOOlogiCa-Aquarienpflanzen, Berlin-Altlandsberg<br />

• sera GmbH, Max-Planck-Straße 6, 52525 Heinsberg<br />

177

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